Bei meiner PD06 Bj87 habe ich ganz schön Stress mit der Trommelbremse. ( Bis jetzt dachte ich nicht dass man mit einer Trommelbremse ÜBERHAUPT mal ernsthafte Probleme haben kann! )
Kurze Historie meiner Trommelbremse:
- Transalp gekauft und die alten, abgenutzen Bremsbacken getauscht.
- Mit den neuen Backen eher mäßige Bremswirkung, aber ist ja auch nur ne Trommel dachte ich mir
- Beim Reifenwechseln ( nach ca 5500km mit den Belägen ) festgestellt dass sie auf der ganzen Fläche Brüchig waren
- Wieder neue Bremsbacken rein, Trommel ausgeschliffen und vermessen ( knapp unter den 131mm Maximalmaß )
- Bremswirkung besser, allerdings begleitet mit grausamen quietschen, und der Tatsache dass der "Druckpunkt" doppelt vorhanden war ( 1. Druckpunkt: Bremswirkung nahezu Null, kein Quietschen; 2. Druckpunkt: Bremswirkung in Ordnung, aber unfassbar grausames Quietschen )
- im Urlaub mal kontrolliert wie das Tragbild aussieht ( nach ca 500km ) --> total pöros und ganze Flächen sind herausgebrochen ---> so lange die Beläge abgeschliffen bis sie eine gleichmäßige Fläche gezeigt hatten und auch noch einiges an Belag drauf war.
Danach war die Bremswirkung erstaunlich gut, und das quietschen war komplett weg. Jetzt auf einmal habe ich aber das Problem dass bei starkem Tritt auf die Bremse, diese blockiert bleibt weil die Nocke im Inneren der Bremse schon so weit gedreht ist, dass sie sich nicht mehr automatisch zurückstellt.
Kann das Problem jetzt daran liegen, dass die Beläge nicht mehr sehr viel Fleisch haben, und zusätzlich die Trommel nahe der Verschleissgrenze ist? Und kann die schon sehr abgenutzte Trommel der Grund für die SO schnell zerstörten Beläge ( immerhin 2 mal in vielleicht 7000km ) sein?
Ich habe jetzt eben die Bedenken, dass wenn ich wieder neue Beläge kaufe, diese nach 500km wieder porös und/oder brüchig werden!
Technik: Weg Fussbremse viel zu weit ( Trommelbremse )
- Hallo Max,
da hast du ein schönes Problem.
Wie du selber sagst, liegt der Innendurchmesser der alten, abgenutzten Bremstrommel kanpp unter der Verschleißgrenze. Die neuen Bremsbacken sind aber für einen kleineren Durchmesser vorgesehen und liegen deshalb in der ausgelutschten Bremstrommel nicht flächig, sondern nur punktuell auf. Das hast du schon richtig erkannt und mit dem Abschleifen und Anpassen der neuen Bremsbacken Abhilfe geschafft.
Da jetzt ein Teil der Belagstärke fehlt, presst der Bremsnocken die Bremsbacken nicht mehr weit genug auseinander. Bei meinen bisherigen Fahrzeugen mit Trommelbremse habe ich das Problem wie folgt behoben: aus dünnem Karossrerie-Reparaturblech einen schmalen Streifen (so breit wie der Bremsnocken) schneiden und passgenau um den Bremsnocken herum anpassen. Die "Nahtstelle" sollte ca. in der Mitte einer Breitseite sein. Ich hoffe, du verstehtst, was ich meine.
Dadurch wird der Bremsnocken um die doppelte Blechstärke dicker und drückt die Bremsbacken bei Betätigung des Bremshebels früher und weiter auseinander. Natürlich mußt du die Bremse dann noch sorgfältig einstellen, wenn es durch Verdrehen der Mutter am Bremsgestänge nicht ausreicht eventuell auch den Bremshebel am Bremsnocken abschrauben und anders auf die Verzahnung wieder aufsetzen.
Ist nur ein unverbindlicher Reparaturvorschlag, hat bei mir bisher aber immer funktioniert.
Dauerhaftere Lösung wäre aber eine weniger abgenutzte Bremstrommel (oder Umbau auf Scheibenbremse) - aber das ist ein anderes Thema.
Gruß aus den Bergen
Herbert