TECHNIK Schrauben in Bremszange vergammelt - wie lösen?

TECHNIK Schrauben in Bremszange vergammelt - wie lösen?

Geschrieben von: Tobias - Datum: 14.5.2011 19:37

Hi,

Beim Motorrad eines Freundes sind die Schrauben in der Bremszange die die Bremsbeläge halten fest gerostet oder so. Ich bekomm sie einfach nicht raus. Der Imbus dreht bereits durch. Jemand ne Idee? Es gibt wohl immernoch Leute die Schrauben fest ziehen ohne sie vorher zu fetten

Raus bohren und durch lange Schrauben mit Muttern ersetzen, ist wohl keine TÜV konforme Lösung oder?

LG, Tobi

Re: TECHNIK Schrauben in Bremszange vergammelt - wie lösen?

Geschrieben von: ntvtom - Datum: 14.5.2011 21:57

> Hi,

> Beim Motorrad eines Freundes sind die Schrauben in der
> Bremszange die die Bremsbeläge halten fest gerostet oder
> so. Ich bekomm sie einfach nicht raus. Der Imbus dreht
> bereits durch. Jemand ne Idee? Es gibt wohl immernoch Leute
> die Schrauben fest ziehen ohne sie vorher zu fetten

> Raus bohren und durch lange Schrauben mit Muttern
> ersetzen, ist wohl keine TÜV konforme Lösung oder?

> LG, Tobi

Das Problem hatte ich auch bei einem Motorrad eines Feundes......
Ich hab den Schraubenkopf vorsichtig weggebohrt, dann ließ sich
der Haltestift rausdrehen.
Als Ersatz solltest du natürlich ein Orginalteil nehmen!

Tom

Re: TECHNIK Schrauben in Bremszange vergammelt - wie lösen?

Geschrieben von: HW - Datum: 14.5.2011 22:57

> Hi,

> Beim Motorrad eines Freundes sind die Schrauben in der
> Bremszange die die Bremsbeläge halten fest gerostet oder
> so. Ich bekomm sie einfach nicht raus. Der Imbus dreht
> bereits durch. Jemand ne Idee? Es gibt wohl immernoch Leute
> die Schrauben fest ziehen ohne sie vorher zu fetten

> Raus bohren und durch lange Schrauben mit Muttern
> ersetzen, ist wohl keine TÜV konforme Lösung oder?

> LG, Tobi

Hi,
die Bremssättel sind schon empfindliche Geräte, da ist mit grobschlächtigem Klopfen (z.B. mit Schlagschrauber) nicht viel drin, wenn leichtes Anklopfen mit einem Dorn oder Bohrer auf den Inbus nichts hilft. Ich würde es so anpacken:
Stufe 1:
Sattel abmontieren, so gut es geht flach fixieren und das Senkloch, in dem die Inbus steckt mit WD 40 fluten; mindestens über Nacht stehen lassen. Alternativ ist auch gereinigtes Petroleum gut, weil saumäßig dünnflüssig und in die kleinsten Ecken kriechend, löst auch Oxide (Alu), weitere Alternative ist Kontakt 60, ebenfalls wegen der oxydlösenden Wirkung.
Da der Inbus schon malade ist, hilft da nichts mehr, muss man mit mäßiger Gewalt ran ...
Wenn aufgeweicht, die Gewindegänge so gut wie möglich frei machen von allem Dreck und Gekruschel.
Stufe 2:
Leicht angebohrt ist ja schon; mit nicht zu kleinem Bohrer LINKS herum drillen, das erzeugt erhebliche Hitze, die ihrerseits wiederum Bewegung in die Sache bringt. Beim Westfalia u.a. gibt es spezielle Linksausdreher, nicht die, die wie ein spitz zulaufendes Gewinde aussehen, sondern eher wie ein Kreuzschlitzdreher mit schräg angestellen Messerbacken (links rum!), sind echt gut die Dinger. Kann man hinterher zwar wegwerfen, aber was solls.
Wenn das alles nichts hilft,
Stufe 3:
dazu Sattel komplett abbauen, vorsichtig auf großem Schraubstock einspannen, mit Heißluftgerät den Sattel rings um die Inbus von außen langsam aufheizen - 150 °, da passiert noch nix. Zur Unterstützung ggf. mit Kältespray (-40°, gibts auch beim Westfalia oder Conrad oder den 3 L*) den Inbus anpinkeln; ausdrehen wie Stufe 2.

Man weiss ja nicht, was vorherige Schrauber gemacht haben, vielleicht hat einer es zu gut gemeint und den Inbus mit Loctite hochfest verklebt; ich habe dieses Problem gestern gehabt an einem kleinen "Güde"-Kompressor. Da hat so ein Superschrauber bei einem Rep-Versuch die zentrale Befestigungsschraube des Kolbens mit dem Pleuel (Pleuellager gibts in dem Billigdings nicht) mit Hochfest eingeschraubt, Kreuzschlitz war ruckzuck weg und nach Anbohren ist der Kopf der Schraube abgerissen. Dadurch war der Kolben entnehmbar und den Schraubenstumpf habe ich mit einem kleinen Gaslötbrenner (ich wiederhole mich, aber den gibts halt auch bei W* und C*) heißgemacht. Nach 2 Minuten war das Teil draußen.

Viel Spaß und Erfolg
HW

Re: TECHNIK Schrauben in Bremszange vergammelt - wie lösen?

Geschrieben von: HW - Datum: 14.5.2011 23:18

> Beim
> Westfalia u.a. gibt es spezielle Linksausdreher, nicht die,
> die wie ein spitz zulaufendes Gewinde aussehen, sondern
> eher wie ein Kreuzschlitzdreher mit schräg angestellen
> Messerbacken (links rum!), sind echt gut die Dinger. Kann
> man hinterher zwar wegwerfen, aber was solls.

die meine ich:
http://www3.westfalia.de/shops/werkzeug/handwerkzeuge/ausdrehen/schrauben_ausdreher/407644-3_tlg_schraubenausdreher_set_mit_titan_beschichtung.htm

Re: TECHNIK Schrauben in Bremszange vergammelt - wie lösen?

Geschrieben von: Chris - Datum: 15.5.2011 18:27

Wenn man den Sattel komplett ausbaut und die Beläge zurückdrückt, sollte man an den Stift eigentlich zwischen den Belägen mit einer gescheiten Zange drankommen, dann kann man den Stift rausdrehen. Ansonsten zwei Flanken einfeilen und dann Zange ansetzen. Alles besser als das Gewinde zu ruinieren. Meine Erfahrungen mit Linksausdrehern, reingekloppten Vielzähnen etc. sind durchweg beschissen; wenn die nämlich abreißen, geht gar nichts mehr.
Grüße
Chris

Re: TECHNIK Schrauben in Bremszange vergammelt - wie lösen?

Geschrieben von: HW - Datum: 15.5.2011 18:56

> Wenn man den Sattel komplett ausbaut und die Beläge
> zurückdrückt, sollte man an den Stift eigentlich zwischen
> den Belägen mit einer gescheiten Zange drankommen, dann
> kann man den Stift rausdrehen. Ansonsten zwei Flanken
> einfeilen und dann Zange ansetzen. Alles besser als das
> Gewinde zu ruinieren. Meine Erfahrungen mit
> Linksausdrehern, reingekloppten Vielzähnen etc. sind
> durchweg beschissen; wenn die nämlich abreißen, geht gar
> nichts mehr.
> Grüße
> Chris

Naja, das muss man alles im Original sehen und probieren. Ich werde den Teufel tun und jemandem empfehlen, an dem Ding rum zu feilen oder gar mit der Flex zu schneiden. Ich habe entsprechendes Werkzeug, da geht schon einiges. Wenn jemand aber bei so einem Problem nachfragt (ist völlig unbenommen, genau dafür gibts ja dieses hervorragende Forum!!!), dann unterstelle ich "Normalausstattung an Werkzeug und Kenntnissen und Erfahrungen" - alles, was darüber hinausgeht, sollte lohnendes Geschäft für den FHH sein und bleiben.

In den Bolzen Flanken für Zange o.dgl. zu schleifen, ok, kann man versuchen, wenn gar nichts mehr geht, aber da bleiben dann max 3 - 4 mm Material stehen, ist ja nicht gerade viel, um kräftig zu drehen .... wenns dann abgerissen ist, von der Inbusseite her ausbohren, bleibt nur noch das Gewänd des Gewindes stehen und das bekommt man schon irgendwie raus. Aber mit allen Risiken und nicht schlechten Aussichten auf einen neuen Bremssattel.
Vor dem Schleifen käme bei mir noch ne kleine Rohrzange an besagter Stelle. Und dann kann man sich noch überlegen, ob man statt Schleifen nicht besser einen Punkt oder 2 aufschweißt. Aber so weit wollen wir ja nicht gehen ... jetzt warten wir einfach mal ab, wie weit der Fragesteller mit seinen Mittel kommt.

HW

HW

Re: TECHNIK Schrauben in Bremszange vergammelt - wie lösen?

Geschrieben von: Rene' - Datum: 15.5.2011 21:41

Hatte vor auch erst das Problem mit diesen Schrauben.
Hab auch alles getestet was hier genannt wurde ,man sollte gar nicht glauben was sich in einer gut ausgestattet KFZ Werkstatt so an Werkzeug und Maschinen so findet ;-).Hat aber alles nichts gebracht,man sollte gar nicht glauben wie fest die hocken können :-(

An dieser stelle noch mal dank dem Vorbesitzer für das gute anziehen der Schrauben !

Bei mir war am Ende das Ergebnis das ich jetzt einen (neuen) gebrauchten Bremssattel verbaut habe ,kosten so um die 50-80€ .Geht schnell und man braucht sich nicht gross aufregen ;-)

Grüße von der Schwäbischen Alb

Rene'

Re: TECHNIK Schrauben in Bremszange vergammelt - wie lösen?

Geschrieben von: Tobias - Datum: 18.5.2011 09:27

Hi,

Ich hätte gerne deine alte Bremszange wenns die noch gibt ;)

Die Bolzen aus meiner Bremszange sind inzwischen draussen. Nachdem der Freundliche abgelehnt hat und meinte ausser Bohren und ner Stunde Arbeitszeit (die dem Gegenwert eines Bremssattels bei ebay entspricht) gäbe es keine weitere Möglichkeit, hat ein Mechaniker bei Pit Stop den Sattel in den Schraubstock gespannt, mit zwei Schlägen einen Vielzahn eingetrieben und selbigen dann mit einem grossen Hebel gelöst. Klack. Hat dank vernünftigem Werkzeug keine 2 Minuten gedauert :)

Nun will der Freundliche 23 Euro für 2 neue Bolzen...oder hat noch jemand welche rum liegen?

LG, Tobi

Re: TECHNIK Schrauben in Bremszange vergammelt - wie lösen?

Geschrieben von: Tobias - Datum: 18.5.2011 10:38

...oder weiss jemand ob diese hier passen?

H45215ML7922

http://www.my-bikeshop.de/advanced_search_result_honda.php?keywords=45215ml7922&x=0&y=0

LG, Tobi