Nachdem wir planen nächstes Jahr in die Türkei, den Iran, Armenien und Georgien zu fahren, hab ich beschlossen, unere Alps im Winter einem Service zu unterziehen.
Debei will ich bei beiden Alps
- das Lenkkopflager (LKL) tauschen --> bei beiden Alps wurde schon ein Kegelrollenlager verbaut, trotzdem sind - vor allem bei der Alp meiner Frau - deutliche Rastpunkte zu spüren
- aller Radlager tauschen (bei meiner Alp verwende ich ja Felgen von einer Africa Twin RD04, und da weiß ich nicht, ob bei diesen 20 Jahre alten Felgen nicht noch die Originallager verbaut sind, bei der Alp meiner Frau haben die Radlager 15k km drauf und verdienen es gewechselt zu werden)
- komplettes Gabelservice mit Austausch der Gleitbuchsen, Simmerringe, und natürlich Öl
- Service des Federbeines; bei meiner Alp wird die Verlängerung der unteren Federbeinaufnahme des AT-Federbeines vom 15 mm auf 10 mm reduziert. 15 mm waren mir jetzt einerseits von der Fahrzeughöhe zu hoch, andererseits gab es auch massive Probleme mit dem Ketenschleifschutz, der sich mit der Originalendübersetzung innerhalb von 2000! km durchgeschliffen hat, weil die Schwinge so steil steht.
- Wartung des Bremssystems (Tausch der Bremsflüssigkeit, Reinigung der Bremssättel, ggf. Austausch der Dichtungen)
und natürlich andere Kleinigkeiten wie Reinigung des K&N-Luftfilters, Tausch der Zündkerzen, etc.
bei der Alp meiner Frau tröpfelt nach Betrieb aus dem hinteren Ventilkopfdeckel Öl heraus, also muss ich diesen auch noch neu eindichten ...
Ich habe heute begonnen meine Alp zu "zerreissen", und das Ergebnis nach 3,5 Stunden Arbeit sah dann so aus ....
..... die Alp steht in einer Tiefgarage, wo es noch halbwegs angenehme Temperaturen ca. 5-7°C hat.
Die nächsten Arbeiten Radlager, Gabelservice kann ich dann in meiner deutlich wärmeren Werkstatt machen.
Der Thread soll einerseits der Dokumentation und "Nachschlagewerk" dienen, andererseits Platz für mich bieten um bei Problemen Fragen stellen zu können.
Das "zerreisen" der Alp hab ich fotografisch nicht dokumentiert, weil, wie ich finde dies eine recht einfache Schraubertätigkeit ist.
Kurt
Technik: Winterservice
- Na da wird die Gemeinde aber gespannt sein wie der Kurt das alles macht.
Nach 15tkm Radlager vorsorglich zu wechseln find ich schon sehr vorsichtig, oder sollte das 15 Jahre heißen?
Auf ein paar Tipps über die Gabel bin ich schon gespannt, hab ich erst einmal bei der AT gemacht.
Viel Spaß Kurt! ... oder sollte das 15 Jahre heißen?
Könnte 15 Jahre heißen ... ist ja eine PD10 Bj. 1998 ... sollte aber 125k km heißen. Und 125.000 km auf die ersten Radlager ist jetzt dann nicht "sehr vorsichtig"- Hallo Kurt,
da hast Dir ja noch viel vorgenommen
Aber eine Frage in eigener sache - der Sturzbügel an der TA ?? sieht gut aus, aber welche Marke ist das ? gibt es da evtl. noch mehr bilder von den Teilen ?
Gruß Bernd der Memminger
PS: Felge vorne 2,15 und hinten 3,5 Zoll sind eingebaut - aber bei uns ist leider viel viel Winter ;-(
Somit muß die Probefahrt noch warten ! - Hehe, der Sturzbügel ... ja, der ist was ganz besonderes und haben hier wahrscheinlich nicht besonders viele ....
Fotos von meiner Transe mit den Sturzbügeln gibts leider noch keine ... Bezugsquelle ist hier: http://www.heavyduties.ro/home_page.html
Übern Winter bekomme ich auch noch einen Hauptständer für meine TA mit höhergelegtem AT-Fahrwerk. EIn Kumpel hat so einen HS an seiner AT montiert, und die geht wesentlich leichter in die Höhe als dies beim originalen HS der Fall ist. Verarbeitung von Sturzbügel und HS sind tadellos. Auch die Passform vom Sturzbügel ist makellos.
Bis vor ein paar Wochen hatten sie auch noch absolut tolle Fußrasten im Sortiment. Nur waren die leider scheinbar von der Herstellung zu kompliziert um einen hohen Qualitätsanspruch zu erfüllen - deswegen haben sie die Rasten wieder aus dem Sortiment bekommen.
Wenn man dort was bestellt muss man aber mit rel. langen Lieferzeiten rechenen, weil der Betrieb scheinbar nur aus ein paar Mannen besteht und die Auftragslage sehr gut sein dürfte.
Hehe, der Sturzbügel ... ja, der ist was ganz besonderes und haben hier wahrscheinlich nicht besonders viele ....
Fotos von meiner Transe mit den Sturzbügeln gibts leider noch keine ... Bezugsquelle ist hier: http://www.heavyduties.ro/home_page.html
......
Interessant sieht nicht nur der Bügel seitlich aus, auch gerade die Verstrebung vorne quer, unterhalb des Kühlers.
Da es meinen nach einigen "Umfallern" doch schon etwas verschoben hat, werde ich ihm demnächst noch eine seitliche Querstrebe gönnen und auch auf die vordere Verstrebung achten.
Läst sich vielleicht auch noch was machen...
Wie befestigen die den Bügel vor dem Kühler oben? Dies ist doch oft der casus knacksus.- Oh, die Sturzbügel aus Rumänien sehen ja gut aus!
Auf den Bilder kann ich aber leider nicht genau erkennen, wo die Dinger vorne befestigt werden.
Kann da jemand helfen?
Kühlerschrauben?
Rahmen?
Danke und Gruß,
Christian - Keine Befestigung an den Kühlern, sondern an den beiden angeschweißten Auslegern vom zentralen Rahmenteil ähnlich wie beim Givi Sturzbügel ... kann mal Foto machen.
P.S.
Hier mal ein Foto aus der gestrigen Serie ... Detailfotos werden nachgereicht ....
P.P.S
So, hier noch ein paar "Detailfotos"
Obere Befestigung
Obere Befestigung von der anderen Seite ...
untere Befestigung
Das Plasikteil für den Kühlerschutz musste, um Platz für die untere Befestigung zu schaffen, ein wenig modifiziert werden. - Hey danke für die Fotos.
Sehr nett von Dir!
Sieht gut aus, die Befestigung.
Ist die Qualität der Bügel besser als bei Givi, die ja etwa das gleiche kosten?
HG, Christian - So, aber jetzt wieder zu eigentlichen Thema ...
Als erstes begann ich heute mit dem Gabelservice ...
Dabei hab ich
- die Gabelholme komplett auseinandergenommen
- Gleitrohr und Standrohr innerlich und äusserlich gereinigt
- das alte Gabelöl entsorgt ... farblich eine graubraune Pampe, Viskosität ähnlich wie Wasser. GAbelöl hatte ich hier schon mal gewechselt, somit war das heute entsorgte Öl ca. 2 Jahre alt und hatte ca. 15k km an Einsatzdistanz
- alle Gleitbuchsen erneuert (Honda Originalersatzteile)
- Simmerringe erneuert (Zubehörteile von Louis)
- neues Gabelöl (Castrol 10W vollsynthetisch)
- Feder hab ich gleich gelassen - sind die Originalfedern von der Honda Africa Twin RD04. NAchdem diese Federn ja für die doch um einiges schwerere AT vorgesehen waren sehe ich keine Notwendigkeit die Federn durch welche mit höherer Federrate für die doch einige Kilogramm leichterer TA zu ersetzen.
Die Länge der AT-Federn liegen nahe dem Neumaß.
- und dann alles wieder zusammengebaut ...
Zum eintreiben der oberen Gleitbuchse bzw. des Simmeringes verzichte ich auf teures Spezialwerkzeug von Honda ... auch die gut € 20,- für das Werkzeug dass man beim Luois kaufen kann, hab ich mir erspart. Ich hab mir schon vor einigen Jahren ein im Durchmesser passendes Polykalrohr für Wasser bzw. Abfluss gekauft, und mit dem kann man diese Teile hervorragend und leicht eintreiben.
Fotos ....
Ausgangssituation ...
Abnehmen der Gummimanschette
Öffnen der Gabelverschlußstopfen mittels 17er Schlüssel - ob Ring, Gabel od. Nuss ist Geschmackssache
Nach entfernen der Feder und lösen der Imbusschraube (Gr 6) am unteren Ende des Gabelholmes, kann man den Dämpfer herausnehmen - ACHTUNG ... dabei schwappt meist noch etwas an altem Gabelöl raus.
Um die untere Imbusschraube zu lösen, empfiehlt es sich, den Gabelholm nach entleeren des Öl noch einmal zusammen zu bauen, damit der Dämpfer wieder unter Federdruck steht und so die Schraube, die mit dem Ölsicherungsstück verschraubt ist (Teil Nr 13)
Sollte die Schraube trotzdem frei durchdrehen empfiehlt sich der Einsatz eines Druckluftschraubers ... ich verwende den immer.
Weiters muss die Staubschutzkappe entfernt werden. Dies tut man, indem man mit einem kleinem Schlitzschraubendreher und Hammer mit leichten Schlägen die Staubschutzkappe ein wenig anhebt. Sobald der Spalt groß genug ist, kann man mit einem größeren Schraubendreher die Kappe vorsichtig heraushebeln ... meist kann die Staubschutzkappe wieder verwendet werden.
Danach hebelt man mit einem kleinen Schraubendreher das kleeblattförmige Sicherungsstück heraus - ist keine große Sache ... ist ein, auf einer Seite offener Federring, der in einer Nut sitzt - aus dieser muss man ihn heraushebeln.
Danach zieht man mit einigen kräftigen Zügen das Standrohr und das Gleitrohr auseinander.
So sieht dann das Standrohr aus ...
V.l.n.r. Simmerring, Fixierring (Nr 8 der obigen Skizze), und die beiden Gleitbuchsen.
Wenn der Gabelholm so aussieht, hat man die Hälfte der Arbeit für einen Holm geschafft ....
Andere Perspektive ...
Beim Zusammenbauen hab ich dann irgendwie vergessen Fotos zu machen ... aber, ich hab meine GoPro im Zeitraffermodus mitlaufen lassen. Daraus hab ich ein kleines Video erstellt, was ich gerade auf Youtube hochlade. Für unsere deutschen Freunde, die sich das Video wegen der Hintergrundmusik nicht ansehen können, möchte ich empfeheln bei Google den Suchbegriff "Gema umgehen youtube" einzugeben ... da gibts dann ein, zwei elegante Lösungen, wie man sich das Video trotzdem ansehen kann.
Zweiter Tagesordnungpunkt war dann der Tausch der Radlager des Vorderrades ... aufgrund meiner Erfahrungen beim ersten Radlagerwechsel bei meiner AT vor drei Jahren hatte ich bei dieser Arbeit kein gutes Gefühl ... aber Erfahrung und richtiges Werkzeug kann durch nichts ersetzt werden. Und so war der Tausch der Radlager in ca. einer halben Stunde erledigt.
Als erstes muss man die Wellendichtringe entfernen. Auf der linken Seite ist einer mit Normalmaß verbaut, den man bei jedem Lagerhändler günstig kaufen kann. Auf der rechten Seite ist einer mit Sondermaß verbaut, den man nur bei Honda kaufen kann.
Wenn man den entsprechend vorsichtig entfernt kann man ihn wieder verwenden und erspart sich damit ca. € 10,-
Unter dem linken LAger sah es dann so aus ...
Unter dem rechten Wellendichtring befand sich kein Rost und es war - vermutlich auch wegen des Fetts im Tachotiebs - alles i.O.
Rechtes Lager
Da die Lager aber schon beidseits abgedichtet waren, gehe ich davon aus, dass die hier zu sehenden Lager nicht mehr die Originallager waren, weil die Originallager nur auf einer Seite abgedichtet waren.
Zum entfernen der Lager muss man erstmal mit einem Schraubendreher die hier in der Mitte zu sehenden Distanzhülse schrägstellen. DIe Distanzhülse befindet sich innen zwischen den beiden Lagern und gewährleistet den richtigen Abstand der beiden Lager zueinander.
Wenn man die Distanzhülse schräg gestellt hat kann man mit einem ca. 20 cm langen, runden Metallstab mit einer scharfen Kante auf die dann freiliegende Kante von der inneren Lagerhülse des gegenüberliegenden Lagers ansetzen und mit ein paar kräfigen Hammerschlägen und immer schön im Kreis das Lager austreiben. Da man auf die innere Lagerhülse klopft, ist das Lager dann Schrott.
Das andere Lager ist dann ein Kinderspiel, wenn man ein passendes Metallrohr hat. Dieses Rohr steckt man durch die Radnabe hindurchauf die Innenseite des gegenüber befindlichen Lagers ... zwei, drei Hammerschläge und raus ist das Lager ...
Zum Einbau der Lager ist es hilfreich, wenn man den Lagersitz mit dem Heißluftföhn anwärmt ... keine Angst wenn es ein bissl raucht, das ist meist nur altes Fett das verdampft. Aufpassen muss man aber schon auf die Plastikscheiben, welche die Radnaben abdecken. Also am Besten ist es diese Scheiben vorher runterzugeben ... ich verzichte ganz drauf
Vom eintreiben der Lager hab ich - weils wieder soc schnell gegangen ist - keine Fotos ...
Nur soviel ... der erhitzte Lagersitz, und die schon seit einer Woche auf -18°C gekühlten Radlager ergeben eine perfekte Harmonie
Man muss das Radlager nur in den Lagersitz stecken ... die ersten 1-2 mm gehen quasi von alleine. Dann mit einer 30mm Nuss - die passt perfekt auf die äußere Lagerschale dieser Radlager und ein paar kräftigen Schlägen mit dem Gummihammer das Lager eintreiben, bis es schön im Lagersitz steckt. Aufpassen, dass das Lager nicht verkantet. Wenn das doch passiert, mit einer dünnen Metallstange und einem Hammer auf den höher stehenden Teil des Lagers (nur Aussenschale) ein paar leichte Schläge bis sich die Verkantung wieder löst.
Bevor man das 2. Lager eintreibt nicht auf die Distanzhülse vergessen!!!!
Wenn beide Lager eingetrieben sind, muss man noch die Wellendichtrnge reindrücken ... und fertig ist der Radlagerwechsel.
Hey danke für die Fotos.
Sehr nett von Dir!
Sieht gut aus, die Befestigung.
Ist die Qualität der Bügel besser als bei Givi, die ja etwa das gleiche kosten?
HG, Christian
Tja, rein optisch (Schweißnähte, Lackierung, Pressstellen, etc.) würde ich sagen zumindest gleichwertig - eher besser.
Preislich hab ich noch keinen Sturzbügel von Givi um 76,- Euronen gesehen - eher € 30,- teurer. Und ob die Givirohre auch 2,3 mm Wandstärke haben weiß ich nicht - kann ich mir aber eher nicht vorstellen so schnell wie die durchgeschliffen sind. Würde da eher 1,5 mm vermuten.- Hier noch der Link zu o.a. Video bei Youtube ...
http://www.youtube.com/watch?v=cH-asHoGys8&feature=youtu.be
Kurt - Nette kleine Werkstatt hast du da
Ich denke der Thread wird das Forum um einiges Bereichern, vor allem mit den ganzen guten Bildern!
Weißt du noch zufällig was für deine Sturzbügel an Versandkosten angefallen sind?
Aus Rumänien ist es ja vermutlich egal ob D oder Ö das Zielland ist...
Nette kleine Werkstatt hast du da
Danke ja ... aber sie wird mir schon seit Jahren zu klein - oder anders ausgedrückt, ich hab so viel "Ersatzteile" die man wieder mal brauchen könnte ....
Ich denke der Thread wird das Forum um einiges Bereichern, vor allem mit den ganzen guten Bildern!
So hätte ich mir das gedacht ....
Weißt du noch zufällig was für deine Sturzbügel an Versandkosten angefallen sind?
Aus Rumänien ist es ja vermutlich egal ob D oder Ö das Zielland ist...
€ 21,- .... war aber auch ein ziemlich großes, schweres Paket- Hier noch das "Video" vom Radlagerwechsel ...
http://www.youtube.com/watch?v=LmTCYclhJFs&feature=youtu.be - Guten Abend
So, mein heutiger Tagesbericht .... das heutige Objekt meiner Tätigkeit war zuerst das Hinterrad.
Hier sind 3 Radlager zu tauschen ... 2x in der Radnabe, 1x im Antriebsflansch, auch Kettenradträger genannt.
Zu aller erst ist der Antriebsflansch vom Rad zu trennen. DIes geschieht durch einfaches abheben des Teils.
Darunter kommen dann die - in diesem Fall - 5 Ruckdämpfer zum Vorschein.
Diese Ruckdämpfer gehören übrigens auch alle 30k-50k km getauscht, da sie duch die ständige Beanspruchung kleiner werden, und somit das Spiel im Antriebsstrang größer wird und außerdem so wie jeder Gummi im Laufe der Zeit aushärten und damit die Dämpfung nicht mehr so funktioniert wie vorgesehen. Wenn die Verbindungen zwischen den einzelenen Segmenten reißen, so ist das wiederum kein Grund die Dämpfer zu tauschen.
Die Ruckdämpfer kann man ganz einfach rausheben.
Als erstes hab ich mich dem Kettenradträger gewidmet. Wie schon beim Vorderrad, den Wellendichtring vorsichtig heraushebeln. Dann kann man ihn wieder verwenden und erspart sich ein paar Teuros an den fHH. Weil auch dieser Wellendichtring hat ein Honda-Sondermaß, den man im freien HAndel so nicht bekommt-
Tja, unter dem Dichtring sah es dann so aus ... brrrrr
Zum Austreiben des LAgers dreht man dann den Antriebsflansch um, nimmt ein passendes Werkzeug - z.B. die schon bekannte 30mm Nuss (siehe Bild) und treibt das LAger mit ein paar kräftigen Schlägen aus seinem Sitz aus.
Wer jetzt meint, dass man das alte Lager einfach wegschmeißen kann tut sich KEINEN guten Dienst. In der inneren Lagerschale des eben ausgetriebenen LAgers steckt eine Reduzierhülse, die man für das neue LAger braucht um die Hinterradachse dann ohne Spiel durchführen zu können.
Die Hülse einfach mit einem passenden Durchschlag o.ä. aus der Lagerhülse austreiben.
Wenn alles auseinander ist, dann soll es so aussehen ...
Die eben angesprochene Hülse wird nun mit einem kräftigen Daumen oder einem sanften Schlag mit dem Gummihammer in das neue Lager eingetrieben ... auf welcher Seite ist grundsätzlich wurscht, jedoch sollte man Lager immer so einbauen, dass man die Bezeichnung lesen kann - dementsprechen ist auch die Hülse einzutreiben.
Tja, und dann hab ich mir mal wieder zu Nutze gemacht, dass sich eisgekühltes Material zusammen zieht und erhitzes MAterial ausdehnt .... das neue Lager ist ohne einen einzigen Hammerschlag bis zum Anschlag in seinen Sitz hinein gefallen.
Den Lagerdichtring ausßen leicht eingefettet und über dem Lager reingedrückt .... Antriebsflansch fertig!
Weiter gehts mit den Lagern in der Radnabe
Hier sieht man die Ausgangssituation - Lager und die Distanhülse sind in einer Flucht.
Mit einem großen Schraubenzieher bis an den oberen Rand der Distanzhülse reinfahren und seitlichen Druck ausüben.
Dabei verrutscht die Distanzhülse und gibt die Kante zum Austreiben des unteren Lagers frei.
Auf diese Kante setzt man dann das Werkzeug zum Austreiben des Lagers an ...
... und mit ein paar kräftigen Hammerschlägen ... naja, das kennt ihr ja jetzt schon ...
Die Distanzhülse wird entnommen ...
... und dann das andere Lager mit geeignetem Werkzeug ...
... ausgetrieben ...
Ein quasi fabriksneuer Lagersitz sieht dann so aus ...
Die gelben Flecken sind das Fett, das wahrscheinlich noch vom Hersteller eingebracht wurde.
Der Einbau der Lager erfolgt nach dem selben Prinzip wie bei der voran gegangenen .... Lagersitz erhitzen, Lager tiefkühlen ... beim Eintreiben darauf achten, dass sich die Lager nicht verkanten. UND, NICHT VERGESSEN, dass die Distanzhülse eingebaut wird bevor man das zweite Lager eintreibt.
Somit sind die Räder meiner TransAlp neu "beradlagert" ... das tauschen der Radlager hat ohne die Zeit für den Ausbau der Räder zu berücksichtigen ca. 1,5-2 Stunden in Anspruch genommen.
Der Nächste Schritt war, dass ich mich den Lagersitzen und dem auf den Lenkschaft aufgepressten Lager des Lenkkopflagers gewidmet habe.
Hier das Corpus Delicti ... vor diesem Arbeitschritt habe ich neben dem Auftreiben des neuen Lagers das meiste ungute Bauchgefühl ... weil da kanns wirklich hunzen.
Der Zustand dieses Lagers hat mich ehrlich erschreckt .. .das Lager war ziemlich schwergängig bzw. unbeweglich, die Lagerschale am unteren Ende des Steuerkopfes am Motorrad war verrostet ... kein Wunder dass ich mich nicht mehr wohlgefühlt hab. Zu den möglichen Gründen später mehr.
Erst einmal muss man das Lager runterbekommen, und das geht nicht so einfach wie bei den Radlagern.
Ersteinmal hab ich es mir einem Meißel versucht - auch um den Lagerkäfig in dem die Rollen gehalten werden zu zerstören, damit ich zur inneren Lagerhülse vordringe. Hier darf man nicht zu zimperlich sein.
Als das geschafft war, kam der Dremel mit einer Trennscheibe zum Einsatz. Mit der Trennscheibe fräste ich einen Schlitz in die Lagerhülse - ACHTUNG - nicht zu tief flexen, weil man sich sonst den Lagersitz irreparabel beschädigt.
In diesem Schlitz setzt man dann mit einem Meißel (wie man ihn für Mauerstemmarbeiten verwendet) an und zersprengt mit ein paar (wirklich) kräftigen Hammerschlägen die Lagerschale.
Die aufgesprengte Lagerschale kann man dann ganz einfach vom Lenkschaft runterziehen.
An der TransAlp sieht die Sachlage schon wieder viel einfacher aus, und zwar so ... hier der Lenkkopf von oben betrachtet ...
Und hier der Versuch, durch den Lenkkopf, von unten beleuchtet durch zu fotografieren - leider etwas unscharf. Man kann aber trotzdem die Kante erkennen, an welche man ansetzen muss um das untere Lager auszutreiben.
Und so nimmt man eine passende Stange und .... klopf klopf klopf
Zum Austreiben des oberen Lagers steckt man die Stange von unten in den Lenkkopf.
klopf klopf klopf
Grundsätzlich ist hier zu sagen, dass, je mehr man an Verkleidung etc. abbaut, umso leichter tut man sich bei dieser Arbeit - auch der Einbau des neuen Lagers und das einstellen des LAgerspiels geht leichter wie wenn man nur das notwendigste abbaut.
So, eigentlich wollte ich dann heute noch die neuen Lenkkopflager einbauen. DIe neuen Lager hab ich mir ja schon vor zwei Wochen beim Louis besorgt. Trotzdem hab ich mir dann nochmal die betreffende Technikseite http://www.transalp.de/technik/reparaturen/lenkkopflager/angeschaut, und bin dann auf einen Misstand aufmerksam geworden.
Nämlich, dass bei den Louis Lagern die Innenschale nur einen DUrchmesser von 25 mm hat, der Lagersitz am Lenkschaft aber 26 mm aufweist. Dadurch erklärt sich auch die extreme Schwergängigkeit des alten Lagers, welches auch von Louis war und von mir vor zwei Jahren im Zuge des Fahrwerksumbaues montiert wurde.
Durch das aufpressen einer 25mm Lagerschale auf ein 26mm Lagersitz wird die Lagerschale entsprechend geweitet - dadurch werden die Rollen im Lagerkäfig gesperrt, und futsch ist die Leichtgängigkeit des Lagers.
So, und jetzt hab ich das Dilemma ... ich muss jetzt möglichst rasch ein passendes Kegelrollenlager auftreiben. Das originale Hondalager will ich nicht, weil das ist ja bekanntermaßen ein Kugelager.
Ich hab heute schon bei unserer SKF-Vertretung in Salzburg angerufen ... der hat bei der Lagerbezeichnung aus der Technikseite gleich gesagt, dass 3205 für ein Kegelrollenlager nicht stimmen kann sondern dass das 32005 heißen muss. Aber das Problem ist das Maß der inneren LAgerschale mit 26 mm. Das ist, ihr werdet es kaum erraten wieder so ein Sondermaß. Aber er wird schauen, ob er sowas auftreiben kann.
Weiß jemand von euch, wo man so ein LAger auftreiben kann? - ja, bei My-Bikeshop.de, Oliver Neitzert (Hondahändler und Betreiber von honda-board.de.
Oliver bietet auch Nicht-Honda-Lager an, sind sogar günstiger als die OEM
Ich habe übrigens vor dem gleichen Dilemma gestanden, hatte bei eBay gekauft, die als passend beschrieben waren. Nur hatte ich die untere Schale schon soweit drauf, dass sie ohne Beschädigung nicht mehr runter ging. Habe Geld trotzdem zurück bekommen.
Die Lager von Oliver sind geradezu "drauf geflutscht".
H. - So ein Louis-Lager liegt bei mir auch noch - danke für den Hinweis! Im Katalog von Louis sind die Maße allerdings korrekt angegeben.
- Habs, nachdem ich die Info gelesen hab, mit der Schiebelehre extra nochmal nachgemessen. Sind exakt 25 mm.
Bei aufgesprengten Innenring des alten Lagers hab ich, sofern man da noch von Maßhaltigkeit sprechen kann, 26 mm gemessen. Deswegen auch meine Theorie mit der Aufweitung des Lagerringes beim Auftreiben --- ist sozusagen eine Kaltverformung. - Hej Kurt. Schöne Bilderserie. Du hast irgendwie zu viel Zeit ;)
Die Lager sahen ja wirklich übel aus. Ich erlaube mir noch ein paar Anmerkungen:
Zum Wellendichtring: den sollte man trocken montieren, damit er nicht gleich wieder rausflutscht. Den Alu-Lagersitz mit einem Heissluftföhn gleichmässig erwärmen hilft ungemein beim demontieren der Lager (und auch montieren).
Das Aufpressen einer 25er Lagers auf eine 26er Welle ist schlichtweg unmöglich. Dabei würde das Lager, die Welle oder beides zerstört werden. Der Pressitz des unteren LKL-Lages beträgt nur wenige 1/100stel mm. Der schlechte Zustand des LKL ist sicher auf Feuchtigkeit kombiniert mit schlechter Fettung zurückzuführen. Ein kleiner Schnitt mit dem Dremel in den Lagersitz der Welle ist ein Schönheitfehler, der Lagersitz wird aber dadurch nicht irreparabel beschädigt; die Tragfähigkeit nimmt kaum ab. Ist jedenfalls weniger schlimm als ein Schlag mit dem Meissel in den Lagersitz. So ein Louis-Lager liegt bei mir auch noch - danke für den Hinweis! Im Katalog von Louis sind die Maße allerdings korrekt angegeben.
vielleicht kannst du mal messen was die Luislager für Maß haben. Wenn der Kurt seine bekommt und auch misst, dann kommt vielleicht etwas Licht ins Dunkel des LKL Verwirrspiel.
Kann mich entsinnen,daß dieser Innenring bei mir ebenfalls sehr zäh runter ging. Genauso wie die neuen (ebenfalls Luislager) zäh wieder drauf gingen. Laufen aber schon über 20tkm problemlos.
Ach Kurt, das machst du wirklich perfekt, so sauber geht's bei mir in der Garage nicht zu...Das Aufpressen einer 25er Lagers auf eine 26er Welle ist schlichtweg unmöglich. Dabei würde das Lager, die Welle oder beides zerstört werden. Der Pressitz des unteren LKL-Lages beträgt nur wenige 1/100stel mm. Der schlechte Zustand des LKL ist sicher auf Feuchtigkeit kombiniert mit schlechter Fettung zurückzuführen. Ein kleiner Schnitt mit dem Dremel in den Lagersitz der Welle ist ein Schönheitfehler, der Lagersitz wird aber dadurch nicht irreparabel beschädigt; die Tragfähigkeit nimmt kaum ab. Ist jedenfalls weniger schlimm als ein Schlag mit dem Meissel in den Lagersitz.
Hmmm. deine Aussage, sowie mein Messergebnis der alten Lagerschale haben mir jetzt keine Ruh gelassen ... ich hab ja beim Louis wie gesagt zwei Lagersätze gekauft ... mit gleicher Artikelnummer, da die Lager für Honda TransAlp PD06/PD10 und Africa Twin RD04/RD07 die selben sind.
Dann hab ich extra nochmal beide Lagersitze am Lenkschaft (also oberes und unteres Lager) nachgemessen ... beide 26 mm.
Dann hab ich bei der ersten Packung beim Lager das ich gestern schon in der Hand hatte nochmal nachgemessen .... 25! mm. Dann hab ich das zweite Lager der Packung ausgepackt und siehe da ... es hat 26 mm. Da ist sogar die Zahl "26" am inneren Lagerring eingeprägt.
Dann hab ich die zweite Packung geöffnet und beide Lager kontrolliert ....... bei beiden ist ein Innenlager mit 26 mm verpackt.
Fazit: Louis bzw. der Zulieferer (Saito) arbeitet da nicht ordentlich!!! Gut, dann kann ich jetzt bei meiner TA das Lager mit den richtigen Bestandteilen verbauen ... das andere LAger schmeiß ich dem Louis zurück und spätestens am Freitag sollte ich von einer Zweiradwerkstatt ein anderes Lager, das ich dort bestellt habe, bekommen - hoffentlich mit den richtigen Maßen.
Somit dürfte auch das alte Lager 26mm Innenmaß gehabt haben und sich nicht beim aufpressen geweitet haben...
Zum Zustand des Lagers ... mangeldes Fett kann ich eigentlich nicht glauben, jedoch glaube ich, dass ich damals es zwar gut gemeint habe, aber ein ungeeignetes Fett genommen hab. Hab extra ein Molykot Graphitfett genommen, dass wir bei unserer Firma auch verwenden und zwar überall dort, wo hohe Druckbelastungen auftreten. Und einen weiteren Fehle kann ich mir vorstellen, nämlich, dass ich damals die Lagerhülse zu fest nach unten geschlagen habe und damit die darunter liegende Dichtscheibe beschädigt/verbogen habe.- FRAGE!?!?!?
Bei den Lagersätzen von Louis sind zwei Dichtscheiben dabei ... eine kleinere, die passgenau in den Lenkschaft hineinpasst, eine zweite, größere, die mit der Dichtlippe über das Lenkrohr drüberschaut.
Welche Dichtscheibe gehört wohin???
Und gleich noch eine Frage ...
Das ist die obere Kronenmutter, mit das LKL gespannt wird. Die eine Seite, hier auf dem Bild die untere ist glatt, die andere, hier sichtbare, hat einen Stoß. Welche Seite gehört nach oben, welche nach unten Richtung Lager?
Bitte rasch, damit ich weitertun kann.
Kurt
P.S.
Okay, Entwarnung ... habs selbst gefunden, bei unseren Brüdern vom dt. Africa Twin Forum in der Knowledge Base
große Dichtung oben, bei der Nutmutter glatte Seite oben
...aber ein ungeeignetes Fett genommen hab. Hab extra ein Molykot Graphitfett genommen,...
Schätze das ist die Hauptursache für das zerranzte Lager. Das Graphit im Fett wirkt wie Schmiergelpapier, deshalb sollte man solches Fett nicht für Lager nutzen.
Besser ist Wälzlagerfett.
P.S.: Interessanter Treat, wär was für den Technik Bereich wenn er fertig ist.
Und gleich noch eine Frage ...
Das ist die obere Kronenmutter, mit das LKL gespannt wird. Die eine Seite, hier auf dem Bild die untere ist glatt, die andere, hier sichtbare, hat einen Stoß. Welche Seite gehört nach oben, welche nach unten Richtung Lager?
Bitte rasch, damit ich weitertun kann.
Kurt
P.S.
Zwar zu spät, aber ich kann's bestätigen, weil ich die Gabelbrücke auch gerade erst auseinandergebaut habe: die Seite mit dem angedrehten Ansatz nach unten. So ist gewährleistet, dass Lagerseitig alles schön plan ist, auch wenn die Ausfräsungen am äusseren Durchmesser leichte Verletzungen haben sollten.
Weiterhin viel Spass beim schrauben!