Mahlzeit wertes Forum!
Folgende Vordaten:
PD 06, Bj. 89, 80.000 km, leicht siffiger Zylinder, Ursache unklar, Kauf Ende August 06.
Passiert ist:
Alle Wartungsarbeiten liefen gut, bis auf den Einbau des Deckels der Einlassventile am vorderen Zylinder. Dort war das hintere Gewinde vermurkst. Der Vorbesitzer hatte anscheinend mit Dichtungsmasse den Deckel dicht gekriegt, mir ist das leider nicht gelungen. Daher habe ich den kompletten Zylinderkopfdeckel demontiert (Scheiß Fummelei) und konnte glücklicherweise mit einer längeren Schraube den Ventildeckel dicht fixieren.
Der Einbau funktionierte einwandfrei, bis auf Ölverlust an der Deckeldichtung. Trotz mehrmaligem Nachziehen habe ich den Deckel nicht dicht bekommen. Die Dichtung war relativ flexibel und ich konnte keine Beschädigungen feststellen. Ob die Dichtung evtl. bereits vorher die Ursache für den Versifften Zylinder war oder eine andere Dichtung, weiß ich nicht.
Fragen:
- Kann die Dichtung trotzdem kaputt sein, oder gibt es möglicherweise andere Ursachen ?
- Kann ich die Dichtung wechseln, ohne den Deckel komplett zu demontieren (Für die Demontage musste ich nämlich den Kühlerschlauch in der hinteren Zylindermitte, diverse andere Kühlerverbindungen und die Dinger an denen die Zündkabel befestigt sind demontieren)?
- Muss/soll/kann die Dichtung mit einem Kleber bzw. Dichtungspaste am Deckel fixiert werden und wenn ja, welche Paste sollte ich nehmen?
- Gibt es sonstige Tipps?
Viele Grüße
Superfred
Hallo,
> und konnte glücklicherweise mit einer längeren Schraube den
> Ventildeckel dicht fixieren.
Du bist aber sicher, dass die längere Schraube den Deckel ordentlich andrückt, und nicht am Ende des Gewindes angekommen ist? Nur so als Idee ...
> Die Dichtung war relativ
> flexibel und ich konnte keine Beschädigungen feststellen.
Wiederverwenden sollte man trotzdem nur die Gummiringe, die in einer Nut verlaufen; jede Art von Papierdichtung gehört ausgetauscht.
> Fragen:
> - Kann die Dichtung trotzdem kaputt sein, oder gibt es
> möglicherweise andere Ursachen ?
Ja, beides. Neben dem genannten könnte auch noch Restdreck (alte Dichtungsmasse) oder Riefen in der Dichtfläche schuld sein, oder ein verzogener Deckel - hättest' aber wahrscheinlich alles gesehen.
> - Kann ich die Dichtung wechseln, ohne den Deckel komplett
> zu demontieren
Weiss ich nicht. Theoretisch ja, wenn du die Dichtung dazwischengefummelt bekommst, ohne sie kaputt zu machen.
> - Muss/soll/kann die Dichtung mit einem Kleber bzw.
> Dichtungspaste am Deckel fixiert werden und wenn ja, welche
> Paste sollte ich nehmen?
Soll eher nicht, soll so dichten. Wenn, dann dauerelastische nehmen (es gibt auch dauerplastische und aushärtende).
hth Manfred
> Hallo,
> Du bist aber sicher, dass die längere Schraube den Deckel
> ordentlich andrückt, und nicht am Ende des Gewindes
> angekommen ist? Nur so als Idee ...
Kann ich definitiv ausschließen. Ich habe zunächst mit einer Schraube die Windungen bis zum Anschlag getestet und habe dann eine entsprechende Schraube mit Unterlegscheiben angepasst. Der Deckel ist 100 % dicht. Öl kommt nur aus dem Bereich der Zylinderkopfdeckeldichtung raus.
> Wiederverwenden sollte man trotzdem nur die Gummiringe,
> die in einer Nut verlaufen; jede Art von Papierdichtung
> gehört ausgetauscht.
Das ist es ja gerade: die Zylinderkopfdeckeldichtung besteht aus Gummi und verläuft in einer Nut. Sie ist flexibel und zeigt keine Risse. Bei meinen bisherigen Mopeds waren defekte vergleichbare Dichtungen immer sehr hart und ehr spröde, von Rissen ganz zu schweigen.
> Ja, beides. Neben dem genannten könnte auch noch Restdreck
> (alte Dichtungsmasse) oder Riefen in der Dichtfläche schuld
> sein, oder ein verzogener Deckel - hättest' aber
> wahrscheinlich alles gesehen.
Keine Dichtungsmasse, keine Riefen aber Deckel nur per Augenkontrolle überprüft (Ich hatte wegen des reparierten Ventildeckels nicht mit dem Problem gerechnet).
> Weiss ich nicht. Theoretisch ja, wenn du die Dichtung
> dazwischengefummelt bekommst, ohne sie kaputt zu machen.
Da ich nicht so genau weiß, ob bei der Demontage der alten Dichtung irgendwelche "Kleinstüberaschungen" am Deckel verbleiben, werd ich wohl mit einer neuen Originaldichtung und demontiertem Deckel weitermachen.
> Soll eher nicht, soll so dichten. Wenn, dann
> dauerelastische nehmen (es gibt auch dauerplastische und
> aushärtende).
OK werde ich weglassen. Hintergrund meiner Frage war der Tipp, dass die neue Dichtung bei der Montage am Platz bleiben würde. Aber wenn man eh schon alles demontiert, dann dürfte ein richtiger Einbau des Deckels das kleinste Problem sein.
> hth Manfred
Danke Manfred und Gruß Superfred
> OK werde ich weglassen. Hintergrund meiner Frage war der
> Tipp, dass die neue Dichtung bei der Montage am Platz
> bleiben würde. Aber wenn man eh schon alles demontiert,
> dann dürfte ein richtiger Einbau des Deckels das kleinste
> Problem sein.
Das war ein Scheisstipp den du am besten gleich wieder vergisst.
Gummi-/Papier-/Korkdichtungen die an ihrem Platz bleiben sollen "klebt" man mit etwas säurefreiem Fett (Vaseline) an.
Dichtmasse nur dort verwenden wo sie tatsächlich hingehört.
Damit die Hose hält benutzt man normalerweise auch nicht Gürtel und Hosenträger zusammen...
HzG, René
Hi René,
> Damit die Hose hält benutzt man normalerweise auch nicht
> Gürtel und Hosenträger zusammen...
Ah, du kennst "Spiel mir das Lied vom Tod" .
Gruß
Matthias.
> Das war ein Scheisstipp den du am besten gleich wieder
> vergisst.
> Gummi-/Papier-/Korkdichtungen die an ihrem Platz bleiben
> sollen "klebt" man mit etwas säurefreiem Fett
> (Vaseline) an.
> Dichtmasse nur dort verwenden wo sie tatsächlich
> hingehört.
> Damit die Hose hält benutzt man normalerweise auch nicht
> Gürtel und Hosenträger zusammen...
> HzG, René
Hallo René,
danke für Deine Antwort. Rein gefühlsmäßig würde ich Dir zustimmen. Kurrioserweise sagte mir der Hondahändler, wo ich gestern die neue Dichtung geholt habe, dass er die Dichtung mit hitzebeständigem Silikon befestigen würde, es würde aber auch andere Dichtungspaste funktionieren. Brav, naiv und fachmannhörig wie ich bin, habe ich mir also entsprechende Pasten angesehen und fand aber eigentlich nur Beschreibungen, die Deine Aussagen unterstützen. Fast alle sprachen von Metall auf Metall und nicht zusätzlich zur Gummidichtung. Nur Dirko-Silikon sprach von einer Verwendung zusätzlich zu Dichtungen. Angesichts der Fummelei bis ich den Deckel wieder drin haben werde, habe ich Bedenken, dass Vaseline ausreicht. Heute um 15.00 Uhr werde ich mit der Demontage beginnen und hoffentlich gegen 17.00 Uhr schlauer sein. Beginnen werde ich mit Deinem Vaselinetipp. Sollte ich die Dichtung nicht in die richtige Position bringen können, mache ich mit Dirko weiter. Ich werde das Ergebnis berichten.
Es grüßt der Superfred
Hallo,
Da sieht man mal wieder dass nicht jeder der an Motorrädern schraubt auch Ahnung von Technik hat.
Dass die Dichtmassenhersteller gerne mal ihre Produkte zusätzlich zu anderen Dichtelementen empfehlen ist ebenfals nix neues, trotzdem aber kein guter Tip.
Wenn du es gar nicht anders schaffst diese Stelle abzudichten kannst du das zwar so machen dass du noch zusätzlich Dichtmasse dazupackst aber du darfst dich bei der nächsten Demontage nicht wundern wenn alles aneinanderpappt.
HzG, René
> Hallo René,
> danke für Deine Antwort. Rein gefühlsmäßig würde ich Dir
> zustimmen. Kurrioserweise sagte mir der Hondahändler, wo
> ich gestern die neue Dichtung geholt habe, dass er die
> Dichtung mit hitzebeständigem Silikon befestigen würde, es
> würde aber auch andere Dichtungspaste funktionieren. Brav,
> naiv und fachmannhörig wie ich bin, habe ich mir also
> entsprechende Pasten angesehen und fand aber eigentlich nur
> Beschreibungen, die Deine Aussagen unterstützen. Fast alle
> sprachen von Metall auf Metall und nicht zusätzlich zur
> Gummidichtung. Nur Dirko-Silikon sprach von einer
> Verwendung zusätzlich zu Dichtungen. Angesichts der
> Fummelei bis ich den Deckel wieder drin haben werde, habe
> ich Bedenken, dass Vaseline ausreicht. Heute um 15.00 Uhr
> werde ich mit der Demontage beginnen und hoffentlich gegen
> 17.00 Uhr schlauer sein. Beginnen werde ich mit Deinem
> Vaselinetipp. Sollte ich die Dichtung nicht in die richtige
> Position bringen können, mache ich mit Dirko weiter. Ich
> werde das Ergebnis berichten.
> Es grüßt der Superfred
> Hallo,
> Da sieht man mal wieder dass nicht jeder der an
> Motorrädern schraubt auch Ahnung von Technik hat.
> Dass die Dichtmassenhersteller gerne mal ihre Produkte
> zusätzlich zu anderen Dichtelementen empfehlen ist ebenfals
> nix neues, trotzdem aber kein guter Tip.
> Wenn du es gar nicht anders schaffst diese Stelle
> abzudichten kannst du das zwar so machen dass du noch
> zusätzlich Dichtmasse dazupackst aber du darfst dich bei
> der nächsten Demontage nicht wundern wenn alles
> aneinanderpappt.
> HzG, René
Hallo René,
so, Vaseline hat 1A funktioniert. Die Dichtung blieb zwar nicht während des ganzen Reinfummelgedöns am kompletten Deckel pappen, lies sich aber oberhalb der Endposition wieder gut fixieren. Aus und Einbau haben jeweils 1 Stunde gedauert, Reinigung des Deckels auch 1 Stunde. Hier war genau die rote Dirkomasse verbaut, die mir der Hondahändler empfohlen hatte. Die Rauspopelei war ganz schön nervig.
So aber jetzt kommts:
Beim Ausbau muss man den Deckel des Auslassventils entfernen, da dieser sonst am Rahmen hängen bleibt. Ich konnte diesen mit 2 Fingern lösen. Der Superhirni hat wieder zugeschlagen. Ich hatte wohl bei der ersten Deckelmontage mit der alten Dichtung vergessen den Auslassventildeckel festzuziehen. Das austretende Öl hatte sich vermutlich sauber an der Kante des Zylinderkopfdeckels entlang gearbeitet und natürlich auch in den vorderen unteren Gefilden. Als Superfred spekuliere ich zwar noch, dass der alte Schmodder der alten Dichtung anzulasten ist, aber nur, weil Superhelden keine Fehler machen.
Ob der ganze Kram jetzt dicht ist, konnte ich noch nicht feststellen, da ich dafür ein bischen flotter fahren müsste. Nur im Standgas war das Moped auch vorher dicht.
Wenn ich das gleich meinem Familienoberhaupt erzähle, gibts lange Ohren.
Viele Grüße
Superfred
Hallo,
Gut zu hören dass alles wieder am Platz ist.
So wie du deine Leckage beschreibst solltest du auch mal prüfen ob die Kurbelgehäuseentlüftung noch funktioniert (nix verstopft, kein Knick im Schlauch).
Wenn die nämlich verstopft ist bildet sich auch unter dem Ventildeckel ein erhöhter Druck und es kann dir dann natürlich auch irgendwo Öl rausdrücken wo normalerweise alles dicht ist.
HzG, René
> Hallo René,
> so, Vaseline hat 1A funktioniert. Die Dichtung blieb zwar
> nicht während des ganzen Reinfummelgedöns am kompletten
> Deckel pappen, lies sich aber oberhalb der Endposition
> wieder gut fixieren. Aus und Einbau haben jeweils 1 Stunde
> gedauert, Reinigung des Deckels auch 1 Stunde. Hier war
> genau die rote Dirkomasse verbaut, die mir der Hondahändler
> empfohlen hatte. Die Rauspopelei war ganz schön nervig.
> So aber jetzt kommts:
> Beim Ausbau muss man den Deckel des Auslassventils
> entfernen, da dieser sonst am Rahmen hängen bleibt. Ich
> konnte diesen mit 2 Fingern lösen. Der Superhirni hat
> wieder zugeschlagen. Ich hatte wohl bei der ersten
> Deckelmontage mit der alten Dichtung vergessen den
> Auslassventildeckel festzuziehen. Das austretende Öl hatte
> sich vermutlich sauber an der Kante des Zylinderkopfdeckels
> entlang gearbeitet und natürlich auch in den vorderen
> unteren Gefilden. Als Superfred spekuliere ich zwar noch,
> dass der alte Schmodder der alten Dichtung anzulasten ist,
> aber nur, weil Superhelden keine Fehler machen.
> Ob der ganze Kram jetzt dicht ist, konnte ich noch nicht
> feststellen, da ich dafür ein bischen flotter fahren
> müsste. Nur im Standgas war das Moped auch vorher dicht.
> Wenn ich das gleich meinem Familienoberhaupt erzähle,
> gibts lange Ohren.
> Viele Grüße
> Superfred