Mich würde ja mal der ligurische Grenzkamm reizen.
Wer ist da schon mal unterwegs gewesen?
Geht das mit einer handelsüblichen RD11 zu machen, ohne dass man extrem umbaut?
Gibt es gefährliche Abschnitte?
Wie sieht es mit preiswerten Übernachtungsmöglichkeiten / Zeltplätzen aus?
Wie ist die Tankstellendichte?
Hat jemand Links zu Reiseberichten und weiteren Tips?
Welche Zeitspanne sollte man einplanen, wenn man auch mal geniesen und fotografieren will (keine Rallye, sondern Erlebnisstour)?
Touren: Ligurischer Grenzkam
- Ich bin das Mitte der 90er mit einer Kawasaki Z500F gefahren, einem Straßenmoped.
Und auch die Assietta und den Finestre.
Wer das mit einer normalen Enduro nicht schafft oder Angst hat sollte Mopedfahren sein lassen
Ernsthaft, es sit Schotter, aber trotzdem normal zu fahren, teilweise etwas ruppiger, teilweise geht es daneben steil nach unten, aber da fahren Wohnwägen drüber ( für die Hirten ) also wird es eine Enduro schaffen.
Es liegt am Fahrer, nicht am Moped - Die Richtung von wo nach wo ist scheinbar für die LGKS entscheidend ob man die schweren Abschnitte bergab oder bergauf passiert. So verharmlosen wie der Klausi das tut, sollte man es jedenfalls nicht, nix für Anfänger das ganze.
- Hallo
Bin die Ligurische Grenzkammstrasse (LGKS) schon vier mal gefahren. 2004 mit meiner Varadero, 2008, 2010 und 2012 mit meiner TransAlp PD10 (in 2012 bereits mit meinem AT RD04 Fahrwerksumbau)
Ich muss sagen, dass ich den Aussagen von Klaus nicht zustimmen kann. Mein Eindruck ist, dass die LGKS mit den Jahren immer schwieriger zu fahren war. Am leichtesten fiel mir das Ganze 2008. Heuer im Herbst hatte ich mit der fahrwerksmodifizierten TA (bei zugebenermaßen miserablem Wetter - Nebel, tlw. Regen, Strasse war durchgehend nass) ganz schöne Probleme, weil die LGKS seit Jahren ganz offensichtlich nur mehr sehr rudimentär (tlw. gar nicht mehr) Instand gehalten wird. Deshalb gibts auch seit 2011 ein Fahrverbot für mehrspurige Kfz!
Der schwierigste Teil ist im Nordteil der LGKS zw. Col Boaire und Col de Seigneurs. Das sind ca. 12 km. Da hat man alles was man sich vorstellen kann. Locker grober Schotter, Steinstufen mit 10-20 cm höhe, über die gesamte Breite der Strasse weggebrochener Unterbau, etc. etc.
Mit einer handesüblichen RD11 kann man die Strasse aber bei genügend Mumm und Kondition (die braucht man schon und umso mehr je mehr einem eine ordentliche Technik abgeht) schon fahren.
Ich würde allerdings dazu raten das ganze mit wenig/ohne Gepäck zu fahren und einen Reifen mit einem hohen Negativprofilanteil aufzuziehen. Ein Anakee 2, Conti Trail Attack etc. sind IMHO dafür ungeeignet - es geht zwar schon, aber mit einem z.B. MITAS E09 Dakar gehts deutlich einfacher bzw. besser.
Die Wohnwägen von denen Klaus spricht sind kein Argument dafür, dass die Strasse leicht zu fahren wäre. Einerseits sind die sowieso schon fetzenhin, andererseits lassen sich die viel Zeit beim Raufziehen und die werden alle von der viel leichter zu fahrenden Südseite raufgezogen.
Und die Assietta und der Col de Finestre sind gegen die LGKS wahrliche Autobahnen. Heuer sind mir am Finestre sogar vier Harleys entgegen gekommen!!!
Für Fotos, in den Sommermonaten fast tagesaktuelle Streckenbeschreibungen klickst du HIER
Übernachtungsplätze bzw. CP's gibts im Royatal in ausreichender Menge. Ich war, auch aufgrund seiner Lage für andere Touren in den Seealpen mit diesem hier recht zufrieden: http://www.camping-sainte-madeleine.com/allemand/wilkommen.htm
Je nach Fahrkönnen und Umfang was du von der LGKS fahren möchtest solltest du zw. 5-8 Stunden einrechenen.
Fotos von mir:
2010 die LGKS ist ab Foto 178 im Bilde.
2012 ab Foto 98 bis Foto 137.
Viele der anderen Fotos zeigen Landschaften und Streckenabschnitte von Wegen, die zur LGKS führen, da es dort ein großes Netz ehemaliger Militärstrassen gibt.
Kurt - An Mumm und Fitness soll es nicht scheitern. Ich habe nur noch nicht so viel Enduroerfahrung. Ich bin zum Beispiel den Parpaillon in Frankreich mit dem MountainBike gefahren.
Ich will Spass haben, aber keine Harakiri-Aktion starten. Immerhin bin ich Familienvater.
Ich könnte gut eine Wochen von Thüringen aus unterwegs sein und würde auch nicht an einem Tag den ganzen Kamm durchheizen wollen.
Vielen Dank für die Links. Ich werde mich weiter belesen und planen.
Im übrigen hatte ich nach der Gefährlichkeit gefragt, weil mir auf gaskrank ein Video vom Kamm aufgefallen war, das ich mit der RD11 nicht fahren würde. Aber das scheint dann eher so ein Militärpfad zu sein. Zwischen Briancon und Montgenevre (F) gibt es eine tolle 5-Fort-Tour mit Militärpfaden die ich mir zutrauen würde, aber bisher nur vom Bike aus kenne. - Wenn du den Parpaillon mit dem Rad hochgefahren bist, hast du aller Wahrscheinlichkeit nach ausreichend Kondi für die LGKS - wenngleich auch bei mangelnder Technik der Kraftaufwand um einiges höher wird. Von der Schwierigkeit her ist der Parpaillon aber ein paar Klassen unter der LGKS anzusiedeln.
Den Kamm selber wirst du allerdings schon an einem Tag fahren müssen (das ist weit weg von "heizen"), weil es dort oben KEINE Übernachtungsmöglichkeiten gibt - es sei denn, dass du dir auf 2300m ü.NN. ein Zelt aufstellen willst.
Das einzige, wo du was bekommen könntest, ist das Rifugio Barbera am Col de Seigneurs - da bin ich mir aber nicht sehr sicher.
Das Filmchen auf Gaskrank mit den zwei Deutschen auf kleinen KTMs - das ist definitiv nicht die LGKS! - auch wenn der Film so genannt wird. Das ist ein (Wander)Pfad ungefähr auf höhe Sospel auf der Italienischen Seite des Grenzkamms. Über GE kann man ihn finden. - Und die Assietta und der Col de Finestre sind gegen die LGKS wahrliche Autobahnen. Heuer sind mir am Finestre sogar vier Harleys entgegen gekommen!!!
Hallo Kurt! - Hi,
Die Grenzkammerstrasse ist mit der Transalp überhaupt kein Problem und der berühmte Col de Bonette dessen GPS Koordinaten die 700er Alp zieren auch nicht:
http://www.adventure-travel-experience.de/index.php?report=italien
Ich würde aber nicht in den Sommerferien fahren weil die Gegend dann sehr mit Touristen überlaufen ist.
Schöne Plätze zum wild zelten gibt es dort reichlich. Tankstellen auch. Weitere Infor siehe Link oben. Ich würde mit den anderen Pässen etc zusammen ne Woche einplanen. Gefährlich ist da nichts nur die unbeleuchteten Tunnel in der Nähe können durch Wasser und Algen bischen glitschig sein...
Gute Fahrt, Tobi - Hallo Kurt!
Leider dicke Finger.
Beitrag zu Früh abgesendet.
Heuer sind mir am Finestre sogar vier Harleys entgegen gekommen!!!
Hallo Kurt!
Ich habe in letzter Zeit immer wieder mal gelesen, daß Leute dien Col de Finstre mit dem Motorrad gefahren sind.
Als ich 2009 von Susa aus (nordseite) hochfahren wollte stand schon kurz hinter susa ein Schild, welches ausagte, daß in ca. 10 KM die Straße für MOTORRÄDER gesperrt ist. Dies bestätigte sich auch ca. 1KM vor der Passhöhe(Gesperrt für Motorräder + Quarts weil jetzt Naturpark).Lt. Einheimischen wird das auch speziell an WE auch kontrolliert.
Hat sich da etwas geändert?
Gruß Klaus Hat sich da etwas geändert?
Ja, da hat sich was geändert ... wobei komplett gesperrt war die STrasse IMHO nie.
Zur Zeit gibts eine klare Regelung, dass Motorräder an bestimten Tagen in der Woche von 1.7. - 31.8. die Strasse befahren dürfen, an den anderen ist sie gesperrt. Mit Ende der Wintersperre und vor dem 1.7. und nach dem 31.8. bis zur Wintersperre kann man jeden Tag fahren.
Infos zum Col de Finestre
Infos zur AKS
Im übrigen ... diese Seite sollte in den Favoriten jedes Alpen (Schotter)fahrers sein:
Alpenrouten.de
Da kann man sich manches Nachfragen ersparen. DIe Infos sind dann, vor allem in den Sommermonaten, mehr oder weniger tagesaktuell - zumindest bei den vielbefahrenen Pässen und Strassen.- Die Beschreibung von varakurt passt schon, das war früher schon so.
Die Steinstufen usw.
Ich bin die LGKS von Süd nach Nord gefahren und bin definitiv der Meinung, das man das hinbekommt.
OK, einem Anfänger würde ich abraten.
Aber wenn wir von Motorradfahrern sprechen dann sehe ich kein Problem.
Etwas Übung sollte man schon haben.
Als reiner Wochenendfahrer kann das anstrengend werden.
Aber es ist zu schaffen, das mein ich. - Danke Kurt für die Info
Klaus - Wie ist die LGKS denn jetzt einfacher zu fahren, von süd nach nord oder umgekehrt oder ist es egal?
Gruß
Erfried - Nord nach Süd einfacher, schwierige Passagen bergab
- IMHO ist die LGKS von Nord nach Süd einfacher zu fahren weil
- man da die schwierigen Stellen rel. bals nach Einstieg in die LGKS vor sich hat und weil
- die meisten stufigen Abschnitte bergab zu bewältigen sind, was die Sache auch wieder einfacher macht.
Wenn man dann schon ein bissl ausgepowert ist, den Saccarello bezwungen hat und ein Erinnerungsfoto an der Erlöserstatue gemacht hat und auch den Tanarello bezwungen hat, wo's auch noch ein bissl ruppig zur Sache geht, kann man entweder nach La Brigue (F) bzw. vorher schon nach Monesi (I) abschwingen oder halt weiter Richtung Süden fahren, wo man dan beim Lago di Tenarda bei Triora den unbefestigten Teil der LGKS verlässt. - Vielen Dank für die vielen guten Tips zur Tour. Leider zwingt mich jetzt eine Tossy3 zu einer längeren Pause. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ich nutze die ungeplante Freizeit zu mehr Recherche. Ich fahre den Kamm jetzt zuerst ein paar Mal per Google Earth ab.
- Aua - beim Schi fahren passiert?
Gute Besserung! - Ja, genau! Soll ja aber auch nicht untypisch für Endurofahrer sein. Na, was solls!
- Ich kann (falls es nicht mit dem Zelt losgeht) in Sospel ne kleine, günstige Herberge empfehlen. Die wird von einem engländischen Paar betrieben und haben uns auf (nur scherzhafte Anfrage) sogar beim Frühstück mit Speck und Rührei überrascht! Direkt gegenüber der nicht zu übersehenden Brücke in Sospel
- werd ich dann mal dieses Jahr von nord nach süd testen:))
Gruß
Erfried