SONSTIGES Nietschloß  [Bild]

SONSTIGES Nietschloß  [Bild]

Geschrieben von: Simmi - Datum: 6.8.2009 21:04

Gruß allen...
der kürzlich eingestellte Bericht über eine gerissene Kette am Nietschloß hat mir ein wenig Bedenken gemacht.
Als gel. Kranschlosser, nach langen Kundig machen, habe ich meine Kette, Ritzel und Kettenrad selbst gewechselt.
Nach soviel Werkstattfusch habe ich die Wartung selbst übernommen!
Die 8er-Platten der Kette haben den richtigen Abstand. Das habe ich mit dem Meßschieber geprüft. Auch ist das Nietschloß nicht zu locker oder fest.
Mir geht es nur um die Nietköpfe (D.I.D), das die richtig vernietet sind.
Vielleicht kann mal einer auf das Foto schauen und mich eventuell beruhigen.

Gruß Simmi

Re: SONSTIGES Nietschloß

Geschrieben von: varakurt - Datum: 6.8.2009 22:01

Sehen tadellos aus. Eben wie von Hand vernietet. Und man sieht genau den Unterschied zu den maschinell vernieteten Nieten.

Aber was anderes: Wie schaffst du es, dass deine Kette und dein Kettenblatt so sauber sind? Fährst du mit dem Mopped nicht oder ist das Foto unmittelbar nach dem wechseln gemacht worden?

Kurt

Re: SONSTIGES Nietschloß

Geschrieben von: HW - Datum: 6.8.2009 23:22

>

> Aber was anderes: Wie schaffst du es, dass deine Kette und
> dein Kettenblatt so sauber sind?
> Kurt

Photopaint oder Ähnliches ! :-)
Gruß
HW

Re: SONSTIGES Nietschloß

Geschrieben von: tamax - Datum: 6.8.2009 22:24

> Mir geht es nur um die Nietköpfe (D.I.D), das die richtig
> vernietet sind.
> Vielleicht kann mal einer auf das Foto schauen und mich
> eventuell beruhigen.

> Gruß Simmi
Hallo

Schönes Bild , da sieht man gut den Unterschied der verschiedenen Nietungen .

Ich würde das auch so nieten , aber jedes Jahr vorm Urlaub die Nietung genau anschauen . Denn eins scheint klar zu sein , die Nietung mit den Hohlnieten kann sich mit der Zeit lockern und hält nie soviel aus wie die werksseitig genieteten Vollnieten .

Gruß Max

Re: SONSTIGES Nietschloß

Geschrieben von: HW - Datum: 6.8.2009 23:46

> Hallo

> Schönes Bild , da sieht man gut den Unterschied der
> verschiedenen Nietungen .

> Ich würde das auch so nieten , aber jedes Jahr vorm Urlaub
> die Nietung genau anschauen . Denn eins scheint klar zu
> sein , die Nietung mit den Hohlnieten kann sich mit der
> Zeit lockern und hält nie soviel aus wie die werksseitig
> genieteten Vollnieten .

> Gruß Max

Jetzt bin ich extra wegen Dir mitten in der Nacht in die Garage gedackelt, um mir das am - unverbauten - Original von Tante L. (D.I.D.) anzuschauen:
Die Niete als solche ist natürlich nicht hohl (sowas gibts auch, meist mit Kupfernieten), die "Vertiefung" geht geschätzt 1,5 - 2 mm in den Schaft rein. Wie sollte man auch anders eine Börtelung des Nietkragens (nennt man das so?) hinbekommen.
Deine Einschätzung, dass das eine Schwachstelle sei, kann ich so nicht zustimmen. Die Börtelung hat allein die Aufgabe, das Nietschloß seitlich gegen "Rausrutschen" und damit den Verlust des inneren Gliedbleches (nennt man das so?) zu verhindern (wenn das passiert, knallts!!!). Anständige Arbeit vorausgesetzt, hält das Nietschloß gerade so gut wie eine Endloskette. Es entstehen keinerlei Scherkräfte u. dgl. an den Teil, die eine Endloskette nicht auch auszuhalten hätte. Immens wichtig ist der Einsatz des Abstandshalters beim Nieten und natürlich das passende Nietgerät mit einwandfreien Werkzeugeinsätzen.
Mein Freundlicher arbeitet nur so, es sei denn, man will es ausdrücklich anders haben (viel teuer). Ich will's anders haben, weil dann Gelegenheit zum Fetten Schwingenlager u.dgl., und deshalb mach ich es auch selbst. Ist wirklich kein Hexenwerk, wenn alles gängig ist.

Gruß
HW

Re: SONSTIGES Nietschloß

Geschrieben von: Michael1972 - Datum: 7.8.2009 13:13

> Mein Freundlicher arbeitet nur so, es sei denn, man will
> es ausdrücklich anders haben (viel teuer). Ich will's
> anders haben, weil dann Gelegenheit zum Fetten
> Schwingenlager u.dgl., und deshalb mach ich es auch selbst.
> Ist wirklich kein Hexenwerk, wenn alles gängig ist.

> Gruß
> HW

Hi wie lange brauchste ungefähr um ne geschlossene Kette einzubauen? Wenns einigermassen läuft

Gruss Michael

Re: SONSTIGES Nietschloß  [Bild]

Geschrieben von: Simmi - Datum: 7.8.2009 14:38

zur Frage von varakurt...

habe gleich nach dem Wechsel die Fotos gemacht.
TA wird artgerecht gehalten einschließlich Offroadpassagen.
Und wenn´s ganz derb kommt steht immer noch die KTM meines Kindes in der Garage.
Altes Baujahr mit vielen Gebrauchsspuren.
Gruß Simmi

Re: SONSTIGES Nietschloß

Geschrieben von: HW - Datum: 7.8.2009 17:49

> Hi wie lange brauchste ungefähr um ne geschlossene Kette
> einzubauen? Wenns einigermassen läuft

> Gruss Michael

Mit Bühne und allen Schrauben und Muttern gängig, geschätzt 2 Stunden. Wenn Du das Federbein bei der Gelegenheit mit raus machst, nochmal 1 Std.
Freischwebend am Boden arbeiten kostet Zeit und macht erhebliche Rückenschmerzen.
Ein Profi, der sich auskennt und nicht in Bucheli und WHB nachschauen muss, ist natürlich schneller. Intensive Lektüre dieser Bücher vorher ist deshalb anzuraten, das Wichtigste auf nen Zettel notieren, damit man nicht immer wieder mit den Dreckfingern an die Bücher muss.

Gruß
H.W.

Re: SONSTIGES Nietschloß

Geschrieben von: Carsten - Datum: 8.8.2009 09:31

> Hi wie lange brauchste ungefähr um ne geschlossene Kette
> einzubauen? Wenns einigermassen läuft

Die Frage ist nihct ganz präziese formuliert - sie muß heißen: "Wieviel länger braucht es um eine geschlossene Kette zu montieren."

Die Arbeit besteht letzlich darin die Schwinge zu lösen und wieder einzubauen. Kostet bei der TA vielleicht 30 Minuten extra. Sind nur einige Verschraubungen zu lösen und die Schwingenachse zu entfernen. Wobei das Entfernen recht einfach ist.
Ich fluche immer beim Zusammenbau: in einer Hand die Schwinge, in der anderen die Achse und dann durchschieben. Kann 20 sec. dauern, oder aber 20 Minuten und viele Flüche. Alles schon gehabt.

Ich hab einem versierten TA Schrauber (Carlo) über die Schulter schauen dürfen vor einigen Jahren, er brauchte für den kompletten Wechsel des Kettensatzes keine Stunde, da hatte ich gerade mal mein Hinterrad und die Schwinge ausgebaut.

Bei der TA würde ich aber trotzdem immer eine Endloskette nehmen, da ein Schmieren der Schwingenlager auch von Zeit zu Zeit sinnvoll ist. Zudem hab ich kein Nietwerkzeug ...

Re: SONSTIGES Nietschloß

Geschrieben von: Michael1972 - Datum: 8.8.2009 11:52

Na wie lange es mit Nietschloss geht, weiss ich ja hab schon einige Ketten gewechselt mit Nietschloss, das geht einigermassen flott, wollte eben nur wissen wie lang es dauert mit der Schwinge raus und rein. Machen will ich das eigentlich nicht, nur so falls es doch mal nötig wäre.
Zum vernieten hab ich das Rothewald Werkzeug bei Louis als es im ANgebot für 30Euro war. ist sehr gut und einfach und man benötigt keine Abstandhalterklammern rein und rausfummeln.
Schwinge fetten ist was für Enduroisten oder, wegen Sand und Dreck.

Gruss Michael

Re: SONSTIGES Nietschloß

Geschrieben von: Olli - Datum: 9.8.2009 08:22

> Schwinge fetten ist was für Enduroisten oder, wegen Sand
> und Dreck.

Definitiv nicht nur für Dreckwühler. Regen- und Winterfahrten sind wahrscheinlich sogar schlimmer.

Viele Grüße,
Olli

Re: SONSTIGES Nietschloß

Geschrieben von: tamax - Datum: 7.8.2009 19:38

> Die Niete als solche ist natürlich nicht hohl (sowas gibts
> auch, meist mit Kupfernieten), die "Vertiefung"
> geht geschätzt 1,5 - 2 mm in den Schaft rein. Wie sollte
> man auch anders eine Börtelung des Nietkragens (nennt man
> das so?) hinbekommen.
> Deine Einschätzung, dass das eine Schwachstelle sei, kann
> ich so nicht zustimmen.
> HW
Hallo

War mir schon klar , dass die Niete nur im vorderen Teil hohl ist , sieht man ja auch auf dem Bild .

Ich meine aber folgendes ;

Die 2 Nieten haben seitlich etwas Luft und können etwas und wenn es nur weniger als 1/100 mm ist wackeln . Das Wackeln kann praktisch nur mit maschinellem Nieten verhindert werden . Wenn die wackeln , lösen sie sich auch auf der anderen Seite und fallen irgendwann raus . Fragt sich nur nach 10 t oder 40 t km .

Also bei den Kettenschlössern mit Klipp oder so hatten sich bei mir ( Honda 450 , 41 Ps ) , nach 10 t km die Stifte schon fast gelöst . Kettenschloss habe ich daraufhin immer nach gut 5 t km gewechselt . Kette , keine o-Ring , hielt so ca 20 t km .
Nietschloss ist zwar besser , kann aber das Wackeln nicht ganz verhindern .
Ausserdem , wenn ein Stein reingerät , kann es unter Umständen den umgebördelten Nietkopf schon mal aufbiegen .

Gruß Max

Re: SONSTIGES Nietschloß

Geschrieben von: HW - Datum: 7.8.2009 23:21

> Ich meine aber folgendes ;

> Die 2 Nieten haben seitlich etwas Luft und können etwas
> und wenn es nur weniger als 1/100 mm ist wackeln . Das
> Wackeln kann praktisch nur mit maschinellem Nieten
> verhindert werden . Wenn die wackeln , lösen sie sich auch
> auf der anderen Seite und fallen irgendwann raus . Fragt
> sich nur nach 10 t oder 40 t km .

> Also bei den Kettenschlössern mit Klipp oder so hatten
> sich bei mir ( Honda 450 , 41 Ps ) , nach 10 t km die
> Stifte schon fast gelöst . Kettenschloss habe ich daraufhin
> immer nach gut 5 t km gewechselt . Kette , keine o-Ring ,
> hielt so ca 20 t km .
> Nietschloss ist zwar besser , kann aber das Wackeln nicht
> ganz verhindern .
> Ausserdem , wenn ein Stein reingerät , kann es unter
> Umständen den umgebördelten Nietkopf schon mal aufbiegen .

Das verstehe ich jetzt zwar nicht so ganz, aber sei es drum.
Klippschlösser, das sehe ich ein, aber die sind für unsere PS-Power-Boliden schon gar nicht mehr zulässig. Und jedes Kettenglied hat ein geringfügiges Seitenspiel, muss es haben wegen den O-X-sonstwas Ringen. Und wie soll sich bitte die Kette ums Ritzel und Kettenrad biegen, wenn die Vernietung -egal wie sie hergestellt ist - die Verbindung der Kettenglieder starr macht :-( Ohne Spiel, und wenn es noch so gering ist, keine Bewegung der Glieder zueinander. Folgt vermutlich Reibung > Hitze > Peng! Deswegen ölen und fetten wir doch die Ketten wie die Weltmeister!
Die Packung von D.I.D enthält das maschinengenietet äußere Schloßteil, dann kommen darauf 2 O-Ringe, dieses Ensemble wird durch die beiderseitigen Endstücke der Kette gedrückt, hierauf folgt das beigefügte Fett in die Rolle, wiederum 2 O-Ringe und dann das innere, zu vernietende Gliedteil, Die Aufbörtelung kann sich naturgemäß nur soweit ausbreiten, wie die "Bohrung" des Stifts und das Werkzeuggegenstück es zulässt. nicht mehr aber auch nicht weniger. Damit ist das notwendige "Seitenspiel" des Nietschlosses vorgegeben. Exakt so, wie alle anderen Glieder auch.
Mein freundlicher HH verkauft nicht D.I.D sondern vorzugsweise Enuma (? so richtig), die haben in der Packung sogar noch einen Abstandshalter drin, der mit eingenietet wird und anchließend mit Mühen und einer kräftigen Zange wieder rausgezogen werden muss. Dass man nur D.I.D-Kette mit D.I.D-Nietschloß verwenden darf, halte ich für selbstverständlich. Ist in der Bedienungsanleisung für das D.I.D. Ketten Niet- und Trenngerät auch ausdrücklich betont. Kannste bei Tante L. in den erweiterten PDF-Infos zu Kettenschlössern und Nietgeräten auch nachlesen.

Ausserdem , wenn ein Stein reingerät , kann es unter
> Umständen den umgebördelten Nietkopf schon mal aufbiegen .

Da kann ich nicht mitreden, aber ich kanns mir beim besten Willen auch nicht vorstellen. Wo soll an der Außenflanke der Kette die Gegenkraft herkommen, dass die Börtelung so aufgebogen wird, dass der Schloßstift rausrutschen kann. Wenn Du mit der Kette und dem Kettenrad seitlich an einen großen Steinbrocken prallst ( Mauersockel u.dgl.) dann haste wahrscheinlich noch ganz andere Probleme.

HW