SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: Andreas - Datum: 11.12.2010 19:21

Moin,

nach der Tour ist vor der Tour....Karten, Bücher und Zeitschriftenausrisse bewohnen derzeit die zur Verfügung stehenden Ablageflächen meiner Wohnstube. Was kann man denn auch bei dem Wetter besseres machen, als die Gedanken um die nächste Tour schweifen zu lassen...grins.

Daher meine Frage : Hat jemand (+- aktuelle) Erfahrungswerte bzgl der Anreise zur Türkei auf eigener Achse ???

Gruß
Andreas

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse  [Bild]

Geschrieben von: varakurt - Datum: 11.12.2010 19:40

> Moin,

> nach der Tour ist vor der Tour....Karten, Bücher und
> Zeitschriftenausrisse bewohnen derzeit die zur Verfügung
> stehenden Ablageflächen meiner Wohnstube. Was kann man denn
> auch bei dem Wetter besseres machen, als die Gedanken um
> die nächste Tour schweifen zu lassen...grins.

> Daher meine Frage : Hat jemand (+- aktuelle)
> Erfahrungswerte bzgl der Anreise zur Türkei auf eigener
> Achse ???

> Gruß
> Andreas

Wie (welche Strecke) willst du anreisen?

Wir sind letztes Jahr von Österreich über SLO-HR-BiH-SRB-ROM-BLG in die Türkei gefahren.

Fotos: http://picasaweb.google.com/varakurt/Balkantour2009VIM2009Turkei

Anbei kannst du dir auch noch unseren Track ansehen.

Noch Fragen?

Kurt

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: Andreas - Datum: 12.12.2010 00:36

Moin Kurt,

zunächst einmal danke für Deine Antwort.
Da seid Ihr ja eine klasse Tour gefahren. Und die Fotos helfen, um über den Winter zu kommen...smile.

Meine Planung steht noch ganz am Anfang. Fest steht, dass der Schwerpunkt der Reise die Türkei ist und ich eben einigermaßen zügig dorthin gelangen möchte.

Da ich bis auf eine Radtour im damaligen Jugoslawien (1982) keine Balkan-Erfahrung habe und man z.T. wenig Mut machende Infos von der sog. Balkanroute hört, möchte ich in dieser Phase der Vorbereitung vor allem herausfinden, ob es eventuell einige Gegenden gibt, die man besser meidet.

Wenn ich allerdings Euren Track betrachte, beantwortet das ja schon fast meine Frage. Die direkte Route würde mich über Ungarn, Serbien, ggf Rumänien, Bulgarien in die Türkei führen.
(Wie ist denn die Stimmung in Serbien ?)

Gruß
Andreas

> Wie (welche Strecke) willst du anreisen?

> Wir sind letztes Jahr von Österreich über
> SLO-HR-BiH-SRB-ROM-BLG in die Türkei gefahren.

> Fotos:
> http://picasaweb.google.com/varakurt/Balkantour2009VIM2009Turkei
> Anbei kannst du dir auch noch unseren Track ansehen.

> Noch Fragen?

> Kurt

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: varakurt - Datum: 12.12.2010 12:14

...und man z.T. wenig Mut
> machende Infos von der sog. Balkanroute hört, möchte ich in
> dieser Phase der Vorbereitung vor allem herausfinden, ob es
> eventuell einige Gegenden gibt, die man besser meidet.

Also, dort wo wir unterwegs waren, kann ich nur positives berichten. Natürlich haben die Straßen dort nicht den Standard, den wir von hier kennen, aber die Leute sind freundlich, hilfsbereit und offen. Während der Reise hatten wir auch nirgends Probleme wegen Kriminalität. Natürlich waren wir am Anfang sehr vorsichtig und haben unsere Motorräder immer mkit Bremsscheibenschloß und Kette abgesperrt. Mit zunehmender Dauer der Reise hat sich das immer mehr minimiert - auch als wir (in Ermangelung von Campingplätzen) wild in Rumänien gezeltet haben.

In den Kriegsgebieten des Balkankriegs (Kroatien, Bosnien) hast du natürlich immer noch eine latente Minengefahr. Hier kommt es vor allem darauf an, dass du die Straßen bzw. Wege nicht verlässt (auch nicht zum pinkeln). Meine Frau wollte in Bosnien trotz Minenwarnschilder mal fürs kl. Geschäft hinter einem Strauch verschwinden - das hab ich ihr verboten. Entweder z'samm zwicken und warten oder auf der Straße... :-) Ich hab da als Soldat auch vielleicht einen anderen Zugang dazu. Zerschossene und verfallene Kriegsruinen sollten auch nicht betreten werden. Da können immer noch scharfe Sprengfallen versteckt sein.

In Rumänien und Bulgarien kann es sein, dass bettelnde Zigeunerkinder was von dir erbetteln wollen. DIe sind aber harmlos.

Grundsätzlich haben wir es so gehandthabt, dass wir größere Städte gemieden haben und uns vor allem in ländlichen Gebieten aufgehalten haben, da wir davon ausgegangen sind, dass hier mit weniger Kriminalität zu rechnen ist.
Ist ja bei uns in A od. D genauso. In den gr0ßen Städten hast du Diebstähle und andere Arten von Kriminalität, am Land so gut wie nicht.

> Wenn ich allerdings Euren Track betrachte, beantwortet das
> ja schon fast meine Frage. Die direkte Route würde mich
> über Ungarn, Serbien, ggf Rumänien, Bulgarien in die Türkei
> führen.
> (Wie ist denn die Stimmung in Serbien ?)

Also auch in Serbien (waren wir nur zwei Tage) waren die Leute freundlich. Ein Serbe (wohnhaft in Belgrad) hat uns sogar wegen eines heraufziehenden Gewitters die Garage seines Sommerhauses zur Verfügung gestellt. Er selbst ist dann wieder nach Belgrad gefahren - er hat nur seiner Nachbarin Bescheid gesagt. Am nächsten Tag hat diesen Umstand scheinbar das ganze Dorf gewusst, weil wie wir weggefahren sind, sind viele Leute an ihren Gartenzäunen gestanden und haben gewunken.

Also. lass dich vom Hörensagen über irgendwelche Horrorgeschichten nicht aufhalten selbst Erfahrungen zu machen. Meist hört man nur die wenigen negativen Beispiele. Über die vielen positiven Erlebnisse wird im allgemeinen zuwenig berichtet. Und wer glaubt, am Balkan noch das große Abenteuer zu finden irrt sich. Letztlich ist dort alles so wie bei uns. Die Spritversorgung ist IMHO sogar besser, weil dort fast jede Ortschaft eine Diesel- u. Benzinzapfsäule hat.
Abenteuerlich ist's für mich erst in Serbien bzw. Bulgarien geworden, wie ich wegen der kyrillischen Schrift zudem nichtverstehen der Sprache auch noch die Unfähigkeit des Lesens gekommen ist. Aber nach zwei Tagen kann man auch einfache Wörter in kyrillischer Schrift Buchstabe für Buchstabe entziffern.

Kurt

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: HW - Datum: 12.12.2010 12:52

> ...und man z.T. wenig Mut
.......
> Abenteuerlich ist's für mich erst in Serbien bzw.
> Bulgarien geworden, wie ich wegen der kyrillischen Schrift
> zudem nichtverstehen der Sprache auch noch die Unfähigkeit
> des Lesens gekommen ist. Aber nach zwei Tagen kann man auch
> einfache Wörter in kyrillischer Schrift Buchstabe für
> Buchstabe entziffern.
> Kurt

Hi Kurt,
dieses Problem ist für mich schon fast ein k.o.-Grund. Doch Frage:
eigentlich sind diese Völkerschaften doch traditionell frankophil eingestellt, französisch sollte evtl. verbreitet sein. Auf dem Land sicher nicht, aber wie sieht es generell aus mit deren Fremdsprachenkenntnissen? Habt Ihr da Erfahrungen machen können?
Wenn man an der Tanke, in einem Hotel oder einfach nur einen Polizisten mal was fragen könnte, wäre das ja schon die halbe Miete.

Gruß
Horst

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: beni-biker - Datum: 12.12.2010 13:29

"dieses Problem ist für mich schon fast ein k.o.-Grund"

Wenn ein nicht verstehen einer Sprache für dich ein K.o. Grund ist dann solltest du echt daheim bleiben. Da ist ja alles so schön vertraut...

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: HW - Datum: 12.12.2010 16:34

> "dieses Problem ist für mich schon fast ein
> k.o.-Grund"

> Wenn ein nicht verstehen einer Sprache für dich ein K.o.
> Grund ist dann solltest du echt daheim bleiben. Da ist ja
> alles so schön vertraut...

... du siehst das falsch, nicht das Nichtverstehen von deren Sprache *) liegt an, sondern das (eigene) Unvermögen, sich dort verständlich machen zu können (wenn es nötig wäre). Im Übrigen hast Du meine Frage an Kurt nicht beantwortet - wie siehts denn nun aus und wie hat er das bewerkstelligt?

*) ich fahre ja auch nach Griechenland, Italien, Spanien, Portugal, Norwegen usw, usw. deren Sprache kann ich ja auch nicht, aber man hat Chancen ...

HW

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: varakurt - Datum: 12.12.2010 17:40

> .......

> Hi Kurt,
> dieses Problem ist für mich schon fast ein k.o.-Grund.

Also, dass sollte doch wohl der letzte aller möglichen Gründe dafür sein eine Reise nicht zu machen.

> Doch Frage:
> eigentlich sind diese Völkerschaften doch traditionell
> frankophil eingestellt, französisch sollte evtl. verbreitet
> sein. Auf dem Land sicher nicht, aber wie sieht es generell
> aus mit deren Fremdsprachenkenntnissen? Habt Ihr da
> Erfahrungen machen können?
> Wenn man an der Tanke, in einem Hotel oder einfach nur
> einen Polizisten mal was fragen könnte, wäre das ja schon
> die halbe Miete.

Also, wenn du meinen Beitrag weiter oben gelesen hast, dann wirst du ja wohl wissen, dass wir die großen Städte gemieden haben. Die größte Stadt die wir angefahren haben um dort nach 2x wild Zelten in einem Hotel zu übernachten war Asenovgrad in Bulgarien. Die Transen durften wir übrigens ohne Probleme in den abgesperrten Innenhof des Hotels stellen.

Aber zu deiner Frage: Französisch hab ich auf der ganzen Reise niemanden reden gehört, und wäre auch gar nicht auf die Idee gekommen dies mit meinen sehr beschränkten Französischkenntnissen auch zu probieren.

Ob man es glauben will oder nicht, aber man kommt in den Balkanländern mit Deutsch recht gut weiter. Einerseits waren große Teile der heutigen Balkanländer mal unter habsburgischer Herrschaft (das spielt aber glaub ich eine geringere Rolle) und andererseits gabs in den 70er u. 80er Jahren viele Gastarbeiter aus dem ehemaligen Jugoslawien und Bulgarien in Österreich bzw. in Deutschland, die jetzt wieder in ihrer Heimat sind. In Rumänien kann man sich nebst Deutsch (Siebenbürgen) auch noch mit italienisch recht gut weiterhelfen, sind doch diese beiden Sprachen sehr eng miteinander verwandt.

Grundsätzlich ist es aber so, dass einem die jeweilige Landessprache das Herz der Menschen öffnet. Ein freundlichen Dober Dan, Bo Jour, Buon Giorno oder ein dankbares Hvala, Merci oder Mille Grazie hilft einem in den meisten Fällen schon sehr viel weiter.
Deswegen erlerne ich auch bei solch einer Reise immer ein paar Phrasen die man halt oft einmal braucht. Geht es darüber hinaus und mit Englisch oder Deutsch nicht weiter hilft meist ein freundliches Gesicht und Hände und Füße. Die Gebärdensprache versteht jeder. Und zumeist hab ich immer noch das bekommen was ich wollte bzw. ist mir in meinem Sinne geholfen worden.

Ich könnte da von vereschiedenen Begegnungen viele Geschichten erzählen.

Kurt

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: HW - Datum: 12.12.2010 19:23

> Also, dass sollte doch wohl der letzte aller möglichen
> Gründe dafür sein eine Reise nicht zu machen.

... möglicherweise aber ein entscheidender; zumindest könnte man Reiserouten auch nach diesem Gesichtspunkt festlegen. Aber nach Deinen Ausführungen - an dieser Stelle herzlichen Dank dafür, dass Du Dir so viel Mühe machst - spielt das wohl eher keine Rolle. Um so besser!
Die angesprochenen Freundlichkeiten und Bemühungen, zumindest Grundbegriffe der jeweiligen Landessprache zu lernen, sind für mich eine Selbstverständlichkeit, aber man findet ja nicht überall den entsprechenden, gutwilligen Gegenpart. Leider. Das ist mir in Griechenland so gegangen (frage an einer Haltestelle den Busfahrer nach einem gewünschten Ziel - er macht wortlos die Tür zu und fährt weg), aber auch schon in Spanien ist es uns so ähnlich ergangen, trotz bester Sprachkenntnisse eines Mitfahrers. Und das waren leider keine zu vernachlässigenden Einzelfälle, allerdings auch absolut nicht die Regel! Ich habe ja Verständnis dafür, dass angesprochene Leute vielleicht nicht gut drauf sind oder ihrerseits Ressentiments haben, aber es ist halt sehr misslich, wenn man drauf angewiesen ist. Letztes Jahr in Sardinien wurde i c h von einem älteren Herrn angesprochen, es hatte extra mit seinem Auto angehalten, als er mein Kennzeichen gesehen hatte. Er hat vor vielen Jahren hier in der Nähe gearbeitet. Wurden so knapp 2 Stunden draus - so kanns auch gehen. Andererseits muss man sich auch an der eigenen Nase packen und die umgekehrten Fälle betrachten. Ich helfe wo ich kann. Aber das klappt nicht immer; letzte Woche im Baumarkt, ein "ostasiatisches" Paar, haben bei den Elektroartikeln irgendwas gesucht. Ich hab sie angesprochen, ob ich helfen kann, aber meiner Seel, ich habs nicht gerafft, was sie suchten. Habe sie dann an dem Infostand "abgeliefert", mehr konnte ich wirklich nicht für sie tun.
Die Welt ist so groß und ich habe so viel noch nicht gesehen, da spielt es letztlich keine Rolle, was ich bis zum Ende meiner Tage dann noch nicht gesehen haben werde, da muss ich mir das eine oder andere bis dahin nicht unbedingt antun. Aber die Türkei steht fest auf meinem Plan!

Gruß
HW

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: Andreas - Datum: 12.12.2010 13:57

Moin Kurt,

ganz vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort !
Ich lausche eben lieber Leuten die vor Ort waren, als typischen landläufigen Geschichten.
Du hast mir somit meine Zweifel zurecht gerückt. Danke !

Gruß
Andreas

> ...und man z.T. wenig Mut

> Also, dort wo wir unterwegs waren, kann ich nur positives
> berichten. Natürlich haben die Straßen dort nicht den
> Standard, den wir von hier kennen, aber die Leute sind
> freundlich, hilfsbereit und offen. Während der Reise hatten
> wir auch nirgends Probleme wegen Kriminalität. Natürlich
> waren wir am Anfang sehr vorsichtig und haben unsere
> Motorräder immer mkit Bremsscheibenschloß und Kette
> abgesperrt. Mit zunehmender Dauer der Reise hat sich das
> immer mehr minimiert - auch als wir (in Ermangelung von
> Campingplätzen) wild in Rumänien gezeltet haben.

> In den Kriegsgebieten des Balkankriegs (Kroatien, Bosnien)
> hast du natürlich immer noch eine latente Minengefahr. Hier
> kommt es vor allem darauf an, dass du die Straßen bzw. Wege
> nicht verlässt (auch nicht zum pinkeln). Meine Frau wollte
> in Bosnien trotz Minenwarnschilder mal fürs kl. Geschäft
> hinter einem Strauch verschwinden - das hab ich ihr
> verboten. Entweder z'samm zwicken und warten oder auf der
> Straße... :-) Ich hab da als Soldat auch vielleicht einen
> anderen Zugang dazu. Zerschossene und verfallene
> Kriegsruinen sollten auch nicht betreten werden. Da können
> immer noch scharfe Sprengfallen versteckt sein.

> In Rumänien und Bulgarien kann es sein, dass bettelnde
> Zigeunerkinder was von dir erbetteln wollen. DIe sind aber
> harmlos.

> Grundsätzlich haben wir es so gehandthabt, dass wir
> größere Städte gemieden haben und uns vor allem in
> ländlichen Gebieten aufgehalten haben, da wir davon
> ausgegangen sind, dass hier mit weniger Kriminalität zu
> rechnen ist.
> Ist ja bei uns in A od. D genauso. In den gr0ßen Städten
> hast du Diebstähle und andere Arten von Kriminalität, am
> Land so gut wie nicht.

> Also auch in Serbien (waren wir nur zwei Tage) waren die
> Leute freundlich. Ein Serbe (wohnhaft in Belgrad) hat uns
> sogar wegen eines heraufziehenden Gewitters die Garage
> seines Sommerhauses zur Verfügung gestellt. Er selbst ist
> dann wieder nach Belgrad gefahren - er hat nur seiner
> Nachbarin Bescheid gesagt. Am nächsten Tag hat diesen
> Umstand scheinbar das ganze Dorf gewusst, weil wie wir
> weggefahren sind, sind viele Leute an ihren Gartenzäunen
> gestanden und haben gewunken.

> Also. lass dich vom Hörensagen über irgendwelche
> Horrorgeschichten nicht aufhalten selbst Erfahrungen zu
> machen. Meist hört man nur die wenigen negativen Beispiele.
> Über die vielen positiven Erlebnisse wird im allgemeinen
> zuwenig berichtet. Und wer glaubt, am Balkan noch das große
> Abenteuer zu finden irrt sich. Letztlich ist dort alles so
> wie bei uns. Die Spritversorgung ist IMHO sogar besser,
> weil dort fast jede Ortschaft eine Diesel- u.
> Benzinzapfsäule hat.
> Abenteuerlich ist's für mich erst in Serbien bzw.
> Bulgarien geworden, wie ich wegen der kyrillischen Schrift
> zudem nichtverstehen der Sprache auch noch die Unfähigkeit
> des Lesens gekommen ist. Aber nach zwei Tagen kann man auch
> einfache Wörter in kyrillischer Schrift Buchstabe für
> Buchstabe entziffern.

> Kurt

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: Transalpgrufti - Datum: 12.12.2010 18:04

> Moin Kurt,

> ganz vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort !
> Ich lausche eben lieber Leuten die vor Ort waren, als
> typischen landläufigen Geschichten.
> Du hast mir somit meine Zweifel zurecht gerückt. Danke !

> Gruß
> Andreas
Servus Andreas,
auch zum Empfehlen (habe ich Anfang der 90er gemacht,also schon etwas her) München-Italien Bari-Fähre nach Igoumenitsa-meteora klöster anschauen-weiter zu den 3 Fingern nach Chalkidiki-anschließend über Golf von Canakkale -Troja-Balikesir-Usak-Burdur- Antalya-Alanya zurück über Kas Fethiye-Mamaris-Bodrum- Kusadasi-Ismir- Canakkale zurück zu den 3 Fingern dann über Katarini-immer am Meer endlang nach Athen-Pireas-über die Straße von Korint nach Patras- dann wieder mit der Fähre nach Bari und Über Italien Gardasee nach München.Waren ca 8500km und wunderschön.Auf der Küstenstrecke Türkei gibts natürlich auch noch allerlei Kulturelles zu sehen. Das ist zuviel zu schreiben, kannst dir aber alles selber zusammenstellen.
schöne Grüße
Fredi

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: Andreas - Datum: 12.12.2010 21:33

Hallo Fredi,

danke für Deine Anregung. Ich werde mir mal in Kürze die Anreise- Varianten zusammenstellen und nach Zeit, km, Kosten etc betrachten.

(Momentan habe ich eh gebug Zeit für die Recherche. Ich bin derzeit nämlich Fußgänger....grrrr. Im Sommer war ich mal etwas zu schnell unterwegs....)

Da ich die Balkanländer noch nicht kenne und ich bei der Variante keine Terminzwänge (Fähre) einhalten muss, ist die Balkanroute derzeit leicht im Vorteil....aber ich muss ja auch wieder retour...smile.

Gruß
Andreas

> Servus Andreas,
> auch zum Empfehlen (habe ich Anfang der 90er gemacht,also
> schon etwas her) München-Italien Bari-Fähre nach
> Igoumenitsa-meteora klöster anschauen-weiter zu den 3
> Fingern nach Chalkidiki-anschließend über Golf von
> Canakkale -Troja-Balikesir-Usak-Burdur- Antalya-Alanya
> zurück über Kas Fethiye-Mamaris-Bodrum- Kusadasi-Ismir-
> Canakkale zurück zu den 3 Fingern dann über Katarini-immer
> am Meer endlang nach Athen-Pireas-über die Straße von
> Korint nach Patras- dann wieder mit der Fähre nach Bari und
> Über Italien Gardasee nach München.Waren ca 8500km und
> wunderschön.Auf der Küstenstrecke Türkei gibts natürlich
> auch noch allerlei Kulturelles zu sehen. Das ist zuviel zu
> schreiben, kannst dir aber alles selber zusammenstellen.
> schöne Grüße
> Fredi

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: Frank RD11 - Datum: 12.12.2010 21:42

Hallo Andreas.

> Meine Planung steht noch ganz am Anfang. Fest steht, dass
> der Schwerpunkt der Reise die Türkei ist und ich eben
> einigermaßen zügig dorthin gelangen möchte.

Aber dass ist doch überhaupt kein Problem, wenn du nur möglichst schnell in die Türkei willst, dann nimm doch einfach die Strecke über den ehemaligen Autoput, die ist mittlerweile super ausgebaut. Kroatien, Serbien und Bulgarien. Bei gutem Wetter bist du in 3, maximal 4 Tagen in Istanbul. Die Verständigung in Nähe der Hauptverkehrsachsen ist auch kein großes Problem, Englisch und Deutsch reichen vollkommen aus.
Was ich allerdings nicht verstehe, wenn dein Hauptreiseziel die Türkei sein soll, dass du dir hier keine größeren Gedanken über die Verständigung machst. Im Westen geht das meist noch einigermaßen gut, z,B. Istanbul. Aber spätestens in Anatolien, ich würde mal so grob sagen ab Ankara Richtung Osten, da kann es wirklich schon mal Gegenden geben in denen rein verbal, mit Englisch und Deutsch gar nichts mehr geht, nur noch mit Händen und Füßen.
Aber auch das sollte dich nicht von dieser Reise abhalten. Ich sehe das eigentlich eher gelassen und bin bislang immer gut durchgekommen, notfalls eben mit "Händen und Füßen".
Das Einzige was wirklich wichtig ist, ist dass man bei Preisverhandlungen, z.B. über eine Unterkunft, eine längere Taxifahrt o.ä., den Preis vorher klar macht, und sich den Betrag, mit Währung aufschreiben lässt. Ich habe es schon mehrfach erlebt, dass gewitzte "Touriabzocker" das angebliche Verständigungsproblem versuchen zu ihren Gunsten zu nutzen, und nach vollbrachter Dienstleistung behaupten, man hätte einen ganz anderen Preis abgesprochen.
Mach den Trip einfach, und mach dir nicht so viele Gedanken über die Sprachbarrieren.

Viel Spaß: Frank

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: HW - Datum: 12.12.2010 22:39

> Hallo Andreas.
....
> Mach den Trip einfach, und mach dir nicht so viele
> Gedanken über die Sprachbarrieren.

> Viel Spaß: Frank

Hallo Frank,

ich glaube, der "sprachliche Bedenkenträger" war eher ich als der Andreas. Aber sei es drum, Du hast uns beiden, zumindest aber mir geholfen.

Hinsichtlich der von Dir erwähnten "Touri-Abzock-Fallen" kann ich noch ein eigenes Erlebnis aus den alten Jugo beisteuern: am Nebentisch eines Lokals am Hafen des Städtchens (war glaube ich Porec in Istrien) werden herrliche Portionen Tintenfisch und Muscheln, mit einer Tomaten- Gemüsesoße überbacken, gereicht. Ich, in meiner Einfalt, bestelle "sowas wie da am Nebentisch", ok, ist gekommen. Die Rechnung nur für das Essen betrug 50 DM. Auf meine Einwändungen hin, dass das doch nicht sein könne, hat der Chef eine deutsche(!) Speisekarte mit deutschen (!) (Über-)Preisen unterm Tresen hervorgezaubert, auf der eindeutig diese Mahlzeit zu 50 DM angeboten wurde. Nun ja, dumm gelaufen, mit den Zähnen knirschen und zahlen. Aber sowas gibts überall, wo es Touris gibt. Ist halt so. Aber man ist ja lernfähig.

Gruß
HW

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: varakurt - Datum: 12.12.2010 23:03

Aber sowas gibts
> überall, wo es Touris gibt.

Deswegen ab in die weiter entfernten Balkanländer Bosnien, Serbien, Rumänien, Montenegro, FYROM und Albanien.

Da gibts noch so gut wie keinen Tourismus und deswegen auch keine abzocke.

In Asenovgrad haben wir uns in ein Restaurant gesetzt. Die Kellnerin hat noch die Bestellung für zwei Bier entgegen genommen und dann sprachlich gesehen aufgegeben und uns den Chef geschickt. Der hat ein leidliches Englisch gesprochen, allerdindgs mit starkem Akzent.

Auf die Frage, was wir essen wollen, haben wir nur gesagt, dass wir Hunger haben und er uns einfach was gutes, landesübliches bringen soll. Dann hat er noch gefragt, ob wir "Hot Paper" wollen. Nicht wissend was das ist, haben wir natürlich ja gesagt.

Das Essen für zwei Personen war vorzüglich, das heiße Papier hat sich als "Hot Pepper" also scharfe Pfefferoni heraus gestellt und das ganze hat inkl. 4-5 Bier und einem ordentl. Trinkgeld für den Wirt ca. 16 Euro gekostet. Also weit weg vom Nepp.

Übrigens, der Hotelwirt hat uns, bevor wir zum Essen ausgegangen sind, uns noch eine Visitenkarte mitgegeben, dass wir die im Notfall jemanden zeigen können und uns zum Hotel zurückbringt. Ist aber in Zeiten von Navigationssystemen net mehr so das Problem, dass man nicht mehr zurückfindet.

Kurt

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: Frank RD11 - Datum: 13.12.2010 02:29

> Hallo Frank,

> ich glaube, der "sprachliche Bedenkenträger" war
> eher ich als der Andreas.

Sorry, das habe ich nicht richtig mitbekommen. Aber ich kann mich dem was Kurt geschrieben hat nur anschließen. Je unerschlossener die Gegend, desto geringer ist die Anzahl der bewussten "Touriabzocker". Ist doch klar dass wir für einen Kaffee das doppelte zahlen wie die Einheimischen. Aber das mache ich auch gerne wenn es sich um Gegenden handelt in denen die Leute auch wirklich unter erschwerten Bedingungen leben - und der doppelte Kaffeepreis für uns meist trotzdem noch "Peanuts" sind. So etwas verstehe ich nicht als "Abzocke". In Kroatien an der Küste, da muss ich dir recht geben, habe ich dreißte Abzocke auch schon öfters erlebt. Darauf reagiere ich immer sehr allergisch.
Aber meine o.g. Aussage kann man natürlich auch nicht verallgemeinern. Leute die es drauf anlegen gibt es in jedem Land. Meine Anekdote:
In einem einsamen Wadi in Jordanien habe ich mal ein Foto gemacht. Halt so von der Landschaft. Als ich weiter fahren will springt auf einmal ein kleiner Junge, etwa 6 Jahre alt auf die Straße, den ich vorher gar nicht gesehen hatte. Er brüllt mich sehr fordernd auf englisch an:"You shoot me, MONEY, MONEY, MONEY." Er hatte in der Vergangenheit mit dieser Masche offensichtlich schon mal Erfolg gehabt.
Es kommt halt auch darauf an, wie wir damit umgehen. Der Pimpf hat in diesem Fall mal nichts von mir bekommen. Ich glaube zwar nicht dass er deshalb seine "Wegelagerei" sofort aufgibt, aber er hat zumindest begriffen dass es nicht bei jedem funktioniert.

Gruß: Frank

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: Andreas - Datum: 13.12.2010 14:36

Vielen Dank Frank für die Autoput-Infos.
(Na das Verständigungsthema ist ja dann auch mehr die Sache des jeweils Reisenden. Ich bin schon etwas in der Welt rumgekommen, also mach Dir keine Sorgen...zwinker.)

Lieben Gruß aus dem verschneiten Schwansen
Andreas

> Hallo Andreas.

> Aber dass ist doch überhaupt kein Problem, wenn du nur
> möglichst schnell in die Türkei willst, dann nimm doch
> einfach die Strecke über den ehemaligen Autoput, die ist
> mittlerweile super ausgebaut. Kroatien, Serbien und
> Bulgarien. Bei gutem Wetter bist du in 3, maximal 4 Tagen
> in Istanbul. Die Verständigung in Nähe der
> Hauptverkehrsachsen ist auch kein großes Problem, Englisch
> und Deutsch reichen vollkommen aus.
> Was ich allerdings nicht verstehe, wenn dein
> Hauptreiseziel die Türkei sein soll, dass du dir hier keine
> größeren Gedanken über die Verständigung machst. Im Westen
> geht das meist noch einigermaßen gut, z,B. Istanbul. Aber
> spätestens in Anatolien, ich würde mal so grob sagen ab
> Ankara Richtung Osten, da kann es wirklich schon mal
> Gegenden geben in denen rein verbal, mit Englisch und
> Deutsch gar nichts mehr geht, nur noch mit Händen und
> Füßen.
> Aber auch das sollte dich nicht von dieser Reise abhalten.
> Ich sehe das eigentlich eher gelassen und bin bislang immer
> gut durchgekommen, notfalls eben mit "Händen und
> Füßen".
> Das Einzige was wirklich wichtig ist, ist dass man bei
> Preisverhandlungen, z.B. über eine Unterkunft, eine längere
> Taxifahrt o.ä., den Preis vorher klar macht, und sich den
> Betrag, mit Währung aufschreiben lässt. Ich habe es schon
> mehrfach erlebt, dass gewitzte "Touriabzocker"
> das angebliche Verständigungsproblem versuchen zu ihren
> Gunsten zu nutzen, und nach vollbrachter Dienstleistung
> behaupten, man hätte einen ganz anderen Preis abgesprochen.
> Mach den Trip einfach, und mach dir nicht so viele
> Gedanken über die Sprachbarrieren.

> Viel Spaß: Frank

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: Daggi - Datum: 13.12.2010 00:33

> Wie (welche Strecke) willst du anreisen?

> Wir sind letztes Jahr von Österreich über
> SLO-HR-BiH-SRB-ROM-BLG in die Türkei gefahren.

> Fotos:
> http://picasaweb.google.com/varakurt/Balkantour2009VIM2009Turkei
> Anbei kannst du dir auch noch unseren Track ansehen.

> Noch Fragen?

> Kurt
Hallo Kurt, ich bin ein heimlicher Fan von Euch :-), eure Touren und wie ihr sie präsentiert, verdient absoluten Respekt. Es macht mir immer wieder große Freude die Bilder samt Kommentare anzusehen. Ich freue mich schon auf weitere Beiträge. Weiter so und nochmal Danke. Sehr unterhaltsam, inspirierend und motivierend.
Habe schon wieder Reisefieber, Jetzt fehlen nur noch Zeit, Geld und die passende Reisezeit bzw. Urlaub.Aber schön, dass es Leute gibt wie Euch,die einem so teilhaben lassen, so kann man zumindest schon mal träumen, von dem was geht. LG Daggi

Re: SONSTIGES Türkei auf eigener Achse

Geschrieben von: varakurt - Datum: 13.12.2010 12:39

> Hallo Kurt, ich bin ein heimlicher Fan von Euch :-), eure
> Touren und wie ihr sie präsentiert, verdient absoluten
> Respekt. Es macht mir immer wieder große Freude die Bilder
> samt Kommentare anzusehen. Ich freue mich schon auf weitere
> Beiträge. Weiter so und nochmal Danke. Sehr unterhaltsam,
> inspirierend und motivierend.
> Habe schon wieder Reisefieber, Jetzt fehlen nur noch Zeit,
> Geld und die passende Reisezeit bzw. Urlaub.Aber schön,
> dass es Leute gibt wie Euch,die einem so teilhaben lassen,
> so kann man zumindest schon mal träumen, von dem was geht.
> LG Daggi

Danke für das Lob - hört man gerne.
Leider wirds für uns, so komisch das auch klingt, z.Z. immer schwieriger für zwei, drei Wochen von zu Hause zu entfliehen, obwohl, oder gerde weil die Kids immer größer und älter werden.
Deshalb werden natürlich auch die Großeltern die bisher auf die Kids aufgepasst haben immer älter und sehen sich den Herausforderungen der Jugend nicht mehr so richtig gewachsen.

Für 2011 sind unsererseits mal zwei Wochen Albanien, Mazedonien, Kosovo? und Montenegro geplant - aber das Problem der Kinderbetreuung während der Schulzeit bleibt. Und wenn wir fahren, wollen wir diese Tour spätestens im Juni (zweite Hälfte) fahren. Mal schauen ...

Kurt