SONSTIGES Normal oder Super?

SONSTIGES Normal oder Super?

Geschrieben von: Jochen TA 90 - Datum: 3.1.2008 15:41

Liebe Transalpler,

auf die Gefahr hin, dass dieses Thema bereits diskutiert wurde... ich war die letzten Wochen sträflicherweise nicht im Forum unterwegs, daher die Frage:

da Normal- und Superbenzin derzeit gleich viel kosten, und meine TA eigentlich Normalbenzin tankt, ist es da nicht auch ok, Super zu tanken? Wegen Schmierung etc.?

Vielleicht habt ihr einen Tipp - bzw Erfahrung.

Schlotterfreie Fahrt
wünscht
Jochen

Re: SONSTIGES Normal oder Super?

Geschrieben von: klanor - Datum: 3.1.2008 15:51

> da Normal- und Superbenzin derzeit gleich viel kosten, und
> meine TA eigentlich Normalbenzin tankt, ist es da nicht
> auch ok, Super zu tanken? Wegen Schmierung etc.?

Das Verbrennen von Super bringt keine Vorteile bei einem Motor, der nur Normalbenzin brenötigt. Allerdings auch keine Nachteile.
Auf die Schmierung wirkt sich die Qualität des Sprits (zumindest in diesen Dimensionen) nicht aus.

Wenn ab 2009 hier in Deutschland die Bioethanol-Zwangsbeimischung von derzeit 5% auf 10% angehoben wird, müssen wahrscheinlich zumindest die alten Transen das teure Super Plus (ohne Beimischung?!) tanken, da durch das relativ aggressive Ethanol Alu angegriffen wird und die Transalp-Motoren darauf noch nicht eingerichtet sind.

Re: SONSTIGES Normal oder Super?

Geschrieben von: soleil ardent - Datum: 3.1.2008 16:46

da es in luxembourg schon seit ewigkeiten kein normal mehr gibt, fahre ich eh 95er - und bisher hat sie sich nie beschwert.

Re: SONSTIGES Normal oder Super?

Geschrieben von: yves - Datum: 3.1.2008 20:00

aha-aber jedesmal wenn ich durch echternach fahr, gibts den noch!

finde den aber nur im tatsächlichen grenzgebiet zu d

cu yves

Re: SONSTIGES Normal oder Super?

Geschrieben von: soleil ardent - Datum: 4.1.2008 08:56

echt wahr? wo hats denn da noch "normal"? ich seh nur 95er, 92er hab ich schon seit ewigkeiten nicht mehr gefunden - und ich fahre jeden tag 2x durch echternach...

*staun*

sun

> aha-aber jedesmal wenn ich durch echternach fahr, gibts
> den noch!

> finde den aber nur im tatsächlichen grenzgebiet zu d

> cu yves

Re: SONSTIGES Normal oder Super?

Geschrieben von: yves - Datum: 4.1.2008 11:54

das wars ja immer, was ich gesehen hatte....
im grenzgebiet - also direkt die orte zu d hatten meiner meinung nach immer noch normal mit 91 oktan...

deshalb hab ich, egal ob mit auto bzw. mopped, super 95 oktan bzw. super plus 98 oktan getankt.

der preis von normal und super war ja seit jahren gleich, deshalb erinnere ich mich da nur.

war im november wieder in echternach - da meinte ich, gab es noch normal...

wenn nicht, kein prob.

cu yves

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt? *o.T.*

Geschrieben von: 120tkm - Datum: 3.1.2008 17:37

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: klanor - Datum: 3.1.2008 17:53

Da gab es letztens einen Artikel in der ADAC-Motorwelt.

Ohne großes Hintergrundwissen meinerseits akzeptiere ich zunächst die Aussagen, dass

- Ethanol verschiedene Farbstoffe und Elastomere angreifen kann
- der Ethanolanteil dafür sorgt, dass mehr Wasser im Sprit gebunden wird und dadurch
- Aluminium, Magnesium, Kupfer, Blei und Zink angegriffen werden können (vorausgesetzt, die Konzentration ist hoch genug)

Allerdings würde ich selbst gerne Näheres zu dem Thema erfahren.
Fehlt nur noch jemand, der sich damit auskennt und das entsprechend gut beschreiben kann...

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: René - Datum: 3.1.2008 21:03

Hallo,

> Allerdings würde ich selbst gerne Näheres zu dem Thema
> erfahren.
> Fehlt nur noch jemand, der sich damit auskennt und das
> entsprechend gut beschreiben kann...

Ich kenn mich zwar damit aus aber ob ichs auch gut beschreiben kann...?
Ich versuchs mal ohne auf die chemische Schiene zu rutschen...

Zunächst ist es richtig dass der blended Anteil von derzeit 5% auf 10% steigen wird.
Das sind dann die sogenannten B10 Kraftstoffe. Beim Diesel werden Fettsäuremetylester (FSME bzw FAME) beigemischt und bei Ottokraftstoffen Alkohole (Methanol, Ethanol)
Das was für den Verbraucher problematisch ist, ist die Tatsache dass diese Beimischungen nicht angegeben zu werden brauchen, so dass man nicht weis was man tatsächlich tankt.
Der Kraftstoff entspricht also auch als Blend den entsprechenden Euronormen wie sie bisher für unverblendete galten.

So, was kann das für den Verbraucher bedeuten:
Beides, sowohl FAME als auch Alkohole können sich vom Basiskraftstoff trennen was besonders bei strategischer Langzeitlagerung Probleme verursachen kann. Das geht von Biologisch induzierter Korrosion an den Trenngrenzschichten bis hin zu Flockenbildung durch massenwachstum von Mikroorganismen und dadurch verursachtem Motorausfall.
Diese Probleme werden hauptsächlich mit Dieselkraftstoffen beobachtet da es kaum Langzeitbevorratung von Ottokraftstoffen gibt (Notstromaggregate werden eben hauptsächlich mit Dieselmotoren betrieben)
Wie man die Probleme umgehen kann ist noch nicht eindeutig geklärt. Bei meinem letzten Arbeitgeber, einem AKW will man den Weg zum Synthesesprit gehen, aber da stellen sich dann wieder andere Schwierigkeiten, von der Zulassung durch die Behörden mal ganz abgesehen.
Aber das betrifft ja Otto Normalverbraucher nur am Rande

Im KFZ stellen sich ganz andere Fragen. Nämlich die der Materialverträglichkeit.
Bei FAME kennt man Unverträglichkeiten mit Elastomeren, also Dichtelementen und Schlauchleitungen. Zudem können Schäden an Einspritzpumpen auftreten weil FAME andere Schmiereigenschaften haben als Dieselkraftstoffe.
Mit einem Fahrzeug das für sogenannten Biodiesel zugelassen ist muss man sich keine Sorgen machen, denn Biodiesel in Deutschland ist nix anderes als Rapsmethylester.

Bei Alkoholen sind ebenfals Unverträglichkeiten mit Elastomeren und anderen Kunststoffen bekannt. Einige Leichtmetall- und Buntmetallegierungen korrodieren mit Alkoholen. Im Brennraum des Motors spielt das allerdings keine Rolle lediglich vom Tank bis zum Vergaser/Eispritzelement wird man mit Problemen rechnen müssen.
Das andere ist, dass Alkohole Hydrophil sind also Wasser anziehen und binden können. Dass sie Wasser binden ist kein Nachteil, aber das sie es anziehen schon. Blechtanks kann man bei einer Überwinterung beispielsweise mit so einem Sprit nicht mehr zuverlässig vor Korrosion schützen indem man einfach volltankt.
Empfindliche Katalysatoren können ebenfals Schaden nehmen denn Alkohole besitzen einen Sauerstoffanteil der bei der Verbrennung frei wird und damit die Lambdasonde zu falschen Werten führt (diese misst nämlich nix anderes als den Restsauerstoffanteil im Abgas) Bei modernen KFZ ist das allerdings selten.

Was ich besonders frech finde ist die Tatsache dass sich die Politik einen Scheiss drum schehrt welche Probleme zu erwarten sind und das einfach auf den Verbraucher abwälzt. Nur damit man einen künstlich geschaffenen, fragwürdigen Absatzmarkt für Biokraftstoffe schaffen kann die sonst niemand haben will.
Sonst wird bei jeder Kleinigkeit nach einer Deklarierungspflicht geschriehen (was ich persönlich auch richtig finde) nur hier hat man als Verbraucher keine Möglichkeit auf ungepanschte Alternativen zurückzugreifen.

Als Fahrer einer AT (gilt wohl auch für die TA) kann man sich aber zurücklehnen, denn zumindest für die RD04 und die RD07 Modelle weiss ich dass sie mit Alkohol auch in hoher Dosierung zurecht kommen und von daher keine Probleme zu erwarten sind.
Lediglich bei einer längeren Stillegung sollte man darauf achten dass man den Tank mit unverblendeten Sprit füllt oder man geht den anderen Weg und schwenkt ihn innen mit einem kräftigen Schluck zähem Korosionsschutzöl aus (dann aber vor der Wiederinbetriebnahme mit ein paar Liter Benzin ausspülen).

So, nun wünsche ich euch allen dass ihr Fahrzeuge bewegt denen der verblendete Sprit nicht schadet.
Und wenn ihr mal ins Krankenhaus müsst, dann hofft dass sich der Hausmeister Gedanken gemacht hat und die Notdiesel dort ebenfals keine Probleme mit dem Bioanteil haben wenns drauf ankommt.

HzG, René

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: klanor - Datum: 3.1.2008 21:19

> Hallo,

> Ich kenn mich zwar damit aus aber ob ichs auch gut
> beschreiben kann...?
> Ich versuchs mal ohne auf die chemische Schiene zu
> rutschen...

Das ist dir gelungen. Respekt. Danke!

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: Bernd TA94 - Datum: 4.1.2008 07:13

> So, nun wünsche ich euch allen dass ihr Fahrzeuge bewegt
> denen der verblendete Sprit nicht schadet.

Hallo René,
vielen Dank für Deine Ausführungen. Sehr lehrreich.
Das bestärkt mich, es doch mal mit E85 oder vielleicht auch LPG zu versuchen. Hat beides Vor- und Nachteile.
Nachdem mein geliebter Passat TDI vor Weihnachten einem 77-jährigen zum Opfer gefallen ist, habe ich mir einen Zafira mit Benziner gekauft und der wird dann wohl in einer dieser Richtungen umgebaut werden.

Kann ich mich auch mal per Mail an Dich wenden, wenns noch Fragen geben sollte ? Ich bin zwar Kfzler, war aber in Werkstoffkunde noch nie eine Leuchte.

Griasle ausm Remstal

Bernd

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: Philipp TA650 - Datum: 4.1.2008 10:54

> Und wenn ihr mal ins Krankenhaus müsst, dann hofft dass
> sich der Hausmeister Gedanken gemacht hat und die Notdiesel
> dort ebenfals keine Probleme mit dem Bioanteil haben wenns
> drauf ankommt.

> HzG, René

Hallo!

Die werden mit Heizöl betrieben - ist billiger

Grüße
Philipp

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: René - Datum: 4.1.2008 20:46

Hallo,
Nicht unbedingt. MTU Motoren ohne Ventilsitzringe vertragen beispielsweise schwefelfreies Heizöl nicht.
Und davon gibts noch ne ganze Menge.

Bei anderen Motorenherstellern sieht das nicht viel anders aus.

Heizöl heist so weil es zum Heizen, also zum Verbrennen in Ölbrennern gemacht ist und ist zum Betrieb von Dieselmotoren nur bedingt geeignet da es natürlich keinerlei Additive für einen solchen Betrieb enthält.

Mit dem alten, schwefelhaltigen Heizöl war das kein Problem, aber seit es nur noch schwefelfreies gibt mussten einige Betreiber von Notstromgeneratoren auf Dieselkraftstoff umsteigen.
Der Preisunterschied ist nicht so gewaltig da man für solche Anwendungen einen anderen Mineralölsteuersatz bekommt.

Blöd nur dass der B10 Sprit nun wieder Probleme macht...

HzG, René

> Hallo!

> Die werden mit Heizöl betrieben - ist billiger

> Grüße
> Philipp

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: khyal - Datum: 4.1.2008 17:16

> Ich kenn mich zwar damit aus aber ob ichs auch gut
> beschreiben kann...?
> Ich versuchs mal ohne auf die chemische Schiene zu
> rutschen...
Danke, gut gelungen...bedeutend besser als das rumgelabere vom adac...

> Beides, sowohl FAME als auch Alkohole können sich vom
> Basiskraftstoff trennen was besonders bei strategischer
> Langzeitlagerung Probleme verursachen kann. Das geht von
> Biologisch induzierter Korrosion an den Trenngrenzschichten
> bis hin zu Flockenbildung durch massenwachstum von
> Mikroorganismen und dadurch verursachtem Motorausfall.
heisst das jetzt in der praxis, dass es reicht, wenn ich bei laengerer nichtbenutzung motorsaegen, benziner-notstromagregate, aussenborder/reservekanister ab und zu durchschuettele, oder sollte man da nur noch super verwenden...?

> Als Fahrer einer AT (gilt wohl auch für die TA) kann man
> sich aber zurücklehnen, denn zumindest für die RD04 und die
> RD07 Modelle weiss ich dass sie mit Alkohol auch in hoher
> Dosierung zurecht kommen und von daher keine Probleme zu
> erwarten sind.
hmm, das ne at, wenn auch unwillig, mit waschbenzin laeuft, habe ich schon zwangsweise auf ner reise ausprobiert, aber wie sieht es denn mit der langzeitwirkung an kuststoffteilen aus (ich mein jetzt nicht so leicht wechselbare teile wie spritleitungen/filter, eher vergaser/spritpumpenbestandteile) ?

> Lediglich bei einer längeren Stillegung sollte man darauf
> achten dass man den Tank mit unverblendeten Sprit füllt
> oder man geht den anderen Weg und schwenkt ihn innen mit
> einem kräftigen Schluck zähem Korosionsschutzöl aus
hihi, "bundesregierung trifft politische massnahmen um die saisonfahrer zu ganzjahresfahren zu machen..."

cu

khyal

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?  [Bild]

Geschrieben von: Joachim - Datum: 4.1.2008 17:42

Hallo zusammen,

damit der Sprit nicht umkippt bzw. seine Zündfähigkeit verliert benutze ich schon seit Jahren das Benzinadditiv der Fa. Wagner Spezialschmierstoffe. Habe bisher bei meinen Motorrädern und Gartengeräten, sowie meinem PKW mit Saisonkennzeichen, nur gute Erfahrungen gemacht.

Details könnt ihr hier nachlesen: http://www.oel-spezi.com/Produktinfos/Energie/Kraftstoffadditive/40.Benzin-Additiv.Bactofin.PDF

__________________
Grüße aus NK

Joachim

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: René - Datum: 4.1.2008 21:11

Hallo

> heisst das jetzt in der praxis, dass es reicht, wenn ich
> bei laengerer nichtbenutzung motorsaegen,
> benziner-notstromagregate, aussenborder/reservekanister ab
> und zu durchschuettele,

Nein, das brauchst du nicht. Strategische langzeitlagerung findet über Jahre statt. Beim AKW muss man beispielsweise 10 Jahre Lagerungszeit garantieren können. So lange sollten deine Motorgeräte ja nicht rumliegen.
Motorsägen sind eh 2-Takter und deren Mischung bleibt auch nicht bis zum jüngsten Tag stabil. Wenn du da also bisher keine Sorgen hattest musst du auch nicht regelmässig an deiner Säge schütteln.

> hmm, das ne at, wenn auch unwillig, mit waschbenzin
> laeuft, habe ich schon zwangsweise auf ner reise
> ausprobiert,

Also dass sie mit B10 läuft garantiert dir die Norm. Und das tut sie sicher problemlos.

aber wie sieht es denn mit der langzeitwirkung
> an kuststoffteilen aus (ich mein jetzt nicht so leicht
> wechselbare teile wie spritleitungen/filter, eher
> vergaser/spritpumpenbestandteile) ?

Wie gesagt, ich kann belastbares nur für die AT sagen, und bei der sind die Teile verträglich.
Allerdings sollte sich das auch auf die TA übertragen lassen.

> hihi, "bundesregierung trifft politische massnahmen
> um die saisonfahrer zu ganzjahresfahren zu machen..."

Tja, ob das mal aufgeht...
eher machen sie manchen Fahrer zum unfreiwilligen Fussgänger. Und eventuell auch die eine oder andere Tiefgarage zur Benzindampfbombe...

HzG, René

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: Ewald, - Datum: 4.1.2008 18:05

> Hallo,

> Ich kenn mich zwar damit aus aber ob ichs auch gut
> beschreiben kann...?
> Ich versuchs mal ohne auf die chemische Schiene zu
> rutschen...

> Zunächst ist es richtig dass der blended Anteil von
> derzeit 5% auf 10% steigen wird.
> Das sind dann die sogenannten B10 Kraftstoffe. Beim Diesel
> werden Fettsäuremetylester (FSME bzw FAME) beigemischt und
> bei Ottokraftstoffen Alkohole (Methanol, Ethanol)
> Das was für den Verbraucher problematisch ist, ist die
> Tatsache dass diese Beimischungen nicht angegeben zu werden
> brauchen, so dass man nicht weis was man tatsächlich tankt.
> Der Kraftstoff entspricht also auch als Blend den
> entsprechenden Euronormen wie sie bisher für unverblendete
> galten.

> So, was kann das für den Verbraucher bedeuten:
> Beides, sowohl FAME als auch Alkohole können sich vom
> Basiskraftstoff trennen was besonders bei strategischer
> Langzeitlagerung Probleme verursachen kann. Das geht von
> Biologisch induzierter Korrosion an den Trenngrenzschichten
> bis hin zu Flockenbildung durch massenwachstum von
> Mikroorganismen und dadurch verursachtem Motorausfall.
> Diese Probleme werden hauptsächlich mit Dieselkraftstoffen
> beobachtet da es kaum Langzeitbevorratung von
> Ottokraftstoffen gibt (Notstromaggregate werden eben
> hauptsächlich mit Dieselmotoren betrieben)
> Wie man die Probleme umgehen kann ist noch nicht eindeutig
> geklärt. Bei meinem letzten Arbeitgeber, einem AKW will man
> den Weg zum Synthesesprit gehen, aber da stellen sich dann
> wieder andere Schwierigkeiten, von der Zulassung durch die
> Behörden mal ganz abgesehen.
> Aber das betrifft ja Otto Normalverbraucher nur am Rande

> Im KFZ stellen sich ganz andere Fragen. Nämlich die der
> Materialverträglichkeit.
> Bei FAME kennt man Unverträglichkeiten mit Elastomeren,
> also Dichtelementen und Schlauchleitungen. Zudem können
> Schäden an Einspritzpumpen auftreten weil FAME andere
> Schmiereigenschaften haben als Dieselkraftstoffe.
> Mit einem Fahrzeug das für sogenannten Biodiesel
> zugelassen ist muss man sich keine Sorgen machen, denn
> Biodiesel in Deutschland ist nix anderes als
> Rapsmethylester.

> Bei Alkoholen sind ebenfals Unverträglichkeiten mit
> Elastomeren und anderen Kunststoffen bekannt. Einige
> Leichtmetall- und Buntmetallegierungen korrodieren mit
> Alkoholen. Im Brennraum des Motors spielt das allerdings
> keine Rolle lediglich vom Tank bis zum
> Vergaser/Eispritzelement wird man mit Problemen rechnen
> müssen.
> Das andere ist, dass Alkohole Hydrophil sind also Wasser
> anziehen und binden können. Dass sie Wasser binden ist kein
> Nachteil, aber das sie es anziehen schon. Blechtanks kann
> man bei einer Überwinterung beispielsweise mit so einem
> Sprit nicht mehr zuverlässig vor Korrosion schützen indem
> man einfach volltankt.
> Empfindliche Katalysatoren können ebenfals Schaden nehmen
> denn Alkohole besitzen einen Sauerstoffanteil der bei der
> Verbrennung frei wird und damit die Lambdasonde zu falschen
> Werten führt (diese misst nämlich nix anderes als den
> Restsauerstoffanteil im Abgas) Bei modernen KFZ ist das
> allerdings selten.

> Was ich besonders frech finde ist die Tatsache dass sich
> die Politik einen Scheiss drum schehrt welche Probleme zu
> erwarten sind und das einfach auf den Verbraucher abwälzt.
> Nur damit man einen künstlich geschaffenen, fragwürdigen
> Absatzmarkt für Biokraftstoffe schaffen kann die sonst
> niemand haben will.
> Sonst wird bei jeder Kleinigkeit nach einer
> Deklarierungspflicht geschriehen (was ich persönlich auch
> richtig finde) nur hier hat man als Verbraucher keine
> Möglichkeit auf ungepanschte Alternativen zurückzugreifen.

> Als Fahrer einer AT (gilt wohl auch für die TA) kann man
> sich aber zurücklehnen, denn zumindest für die RD04 und die
> RD07 Modelle weiss ich dass sie mit Alkohol auch in hoher
> Dosierung zurecht kommen und von daher keine Probleme zu
> erwarten sind.
> Lediglich bei einer längeren Stillegung sollte man darauf
> achten dass man den Tank mit unverblendeten Sprit füllt
> oder man geht den anderen Weg und schwenkt ihn innen mit
> einem kräftigen Schluck zähem Korosionsschutzöl aus (dann
> aber vor der Wiederinbetriebnahme mit ein paar Liter Benzin
> ausspülen).

> So, nun wünsche ich euch allen dass ihr Fahrzeuge bewegt
> denen der verblendete Sprit nicht schadet.
> Und wenn ihr mal ins Krankenhaus müsst, dann hofft dass
> sich der Hausmeister Gedanken gemacht hat und die Notdiesel
> dort ebenfals keine Probleme mit dem Bioanteil haben wenns
> drauf ankommt.

> HzG, René
Hallo Rene
Vielen Dank !

Könntest Du bitte noch etwas über die gefährdeten Teile der TA sagen ?

Heißt das jetzt , das die Unterdruckmembrane im Vergaser davon kaputt geht ?
Dann wäre es vorbei mit der TA .

Spaßmodus an :
Wenn nur der Benzinhahn und Benzinschlauch kaputt gehen , geht es ja noch . Im Zweifelsfall brennt dann halt die Tiefgarage ab . Zahlt ja die Haftpflicht ??
Und alles nur damit die Lebensmittel teurer werden .
Spaßmodus aus:

Wie schnell rostet denn der Tank , schon wenn man häufiger 6 Wochen nicht fährt ?

Gruß Ewald

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: René - Datum: 4.1.2008 21:00

Hallo

> Könntest Du bitte noch etwas über die gefährdeten Teile
> der TA sagen ?

Bei der TA weiss ich es leider nicht genau, über die AT kann ich sagen dass diese keine gefährdeten Teile hat.
Sämtliche dort verbauten Kunststoffe und Elastomere sollten mit dem Alk klarkommen.
Ich denke mal das kann man durchaus auch auf die TA übertragen - zumindest auf die älteren Modelle.

> Heißt das jetzt , das die Unterdruckmembrane im Vergaser
> davon kaputt geht ?
> Dann wäre es vorbei mit der TA .

Dann währe es noch nicht vorbei mit der TA sondern nur der Austausch fällig - sowas ist ja noch kein Totalschaden.
Aber wie gesagt, zumindest bei der AT ist die Materialverträglichkeit gegeben

> Wie schnell rostet denn der Tank , schon wenn man häufiger
> 6 Wochen nicht fährt ?

Das kann man so pauschal leider nicht sagen. Es kommt darauf an wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist, wie hoch der Alkoholgehalt und wie stark dieser die Feuchtigkeit bindet. Dann kommt es auch auf den Alkohol selbst an und darauf wie dieser im Kraftstoff mittels Additiven gebunden ist.
Was der Kraftstoff selbst noch an Korrosionsminderern drinne hat und nicht zuletzt auf die Temperatur in deiner Garage.
Da ist wohl jeder Sprit ein bisschen anders.
Allerdings wirst du nach 6 Wochen noch keine Korrosionsprobleme bekommen. Es kommt auch nicht darauf an wie lange du nicht fährst sondern wie lange es bis zum Nachtanken dauert.

HzG, René

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: Ondolf - Datum: 5.1.2008 02:17

Moin Ewald,

die Membranen in Vergaser und Benzinhahn kommen mit dem Sprit gar nicht in direkte Berührung, lediglich mit den Dämpfen. Das sollte zumindest schon mal keine Problemquelle werden.

Ciao
Ondolf

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: TAMarcus - Datum: 5.1.2008 19:07

> Moin Ewald,

> die Membranen in Vergaser und Benzinhahn kommen mit dem
> Sprit gar nicht in direkte Berührung, lediglich mit den
> Dämpfen. Das sollte zumindest schon mal keine Problemquelle
> werden.

> Ciao
> Ondolf
Hallo

Wenn der Alkoholdampf der Membrane nichts macht bin ich schon froh .
Doch die Membrane im Vergaser ist direkt am Benzin !!!
Aber der Benzinhahn hat so 2 Gummimembranen für die automatische Ein/Ausschaltung mittels Unterdruck .
Zwischen beiden Gummimembranen befindet sich ein Entlüftungsröhrchen welches ins Freie geht .

Wird die eine Membrane undicht , läuft das Benzin in die Tiefgarage bis der Tank leer ist .

Gruß Ewald

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: IngoAC - Datum: 7.1.2008 13:57

Moin Rene,
hört sich alles verständlich und plausibel an, Danke. Jedoch konnte mir leider noch niemand sagen ab welchem Prozentsatz Alkohol die Auflösungserscheinungen bei den Acerbis Tanks beginnt. Bekannt ist, das diese sich in Brasilien auflösen, d.h. undicht werden. Weißt du da was näheres?

Alk soll ja die Klopffestigkeit erhöhen, wo findet man denn die Menge die man auf 1l 95 Oktan schütten muß um auf 98 Oktan zu kommen?

Für artgerechte Haltung
Ingo

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: René - Datum: 8.1.2008 00:39

Hallo,

Zum Acerbis Tank kann ich dir leider auch nicht mehr sagen als das was du schon weist. In Brasilien lösen sie sich definitiv auf.
Bis zu welchem Anteil du sicher bist wird dir aber keiner sagen denn eine Unverträglichkeit ist ja bekannt und so ist der Anteil nur eine Frage der Auflösungsgeschwindigkeit. Sprich der Tank löst sich auf jeden Fall auf, nur ob das länger dauert als die Lebenserwartung des Moppeds drumherum ist fraglich. Da die jährlichen Fahrleistungen arg schwanken wirst du da also kaum einen finden der dir da was garantiert.

Zum Zeiten, ja, Alkohol kann genommen werden um die Klopffestigkeit zu erhöhen. Das wird auch in ärmeren Gegenden auf diesem Planeten so praktiziert.
Allerdings funktioniert das nicht so gut wie mit anderen Additiven da Alkohol ja Wasser anzieht und sich der zunehmendem Wasseranteil auch wieder auf die Klopffestigkeit auswirkt. Mit Alkohol klopffest gemachter Sprit ist also qualitativ ziemlich minderwertige Brühe und man sollte sich keinesfals auf die Oktanzahlen an der Zapfsäule verlassen (die armen Gegenden sind blöderweise auch die warmen mit hoher Luftfeuchtigkeit, so dass der Sprit der in der Tankstelle wartet von dir gezapft zu werden jeden Tag ein bisschen von seiner Klopffestigkeit verliert. Und je heisser und feuchter, desto schneller der Prozess)
In Europa wird deshalb mit anderen Stoffen die Klopffestigkeit erreicht (früher Bleitetraäthyl, heute ringförmige Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol oder Xylol).
Da jeder Sprithersteller seinen eigenen Additivcoctail hat und sich dieser wiederum auf eine Alkoholzumischung auswirkt kann man auch hier schlecht eine genaue Angabe machen wie viel Alkohol (und zu welchem Prozentsatz destilliert) du zumischen müsstest um aus Normalbenzin Super zu machen.
Vieleicht wissen die Chemiker hier ja was genaueres (würde mich übrigens auch interessieren)

Tut mir leid aber besser kann ich dir leider auch nicht helfen :-(

HzG, René

> Moin Rene,
> hört sich alles verständlich und plausibel an, Danke.
> Jedoch konnte mir leider noch niemand sagen ab welchem
> Prozentsatz Alkohol die Auflösungserscheinungen bei den
> Acerbis Tanks beginnt. Bekannt ist, das diese sich in
> Brasilien auflösen, d.h. undicht werden. Weißt du da was
> näheres?

> Alk soll ja die Klopffestigkeit erhöhen, wo findet man
> denn die Menge die man auf 1l 95 Oktan schütten muß um auf
> 98 Oktan zu kommen?

> Für artgerechte Haltung
> Ingo

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: IngoAC - Datum: 8.1.2008 09:10

Moin Rene,
mal was ganz anderes, der Winter dort unten ist doch so langsam vorbei, fast sogar schon euer Sommer. Wie lange sitzt du denn noch am anderen Ende der Welt? Oder hast du ein Jahr verlängert?

Für artgerechte Haltung
Ingo

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: René - Datum: 8.1.2008 18:07

Moin Ingo

Der Winter war im November vorbei. Jetzt ist Hochsommer.
Zur Zeit mit T-Shirt Wetter (-10°C auf Neumayer und -30°C auf Kohnen)

Ich werde im Februar meine Rückreise antreten und dann erst mal gediegen die Beine hoch legen.

HzG, René

> Moin Rene,
> mal was ganz anderes, der Winter dort unten ist doch so
> langsam vorbei, fast sogar schon euer Sommer. Wie lange
> sitzt du denn noch am anderen Ende der Welt? Oder hast du
> ein Jahr verlängert?

> Für artgerechte Haltung
> Ingo

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: Franz-Manfred Schüngel - Datum: 8.1.2008 10:00

Hallo,

so als Ergänzung: Aromaten (Benzol, Toluol, Xylole etc) und verzweigte Aliphaten sind per se klopffester als (kurzkettige) unverzweigte Aliphaten, aber das Verhältnis lässt sich nur in sehr engen Grenzen steuern. Was man gern zur Erhöhung der Klopffestigkeit zugibt, ist MTBE - das ist Methyl-tertiär-Butylether. Herstellung aus Isobuten und Methanol; da sich Methanol aus Wassergas (mit Wasserdampf verbranntes Erdgas, also CO-Wasserstoff-Gemisch) herstellen lässt und Isobuten mit Schwefelsäure ein reversibles Sulfat bildet, sich Isobuten somit aus der C4-Fraktion eines Steamcrackers "auswaschen" lässt, kostet MTBE ungefähr gar nichts. Das Zeug ist obendrein äusserst klopffest - ein paar Prozent reichen - und sorgt dank des Sauerstoffgehalts für eine saubere Verbrennung; vor einer AU hab ich da mal zweieinhalb Liter von in den halbleeren Tank meines ollen Peugeots gekippt - gab gute Werte :-D

MTBE hat den Nachteil, dass es biologisch nicht abbaubar ist. Es geriet folglich insbesondere in Kalifornien in Verruf, weil man es dort im Grundwasser findet. Es ist nicht giftig, aber bereits in kleinsten Spuren nachzuweisen - und ist damit eigentlich nur eine Tracer-Substanz, die auf ein Problem (undichte Erdtanks) hinweist. Aber den Tracer zu verbieten ist natürlich viel einfacher, als alle Tanks zu sanieren.

Alternative ist Ethanol, welches ähnliche Eigenschaften hat, aber hygroskopisch ist, mit den von René beschriebenen Problemen.

Gruss Manfred

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: IngoAC - Datum: 8.1.2008 12:37

Moin FMS,
und wieviel muß ich nun wovon auf einen Liter Super schütten um auf min 98 Oktan zu kommen? Wo bekomme ich das Zeug her? Fragen über Fragen.

Für artgerechte Haltung
Ingo

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: Franz-Manfred Schüngel - Datum: 8.1.2008 12:45

Hallo Ingo,

die Oktanzahl ist ein empirischer Wert, die man z.B. in Testmotoren ermitteln kann. Heisst so, weil man reines Isooctan als Referenz hernimmt (100). Rechnen kannst' da nicht viel.

98er Sprit kannst du aber an der Tanke kaufen. Sprit selber mischen wird kaum billiger sein.

Gruss Manfred

Re: SONSTIGES Ethanol greift Alu an? echt?

Geschrieben von: IngoAC - Datum: 8.1.2008 15:55

Moin Manfred,
um das ganze zu erklären, meine gute alte Xl 600R PD03 ist eines der wenigen Hondamoppeds das 98er Sprit braucht, und da es einige Mineralölkonzerne mit überflüssigem, überteuertem 100 Oktan Kraftstoffen sehr stark auf den Inhalt meiner rechten Gesäßtasche abgesehen haben, wollte ich denen eine lange Nase machen und die fehlenden 3 Oktan anderweitig beimischen.
Da du erwähnt hast, das der Eine Oktanzahl-Verbesserer quasi ein Abfallprodukt ist dachte ich man organisiert sich ein wenig davon und erziehlt damit das gewünschte Ergebnis.

Für artgerechte Haltung
Ingo

Re: SONSTIGES Normal oder Super?

Geschrieben von: varakurt - Datum: 3.1.2008 18:47

Im deutschen Varaderoboard hatte wir vor kurzem auch gerade erst diese Diskussion. Manfred K. ein Mann der sich bei Motoren im allgemeinen und bei Hondamotoren im Speziellen sehr gut auskennt hat versichert, dass die moderneren Motoren (an Bj. 1980) von Honda diese Ethabnolbeimischung vertragen.

Hier der Link: