Hallo André,

Danke für den Tipp, habe mich gleich gestern Abend an die Arbeit gemacht.
Falls es jemanden interessiert, hier mal kurz beschrieben, worauf man sich vorbereiten sollte:
- ich habe für alles 5 Stunden gebraucht (Start war 17:30 Uhr nach Arbeit)
- dreckig wird man auf alle Fälle (ca. 30 Minuten duschen oder baden mit Wurzelbürste einplanen)
- Einweghandschuhe (mindestens 10 Paar) bereitlegen
- Gutes Werkzeug (Drehmomentenschlüssel und Verlängerungen sind zu empfehlen)
- Licht (jede Menge) braucht ihr auch noch

soweit so gut.. doch nun kam es:
Damit die Schwinge raus kann, müssen auch die Sturzbügel weg. Und was alles weg muss, damit die Sturzbügel abgeschraubt werden können, das könnt ihr euch sicher denken... also Plasteteile vorn auch ab, Kühler lockern... Mopped ist nun schon halb nacked!
Hinterrad geht ganz gut raus, wenn man daran denkt, die Bremssattelaufnahme raus zu nehmen.
Jetzt die Schwinge:
Die Schrauben von der Umlenkhebelei sitzen fest in den Buchsen.. super! Wenigstens geht die vorn wo das Umlenkdreieck am Rahmen fest ist einigermaßen raus. Und die Schraube der Federbeinaufnahme sitzt auch fest im Lager! Mist, also ganzes Federbein raus! Fummelei hoch drei!
Die Schwingenachse geht relativ leicht raus, wenn man einen langen Durchschlag findet! Bei mir war es ein sehr alter und langer Schraubendreher.
Schwingenachse ist raus, nun fällt mir erst auf, das der Bremsschlauch der H-Bremse noch festgeschraubt ist! Also abschrauben. Insgesamt 4 Schrauben!
nun wird es wieder fummelig. Die Schläuche für KW-Entlüftung, Bremse, LuFi-Box und noch diese fast unsichtbare Feder zum Bremslichtschalter müssen beiseite gedrückt werden.
Irgendwann (bei nach 45 Minuten) ist die Schwinge endlich raus gefriemelt.
Dann Ritzel ab und versuchen die Kette nach VORN! raus zu ziehen. Ich habe es beim Ausbau nach hinten gemacht, das ist wegen der Schaltwelle sehr kompliziert.
Wenn die Schwinge draußen ist kann man auch mit nem Hammer die Schrauben aus den Lagern des ProLinks "drücken". (Leider hatte ich mir damit ein Gewinde versaut... naja, Gewindeschneideisen sei dank geht es wieder! Immer ne Mutter aufs Gewinde schrauben, wenn man drauf schlagen muss!
Alles schön fett schmieren und wieder zusammen bauen (am besten so wie es war, das spart viel Zeit!).
der Rest war wieder ganz einfach!
Kettenradträger abnehmen, neues Kettenrad (Schrift nach außen, bei dem DID-Satz sieht man dann eine Nut oder sowas) montieren,
neue Kette von vorn einschieben,
Ritzel montieren,
Schwinge wieder einsetzen (ich habe hier erst Federbein und Prolink montiert, dann die Schwinge rein, auf die Außensimmeringe des Schwingenlagers achten, die verschwinden schnell mal,
Hinterrad rein, Bremse aufstecken und schon fertig...
okay, die Stutzbügel und Plasteteile müssen noch dran und war es das.
Und eines ist noch sehr wichtig! Vorsorgen! Ein Bier und (wenn notwendig) eine Zigarette für die "Es-ist-vollbracht-Stimmung-danach" sollte griffbereit sein! Und genau das hat bei mir gefehlt!
Die Hände waren trotz OP-Handschuhe so dreckig, dass ich nun aber nicht mehr zum Spätshop um die Ecke wollte!

Viel Spaß wenn ihr das auch mal probieren wollt und wohl dem, der eine Motorrad-Hebebühne hat (mein Kreuz...)

Grüße
Andreas

> Hallo Andreas,

> du brauchst kein Spezialwerkzeug. Unter Umständen ist aber
> die Schwingenachse festgegammelt und dann hast du die Wahl
> zwischen roher Gewalt oder tagelangem Einsprühen mit WD40.
> Wenn du sie draußen hast, dann kontrollier auch gleich die
> Schwingenlager und spendiere ihnen eine Reinigung von
> grobem Schmutz und eine Portion Lagerfett.
> Ansonsten gilt generell beim KeSa-Wechsel: Es wird
> dreckig, sorg vor...

> Grüße!
> André

> Mahlzeit,

> wenn Du mir Deine Email Adresse gibst, kann ich Dir ein
> Bild mit sämtlichen Drehmomenten zuschicken.

> Gruß Olli

Okay das mit der Email Adresse hat sich erübrigt...