Hallo Alpler,
Ich möchte im April 2019 mit der Alp von Filderstadt nach Sete in Frankreich fahren, und von da mit der Fähre nach Tanger übersetzen.
Nun ich habe zwar ca.150tkm Motorrad Erfahrung, bin auch offroad erfahren, aber nicht Afrika erfahren.
Bestimmt sind einige von euch schon mal da gewesen, und können mir etwas von euren Erfahrungen
berichten.
Ich möchte gerne 4 Wochen in Marokko verbringen, und gerne würde ich die Sahara sehen.
Was sind Ziele die ihr gesehen habt,die nicht in jedem Reiseführer stehen aber toll Erlebnisse waren?
Auf was sollte ich achten, da ich gerne mit dem Zelt unterwegs sein will, und nicht immer auf einen Camping möchte.
Habt ihr Erfahrungen, ok rein Neugierde ich fahre mit der Alp, mit Werkstätten wenn etwas kaputt geht?
Welche offroad Pisten seid ihr gefahren?
Freue mich auf eure Antworten.
Grüße aus Filderstadt
Boris
Touren: Marokko April 2019
- Hallo Bergalp
wir waren mit Freunden letzte Jahr in Marroko. Haben aber Moppeds geliehen in Marrakesch, von daher hatten wir keinen großen Radius. Unter
https://www.youtube.com/watch?v=dqeoTE7c6hQ
findest Du das Video dazu. Da bekommt man schon mal einen Eindruck. In den Städten ist es schon mal chaotisch wegen dem Verkehr !
Auch in der Dunkelheit ist es nicht OHNE.
Wir haben immer gesagt " Nachts gehste drauf " weil dort auch ohne Licht gefahren wird.
Aber schau Dir das Video an !
Grüße v. den TransalpFahrern Niederrhein - Hallo Bergalp , Übernachtungsplätze erst kurz vor der Dämmerung aufsuchen. Direktes Licht abschirmen ,LED - Lampen sieht man kilometerweit . Wir schauen tagsüber nach Plätzen ,speichern sie im GPS und kehren später (oder auf dem Rückweg) zurück . Selbst bei größter Vorsicht steht immer wieder plötzlich ein Ziegenhirten da (auch mitten im nichts). Aus welchem Loch auch immer der gekommen ist ,Eigentlich harmlose Leute .
Tiere lieben Schatten(Schlangen Skorpione),wenn nur ein Busch weit u. breit ist wohnen Sie dort!!
Ein kleines Fernglas erspart dir einige Fußwege oder wilde Off-Road Einlagen .Angelschnur gespannt mit Kochgeschirr am ende ist ne gute Alarmanlage.Machen die Händler in der Medina auch.
Falls Du allein reist ist es besser bei einem Haus zu Fragen ob Du in der Nähe campieren darfst.
Es wird dich kaum jemand weg schicken ,im Gegenteil du musst Tee trinken ,Gastfreundschaft wird
großgeschrieben.Es kommt vor das der Sohn der Familie die Nacht dein Motorrad bewacht du bist ja Ihr Gast. Leider`" Vergessen" wir bei solchen Gelegenheiten einfach was Deo-mini´s ,5Euro-Scheine, Taschenmesser etc. Viel Spaß wünscht dir Christiane - Zu Pisten folgendes,
Wir waren auf einer unterwegs als wir weit vor uns ein Motorrad u. Fahrer liegen sahen.Der bewegte sich nicht .Wir dachten schlimmstes aber war nicht, der Fahrer war " nur" völlig entkräftet und bekam sein überladenes Motorrad nicht mehr hoch.Er war in Flugsand-Passagen 10-12 mal gestürzt,musste Schieben u. Buddeln. Das sollte niemand unterschätzen ! Allein der Transport von genügend Wasser ist für Motorräder schon schwierig, vom anderen Geraffel mal abgesehen. Überleg dir vorher was Du tust. Herr " Es wird schon gut gehen" liegt seit Jahren tot im Sand.
In Figuid findest du den ersten Sand,immer an der Algerischen Grenze lang. Rissani ,Erg Chebbi u. Draa-tal usw. Gruß Christiane - Hallo, wir waren vor 4 Jahren in Marokko und dieses Jahr im Juni. 2 Wochen unserer Reise war Ramadan, da kann ich nur empfehlen ausserhalb des Ramadan zu reisen. Nicht nur, dass die Bars und Restaurants geschlosen haben, auch die Lebensmittelgeschäfte haben tagsüber zu, erst abends 1 Stunde vor Sonnenunterhang öffnen sie. Das war für uns Selbstversorger immer schwierig. Was mir aber am meisten gefehlt hat, war der Kontakt zur Bevölkerung. Da im Ramadan nur nachts gegessen wird, schlafen die meisten tagsüber und sind mürrisch. Du wirst auch nicht zum Tee eingeladen, da sie selbst ja auch nichts trinken dürfen. Wir haben uns den Termin bewusst so ausgesucht, weil wir mit unseren Freunden in Guelmim gemeinsam das Ende des Ramadan feiern wollten. Das war schon ein wahnsinns Erlebnis.
Wir haben sehr oft offroad übernachtet und keinerlei Probleme mit ungebetenen Gästen. Eimmal hat ein Ziegenhirte vorbeigeschaut, aber uns hat er in Ruhe gelassen. Wir haben aber auch geschaut, dass wir abseits der Piste unser Lager aufgeschlagen haben. Im Gegensatz zu vor 4 Jahren, waren einige Campingplätze geschlossen, beide Male im Juni. Viele werden auch renoviert.
Wir waren letztes Mal beim Erg Chebbi, da war uns zu viel Tourismus, dieses Mal waren wir in der Nähe des Erg Cheggaga, da ist es etwas ruhiger. Am allerbesten gefällt uns immer der Hohe Atlas, besonders die Gegend zwischen Azrou, Khenifra, Midelt und Tinehir. Dort kannst Du Dich offroad austoben.
Wir sind bis in die Westsahara rein nach Layounne gefahren, dort gibt es genug Sand abseits der Pisten.
Wichtig ist ein Navi, am Besten mit OSM Karten und mind. 1 Strassenkarte. Wir haben zwei: die von Michelin und Reise Know-how und manchmal drei Meinungen gehabt....Sehr empfehlen kann ich auch den Offroadführer von MDMOT, wir sind zwar nur 2 Touren daraus gefahren, aber das lag daran, dass wir die anderen schon kannten.
Allgemein gilt: der Süden (südlich vom Atlas) ist viel urspünglicher und ärmer als der Norden. Oben gibt es zuviel Tourismus mit den negativen Begleiterscheinungen. Angst vor Tieren hatten wir nicht, wir versuchen aber auch sie nicht aufzuscheuchen und haben einfache Vorsichtsmassnahmen: Stiefel immer umgekehrt aufstellen und alles verschließen. Beim Fahren in entlegenen Gebieten gilt natürlich genug Wassee und Benzin mitnehmen und in der Lage sein, kleinere Reparaturen selbst ausführen zu können. Dort kommt kein ADAC oder irgendwelche Wanderer, die weiterhelfen könnten.Falls Du Dir Marrakech ansehen willst, dort gibt es einen TraumCampingplatz: Relais de Marrakech, von dort kann man mit dem Taxi zur Medina. Der Platz ist wirklich ein Traum aus 1001 Nacht und günstig noch dazu.
Was möchtest Du noch wissen? - Hallo Boris,
wir waren im Rahmen unserer sechsmonatigen Winterflucht für sechs Wochen in Marokko unterwegs.
Deine vier Wochen sind ein guter Zeitrahmen, aber dennoch wirst Du bei weitem nicht alles sehen können in der Zeit. Das Land ist riesig. Um die Dimensionen zu veranschaulichen: Von Filderstadt bis nach Marokko ist ungefähr so weit, wie einmal durch Marokko und das anektierte West-Sahara durch.
Die Mega-Kurz-Fassung: Fahr durch den Norden flott durch. Der ist dichter besiedelt, stärker vermüllt und landschaftlich weniger reizvoll als der Hohe Atlas, der Anti-Atlas und der Saharateil südlich davon.
Die beiden Gebirge sind auch gut zum Wild Zelten geeignet. Wir hatten nie Probleme. Auch die Anbaggerei von Hello-My-Friend-Schleppern war dort minimal. Da hatten wir schlimmeres befürchtet.
Selbst in Erg Chebbi war das erträglich, auch wenn da die Touristendichte schon hoch ist. Dennoch lohnt es sich, dort hin zu fahren.
Highlights für uns waren neben den vielen Varianten von Wüste und den überwiegend gut zu fahrenden Pisten die freilaufenden Kamele im dem Erg Chebbi vorgelagerten Gebiet, die man in noch höherere Schlagzahl in West-Sahara und dem Küstengebiet nördlich davon antrifft.
Dort finden sich auch viele Wracks vor der fast menschenleeren Küste.
GPS-Koordinaten für Wracks, Bush Camping Spots, fotogene Stellen, etc. gibt´s als Download-Goodie zum Buch, das ich über die Reise geschrieben habe. Mehr dazu hier: www.krad-vagabunden.de/touren-fernreisen/winterflucht/
Wenn Du konkrete Fragen hast, kannst Du Dich gerne per PM an mich wenden.
Gruß
Panny - Geiler Fred,
wir fahren im Mai und hab mir Pannys Buch schon bestellt als eine Art "Reiseguide". Hier kommen noch ein paar Informationen hinzu. Von Genua gibt es auch eine Fähre, welche für 150 € da runter tuckert in 2,5 Tagen. Das hat sich auch "verlockend" angehört, wenn man schon Spaniel/Portugal oder dortige Ecken schon kennen sollte.
Grüße und das Schwarze immer nach unten. - Vielen Dank `
euch allen euch allen für die vielen Infos, komme erst jetzt wieder zum Antworten, da ich ziemlich stark im Job eingespannt war.
Ich werde die Sache nun dank euch sehr entspannt angehen.
melde mich wenn ich wieder zuhause bin.
LG
Boris - Stimmt Marokko ist perfekt um den Winter dort zu verbringen. Wenn man schon da ist kann man auch noch in den Senegal fahren http://afrikamotorrad.eu/?report=senegal
Bin gespannt wie dir deine Reise gefallen hat. So ein anderes Land so nah vor unserer Haustüre...