Hallo Forum,

von meiner Neuen habe ich euch ja schon berichtet:

http://alt.transalp.de/cgi-bin/forum/config.pl?noframes;read=63682

In den letzten vier Wochen habe ich erst ein paar Online-Shops unsicher gemacht, Unsummen zum Fenster rausgeschmissen, die Fahrer aller Paketdienste hier in der Gegend kennengelernt und dann immer mal wieder geschraubt, wenn es meine Zeit erlaubt hat. Inzwischen hat sie Renthal-Lenker, 35mm Lenkererhöhung, Heizgriffe, Sigma-Tacho, Scottoiler (alles von der Alten), schwarze Acerbis-Protektoren, neuen Benzinschlauch (Vorbesitzer hatte nen Filter eingebaut), Stahlflex vorne, 14er Ritzel usw...
Gestern zum krönenden Abschluß vom Reifentandler die neuen Heidenau K60 aufziehen lassen, heute nachmittag die Räder wieder eingebaut und dann erst mal zu ner kleinen Proberunde gestartet. An der Tanke noch schnell den Luftdruck angepasst, und dann ab auf die kleinen, kurvigen Strassen, die es zwischen FFB und Dachau zu Hauf gibt. Die Neue fühlt sich gut an, das Fahrwerk lässt ein bischen erahnen, was es kann, nur die Reifen sind noch eine Spur zu kippelig für meinen Geschmack. Den optimalen Luftdruck (heute 2,3/2,5) muss ich wohl noch finden...
Luftdruck kann ich grade nicht ändern, aber den Untergrund: Linker Hand taucht just in dem Moment einer jener schönen, lang gezogenen Schotterwege auf, die immer noch völlig legal zu befahren sind. Erst vorsichtig (die Neue hat, im Gegensatz zur Alten, eine noch fast völlig intakte Verkleidung, aber keine Sturzbügel!), dann mit mehr Vertrauen in die Reifen angegast: Die Heidenau enttäuschen mich nicht. Der Grip im Schotter ist nach dem ersten Eindruck vergleichbar mit Enduro3 oder TKC80. Nach 4-5km Schotter wieder auf die Strasse und rechts weg Richtung Heimat. Ortseinfahrt Palsweis: Auf einmal ist es schlagartig vorbei mit dem guten Gefühl. Die Fuhre fängt an wie wild zu eiern, das Hinterrad drängt vehement nach rechts. Also die Karre mit aller Kraft grade halten, ausrollen lassen und erst mal Absteigen. Nach der Ursache muss ich nicht lange suchen: Der Hinterreifen ist platt! Der rostige Nagel versucht nicht mal, sich zu verstecken...
Tja, an der Stelle werden Erinnerungen wach: Auch mit der Alten hab ich mir mal einen Nagel im Hinterrad eingefangen. Auch damals war die Alp erst etwa 4 Wochen in meinem Besitz, und auch damals war der Reifen nagelneu (da bekommt dieses Wort gleich eine ganz andere Bedeutung!)...
Hier habe ich offensichtlich eine neue Tradition begründet.

Diesmal habe ich mir den Platz allerdings intelligenter ausgesucht: Bis zum nächsten Stammtischkumpel sind es gerade mal 200m leicht bergab, hervorragend zum Schieben. Michael ist zwar noch nicht zu Hause, seine Frau gibt mir aber erst mal ne Zange, um den Nagel rauszuziehen, dann ein Plätzchen zum Abstellen und zu guter letzt auch noch einen Platz im Auto, mit dem sie mich nach Hause bringt (Danke nochmal!).

Hier beginnt dann Teil 2 der Geschichte:
Umziehen, Werkzeug ins Auto schmeissen, wieder zur Alp fahren und Hinterrad ausbauen. Michael ist inzwischen da, was für ein nettes Schwätzchen bei der Arbeit sorgt...
Für den Reifentandler ist es zu spät, also zurück in die heimische Garage, wo noch ein neuer Schlauch liegt. Der war eigentlich für Ellens neue Reifen gedacht...
Immerhin habe ich einen Satz Montiereisen, auch wenn ich sie nach einem ersten, erfolglosen Versuch jahrelang nicht mehr angeschaut habe. Diesmal habe ich mehr Glück, der Heidenau scheint etwas weicher als der E3 damals zu sein, und lässt sich nach kurzem Bitten über den Felgenrand würgen. Was mir da als Schlauch entgegenkommt, macht mich dann allerdings so richtig sauer: Statt dem taiwanesischen Koso?-Schlauch, den ich dem Heidenau zum Reifentandler mitgegeben hatte, halte ich einen Metzeler-Schlauch in den Händen, mit Aufdruck 02/2001. Daneben steht auch noch groß und breit "New tire - new tube!". Das passt verdächtig zum E4, der vorher auf dieser Felge aufgezogen war. Hat dieser sch... Reifentandler einfach die alten Schläuche draufgelassen und meine neuen Schläuche einkassiert! Der wird morgen aber was zu hören kriegen...
Um die Geschichte abzuschließen: Mit viel Mühe lässt sich der Reifen überzeugen, wieder im Felgenbett Platz zu nehmen. Es ist erstaunlich, wie einfach sich dabei Montiereisen verbiegen lassen, wenn man mal einen etwas längeren Hebel benutzt. Die beiden CO2-Patronen, die ich noch in einer Ecke liegen hatte, reichen nicht aus, den Reifen vernünftig auf der Felge zu zentrieren. Erst an der Tankstelle schaffen es 3,5bar, daß der Reifen mit einem satten "Plopp" in die richtige Position rutscht.
Im Licht der untergehenden Sonne wird das Rad wieder mit der Alp vereint und eine kurze Probefahrt bestätigt die gelungene Operation.
Das Fahrzeugproblem (1 Gregor, 2 Fahrzeuge) lösen wir, indem erst Michael die Alp nach Gernlinden und dann ich Michael mit dem Auto wieder nach Palsweis bringe. So kommt er auch noch zu seiner Feierabendrunde...

So, sorry, für das lange Posting, aber das musste ich jetzt einfach nochmal loswerden. Zur Belohnung gibts noch eine
Preisfrage: Wie oft und mit welchen Fahrzeugen habe ich heute die Strecke Gernlinden - Palsweis bewältigt?