Hallo zusammen,
ich möchte von einer Langstreckentour erzählen, bei der ich mich nun unrettbar in meine Transalp verliebt habe.
Anlass war ein Benzingespräch bei einem Motorrradtreffen im Frühling, Zwei Kumpel haben mir von der "Iron Butt Association" erzählt. Die kommt eigentlich aus den USA und es geht um Langstreckentouren. Also so richtige Langstrecken.
Die Anfängertour ist der sogenannte "SaddleSore1600K". Gemeint ist eine zu fahrende Strecke von 1600Km (1000 Meilen) in unter 24h.
Klingt total abartig und wer macht so nen Mist überhaupt? Hm klingt genau nach einer Aktion die uns gefallen könnte.
Also kurzerhand das Internet, etc, konsultiert und die Planungen konnten beginnen.
Gegen Ende der Tour stellte sich heraus, dass Planung das mit Abstand wichtigste an der ganzen Tour ist.
Beim ersten SaddleSore steht grundsätzlich die Möglichkeit im Raum, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt abbrechen muss. Mir fehlten bis dahin die Erfahrungen mit wirklich langen Touren. Die obligatorischen 450km auf zwei Bier in den Ruhrpott waren das längste. Also war das komplette Campingbesteck (Zelt, Schlafsack, Isomatte, etc) dabei. 5kg Gewicht die ich mir hätte sparen können.
Zusätzliche Probleme stellten sich beim Moped. "Elfriede die Zweitaktkuh" ist eine 88er Transe mit inzwischen 95tkm. Gekauft habe ich sie von einem Langstreckenfahrer, der mir zwar mitteilte, dass sie einiges an Öl verbraucht aber das ganze doch etwas herunterspielte. Jedenfalls habe ich insgesamt 4Liter Motoröl mitgenommen. Und das Öl musste nun sauber im Koffer verstaut werden und dann tropffrei aber vor allem zügig (die Zeit drängt, wir müssen weiter!) am Sturzbügel vorbei in den Motor gelangen.
Dazu kam noch die eher mäßige Reichweite der Transe (max 180km bis zu Reserve).
Die Streckenplanung erfolgte über GoogleMaps. Eigentlich sollte eine TomTomAPP herhalten aber die versagte komplett. Irgendwann brauche ich da mal was anständiges.
Und vor zwei Wochen ging es dann auf einmal ganz schnell. Es kam eine neue Arbeit, ein neuer Wohnort und das alles innerhalb von kürzester Zeit. Die zwei Wochen Leerlauf zwischen neuer und alter Arbeit standen schnell als Zeitfenster für den SaddleSore fest.
Genauer Termin war der 19.06-20.06. Mittwoch Abend und die Nacht durchfahren und dann am Donnerstag (Feiertag) mit LKW-Fahrverbot über die Autobahn juckeln.
Startpunkt war ein Autohof im Mittelfränkischen (Herrieden) gegen 1930Uhr. Von da ging es 180km zur ersten Station Richtung Jena. Nach langem überlegen habe ich mich gegen die (sicherlich) wasserdichte Textilkombi entschieden und die (hoffentlich wasserdichte) geliebte zweite Haut, die Lederkombi angezogen. Auf der dritten Etappe fing ich an das leise zu bereuen, denn auf dem Weg nach Magdeburg fuhr ich einer Gewitterfront hinterher, die nach Norden zu fliehen schien. Überall Blitze aber zum Glück blieb ich (vorerst) trocken.
Beim ersten Stop lösten sich dann auch die Träume von einem schnelle Tankstopp in Wohlgefallen auf. Die motivierte Kassenkraft versuchte verzweifelt eine Sprachbarriere zu überwinden, als sie einer Gruppe LKW-Fahrer das Parksystem erklärte. Ich hatte es dann natürlich eilig und fuhr nach 15min wieder auf die Bahn. Nur um 15min später wieder abzufahren, weil ich in all der Hektik das Motoröl vergessen hatte. Also raus, Koffer auf, Ölflasche aus der Tüte, Einfüllstutzen auf die Flasche, nachfüllen, alles wieder einpacken und weiter. Mist schon wieder 5min verloren.
Dann der zweite Dämpfer. Verdammt, die Tachobeleuchtung ist ja immer noch defekt. Die ist beider ganzen Planung untergegangen. Naja eine Birne geht ja noch also sehe ich zumindest den Drehzahlmesser ab ca 4T Umdrehungen aufwärts. Also habe ich kurz mal die gängigen Geschwindigkeiten mit der Drehzahl verglichen. Ziel sind 5T-6T Umdrehungen. Baustelle ca 4-4,5T.
Um ehrlich zu sein, habe ich die Bleuchtung immer noch nicht gemacht. Ich weiss ja nun wie es geht
Die ersten 600km waren die schlimmsten. Man fährt einfach diesem riesigen Batzen von Kilometerleistung hinterher und knabbert Stück für Stück ein paar Km runter.
Von Magdeburg westwärts auf die A2. Hoffentlich würde das Gewitter weiter nordwärts ziehen und ich würde verschont bleiben. Pustekuchen! Bereits nach kurzer Zeit fing der Regen und die Gischt an. Aber es blieb alles im Rahmen und die Kombi hielt (vorerst) dicht.
Nur der Blick auf das Navi verhieß nichts gutes. Geplant war ein Abstecher von 40km auf die A7 Richtung Norden (Bremen?). Aber je länger ich fuhr, desto länger wurde die noch zu fahrende Zeit. Also A2 Lehrte abfahren und umplanen. Lieber auf die 80km verzichten und gleich nach Süden Richtung Frankfurt. Eine Baustelle nach der anderen, zum Glück ging wenigstens das Verkehrskonzept auf. Wenig bis gar kein Verkehr durch die Nacht.
Zwischendurch wieder eine Unterbrechung. Wie ein heißes Messer bohrte sich nach der Pause eine Frage in meinen Kopf. "Scheiße.... hast du den Öldeckel wieder festgeschraubt?" In der Dunkelheit mal kurz nach unten gelangt. Klar, dass ich mir den Handschuh am Auspuff ruiniert habe. Also abfahren. Und direkt auf eine mehrspurige Bundesstraße. GNAAAAA keine Haltemöglichkeit. Natürlich war alles in Ordnung, also wieder umdrehen und die unnützen Km abschreiben. (die werden ja nicht gezählt).
Je länger die Tour dauerte, desto greifbarer wurde das Ziel von 1600km und desto mehr Spass machte es auch. Die Müdigkeit hielt sich in Grenzen, einmal machte ich direkt 20km nach einem Stopp wieder eine Pause. Dreimal ums Moped gejoggt und weiterfahren. Ein wichtiger Teil der Tourenvorbereitung ist die Weiterbildung auch eben über das Thema Müdigkeit.
Um 0621 war es der Rasthof Wetterau West, der nach knappen 1000km die erste große Pause zuließ.
1000km in knappen 11Stunden. Insgeheim wurde ich größenwahnsinnig und spielte mit dem Gedanken, gleich die 2000km zu fahren. Jegliche Hektik bei Tankstopps habe ich bis dahin abgelegt. Bloß nicht hetzen.
Ab ins Saarland. Rasthof Homburg/Saar gab es dann eine Wende und es ging zurück, über die A6 nach Osten.
Und jetzt wurde es kniffelig, denn ab da hatte ich die Planung schleifen lassen, da ich ja garnicht damit gerechnet hatte, dass es wirklich zu schaffen sei. Es gab nur die kurze Überlegung, nach Ingolstadt zu fahren und von da noch ein paar Km rumzugurken. Allerdings fehlten mir jetzt nun die 80km die ich auf der A7 abgekürzt hatte. Also weiter planen. Ab dem Kreuz Weinsberg fuhr ich dann ziemlichen Mist über Landstraßen nach Ingolstadt. Meiner Frau hatte ich inzwischen eine Standortüberwachung per GoogleMaps geschickt, weil es mir zu anstrengend war, mich ständig zu melden. "Ich dachte du fährst über Satteldorf nach Hause und auf einmal entfernst du dich wieder"
In Ingolstadt dann die zweite große Pause und endlich mal einen Kaffee und eine Zigarette. Ich hatte mich zwischenzeitlich über jedes Auto gefreut, dass vor mir eine Kippe aus dem Fenster warf, nur dammit ich mal einen halben Atemzug den Gedanken einer Zigarette hatte. Mann Mann Mann
Jedenfalls wurde die Planung nun wirklich kompliziert. Knappe 1500km waren geschafft. Tatsächlich reichen aber 1600km nicht aus, da nur die Strecke anerkannt wird, die zwischen den nachgewiesenen Stops (Foto vom Tacho mit der Quittung) liegt. Und zwar die kürzeste, sinnvolle Strecke. Deswegen bin ich auch fast nur Autobahn gefahren. Ich wollte auf jeden Fall eher 1700-1800km fahren um auch auf Nummer sicher zu gehen. Immerhin soll es ja ein offiziell beurkundeter Lauf werden.
Also ab A9 Richtung Nürnberg. Von da aus Bundesstraße nach Weißenburg. Da irgendwo dann der Triumph. 1600km YEAH!!! Schon ein tolles Gefühl.
Nun noch den "Sicherungskilometern" hinterher. Das wurd schwer, weil man jede Strecke nur einmal fahren darf. Und so langsam ging mir die (Bundes-)Straße aus. Dann in Gunzenhausen der absolute Tiefpunkt. Ein Unwetter wie ich es bisher auf dem Moped noch nicht erlebt habe. Es fing an zu schütten, was nur ging. Innerhalb von wenigen Sekunden waren meine komplette Kombi und meine Knochen darunter durchnässt. Dann gesellte sich auch noch Hagel dazu. Das hat ganz schön weh getan. Die Straße war fingerdick mit Eis belegt. Also runter von der Bundesstraße, Richtung Stadt und ab unter die Brücke beim Bosch. Nur dass die schon mit Autos voll stand. War ein ganz schöner Kampf, bevor ich da drunter durfte. ("SCHEI* AUF DEIN VERF****** AUTO DU A*** DAS TUT WEH!")
Nach einer viertel Stunde war zumindest der Hagel abgezogen und alle meine Motovation mit dem Regen im Gulli verschwunden. Also schnell die 17km nach Hause, egal ob das jetzt für den SaddleSore gereicht hat. War eher nicht so geil, mit gelochten Sommerhandschuhe und Eisfeldern am Wegesrand.
Noch ein dummer Spruch in der letzten Tankstelle in Bechhofen und heimwärts. Hier zeigte sich das schöne an der Google Standortübermittlung. Meine Frau hatte derweil das Scheunentor geöffnet. Absteigen, Smartphone und Tankbelege sichern und ab unter die Dusche.
Angeblich bin ich nach 15sek auf der Couch eingeschlafen. Kann ich aber so nicht bestätigen
Tjaa und nun warte ich ungeduldig auf die Bewertung meiner Tour.
Fest steht, dass Elfriede ihren ölfressenden Motor behalten darf. Ich hab gerade mal 2,7l Öl auf 1700km nachgefüllt. Ich denke, dass das durchaus im Rahmen ist
Sie läuft so schön zuverlässig. Und irgendwie kommt dann doch das Kind im Manne durch. Gelegentliche Rußwolken bei freier Beschleunigung. Herrlich assozial.
Touren: "Elfriede die Zweitakt-Transalp" und die IBA
- Das läuft .... Das nächste mal sag bescheid, dann bin ich dabei, gafällt mir....
- Ist nicht Dein Ernst. Ich fasse es nicht, daß es Menschen gibt die so einen schwachsinnigen "Scheiß" aus den USA nachmachen. Armes Deutschland.
- Hallo Marc,
na ja, sicherlich kann man geteilter Meinung sein über Sinn und Unsinn von 1600 km in 24h. Die Iron Butt Association sieht das leidenschaftlich anders und treibt noch dollere Stielblüten (2.500 oder gar 3.000 km).
Es war gut beschrieben, mit Selbst-Ironie und einem schmunzeln im Gesicht des "Kindes im Manne".
Ich glaube, jeder von uns hat/macht seine Grenzerfahrung auf dem Sektor seiner Wahl.
Allzeit unfallfreie Fahrt wünscht
Andi Ist nicht Dein Ernst. Ich fasse es nicht, daß es Menschen gibt die so einen schwachsinnigen "Scheiß" aus den USA nachmachen. Armes Deutschland.
Arm sind die Leute die genau sowas schreiben und so intolerant sind das sie das werten und beurteilen ( und verurteilen ) wenn Andere genau das machen was ihnen Spaß macht ohne dabei wem weh zu tun.
Deine Antwort war entbehrlich und verachtend sowie beleidigend.
Armer Typ......
( Was das mit armes Deutschland zu tun haben soll erschließt sich mir nicht ganz, da nimmt sich nur wer wichtig )- Was Klaus sagt
- Ich habe mich kurz davor mit meiner Schwester drüber unterhalten.
Von ihr kam erst der "übliche" Kommentar, dass das ja doch ziemlich blödsinnig sei. Plötzlich hat sie etwas gestockt und gebrummelt. Als ich dann etwas nachgehakt habe, gabs was zum schmunzeln.
Ihr Hobby war lange das Schwimmen und auch Triathlon. Und sie hat mal an einem 12Stunden-Schwimmen teilgenommen. Einfach mal herausfinden, was man selber leisten kann.
Grundsätzlich zolle ich der IBA hohen Respekt, da immer die Verantwortung in den Vordergrund gestellt wird.
Es geht dabei schließlich um die Ausdauer, nicht um ein Rennen.
Es wird z.B. auch empfohlen alleine zu fahren. Denn es kann sich immer eine Art Gruppenzwang etwickeln, etwa wenn einer langsamer ist oder eben doch gerne früher eine Pause hätte.
Und man distanziert sich von jeglichen besondere Anlässen, wie z.B. Charity-Fahrten. Denn auch dadurch kann ein Dtuck entstehen, dass man es unbedingt schaffen will.
Es geht nur um den Fahrer selber, der sich ein gewisses Ziel gesetzt hat und niemand anderen aussenrum.
Meine Kumpels hatten ja im Kopf, dass sie immer gerne um die 140-150kmh fahrn würden. Schwachsinn! Deswegen bin ich gleich allein gefahren. Das hätte ich mir und meiner Transe nie antun wollen. Laut GPS bin ich ca 110-125 gefahren.
Es gab auch nicht eine einzige brenzlige Situation.Natürlich habe ich extra viel Abstand gehalten, eben damit man mehr Zeit hat, falls doch mal was unvorhersehbares passiert. Hat offensichtlich funktioniert.
Ich kann nur jedem dazu raten, selber mal eine Langstrecken-Challenge zu machen. Auch ohne IBA. Einfach eine (längere) definierte Strecke in festgelegter Zeit.
Ich persönlich hab dabei ne Menge Erfahrungen für mich gemacht und mich im vorraus über vieles informiert. Gerade im Bereich "Gelassenheit im Verkehr" oder dem (ich nenne es mal so) "unterbewussten erkennen seltsamer Verkehrssituationen" kam doch einiges zum Erfahrungsschatz dazu.
Achja und eine ganz wichtige Erkenntnis: Esso Tankstellen sind vergammelt, AgipServiceStationen sind die besten
Naja und ob es Sinn macht, noch "engere Zeitfenster" zu fahren, da kann man sich wohl berechtigterweise drüber streiten. Die 2000km/24h sind sicherlich noch relativ problemlos machbar. Bei allem anderen bin ich wirklich raus.
Interessant werden dann wieder andere Streckenprofile. 3000km/3Tagen beispielsweise. Man hat noch genug Zeit um tatsächlich eine schöne Tour mit Sehenswürdigkeiten zu wählen. Oder beispielsweise Touren, bei denen nur die Tour im Vordergrund steht. Hier ist der 4Corners reizvoll. Die vier äußersten Ecken eines Landes,(Norden, Süden,Osten,Westen). Ist in Deutschland eine Tour von ca 2200-2500km. Ohne Zeitvorgabe.
Klar muss man Bock drauf haben
Ich habe mich kurz davor mit meiner Schwester drüber unterhalten.
Von ihr kam erst der "übliche" Kommentar, dass das ja doch ziemlich blödsinnig sei. Plötzlich hat sie etwas gestockt und gebrummelt. Als ich dann etwas nachgehakt habe, gabs was zum schmunzeln.
Ihr Hobby war lange das Schwimmen und auch Triathlon. Und sie hat mal an einem 12Stunden-Schwimmen teilgenommen. Einfach mal herausfinden, was man selber leisten kann.
Dabei und bei vielen anderen Ausdauersachen gefährdet man aber üblicherweise nicht auch andere Personen. Bei diesen Iron Butt Geschichten ist das aber mMn anders, weil sie eben im öffentlichen Verkehr gemacht werden. Würde man das auf einem Rundkurs machen sähe ich das anders.
Mir kann keiner erzählen, dass er über 24 Stunden, auch wenn man kurze Pausen macht, die Konzentration in selben Umfang aufrecht erhalten kann wie wenn man "nur" 8-10 Stunden am Bock sitzt. Warum werden sich wohl die Gesetzgeber bei den LKW-Fahrern Maximalfahrzeiten einfallen haben lassen ... und die haben im Gegensatz zu so einem 1x Iron Butt Fahrer wirklich Erfahrung auf der Langstrecke, sitzen gemütlicher etc. etc.
Lange Rede kurzer Sinn, und auch wenn ich von Klaus und den anderen mglw. gescholten werde (ich stehe dazu und werde mich durch keine Argumente umstimmen lassen), ich finde diese Iron Butt Gschichten auch blödsinnig und überflüssig. Nicht zuletzt deswegen, weil ich vor vier Jahren von einem PKW-Lenker abgeschossen wurde, der es an der notwendigen Aufmerksamkeit im Strassenverkehr hat mangeln lassen. Aber auch ohne diesem Vorfall wäre meine Meinung so. Die Freiheit des Einen endet halt immer dort, wo die des Anderen beginnt. Und wenn es um eine Gefährdung anderer wegen Übermüdung geht, dann erst Recht!
Ich selbst bin vor gut 10 Jahren mal eine Strecke von 800 km am Stück, gemischt Autobahn und kurvige Landstraßen gefahren und hab schon nach rund 600 km selbst an mir gemerkt, dass die Konzentration nachlässt, die Reaktionen langsamer und tlw. auch falsch werden. Man lenkt seine Gedanken halt immer mehr auf den schmerzenden Arsch, wie weit ist es noch, den schmerzenden Rücken etc. etc.
Deswegen habe ich schon früher, Jahre vor meinem Unfall für mich festgelegt, dass ich keine Tagesetappen über 500 km mehr fahren will (Landstraße in den Alpen natürlich).
Ich kann nur jedem dazu raten, selber mal eine Langstrecken-Challenge zu machen. Auch ohne IBA. Einfach eine (längere) definierte Strecke in festgelegter Zeit.
Diesen Ratschlag finde ich, gelinde gesagt, als ziemlichen Blödsinn und eine unheimliche Anmaßung deinerseits. Erst sprichst du davon, dass die IBA alles unternimmt, nur ja keinen Druck aufkommen zu lassen, und jetzt sollen sich, deiner Aussage nach Leute selbst unter Druck setzen???!!!!Lange Rede kurzer Sinn, und auch wenn ich von Klaus und den anderen mglw. gescholten werde (ich stehe dazu und werde mich durch keine Argumente umstimmen lassen), ich finde diese Iron Butt Gschichten auch blödsinnig und überflüssig. Nicht zuletzt deswegen, weil ich vor vier Jahren von einem PKW-Lenker abgeschossen wurde, der es an der notwendigen Aufmerksamkeit im Strassenverkehr hat mangeln lassen. Aber auch ohne diesem Vorfall wäre meine Meinung so. Die Freiheit des Einen endet halt immer dort, wo die des Anderen beginnt. Und wenn es um eine Gefährdung anderer wegen Übermüdung geht, dann erst Recht!
Keine Angst, es ist ja nicht das Problem es blödsinnig zu finden, es ist nur die frage wie man das ausdrückt und wertet.
TransAfricaMarc hat da gewertet und persönlich beleidigt.
Persönlich finde ich schon das man sowas machen kann, es ist eine Frage des Kopfes ob es geht.
Mit Gewalt weiterfahren wenn man komplett übermüdet ist finde ich auch Blödsinn.
Aber man kann sich mental darauf vorbereiten.
Ich kenne das von lange Strecken alleine fahren.
Aber man muß den Punkt erkennen wo es nicht mehr ok ist und man pause benötigt oder eben auch Schlaf und es zu gefährlich wird.
Mit Gewalt weiterfahren wenn man komplett übermüdet ist finde ich auch Blödsinn.
Aber man kann sich mental darauf vorbereiten
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Aber man muß den Punkt erkennen wo es nicht mehr ok ist und man pause benötigt oder eben auch Schlaf und es zu gefährlich wird.
Viele Autofahrer, die wegen Sekundenschlaf einen Unfall bauen, glauben auch noch, dass sie weiterfahren können. Selbstüberschätzung, gerade in diesem Bereich des Verkehrslebens, ist ein weitverbreitetes Phänomen.
Wie ich noch beruflich tätig war, kam mal ein junger Mann zu mir und bat um Dienstfreistellung, weil ein Freund bei einem Motorradunfall verstorben sei. Auf meine Frage, was passiert sei, bekam ich die Antwort, dass er scheinbar am Motorrad eingeschlafen sei (als Fahrer) und sich dann um einen Baum gewickelt hat.
Ich hab das damals nicht glauben können. Am Motorrad sitzt man viel zu aktiv drauf, war meine Meinung, um da einschlafen zu können (Sekundenschlaf ist gemeint).
Ja, und das habe ich geglaubt, bis ich 2009 vom internat. Varaderotreffen aus der Türkei (Assos)mit meiner Frau heimgefahren bin (sie auf einem eigenen Motorrad). Die erste Etappe war so rund 700 km lang und bestand vor allem aus griechischer Autobahn, und die hat ja (zumindest damals) keine Raststationen, wie man sie hier kennt. Ich merkte schon, dass ich müde wurde, aber dachte mir, "das hältst du aus bis zum nächsten Tankstopp, da musst eh von der Bahn runter und dann machst Pause und trinkst einen starken Kaffee ..." ... tja, und dann bin ich eingeschlafen. Man kennt das ja, der Körper wird schlaff, und am Motorrad hat man das Gefühl dass man runterfällt und es reißt einen. Meine Frau hinter mir bekam richtig Schreck.
Die meisten Fahrer (Motorrad wie Auto) sind dann ja für einige Zeit wieder hellwach, bis der Körper das Adrenalin abgebaut hat und man wieder in die Müdigkeit verfällt - und das Spiel beginnt von vorne ... bis es kracht.
Ich bin damals bei der ersten Möglichkeit von der Bahn runter und hab die Tankpause vorgezogen - scheiß auf den Kilometerschnitt. Aber genau das macht der Fahrer, der sich einen Iron Butt vorgenommen hat meines Glaubens nach nicht ... weil er hat sich ja ein Ziel gesetzt, etwas vorgenommen.
Auch das mit der mentalen Vorbereitung kann ich nicht nachvollziehen (der Hannes, du kennst ihn) redet auch immer davon. Wenn das Hirn müde wird, dann wird man langsam und unaufmerksam. Das ist einfach so ein Mechanismus bei uns Menschen, der uns bzw. das Hirn auch schützt.
Ich hab mal, bei einer Übung 53 Stunden ohne Schlaf zubringen müssen ... die Entscheidungen, die ich damals im übermüdeten Zustand getroffen hab, war im nachhinein gesehen die dümmsten die ich in dieser Rolle jemals getroffen hab.- Schlafentzug hat eine ähnliche Auswirkung beim Auto / Motorradfahren wie Alkohol. Nach 20 Stunden im Sattel ist das vergleichbar mit 1 Promille.
Na dann viel Glück.
Grüße
Schlafentzug hat eine ähnliche Auswirkung beim Auto / Motorradfahren wie Alkohol. Nach 20 Stunden im Sattel ist das vergleichbar mit 1 Promille.
Na dann viel Glück.
Grüße
Ich hatte mir ja vorgenommen, nichts mehr dazu zu sagen, weil das hier schon wieder derart eskaliert, dass es keinen Spass mehr macht.
Aber:
Dieser Vergleich mit Alkohol ist ein absolutes Gschmarrie. Denn genau wie beim Alkoholkonsum reagiert jeder Mensch anders auf Müdigkeit. Der eine ist eben empfinflicher als der andere. Aber es gibt ja für alles eine Studie.
Ich hab bei einem Treffen mal in ein geeichtes Gerät geblasen, hatte ca 0,9 Promille und wäre in dem Zustand nicht mal aufs Moped gekommen. Geschweige denn, dass ich nur 10cm hätte fahren können.
Einfach nur gelesenes nachzuplappern ist einfach.
In Wirklichkeit gehts aber darum, dass man mal selber Erfahrungen macht. Nur weil man selber nicht mehr als 700km fahren kann, bedeutet das nicht, dass jeder andere bei 800km aus dem Sattel kippt.
Wer meint, dass es nur darum geht ein paar Kilometer zu reissen, der stellt sicherlich eine Gefahr für den Verkehr da.
Ich habe mich vorher gründlich mit dem Thema Müdigkeit und Konzentration befasst und dementsprechend auch meine Fahrweise angepasst. Man muss halt bereit sein mehr zu machen, als einfach nur Stur auf dem Bock dahin zurollen.
Ich hab danach auch noch gerade laufen können. Klar hat der Hintern mal ab und zu gezwickt. Aber das war nach ein paar Minuten auch wieder weg. Denn auch dafür gibt es Techniken. Man muss sich halt damit befassen.
Ich bin mit der festen Überzeugung angetreten, dass das ganze nicht machbar ist und hab alles dabei gehabt um im Zweifel abzubrechen und mich ausschlafen zu können. Hab das ganze Zeug halt nicht gebraucht.
Vollidioten gibts überall, deswegen muss man nicht alles verteufeln, was nicht gerade ins SchemaF passt.Ich hatte mir ja vorgenommen, nichts mehr dazu zu sagen, weil das hier schon wieder derart eskaliert, dass es keinen Spass mehr macht.
Was eskaliert hier, wenn man sachlich seine Meinungen austauscht ... das auch noch untermauert von eigenen Erfahrungen, so wie du das ja auch gemacht hast?- War die Essenz einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung.
Mehr will ich dazu auch nicht schreiben.
Grüße