Hi,

also, es gibt da immer noch diesen alten Unterschied zwischen
dem Ossi und dem Wessi; und ich bin mir voll darüber im klaren,
daß ich mit folgenden Sätzen hinreichend Öl in das Feuer der alten
Wunde gieße.

> Sei mir nicht böse aber was meinst du eigentlich damit " Es sind
> natürlich die neun Bundesländer, deshalb sollte man keinen Super-Komfort
> erwarten "

Also, ich bin in dieser Pension schein einmal gewesen und weiß um deren
Werdegang. Offensichtlich ist es ein altes DDR Militärgelände, wo die
Räumlichkeiten heute zivil genutzt werden. Der Besitzer ist seit
Jahren dabei, das Haus als Hotel herzurichten. Offensichltlich geschieht
dieses weitgehend in Eigenregie und man arbeitet sich Zimmer um Zimmer vor.
Nach meiner Einschätzung hat er nicht die riesen Einnahmen, weil es
eben doch ein Saisongeschäft ist und das Haus zudem ziemlich weit von
der nächsten Ortschaft entfernt liegt.
Manche Dinge liegen dort eben noch im Argen; und ich gehe davon aus,
daß das Haus im Winter nicht wirtschaftlich beheizt werden kann. Dazu
brauche ich mir nur die Uralt-Fenster mit Einfachverglasung anzusehen.

Andererseits kostet das Zimmer nur um die 20 EUR die Nacht pro Person.
Woanders kommt man mit dem dreifachen nicht aus. Es ist eine einfache
Herberge, nicht mehr und nicht weniger.

Auch aufgrund der Lage, könnte ich mir aber vorstellen, daß dort sehr
gut ein Treffen der Transalpfreunde zu organisieren wäre.

Natürlich gibt es auch im Osten Leute, die etwas mehr Geld in die
Hand genommen haben, wie zum Beispiel das Schloß Hotel in Tangermünde.
Für 75 EUR die Nacht bekommt man dort eben ein tolles, geräumiges Zimmer
und einen Bau, wo eben 'alles takko' ist.

> Ich kann es schon langsam nicht mehr höhren. Manchmal wird so getan als
> würden wir alle in den neuen Bundesländern mit einem Fell vor dem Bauch
> rumlaufen und in Erdhöhlen leben. Ich habe in den alten Bundesländern
> auch nicht immer den Super-Komfort erlebt. Nichts für ungut.

Man kann den Spieß aber auch umdrehen:

Nach jahrelangen Fördermaßnahmen durch die Regierung erfreut sich der
Osten besserer Straßen und sanierter Häuser als der Westen.

Tatsache ist, daß hier die Straßen in Niedersachsen teilweise in derart
erbärmlichen Zustand sind, daß zu den vorhandenen Geschwindigkeitsbeschrän-
kungen in den nächsten Jahren wahrscheinlich einige Strecken komplett
gesperrt werden müßen.

Nachdem einige Weststädte wie z.B. Gelsenkirchen schlichtweg bankrott sind,
dürfen wir immer noch brav unseren Solidaritätszuschlag bezahlen.
Wirklich einsehen kann ich das nicht.

Aber, nachdem die Regierung auf die Stimmen der neuen Bundesländer
angewiesen ist, wird dieses Thema totgeschwiegen. Schon Kohl hat
danach gehandelt.

Nein, ich schreibe nichts weiter dazu.

Gruß

Christian