TECHNIK Nachteile härterer Gabelfedern?

TECHNIK Nachteile härterer Gabelfedern?

Geschrieben von: Martin_DO - Datum: 2.5.2007 15:10

Hallo,

ich weiß dass wir vor ein paar Tagen schon einmal das Thema Gabelfedern hatten, aber ich habe nun trotzdem auch noch eine Frage dazu:

Haben härtere progressive Federn eigentlich auch spürbare Nachteile? Ich bin eher ein komfortorientierter Fahrer, aber beim Bremsen, insbesondere im beladenen Zustand, geht mir das Eintauschen bei meiner PD06 schon auf den Keks.

Würde ein Umrüsten auf progressive Federn nun bedeuten, dass Fahrbahnunebenheiten deutlicher spürbar sind etc.?

Oder sind progressive Federn "in jeder Hinsicht ein Gewinn"?
Freue mich über/auf Eure Einschätzungen!

Viele Grüße
Martin

Re: TECHNIK Nachteile härterer Gabelfedern?

Geschrieben von: gerda - Datum: 2.5.2007 18:08

> Hallo,

> ich weiß dass wir vor ein paar Tagen schon einmal das
> Thema Gabelfedern hatten, aber ich habe nun trotzdem auch
> noch eine Frage dazu:

> Haben härtere progressive Federn eigentlich auch spürbare
> Nachteile? Ich bin eher ein komfortorientierter Fahrer,
> aber beim Bremsen, insbesondere im beladenen Zustand, geht
> mir das Eintauschen bei meiner PD06 schon auf den Keks.

> Würde ein Umrüsten auf progressive Federn nun bedeuten,
> dass Fahrbahnunebenheiten deutlicher spürbar sind etc.?

> Oder sind progressive Federn "in jeder Hinsicht ein
> Gewinn"?
> Freue mich über/auf Eure Einschätzungen!

> Viele Grüße
> Martin

Die Progressivität bei einer konventionellen, nicht einstellbaren Gabel wie die der Alp, bringt gar nix weil:

Der progressive Anteil der Feder wirkt am Anfang des Federweges und bewirkt, dass die Gabel in diesem Bereich schneller einfedert, was wiederum bedeutet, dass die Dämpfung bei zarten Unebenheiten der Strasse zu hart wird.
Taucht die Gabel weiter ein, wirkt sich der härtere Anteil der Feder aus und die Gabel federt langsamer ein, dafür aber schneller aus, wobei die Dämpfung beim Einfedern nachlässt.
Es ist also kein Fortschritt eine progressive gewickelte Feder zu verwenden.
Macht auch keiner der renomierten Gabelhersteller wie Öhlins oder Marzocchi an hochwertigen Gabeln.
Viel wichtiger ist die richtige Federrate für die spezifische Belastung, sowie Viskosität und die Menge des Gabelöls entsprechend der jeweiligen Bedürfnisse einzustellen.
Ergo: eine normale härtere Feder tut es auch und ein wenig austesten mit Füllhöhe und Viskosität.

Gerda
(ich hör sie schon schreien, die Fahrer progressiven Verkaufsschlager)

Re: TECHNIK Nachteile härterer Gabelfedern?

Geschrieben von: René - Datum: 3.5.2007 01:23

Hallo,

Danke, du sprichst mir aus der Seele...

Gänzlich sinnlos sind proggressive Federn dennoch nicht, denn sie verhindern durch die linear steigende Federate beim Einfedern recht zuverlässig ein hartes Durchschlagen der Gabel.
(Wenn die Gabel öfter durchschlägt stimmt aber eh was nicht mit der Abstimmung für den Einsatzzweck)

Einfache Grundregel dieses doch sehr komplexen Themas:
So weich wie möglich und nur so hart wie nötig.
Gilt sowohl für die Federrate als auch für die Dämpfung.

HzG, René

> Die Progressivität bei einer konventionellen, nicht
> einstellbaren Gabel wie die der Alp, bringt gar nix weil:

> Der progressive Anteil der Feder wirkt am Anfang des
> Federweges und bewirkt, dass die Gabel in diesem Bereich
> schneller einfedert, was wiederum bedeutet, dass die
> Dämpfung bei zarten Unebenheiten der Strasse zu hart wird.
> Taucht die Gabel weiter ein, wirkt sich der härtere Anteil
> der Feder aus und die Gabel federt langsamer ein, dafür
> aber schneller aus, wobei die Dämpfung beim Einfedern
> nachlässt.
> Es ist also kein Fortschritt eine progressive gewickelte
> Feder zu verwenden.
> Macht auch keiner der renomierten Gabelhersteller wie
> Öhlins oder Marzocchi an hochwertigen Gabeln.
> Viel wichtiger ist die richtige Federrate für die
> spezifische Belastung, sowie Viskosität und die Menge des
> Gabelöls entsprechend der jeweiligen Bedürfnisse
> einzustellen.
> Ergo: eine normale härtere Feder tut es auch und ein wenig
> austesten mit Füllhöhe und Viskosität.

> Gerda
> (ich hör sie schon schreien, die Fahrer progressiven
> Verkaufsschlager)

Re: TECHNIK Nachteile härterer Gabelfedern?

Geschrieben von: Olaf TA89 - Datum: 3.5.2007 09:16

Moin Gerd! wink

> Es ist also kein Fortschritt eine progressive gewickelte
> Feder zu verwenden.
[...]
> Ergo: eine normale härtere Feder tut es auch und ein wenig
> austesten mit Füllhöhe und Viskosität.

Mag sein daß Du recht hast, ich kann nur meine eigenen Erfahrungen zu so einem Thema beisteuern (mit den technischen Hintergründen habe ich mich nicht befasst)...

Seit die Austauschfedern drin sind, ist das Kurvenfahrverhalten (gefühlt) wesentlich spurstabiler und auch das Bremsen ist angenehmer (insbesonder mit Sozia und Gepäck)...
Die härtere und "hoppeligere" Straßenlage kann ich bestätigen, aber nach kurzer Gewöhnung ist das nicht unangenehm.
Im Fazit für mich heißt das eigentlich, daß die Alpfedern insgesamt zu "kommod" waren/sind und die Austauschfedern (bei mir seit Jahren White Power mit progressiver Wicklung) einfach insgesamt etwas härter (ob nun progressiv oder auch nicht) und deshalb insgesamt besser geeignet sind als die originalen...

> Gerda
> (ich hör sie schon schreien, die Fahrer progressiven
> Verkaufsschlager)

***nicht schreien, nur das Blickfeld erweitern ;-) ***

Ciao,

Olaf TA89

Re: TECHNIK Aha. Danke an alle! *o.T.*

Geschrieben von: Martin_DO - Datum: 8.5.2007 18:39