Meine Reise im Jahre 2007 ging über die Türkei in den Iran. In den Iran? Was willst du denn da? Ist das nicht gefährlich? Wird man dort nicht verhaftet, ausgeraubt, entführt, gefoltert, ermordet? Das waren die von Kopfschüttleln begleiteten Fragen vieler meiner Freunde, wenn ich ihnen von meinem Vorhaben erzählte.
Viele Menschen glauben treudoof die Propaganda des Herrn Bush ("Iran, Achse des Bösen"). Andere verwechseln den Iran mit dem Irak. Im Irak herrscht Anarchie und Bürgerkrieg, der Iran ist stabil und ruhig. Die Ansichten der derzeitigen Machthaber des Iran mag man nicht unbedingt teilen, aber die Menschen dort sind gerade zu westlichen Touristen friedlich und über die Maßen freundlich. Vom Diktat der Mullahs merkt man im Alltag, mal abgesehen von der ausnahmslos eingehaltenen Kleiderordnung der Frauen, nichts. Und schließlich ist der Iran voller landschaftlicher und historischer Sehenswürdigkeiten, und hat kulturelle Wurzeln, die sich fast 3000 Jahre zurückverfolgen lassen. Dazu kommt, dass das Straßennetz in der Türkei und im Iran heute so gut ausgebaut ist, dass man das Land auch bei moderaten Tagesetappen in einer Woche erreichen kann. In den Iran? Warum nicht?
Natürlich gibt es im Iran gefährliche Gegenden. In den Wüstengebieten an der Grenze zu Afghanistan und Pakistan ist die Staatsmacht vielleicht nicht present genug, um perfekte Sicherheit zu garantieren. In der Nähe der Schmuggelpfade entlang der Irakischen Grenze sollte man vielleicht nicht im Freien campieren.
Allerdings sollte man auch nicht nachts durch den Central Park in New York spazieren. Und in Florida oder Kalifornien wurden auch schon mal Touristen ermordet. Daraus zu schließen, dass die USA als Reiseland unberechenbar gefährlich sind, ist Unfug.
Ich war im Mai 2007 im nördlichen Iran, und habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt. Die Infrastruktur des Landes ist gut, die Leute aufgeschlossen und gastfreundlich. Wenns nicht so weit weg wäre, würd ich gleich wieder hinfahren.
Die Reise ist auf meiner Website reich bebildert dokumentiert:
http://hothaus.de/greg-tour-2007/

> Meine Reise im Jahre 2007 ging über die Türkei in den
> Iran. In den Iran? Was willst du denn da? Ist das nicht
> gefährlich? Wird man dort nicht verhaftet, ausgeraubt,
> entführt, gefoltert, ermordet? Das waren die von
> Kopfschüttleln begleiteten Fragen vieler meiner Freunde,
> wenn ich ihnen von meinem Vorhaben erzählte.
> Viele Menschen glauben treudoof die Propaganda des Herrn
> Bush ("Iran, Achse des Bösen").
hy, ja , und vor allem die Propaganda der Israelis. Denn vor allem die haben ja der Bush-Regierung die Greuelmärchen von den " mass destruction weapons" ( Massenvernichtungswaffen) eingeredet und jetzt beim Iran wieder die Lügengeschichten von den Atomwaffen - wo zum Glück und aus noch unbekannten Gründen die eigenen Geheimdienste das als unwahr entlarvt haben . Was aber diesen "xyzbrä" aus Texas nicht davon abgehalten hat, weiter davon zu schwafeln.
Andere
> verwechseln den Iran mit dem Irak. Im Irak herrscht
> Anarchie und Bürgerkrieg,
ja , seitdem die Amis diesem Land die "Demokratie " gebracht haben
der Iran ist stabil und ruhig.
> Die Ansichten der derzeitigen Machthaber des Iran mag man
> nicht unbedingt teilen, aber die Menschen dort sind gerade
> zu westlichen Touristen friedlich und über die Maßen
> freundlich. Vom Diktat der Mullahs merkt man im Alltag, mal
> abgesehen von der ausnahmslos eingehaltenen Kleiderordnung
> der Frauen, nichts. Und schließlich ist der Iran voller
> landschaftlicher und historischer Sehenswürdigkeiten, und
> hat kulturelle Wurzeln, die sich fast 3000 Jahre
> zurückverfolgen lassen. Dazu kommt, dass das Straßennetz in
> der Türkei und im Iran heute so gut ausgebaut ist, dass man
> das Land auch bei moderaten Tagesetappen in einer Woche
> erreichen kann.
in einer Woche von .de aus ?
In den Iran? Warum nicht?
> Natürlich gibt es im Iran gefährliche Gegenden. In den
> Wüstengebieten an der Grenze zu Afghanistan und Pakistan
> ist die Staatsmacht vielleicht nicht present genug, um
> perfekte Sicherheit zu garantieren. In der Nähe der
> Schmuggelpfade entlang der Irakischen Grenze sollte man
> vielleicht nicht im Freien campieren.
> Allerdings sollte man auch nicht nachts durch den Central
> Park in New York spazieren. Und in Florida oder Kalifornien
> wurden auch schon mal Touristen ermordet. Daraus zu
> schließen, dass die USA als Reiseland unberechenbar
> gefährlich sind, ist Unfug.
> Ich war im Mai 2007 im nördlichen Iran, und habe mich zu
> keiner Zeit unsicher gefühlt. Die Infrastruktur des Landes
> ist gut, die Leute aufgeschlossen und gastfreundlich. Wenns
> nicht so weit weg wäre, würd ich gleich wieder hinfahren.
> Die Reise ist auf meiner Website reich bebildert
> dokumentiert:
> http://hothaus.de/greg-tour-2007/
ja , da kriegt man ja echt Lust mal dort vorbeizuschaun. Ich würd am meisten befürchten , als "Collateralschaden" eventueller Bombardements in die Nachrichten zu gelangen , mg ernst
> in einer Woche von .de aus ?
> In den Iran? Warum nicht?
> ja , da kriegt man ja echt Lust mal dort vorbeizuschaun.
> Ich würd am meisten befürchten , als
> "Collateralschaden" eventueller Bombardements in
> die Nachrichten zu gelangen , mg ernst
Also ernst,
die "Bombardements", die Du meinst, gibt es im Iran nicht, eher die von Herrn Bush, dem hierfür aber trotz aller Bemühungen, uns einen weiteren Krieg schmackhaft zu machen, sogar von seinem Geheimdienst die Grundlage entzogen ist. Und jetzt schmollt der Herr B. Mal sehen, welche neue "Achse der Bösen" er demnächst präsentiert.
Gruß aus Norwest
Hans F.
> Also ernst,
> die "Bombardements", die Du meinst, gibt es im
> Iran nicht, eher die von Herrn Bush
hy, habs bißchen verklausuliert , aber genau die von den Flugzeugträgern des Mr.Bush aus hab ich ja gemeint. Und wenns dann irgendwen unbeteiligten zusammenbomben - dann ists eben ein " Collateralschaden "
, dem hierfür aber trotz
> aller Bemühungen, uns einen weiteren Krieg schmackhaft zu
> machen, sogar von seinem Geheimdienst die Grundlage
> entzogen ist. Und jetzt schmollt der Herr B.
dabei wurde grad gestern berichtet, daß eine Woche ( oder ein Monat ?) Irak-Krieg vier Milliarden Dollar kosten - die die USA aber überhaupts nicht mehr haben. Sondern ihnen die Chinesen indirekt finanzieren. Und dann nen neuen Krieg andenken -
blanker Wahnsinn pur , mg ernst
> ists eben ein " Collateralschaden "
KILLED BY FRIENDLY FIRE
> KILLED BY FRIENDLY FIRE
Begriff wird doch eher bei Verlusten eigener oder verbündeter Truppen verwendet. Während Coll.- Schaden für entweder komplett unbeteiligte irrtümlich zerbombte ( zB afganische Hochzeitsgesellschaft ) verwendet wird oder für Opfer , die halt das Pech hatten sich zB zu nah am Haus eines Terrorverdächtigen aufgehalten zu haben, ernst
Hi Gregor,
danke für Deinen Bericht. Schoooo schööööön, und die Site ist so liebevoll gestaltet - groooosses Fernweh!!!
Ich trage mich immer noch mit dem Gedanken, bei Täbriz links auf die Seidenstraße abzubiegen und als Endziel Samarkand/Usbekistan anzusteuern. Aber ich fürchte, es wird ein Traum bleiben *seufz*.
Umso mehr freue ich mich über jeden, der so einen Trail gepackt hat - und dann auch noch so schön drüber schreiben kann.
Liebe Grüße
Hermann
> Viele Menschen glauben treudoof die Propaganda des Herrn
> Bush ("Iran, Achse des Bösen").
> ... mal
> abgesehen von der ausnahmslos eingehaltenen Kleiderordnung
> der Frauen, nichts. Und schließlich ist der Iran voller
> landschaftlicher und historischer Sehenswürdigkeiten, und
> hat kulturelle Wurzeln, die sich fast 3000 Jahre
> zurückverfolgen lassen.
> ... in einer Woche
> erreichen kann. In den Iran? Warum nicht?
weil ich mir nicht wie Du das Gehirn verrenken möchte, um vor es mir selbst und nach außen rechtfertigen zu können, dass ich mit meiner Reise zu den ach so wertvollen Kulturgütern ein Regime unterstütze, dass eindeutig die Menschenrechte missachtet. (Man muss natürlich anerkennen, dass auch Frauen Menschen sind!)
Deswegen bin ich in der Vergangenheit nicht nach Spanien gereist und deshalb fahre ich heute auch nicht in die USA (Guantanamo) oder in die Türkei (Kurden).
Gruß Bruno
> deshalb fahre ich heute auch nicht... in die Türkei (Kurden).
Aha. Da freut sich jetzt die Türkische Regierung in Ankara, weil die bösen Kurden keinen Umsatz mit Touristen mehr machen.
Ich würd das ganze ja gerne sachlich mit Dir diskutieren, aber
> weil ich mir nicht... das Gehirn verrenken möchte,
na, dann halt nicht.
> weil ich mir nicht wie Du das Gehirn verrenken möchte, um
> vor es mir selbst und nach außen rechtfertigen zu können,
> dass ich mit meiner Reise zu den ach so wertvollen
> Kulturgütern ein Regime unterstütze, dass eindeutig die
> Menschenrechte missachtet. (Man muss natürlich anerkennen,
> dass auch Frauen Menschen sind!)
Was willst du dann hier in Deutschland, wo Ausländer misshandelt oder gar getötet werden, wo die rechte Brut sich ausbreiten darf, wo Flüchtlinge abgewiesen werden, wo Muslime keine Moscheee bauen dürfen, wo Menschen gehandelt werden, wo Politiker sich bereichern, aber Arbeiter nicht mal einen Mindestlohn bekommen? Die Liste kann man noch weiter führen.
Ich würde erstmal vor der eigenen Türe kehren ...
Ciao Carlo
Hallo!
Wo der Carlo Recht hat, hat er Recht.
100% d'accord. Ich würde vielleicht sogar sagen, 150%
Tschüss
Carsten
> Was willst du dann hier in Deutschland, wo Ausländer
> misshandelt oder gar getötet werden, wo die rechte Brut
> sich ausbreiten darf, wo Flüchtlinge abgewiesen werden, wo
> Muslime keine Moscheee bauen dürfen, wo Menschen gehandelt
> werden, wo Politiker sich bereichern, aber Arbeiter nicht
> mal einen Mindestlohn bekommen? Die Liste kann man noch
> weiter führen.
> Ich würde erstmal vor der eigenen Türe kehren ...
> Ciao Carlo
Ich stimme Carlo völlig und uneingeschränkt aber vor Allem, ohne lästige Verrenkungen des Gehirns zu. Denn eine Verrenkung ist in der heutigen Situation gar nicht mal so nötig.
Wenn man wirklich konsequent sein will, dann ist Deutschland sicherlich nicht die Wahlheimat.
Gruß
Vedat
> Was willst du dann hier in Deutschland, wo Ausländer
> misshandelt oder gar getötet werden, wo die rechte Brut
> sich ausbreiten darf, wo Flüchtlinge abgewiesen werden, wo
> Muslime keine Moscheee bauen dürfen, wo Menschen gehandelt
> werden, wo Politiker sich bereichern, aber Arbeiter nicht
> mal einen Mindestlohn bekommen? Die Liste kann man noch
> weiter führen.
> Ich würde erstmal vor der eigenen Türe kehren ...
> Ciao Carlo
Hallo Carlo,
o.k., ich kehre schon, Du offensichtlich auch. Blöderweise habe ich Probleme mit dem Abschalten. Ich schaffe es einfach nicht, in den Pausen den Besen in die Ecke zu stellen, um dann anderswo schöne Landschaften und Kulturdenkmäler zu genießen und derweil generös darüber hinwegzusehen, dass Frauen auch Menschen sind, dass inhaftierte Terroristen vor ein ordentliches Gericht gestellt werden sollten, anstatt mit ihnen Ertrinken zu spielen usw.
Weder auf dem rechten noch auf dem linken Auge blind, war ich auch so konsequent, wie Volli es fordert. Erschreckt hat mich die Zustimmung von Carsten, den kenne ich persönlich und habe ihn anders eingeschätzt. Ich dachte, die Zeiten der 150-Prozentigen hätten wir überwunden.
Gruß Bruno
Bruno meint,
> Ich schaffe es einfach nicht... schöne Landschaften und
> Kulturdenkmäler zu genießen und derweil generös darüber
> hinwegzusehen....
OK, sicher gibt es viele Länder, deren Rechtssystem, Wertesystem, Religion, Ethik usw. nicht unserem mitteleuropäischen Standard entsprechen. OK, da sind wir einer Meinung, obwohl vernünftige Menschen hinterfragen (in gewissen Grenzen), ob nun die eigene Position wirklich die gottgegebene einzig richtige ist.
Man kann sich darüber hinaus intelligent streiten darüber, ob man gut daran tut, die Menschen in diesen "Schurkenstaaten" durch nicht besuchen zu bestrafen.
Das ist ein bisschen die Mentalität der Amerikaner (die haben übrigens das Wort "Schurkenstaat" erfunden). Die meinen seit fast 50 Jahren, dass man als guter Amerikaner nicht, zum Beispiel, nach Kuba fahren darf, weil das... äh, Schurken sind.
Ich seh das anders. Nimm mal Dein Beispiel mit den Kurden. Ich habe zwei Drittel meines Reisetats für Kost und Logis in Kurdengebieten verbraucht. Wenn ich das nicht getan hätte, wem hätte ich damit geholfen? Der Regierung des Iran und der Türkei? Unsinn, meinst du nicht auch?
Ich fordere Dich auf, umzudenken. Wenn Du mit den Kurden symphatisierst, dann fahr hin und kauf ihnen einen Döner ab.
Wohlgemerkt, ich sage nicht, dass irgendjemand die Pflicht hat, in ein Land fahren, das er für böse und unsicher hält. Ich verwahre mich allerdings dagegen, dass jemand seine gedämpfte Reise- und Entdeckungslust in Vorwürfe kleidet gegen die, die da hin fahren.
> Ich seh das anders. Nimm mal Dein Beispiel mit den Kurden.
> Ich habe zwei Drittel meines Reisetats für Kost und Logis
> in Kurdengebieten verbraucht. Wenn ich das nicht getan
> hätte, wem hätte ich damit geholfen? Der Regierung des Iran
> und der Türkei? Unsinn, meinst du nicht auch?
> Ich fordere Dich auf, umzudenken. Wenn Du mit den Kurden
> symphatisierst, dann fahr hin und kauf ihnen einen Döner
> ab.
> Wohlgemerkt, ich sage nicht, dass irgendjemand die Pflicht
> hat, in ein Land fahren, das er für böse und unsicher hält.
> Ich verwahre mich allerdings dagegen, dass jemand seine
> gedämpfte Reise- und Entdeckungslust in Vorwürfe kleidet
> gegen die, die da hin fahren.
Hallo Greg,
Deine Position scheint mir bedenkenswert. Ich werde darüber nachdenken. Allerdings halte ich Deine Aussage "Vom Diktat der Mullahs merkt man im Alltag, mal abgesehen von der ausnahmslos eingehaltenen Kleiderordnung der Frauen, nichts." nach wie vor für eine diskriminierende Verharmlosung.
Gruß Bruno
> ... Allerdings halte ich Deine Aussage
> "Vom Diktat der Mullahs merkt man im Alltag, mal
> abgesehen von der ausnahmslos eingehaltenen Kleiderordnung
> der Frauen, nichts." nach wie vor für eine
> diskriminierende Verharmlosung.
Hallo Bruno,
Da muss ich jetzt ein bisschen Haarspalterei betreiben.
"Diskriminierende Verharmlosung" bedeutet, dass ich durch diese Verharmlosung jemanden aktiv diskriminiere. Das meinst du aber jetzt nicht ernst, oder?
Wahrscheinlich wolltest du sagen, dass ich die Diskriminierung verharmlose.
Das kommt der Sache schon näher. Ich glaube, dass die bei uns grassierende Aufregung über die Kleiderordnung im Iran etwas übertrieben ist.
Erstens besteht kein Zwang zur Burka (wie unter den Taliban damals in Afghanistan), ja nicht einmal mehr ein Zwang zum Shador, obwohl letzterer im Iran die überwiegende Form der Verschleierung ist. Geboten ist lediglich die Bedeckung von Hals und Haaren, und auch das wird inzwischen von vielen jungen Frauen, vor allem in den Metropolen des Nordens, im Vergleich zu früher etwas lässiger gehandhabt.
Siehe http://coolhaus.de/misc/burka-shador-kopftuch.jpg
Viele von uns empfinden jede verbindliche Kleiderordnung als unakzeptable Bevormundung. Unakzeptabel deshalb, weil wir unsere Normen für gottgegeben richtig und allgemeingültig halten.
Dabei gibt es auch bei uns Bekleidungzwänge. Wir müssen zum Beispiel in der Öffentlichkeit unsere Genitalien bedecken. Der Vergleich ist zulässig, meine ich. Ein Mensch irgendeines Naturvolkes, bei dem Nacktheit die Norm ist, könnte dies genauso für eine unakzeptable Bevormundung halten.
