SONSTIGES TA geht in Pension

SONSTIGES TA geht in Pension

Geschrieben von: TA92 - Datum: 10.4.2007 16:49

Es ist so weit. Draußen vor dem Haus steht ein oranges Übergefährt und löst für die nächsten Zeit (hoffentlich einige Jahre) meine grüne 92er TA ab. Die Argumente für diese Entscheidung haben sich über ein Jahr lang in mir gesammelt. Ich will noch einmal richtig Motorradfahren und die Kanten auch für einige berufliche Fahrten nutzen. Die KTM ist genau das Motorrad, von dem hier viel als Wunschnachfolge für die TA träumen. Und viele haben auch sicher damit recht, dass 75-80PS leicht ausreichend sind. Die 98PS der KTM kann man eigentlich nirgendwo wirklich ausfahren (zumindest wenn man an seinem Leben hängt). Dieses Motorrad vermittelt aber jedenfalls wieder diese Souveränität, die mir und meiner TA schön langsam abhanden gekommen sind. Immer nur weit über 6000 drehen zu müssen, um diese Turbodiesel mit Ihren 300Nm einigermaßen in Schach zu halten und dazu das bei höhere Geschwindigkeit wackligere Fahrwerk in Kurven haben mich in letzter Zeit schon etwas genervt.
Jedenfalls will ich jetzt meine TA konservieren, damit ich Sie in einigen Jahren vielleicht wieder hervorzaubern kann, wenn ich eigentlich nur noch Motorradwandern und Fernreisen mit meinem Motorradyoungtimer machen will.
Was ist also zu tun:
Ölwechsel, Maschine aufbocken, Reifen über Nenndruck aufpumpen, Schwimmerkammer entleeren, Tank voll auffüllen, Lufteinlässe mit einem Tuch abdecken, Auspuffenden mit einem Tuch ausstopfen, alle Züge schmieren, Batterie ausbauen.
So aber jetzt:
Öl durch die Kerzenöffnungen einfüllen (aber wie viel? Hab da schon einmal zuviel erwischt). Alle Metallteile mit einem Wachsspray einsprühen (aber welches Wachs?) Reifen abdecken (wegen UV Licht - bringt das überhaupt was?). Kette abdecken (Staubschutz). Plane drüber (TA wird in einem trockenen Schuppen abgestellt.
Sonst noch was?
Es wäre halt schön, wenn ich die TA in 5 Jahren ohne größere Zerlegearbeiten wieder aktivieren könnte: neue Reifen drauf, Aluunterfahrschutz, und ein paar neue Federn und dann ab nach Südamerika. Ob ich dazu die KTM nehmen will, steht jedenfalls noch nicht fest. Dazu muss Sie einmal die Zuverlässlichkeit der TA beweisen und die war in den letzten 15 Jahren perfekt.
Danke jedenfalls für eure Tipps für eine perfekte Konservierung.

Re: SONSTIGES TA geht in Pension

Geschrieben von: G2 - Datum: 10.4.2007 18:01

> Reifen
> abdecken (wegen UV Licht - bringt das überhaupt was?)....

> ->...ohne
> größere Zerlegearbeiten wieder aktivieren könnte: neue
> Reifen drauf....

Wenn Du die Reifen eh in 5 Jahren erstmal abziehen willst, brauchst' sie eigentlich nicht abdecken - dann wär's ja egal, ob die Mäuse dran gefressen haben.
Ansonsten: Ölwechsel hattest Du ja schon vorgesehen, und wenn Du das frische Öl mal mit dem Anlasser im Motor verteilst, würde ich mir das mit dem Öl im Kerzenloch sowieso sparen - das ist ja kein 50 Jahre alter Graugussmotorblock. Der Schmierfilm sollte, zumindest über die 5 Jahre, als Korrosionsschutz ausreichen. Ich würde sie eher mal alle halbe Jahre mit dem Anlasser durchdrehen, damit die Ventilfedern nicht immer gleich belastet werden.
Und den Luftfilterschnorchel würde ich verschliessen, damit keine Viecher reinkrabbeln.

Ansonsten viel Spass erstmal mit der Kati :-)

Gruss

G2

Re: SONSTIGES TA geht in Pension

Geschrieben von: ernst RD. - Datum: 10.4.2007 18:10

>. Die
> KTM ist genau das Motorrad, von dem hier viel als
> Wunschnachfolge für die TA träumen. Und viele haben auch
> sicher damit recht, dass 75-80PS leicht ausreichend sind.
> Die 98PS der KTM kann man eigentlich nirgendwo wirklich
> ausfahren (zumindest wenn man an seinem Leben hängt).
> Dieses Motorrad vermittelt aber jedenfalls wieder diese
> Souveränität

hy, genau diese Souveränität ists , die der Alp als einziges wirklich abgeht

, die mir und meiner TA schön langsam abhanden
> gekommen sind. Immer nur weit über 6000 drehen zu müssen,
> um diese Turbodiesel mit Ihren 300Nm einigermaßen in Schach
> zu halten und dazu das bei höhere Geschwindigkeit
> wackligere Fahrwerk in Kurven haben mich in letzter Zeit
> schon etwas genervt.
> Jedenfalls will ich jetzt meine TA konservieren, damit ich
> Sie in einigen Jahren vielleicht wieder hervorzaubern kann,
> wenn ich eigentlich nur noch Motorradwandern und Fernreisen
> mit meinem Motorradyoungtimer machen will.
> Was ist also zu tun:
> Ölwechsel, Maschine aufbocken, Reifen über Nenndruck
> aufpumpen, Schwimmerkammer entleeren, Tank voll auffüllen,
> Lufteinlässe mit einem Tuch abdecken
, Auspuffenden mit
> einem Tuch ausstopfen
aber ölgetränkt sollten die Tücher sein

, alle Züge schmieren, Batterie
> ausbauen.
> So aber jetzt:
> Öl durch die Kerzenöffnungen einfüllen (aber wie viel?

angeblich pro Zyl. 1Teelöffel - würd aber eher paar Sprayer Ballistol nehmen

Hab
> da schon einmal zuviel erwischt). Alle Metallteile mit
> einem Wachsspray einsprühen (aber welches Wachs?) Reifen
> abdecken (wegen UV Licht - bringt das überhaupt was?).
> Kette abdecken (Staubschutz)

Kette nochmal gut mit Getriebeöl schmieren

. Plane drüber (TA wird in
> einem trockenen Schuppen abgestellt.
> Sonst noch was?
> Es wäre halt schön, wenn ich die TA in 5 Jahren ohne
> größere Zerlegearbeiten wieder aktivieren könnte: neue
> Reifen drauf, Aluunterfahrschutz, und ein paar neue Federn
> und dann ab nach Südamerika. Ob ich dazu die KTM nehmen
> will, steht jedenfalls noch nicht fest. Dazu muss Sie
> einmal die Zuverlässlichkeit der TA beweisen und die war in
> den letzten 15 Jahren perfekt.

leider ist die große Kati für mich keine Überalp - sonst hätt ich sie schon :-) , mg ernst

Re: SONSTIGES TA geht in Pension

Geschrieben von: Urs - Datum: 10.4.2007 19:57

Hallo TA92
LC8 ist ein geniales Teil!!! Lag mir eigentlich viel besser von der Ergonomie, der Bequemlichkeit (lässt sich hervorragend einstellen) und natürlich von der Strassenlage und der Leistung her. Nur meine Partnerin hatte bereits nach der ersten Fahrt Angst, dass entweder sie alleine oder ich irgendwann unfreiwillig im Geschwindigkeits- oder Überholrausch absteige, was ich dann auch tatsächlich gemacht habe. Poste Dir den Gelsattel, falls der nicht schon drauf ist, das lohnt sich. Dann wünsche ich Dir frohe Fahrt, viel Spass und bleib brav im Sattel!!!
Urs

Re: SONSTIGES TA geht in Pension

Geschrieben von: GAST - Datum: 10.4.2007 21:56

Zum Einmotten und wenn Zeit und Lust da ist WD 40 in den Auspuff sprühen.
Ich würde für meine Belange, alles Metall und Elekrik und Gummi (also alles ausser lackierte Verkleidung und Bremsen) mit WD 40 einsprühen. Sieht mit Staub vermischt zwar nach ein paar Wochen ziemlich siffig aus, aber Siff schützt. Wo das Öl trieft kann nix rosten oder rotten. Mit dem Anlasser würde ich nicht machen, Lieber alle viertel Jahre (wenn zum Einmotten Öl in die Kerzenöffnung geträufelt wurde) den 3 Gang rein und das Hinterrad ein wenig drehen.

Re: SONSTIGES TA geht in Pension

Geschrieben von: Ralf Kiefer - Datum: 11.4.2007 09:09

Moin!

> Draußen vor dem Haus steht ein oranges
> Übergefährt

Diese Farbe ist gut, aber es gibt eine bessere: blau-orange ;-)

> Was ist also zu tun:

Wichtige Sachen wurden bereits erwähnt. Weiteres fällt mir ein: stelle den Motor nach einer längeren Fahrt ab und lasse ihn nicht noch mal kurz laufen, damit der Auspuff innen trocken ist. Auch den Bremszangen würde ich irgendwas antun, damit sie am vergammeln gehindert werden: gut säubern, trocknen und mit Ballistol o.ä. leicht einsprühen. Und in einigen Jahren sind eh neue Bremsschläuche nötig, wenn Du jetzt noch keine Stahlflex montiert haben solltest.

> Es wäre halt schön, wenn ich die TA in 5 Jahren ohne
> größere Zerlegearbeiten wieder aktivieren könnte: neue
> Reifen drauf, Aluunterfahrschutz, und ein paar neue Federn
> und dann ab nach Südamerika. Ob ich dazu die KTM nehmen
> will, steht jedenfalls noch nicht fest.

50 - 60PS reichen auf Fernreise, IMHO. Und wenn es um das Durchhaltevermögen der Reifen geht, dann nimmst Du gerne eine etwas betagte Honda mit nicht so viel Leistung ;-)

Gruß, Ralf

Re: SONSTIGES TA geht in Pension

Geschrieben von: Urs - Datum: 11.4.2007 17:07

> 50 - 60PS reichen auf Fernreise, IMHO. Und wenn es um das
> Durchhaltevermögen der Reifen geht, dann nimmst Du gerne
> eine etwas betagte Honda mit nicht so viel Leistung ;-)

> Gruß, Ralf

...naja, ich musste meinen hinteren Finken bereits nach 5300km wechseln, also soweit kommt man mit der Kanten alleweil auch noch, das hat mich jetzt nicht aus den Socken gehauen (es war noch der Originalreifen von Honda, was immer es auch für einer war).
Gruss Urs

Re: SONSTIGES TA geht in Pension

Geschrieben von: Franz-Manfred Schüngel - Datum: 11.4.2007 10:24

Hallo,

Glückwunsch zum neuen Bike. Dank der neuen Zulassungsregeln hast du auch 7 Jahre Zeit, das Mopped wieder anzumelden.

> Reifen über Nenndruck aufpumpen
> Auspuffenden mit einem Tuch ausstopfen

Die Reifen kannst' lassen, wie sie sind, die schmeisst' eh runter. Den Auspuff würd ich offen lassen, damit Restfeuchtigkeit rauskann, wenn die Maschine trocken steht. Kette auch nicht abdecken, aber gut einölen oder -fetten.

> Öl durch die Kerzenöffnungen einfüllen (aber wie viel? Hab
> da schon einmal zuviel erwischt).

So ein bisschen halt. Wenn du den Anlasser mit offenen Kerzenlöchern noch mal durchdrehn lässt, hauts das zuviele einfach wieder raus. Ganz vorsichtige lassen übrigens vor der Wiederinbetriebnahme ein bisschen Kriechöl rein und drehen nach ein paar Stunden den Motor mit dem Hinterrad im hohen Gang vorsichtig durch, damit ein evtl festgebackener Kolbenring nicht bricht.

Was man tun sollte, wenn's ansteht: Kühlwasserwechsel und Bremsen neu (Beläge, Kolben saubermachen). Was man lassen sollte, auch wenns ansteht: Bremsflüssigkeit wechseln, besser vorm "auswintern". Die Batterie kannst' auch verschenken, die taugt nach ein paar Jahren nicht mehr. Ersatz kannst du dir schon hinlegen, wenn du sie nicht mit Säure füllst.

Gruss Manfred

Re: SONSTIGES TA geht in Pension

Geschrieben von: Martin Weiss - Datum: 13.4.2007 15:35

Hallo,

zusätzlich zu den bereits beschriebenen Sachen würde ich den Tank, Benzinhahn und die Vergaser komplett von Sprit befreien, auslüften lassen und zumindest den Tank innen mit Korrosionsschutzöl ausnebeln. Nicht aus übertriebener Vorsicht, sondern aus gutem Grund: Meine Yamaha XS650 stand jetzt 4 Jahre mit randvoll Sprit im Tank. Effekt: Tank innen komplett verrostet, war zum wegwerfen, Benzinhähne und Vergaser komplett voll mit einer übelriechenden gummmiartigen Pampe. Drosselklappenwellen, Choke, Schieber festgebacken, Membranen verhärtet Selbst nach Komplettzerlegunng und einere Woche im beheizten Ultraschallbad ist noch nicht aller Gammel raus. Der Sprit hat sich zersetzt, korrosive Substanzen gebildet und alle mit ihm in Kontakt gekommenen Teile zerstört und angefressen. Das mit dem randvoll machen ist wohl mit dem Bleifreisprit nur noch für kurze Zeit sinnvoll, so ab 1 Jahr wirds wohl kritisch und die bekannten Säuren bilden sich im Sprit.

Ist in Oldtimerkreisen ein bekanntes Drama, jedes Oltimerforum hat seine Tankrost - und Vergaserglibber- Threads...

Grüsse aus Stuttgart

Martin

www.zwei-auf-reise.de