Moin zusammen,
gleich vorweg, bin der absolute Elektronik-Laie. Brauche aber nu mal ´nen Rat wie ich die Ampere-Leistung meiner Batterie teste.
Bin letzte Woche liegen geblieben. Batterie hatte 12,4 V.
Kumpel meinte dann ist die Ampereleistung zu schwach. Ich solle mal das Messgerät zwischen Kabel und eine Batteriepol klemmen. Beim starten würde ich dann den Leistungsabfall auf dem Messgerät sehen.
Tja, leider hat mein Messgerät weder vor, während noch nach dem starten irgendetwas angezeigt. Was hab´ ich falsch gemacht?
Kann mir jemand einen Tip geben?
Danke.
Mark
Hi Mark,
> gleich vorweg, bin der absolute Elektronik-Laie. Brauche
> aber nu mal ´nen Rat wie ich die Ampere-Leistung meiner
> Batterie teste.
> Bin letzte Woche liegen geblieben. Batterie hatte 12,4 V.
> Kumpel meinte dann ist die Ampereleistung zu schwach. Ich
> solle mal das Messgerät zwischen Kabel und eine Batteriepol
> klemmen. Beim starten würde ich dann den Leistungsabfall
> auf dem Messgerät sehen.
> Tja, leider hat mein Messgerät weder vor, während noch
> nach dem starten irgendetwas angezeigt. Was hab´ ich falsch
> gemacht?
> Kann mir jemand einen Tip geben?
du hast Glück, daß dein Messgerät noch lebt. Der Strom beim Anlassen dürfte die meisten Universalmessgeräte "etwas" überfordern...
Aber von vorne: Um einen Strom zu messen, muss das Messgerät in den Stromkreis eingeschliffen werden, also z.B. wie du es wohl gemacht hast ein Kabel von der Batterie trennen und zwischen Batterie und dieses Kabel das Messgerät klemmen.
Wenn du dir dabei den Querschnitt des abgeklemmten Kabels und den Querschnitt der Messleitungen deines Messgerätes anschaust, solltest du auch gleich sehen, daß dein Messgerät NICHT für so hohe Ströme ausgelegt ist.
Dann muss natürlich das Messgerät auf Strommessung geschaltet sein. Du solltest dabei unbedingt den höchsten verfügbaren Messbereich wählen. Dieser wird bei der Strommessung häufig über eine andere Buchse angeschlossen als alle anderen Messbereiche, erkennbar normalerweise an einer entsprechenden Beschriftung wie "10 A" neben der Buchse, entsprechend dem Messbereich.
Du misst dann aber immer noch nicht den "Leistungsabfall", sondern nur den fließenden Strom...
Wesentlich aussagekräftiger wäre hier imho die Spannung an der Batterie während eines Startversuches. Dazu wird das Messgerät auf einen Spannungsbereich geschaltet ( etwa 15 - 25 V = ) und an beide Batteriepole geklemmt. Richtige Polung beachten: rot ist Plus. Du solltest jetzt bei abgeschalteter Zündung eine Anzeige von etwa 13,6V erhalten. Das ist die Leerlaufspannung der unbelasteten Batterie. Jetzt zum Vergleich mal Zündung an und auf den Starter drücken und dabei die Anzeige im Auge behalten.
Zurück zu deinem speziellen Fall: Deine Leerlaufspannung ist mit 12,4V bereits viel zu niedrig, d.h. deine Batterie ist entladen oder defekt. Als allererstes soltes du den Flüssigkeitsstand deiner Battreie überprüfen. Falls der nicht bei allen Zellen zwischen den beiden Markierungen steht mit destiliertem Wasser auffüllen.
Gerade ältere Alps neigen dazu, die Batterie "leerzukochen". Falls also eine oder mehrere Zellen praktisch gar keine Flüssigkeit mehr enthalten haben, kannst du schon mal eine neue Batterie ordern, das verträgt sie auf Dauer nicht. Zum Starten des Motors sollte es aber nach dem Auffüllen wieder reichen.
Falls kein Wasser gefehlt hat solltest du deine batterie mal über Nacht an ein Ladegerät hängen. Wenn sich danach nicht die Leerlaufspannung erhöht hat und es zum Starten reicht: Neue Batterie.
hth
Gregor
> Hi Mark,
> du hast Glück, daß dein Messgerät noch lebt. Der Strom
> beim Anlassen dürfte die meisten Universalmessgeräte
> "etwas" überfordern...
> Aber von vorne: Um einen Strom zu messen, muss das
> Messgerät in den Stromkreis eingeschliffen werden, also
> z.B. wie du es wohl gemacht hast ein Kabel von der Batterie
> trennen und zwischen Batterie und dieses Kabel das
> Messgerät klemmen.
> Wenn du dir dabei den Querschnitt des abgeklemmten Kabels
> und den Querschnitt der Messleitungen deines Messgerätes
> anschaust, solltest du auch gleich sehen, daß dein
> Messgerät NICHT für so hohe Ströme ausgelegt ist.
> Dann muss natürlich das Messgerät auf Strommessung
> geschaltet sein. Du solltest dabei unbedingt den höchsten
> verfügbaren Messbereich wählen. Dieser wird bei der
> Strommessung häufig über eine andere Buchse angeschlossen
> als alle anderen Messbereiche, erkennbar normalerweise an
> einer entsprechenden Beschriftung wie "10 A"
> neben der Buchse, entsprechend dem Messbereich.
> Du misst dann aber immer noch nicht den
> "Leistungsabfall", sondern nur den fließenden
> Strom...
> Wesentlich aussagekräftiger wäre hier imho die Spannung an
> der Batterie während eines Startversuches. Dazu wird das
> Messgerät auf einen Spannungsbereich geschaltet ( etwa 15 -
> 25 V = ) und an beide Batteriepole geklemmt. Richtige
> Polung beachten: rot ist Plus. Du solltest jetzt bei
> abgeschalteter Zündung eine Anzeige von etwa 13,6V
> erhalten. Das ist die Leerlaufspannung der unbelasteten
> Batterie. Jetzt zum Vergleich mal Zündung an und auf den
> Starter drücken und dabei die Anzeige im Auge behalten.
> Zurück zu deinem speziellen Fall: Deine Leerlaufspannung
> ist mit 12,4V bereits viel zu niedrig, d.h. deine Batterie
> ist entladen oder defekt. Als allererstes soltes du den
> Flüssigkeitsstand deiner Battreie überprüfen. Falls der
> nicht bei allen Zellen zwischen den beiden Markierungen
> steht mit destiliertem Wasser auffüllen.
> Gerade ältere Alps neigen dazu, die Batterie
> "leerzukochen". Falls also eine oder mehrere
> Zellen praktisch gar keine Flüssigkeit mehr enthalten
> haben, kannst du schon mal eine neue Batterie ordern, das
> verträgt sie auf Dauer nicht. Zum Starten des Motors sollte
> es aber nach dem Auffüllen wieder reichen.
> Falls kein Wasser gefehlt hat solltest du deine batterie
> mal über Nacht an ein Ladegerät hängen. Wenn sich danach
> nicht die Leerlaufspannung erhöht hat und es zum Starten
> reicht: Neue Batterie.
schön verständliche Erklärung - thx , mg ernst
> schön verständliche Erklärung - thx , mg ernst
@ und beim nächsten Mal ein "G'scheites" Universal-Messgerät kaufen, das spart auch viel an Arbeit.
Markus
> @ und beim nächsten Mal ein "G'scheites"
> Universal-Messgerät kaufen, das spart auch viel an Arbeit.
hab ich ja - aber ich hätt wieder die Anleitung studieren müssen - und ich hab schon nen Riesenstapel an diversen Betriebsanleitungen , ernst
hallo, oder ein Zangenamperemeter kaufen, die messen bis 200 Ampere,ohne einschleifen, einfach Zange um die Plusader und messen.
Gruß Oliver
Hallo,
Dann hat er Geld für ein Messgerät ausgegeben und misst einen Wert der keinerlei Aussagekraft hat.
Sowas ist sinnlos.
Die Spannung messen ist schon der Richtige Tip gewesen.
HzG, René
> hallo, oder ein Zangenamperemeter kaufen, die messen bis
> 200 Ampere,ohne einschleifen, einfach Zange um die Plusader
> und messen.
> Gruß Oliver
> Hallo,
> Dann hat er Geld für ein Messgerät ausgegeben und misst
> einen Wert der keinerlei Aussagekraft hat.
> Sowas ist sinnlos.
> Die Spannung messen ist schon der Richtige Tip gewesen.
> HzG, René
stimmt
wenn man wissen will, ob es der Accu noch bringt, dann muss man die Spannung, oder besser gesagt, der Spannungsabfall unter Normallast messen, dieser Wert ist aussagekraeftig!
Wenn dieser jedoch nur minimal ist, der Strom aber dennoch zu niedrig, dann koennte in der Zuleitung irgendwo ein Widerstand liegen, ich wuerde dann mal die Leitungen pruefen, die vom Accu wer- und zum Accu hinfuehren, obgleich ich an irgendwelche "kalten" Verbindungen nicht glaube, denn diese wuerden warscheinlich durch Funken indiziert werden ^^
Gruss
> obgleich ich an irgendwelche "kalten"
> Verbindungen nicht glaube, denn diese wuerden warscheinlich
> durch Funken indiziert werden ^^
@ wenns schon zu funken beginnt, dann hörst du das auch. In erster Linie macht sich ein schlechter Übergangswiderstand (z.B. durch Verschmutzung oder loser Klemmstelle) mit übermäßiger Wärmeentwicklung (hot spot) bemerkbar.
Ist so ein zusätzlicher Widerstand im Kreis, dann kann man das auch durch eine Strommessung erkennen, vorausgesetzt man kennt den Nennstrom unter intakten Bedingungen.
Ob aber die Batterie in Ordnung ist, kann - genaugenommen - weder mit Strom noch mit Spannungsmessung herausgefunden werden (außer man ist sicher, der Anlasserkreis ist i.O.).
Nur eine Kapazitätsmessung kann Auskunft über den Batteriezustand geben.
Der Anlasser nimmt sich den Strom den er braucht um das nötige Drehmoment an der Anlasserwelle bereitzustellen. Je höher die Spannung, desto kleiner ist der notwendige Strom (P=U*I)
Die Batterie kann bei einer definierten Spannung einen definierten Dauer- und Kurzzeitstrom liefern, der von der entnehmbaren Kapazität abhängt. Im Laufe der Zeit nimmt die Menge dieser entnehmbaren Kapazität ab.
Der Anlasser fordert wieder den gleichen Strom, die Batterie kann diesen aber nicht mehr liefern. Unter der Belastung sinkt die Spannung der Batterie. Auf Grund der gesunkenen Spannung fordert der Anlasser aber nun einen höheren Strom, was die Batterie erst recht nicht mehr schafft.
Das Spiel geht so lange, bis die Batterie mit Strom oder Spannung unter einen Wert fällt, bei dem der Starter nicht mehr anspricht ... das nennt man dann auch "leergeorgelt"
Markus
> @ wenns schon zu funken beginnt, dann hörst du das auch.
> In erster Linie macht sich ein schlechter
> Übergangswiderstand (z.B. durch Verschmutzung oder loser
> Klemmstelle) mit übermäßiger Wärmeentwicklung (hot spot)
> bemerkbar.
> Ist so ein zusätzlicher Widerstand im Kreis, dann kann man
> das auch durch eine Strommessung erkennen, vorausgesetzt
> man kennt den Nennstrom unter intakten Bedingungen.
> Ob aber die Batterie in Ordnung ist, kann - genaugenommen
> - weder mit Strom noch mit Spannungsmessung herausgefunden
> werden (außer man ist sicher, der Anlasserkreis ist i.O.).
> Nur eine Kapazitätsmessung kann Auskunft über den
> Batteriezustand geben.
> Der Anlasser nimmt sich den Strom den er braucht um das
> nötige Drehmoment an der Anlasserwelle bereitzustellen. Je
> höher die Spannung, desto kleiner ist der notwendige Strom
> (P=U*I)
> Die Batterie kann bei einer definierten Spannung einen
> definierten Dauer- und Kurzzeitstrom liefern, der von der
> entnehmbaren Kapazität abhängt. Im Laufe der Zeit nimmt die
> Menge dieser entnehmbaren Kapazität ab.
> Der Anlasser fordert wieder den gleichen Strom, die
> Batterie kann diesen aber nicht mehr liefern. Unter der
> Belastung sinkt die Spannung der Batterie. Auf Grund der
> gesunkenen Spannung fordert der Anlasser aber nun einen
> höheren Strom, was die Batterie erst recht nicht mehr
> schafft.
> Das Spiel geht so lange, bis die Batterie mit Strom oder
> Spannung unter einen Wert fällt, bei dem der Starter nicht
> mehr anspricht ... das nennt man dann auch
> "leergeorgelt"
schön verständliche Ergänzung , ernst