Moin,
die Bedürfnis in Deutschland Schutz und Sicherheit zu schaffen treibt immer seltsamere Blüten. Jüngstes Beispiel sind die »KiPo«-Sperren der Bundesfamilienministerin »Zensursula« v.d. Leyen (Den Rest wie Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, etc. etc. einfach noch dazu denken - dann wird die Richtung der Reise schon klar!).
Das hier keine Mißverständnisse entstehen: Kinderp0rn ist widerlich und gehört mit allen wirksamen Mitteln bekämpt! Allerdings wird mit etwas Sachkenntnis deutlich das KiPo hier nur ein vorgeschobenes Totschlagargument ist, die Maßnahmen eigentlich den Einstieg in einen Zensurstaat darstellen!
Sehr gute Info zum Thema liefert dieser Artikel:
http://aktuell.de.selfhtml.org/weblog/petition-nutzer-gegen-zensurfilter
Jeder Bürger hat der Recht und die Möglichkeit zur Gegenwehr:
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3860
Die Online-Petition wurde in den vergangenen Tagen fast 40.000 mitgezeichnet (und liegt damit weit vor allen anderen Petitionen!) aber wie immer: the more, the better! Auch wenn der Server teilweise unter der Last der Mitzeichner zusammenbricht, mindestens laggt, möchte ich Euch bitten: macht von Eurem Recht Gebrauch! Wartet nicht bis zur nächsten Wahl, die eh den Nachteil hat, das man bei jeder Partei für eine gute Idee noch gleich zwei weniger Gute dazu kaufen muß!
Gruß Stefan
Re-Moin,
> Die Online-Petition wurde in den vergangenen Tagen fast
> 40.000 mitgezeichnet (und liegt damit weit vor allen
> anderen Petitionen!) aber wie immer: the more, the better!
Afaik werden mindestens 50000 benötigt.
Cheers,
Bernhard, bereits dabei
> Afaik werden mindestens 50000 benötigt.
50000 werden benötigt, damit die Petition öffentlich behandelt werden muss. Darunter kann der Petitionsausschuß des Bundestages das hinter verschlossenen Türen machen.
Aktueller Stand: 43173
> 50000 werden benötigt, damit die Petition öffentlich
> behandelt werden muss. Darunter kann der Petitionsausschuß
> des Bundestages das hinter verschlossenen Türen machen.
Man lernt nie aus.
Danke,
Bernhard
> Aktueller Stand: 43173
Jetzt: 43660
> Jetzt: 43660
Mehrfach klicken giltet nicht.
scnr,
Bernhard
> Mehrfach klicken giltet nicht.
Und "giltet" gilt ganz sicher nicht!
Normal versuch ich solche Stilblüten ja zu überlesen, aber wie kommt man bitte auf "giltet"? Das tut ja richtig weh.
Oder ist das vielleicht tatsächlich wieder ein Begriff aus dem "österreichischen Hochdeutsch", so wie "benützen" oder "Fußgeher"?
Nix für ungut, ist echt nicht böse gemeint, würde mich nur grade mal interessieren.
Gruß
Jochen
> Und "giltet" gilt ganz sicher nicht!
Erbsenzähler?
> Normal versuch ich solche Stilblüten ja zu überlesen, aber
> wie kommt man bitte auf "giltet"? Das tut ja
> richtig weh.
Ich happs nicht mal gemerkt, also sooo schlimm kann es gar nicht sein,
> Oder ist das vielleicht tatsächlich wieder ein Begriff aus
> dem "österreichischen Hochdeutsch", so wie
> "benützen" oder "Fußgeher"?
Das war jetzt aber böse. Aber wenn man süddeutschen Dialekt ins Schriftdeuschte transferiert, kann einem sowas schonmal passieren... und dafür wird man dann Österreicher geschimpft...
> Nix für ungut, ist echt nicht böse gemeint, würde mich nur
> grade mal interessieren.
Nicht böse gemeint? Soso...
hth,
Bernhard
> Das war jetzt aber böse. Aber wenn man süddeutschen
> Dialekt ins Schriftdeuschte transferiert, kann einem sowas
> schonmal passieren... und dafür wird man dann Österreicher
> geschimpft...
Sollte ja wertungsfrei daherkommen, nicht dass die Österreicher sich jetzt angegriffen fühlen, wär aber eventuell plausibel gewesen. ^^
> Nicht böse gemeint? Soso...
Genau so!
Und nun BTT!
Jochen
Moin,
die erste Marke von 50.000 Mitzeichnern ist geknackt! Dranbleiben! Mitmachen!
Es kann und darf einfach nicht sein, das die bisher größte Teilnehmerzahl bei einem (vergleichsweise) banalen Thema wie »Reduzierung der Spritbesteuerung« zusammenkommt.
Nicht das mich das nicht freuen würde - aber was nutzt mir billiger rumheizen, wenn ich das nur noch in einem Überwachungs- und Zensurstaat darf .
Gruß Stefan
> Moin,
> die erste Marke von 50.000 Mitzeichnern ist geknackt!
> Dranbleiben! Mitmachen!
> Es kann und darf einfach nicht sein, das die bisher größte
> Teilnehmerzahl bei einem (vergleichsweise) banalen Thema
> wie »Reduzierung der Spritbesteuerung« zusammenkommt.
> Nicht das mich das nicht freuen würde - aber was nutzt mir
> billiger rumheizen, wenn ich das nur noch in einem
> Überwachungs- und Zensurstaat darf .
> Gruß Stefan
Moin Stefan,
hoffentlich hilft's habe auch mitgemacht.
PS: Denke mal unsere Ursula v.d. Leyen ist wohl nur vorgeschickt,
der eigentliche Strippenzieher ist Wolfgang Schäuble.
Gruß Thomas
> PS: Denke mal unsere Ursula v.d. Leyen ist wohl nur
> vorgeschickt,
> der eigentliche Strippenzieher ist Wolfgang Schäuble.
Die vermutung teile ich!
Wenn schon, gehört das Thema nicht ins Familien- sondern ins Außenministerium, damit von dort mal mit den einschlägigen Ländern in denen die Server stehen Tacheles geredet wird! Aber darum gehts halt nicht .
> Wenn schon, gehört das Thema nicht ins Familien- sondern
> ins Außenministerium, damit von dort mal mit den
> einschlägigen Ländern in denen die Server stehen Tacheles
> geredet wird! Aber darum gehts halt nicht .
Wenn es um die Länder geht in denen die Server stehen wäre das Innenministerium auch ein guter Ansprechpartner. Soweit ich mitbekommen habe steht ein guter Teil der Sever hier bei uns in Deutschland.
Gruß,
Heyko
Moin,
> Wenn es um die Länder geht in denen die Server stehen wäre
> das Innenministerium auch ein guter Ansprechpartner. Soweit
> ich mitbekommen habe steht ein guter Teil der Sever hier
> bei uns in Deutschland.
rischtisch - aber dafür braucht man kein Ministerium mehr für. Nur ein Rollkommando!
Gruß Stefan
Gute Idee, aber leider sehr schlechte Umsetzung - also später nicht jammern, dass es keiner gewusst hat:
Da vor kurzem das Thema Datenschutz (Steiger Stiftung, Social Networks, etc.) besprochen wurde:
Die Betreuung des Peditionenservers des "Deutschen Bundestages" musste damals an den Billigstbieter vergeben werden, das war die private Firma araneaNET GmbH ("BSI-zertifizierter Technologieberater") .
Die Platform verwendet veraltete Software-Basis (SMF) die etliche kritische Sicherheitslücken aufweist und deshalb schon damals nicht den Anforderungen der BSI-Grundschutz-Kataloge entsprach ...
Außerdem wurden bei der Umsetzung wichtige Ausschreibungsauflagen (aus Kostengründen) ignoriert und Datenschutz-Bestimmungen des Telemediengesetzes werden bis heute nicht eingehalten (und das nicht nur, weil's mit der verwendeten Technik gar nicht möglich ist).
All diese Abweichungen wurden zwar damals im Pflichtenheft der Betreuuerfirma genauestens angeführt, aber von der ausschreibenden Behörde (mangels qualifiziertem Personal) bei der Prüfung ignoriert. Jetzt wäre eine Änderung der Foren-Software zu kostenintensiv (für den Steuerzahler).
Diese veraltete "Online-Petitions-Webseite des Deutschen Bundestages" wird übrigens bei etlichen Vorträgen/Diskussionen/Schulungen zum Thema "Datensicherheit im Internet" als Negativ-Beispiel erwähnt
Aber wie gesagt, das ändert nichts am guten Grundgedanken des Sache ... aber man sollte auch jedes mal einen kritischen Blick hinter den Vorhang werfen - das hat nichts mit Verfolgungswahn zu tun, sondern mit gesundem Mißtrauen !
Markus, der Spielverderber
Moin,
> Gute Idee, aber leider sehr schlechte Umsetzung
Danke für die Hintergrund-Info. Das das System alles andere als das Gelbe vom Ei ist, wird in diesen Tagen jeder mitbekommen haben, der sich zur Mitzeichnung der Petitionen dort angemeldet und das Forum etwas verfolgt hat.
Lahme Server wie kurz nach der franz. Revolution, überforderte Moderatoren, die merken, wie Ihnen die Störerhaftung auf die Füsse fällt, und und und
Böse Zungen sprechen bereits davon, das das nicht unabsichtigt sei um das Aufbegehren klein zu halten .
Nichts desto weniger trotz:
Das Petitionsrecht ist ein wesentliches Bürgerrecht mit dem (neben der Wahl) eigene Interessen zu unseren Volksvertretern transportiert werden können und müssen.
Die geschaffene Möglichkeit der ePetition transferiert dieses Bürgerrecht auf eine zeitgemässe, weitverbreitete und niedrigschwellige Plattform - ist also grundsätzlich geeignet dem Gedanken einer breiten Bürgerbeteiligung Rechnung zu tragen.
Das das alles besser werden kann/muß ist ohne Frage. Bis dahin nehmen wir das was wir haben und begehren damit auf! Und wenn der Server zusammenbricht kann man immer noch auf die Straße gehen.
Wir können ja mal eine Petition dafür anstossen das da ordentliche Hard- und Software und ein paar mehr Mods eingesetzt werden .
Gruß Stefan
> Das Petitionsrecht ist ein wesentliches Bürgerrecht mit
> dem (neben der Wahl) eigene Interessen zu unseren
> Volksvertretern transportiert werden können und müssen.
@ Andererseits haben Bürger auch das Recht auf Schutz ihrer Daten.
> Und wenn der Server zusammenbricht kann man immer noch auf
> die Straße gehen.
@ Das ist ja nicht das Problem, sondern die schlechten oder fehlenden Sicherheitsmaßnahmen.
> Wir können ja mal eine Petition dafür anstossen das da
> ordentliche Hard- und Software und ein paar mehr Mods
> eingesetzt werden .
@ Dann wird das Steuergeld ausnahmsweise mal für einen guten Zweck verwendet. Aber derzeit ist davon leider nicht mehr sehr viel vorhanden ...
Markus
Moin,
aktuell sind es jetzt knapp 98.500 Unterzeichner und damit das selbstgeteckte Ziel von 100.000 fast erreicht.
Passend zu der gerade im Bundestag startenden Anhörung zu dem Thema
http://www.bundestag.de/aktuell/archiv/2009/24487981_kw22_wirtschaft/index.html
hat der AK Vorrat zum wiederholten Male nachgewiesen, daß KiPo sich schnell und problemlos aus dem Netz komplett entfernen lässt, wenn man nur die Provider informiert, statt die Seiten nur ein bischen zu verstecken:
http://ak-zensur.de/2009/05/loeschen-funktioniert.html
Damit hat der AK Vorrat in 12 Stunden mehr erreicht als der Zusammenschluß mehrerer Kinderschutzvereine, der die Zensurbemühungen unterstützt, in den letzten 12 Monaten...
Gruß,
Gregor
Da hab ich schon mitgestimmt
> Moin,
> aktuell sind es jetzt knapp 98.500 Unterzeichner und damit
> das selbstgeteckte Ziel von 100.000 fast erreicht.
> Passend zu der gerade im Bundestag startenden Anhörung zu
> dem Thema
>
> http://www.bundestag.de/aktuell/archiv/2009/24487981_kw22_wirtschaft/index.html
> hat der AK Vorrat zum wiederholten Male nachgewiesen, daß
> KiPo sich schnell und problemlos aus dem Netz komplett
> entfernen lässt, wenn man nur die Provider informiert,
> statt die Seiten nur ein bischen zu verstecken:
> http://ak-zensur.de/2009/05/loeschen-funktioniert.html
> Damit hat der AK Vorrat in 12 Stunden mehr erreicht als der
> Zusammenschluß mehrerer Kinderschutzvereine, der die
> Zensurbemühungen unterstützt, in den letzten 12 Monaten...
> Gruß,
> Gregor
> .. die Maßnahmen eigentlich den Einstieg in einen Zensurstaat
> darstellen!
hallo
guter ansatz!
warum wird "nur" gesperrt, warum hilft man den opfern nicht indem die taeter kompromisslos aufgespuert und verurteilt werden?
die sperren lassen sich angeblich fuer die user relativ leicht umgehen da nur auf DNS ebene gesperrt wird. der simple eintrag der echten IP adresse der seite fuehrt diese mittaeter genauso leicht zum ziel
es scheint hier wirklich vor allem um die einfuehrung einer wirksamen internet zensur massnahme zu gehen
das beispiel australien zeigt:
weniger als 1/3 der seiten auf der sperrliste betreffen tatsaechlich KiPo, der uberwiegende anteil sind systemkritische seiten die auf diese weise zensuriert werden
http://www.heise.de/newsticker/Neue-Details-zur-australischen-Internet-Blacklist--/meldung/139492
eine unfassbare sauerei die vom volk eigentlich nicht einfach so hingenommen werden duerfte
lg
g
Moin,
> eine unfassbare sauerei die vom volk eigentlich nicht
> einfach so hingenommen werden duerfte
wird sie erfreulicherweise ja auch nicht - fast 100.000 heulen schon mal laut auf! Dürfen gerne noch ein paar mehr werden.
Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, Mautdatenerfassung, elektronische Gesundheitskarte, Internetsperren, biometrischer Reisepass/Perso, Gentests und -manipulationen, Bundeswehr mit Polizeiaufgaben, BKA mit Geheimdienstaufgaben wer immer noch nicht gemerkt hat, wohin die Reise geht dem ist nicht mehr zu helfen! Wenn wir uns nicht wehren, wird unsere Zukunft eine traurige Melange aus »Gattaca« und »Brazil« sein.
Deswegen nochmal der nachhaltige Appel:
Zeichnet die Petition mit: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3860
Bleibt auf dem Laufenden: http://twitter.com/mitzeichner
überzeugt andere! Gute Argumente, fix zusammengefaßt gibts hier: http://zeichnemit.de/
Gruß Stefan
Um mal das Thema aufzugreifen:
Es gibt da so eine Jugendschutzinitiative, die eine Sperrliste betreibt, mittels derer Eltern ihre Kinder per Software vor Gefährlichen Seiten schützen können.
Seit beginn dieser Zensursuladebatte und der damit einhergehenden Unruhe in der gesamten Blogosphäre stehen plötzlich auf ebenjener Sperrliste Seiten von Linuxcommunitys, Technikseiten und so weiter. Zum beispiel der Ubuntuusers-Planet und das "freie Magazin" www.freiesmagazin.de
Mam stelle sich diese Liste jetzt nicht in Händen dieser "Jugendschutzinitiative" Sondern unter der Obhut der Staatsgewalt vor.
1984?
Gruß
J