Liebe Transalper,
Da ich ein ein relativer Neuling am Motorrad und teilweise etwas unwissend bin, hoffe ich, ihr könnt mir bei einem weiteren "Problem" weiterhelfen. Bitte entschuldigt den langen Text!
Vor 2 Wochen hatte ich einen (meinen ersten) Sturz mit dem Motorrad. Ich bin auf einer engen, kurvigen Landstraße in einer langgezogenen Rechtskurve auf der verschmutzten Fahrbahn bei ca. 50-60km/h etwas weggerutscht, hab mich versucht wieder zu fangen und hab dabei kurz die Fahrbahn verlassen und bin wieder drauf. Die Stufe vom Seitenstreifen auf die Fahrbahn hat mir dabei den Lenker aus den Händen gerissen, das Motorrad hat mich abgeworfen und lag dann auf der rechten Seite.
Ich bin mit einem glimpflichen Schlüsselbeinbruch davon gekommen, Helm und Jacke sind hin, (Ein hoch auf Schutzkleidung!).
Jetzt habe ich inzwischen das Motorrad wieder zu Hause und habe angeguckt, was so dran ist:
- Lenker rechts abgeknickt, Bremshebel krumm
- Verkleidung vorn etwas beschädigt/verbogen und natürlich einige Schleifspuren
- Koffersystem wurde einige cm nach innen gedrückt/ist teilweise gebrochen, dadurch wurde der Auspuff auch nach innen gedrückt, sodass dessen Halter an der Soziafußraste etwas eingerissen ist
Bevor ich die Maschiene zur Werkstatt gebe wollte ich gerne wissen, was ich zu erwarten habe bzw. was ich vorher/nachher selber nachgucken kann.
Ich habe sofort nach dem Sturz den Motor ausgeschaltet, danach lag es aber ca 20 min auf der Seite.
Danach wurde das Motorrad zuerst von einer freundlichen Polizistin 10km in einen Sicheren Unterstand und später ca 40km zu mir nach Hause gefahren. Daher schließe ich Schaden an Motor oder anderen "Innereien" aus, oder kann da noch was kommen?
- Koffersystem ist abgebaut, dass werde ich mit Hilfe selber hinbekommen (da sollten minimale Schweißarbeiten und etwas zurechtbiegen/Lackieren reichen, ist nen Eigenbau eines Freundes).
- Batteriefüllstand, hab ich schon mal gehört, sollte gemessen werden, ebenso Ölstand.
- Der Lenker und Bremshebel sollten, denke ich, ausgetauscht werden.
- kann die Befestigung vom Auspuff geschweißt werden (es ist die Halterung, die hinter der Soziafußraste mit angeschraubt wird, meiner Meinung nach relativ gut zu schweißbar) oder muss da Tüvmäßig gleich nen neuer Auspuff ran?
- sollten dann noch Rahmen und Gabel gecheckt werden?
- Verkratzte Verkleidung ist mir aus Schönheit egal, die war bei Kauf schon nicht mehr ganz jungfräulich, aber sollten verkratzte stellen bearbeitet (vllt lackiert) werden?
- Die Verkleidungsscheibe ist an einer Schraubbefestigung eingerissen, muss die ersetzt werden oder reparieren?
Unter dem Link könnt ihr (hoffentlich) noch ein paar bilder sehen, falls meine Ausführungen zu unverständlich sind:
https://www.dropbox.com/sh/5zsglv7k5nfl4i8/oSJrZTJnAl
(Ich bekomme grade keine richtige Verlinkung hin)
sollte ich sonst noch etwas beachten? Zeit hab ich genug, ich kann eh frühestens wieder in nem Monat fahren...
Danke schon mal für eure Hilfe, ich bin da momentan etwas überfragt und will nicht komplett unwissend zur Werkstatt gehen!
Technik: Verfahren nach Sturz
- Hi also mit der Maschine würd ich nicht in die Werkstatt, sieht sehr glimpflich aus der Schaden, Verkleidung kannst wieder reindrücken ist nur aus der Halterung gesprungen wahrscheinlich. Bei dem minimalen Schaden würde Gabel ausschliessen. Was Du unbedingt machen musst, ist Seitendeckel rechts abbauen und gründlich mit Wasser abspülen oder abdampfen, manchmal tropft Batteriesäure auf den Rahmen und wenn man das nicht wegmacht rostet der. Ich hatte auch schonmal einen komplett durchrosteten Rahmen gesehen was Schuld der Batteriesäure war.
Ansonsten Koffersystem mal weg, Halterung richten, kriegt ein Schlosser hin. Lenker tauschen auch kein Hexenwerk. Verkleidung wieder richtig hindruücken, Bremshebel ect. und dann soll mal ein erfahrener biker ne Probefahrt machen und wechsel mal die schwulen Reifen, die sehen irgendwie alt und glatt aus.
Beim nächsten Ausflug in die Botanik, keine hastigen Bewegungen auf Gras oder rutischem Untergrund machen, lieber geradeaus ausrollen lassen unf vorsichtig bremen, nicht unbedingt wieder versuchen auf die Strasse zu fahren ... sollte ich sonst noch etwas beachten? ...
... die Reifen (zumindest vorn) sehen wirklich bedenklich aus. Eigentlich kein Wunder, dass Du ...
... auf einer engen, kurvigen Landstraße in einer langgezogenen Rechtskurve auf der verschmutzten Fahrbahn bei ca. 50-60km/h etwas weggerutscht ...
... bist. Sie werden mit Sicherheit ihr übriges zum Sturz beigetragen haben.- Herzlichen Glückwunsch, dass es glimpflich abgegangen ist!
Tja, was jetzt tun...
Auf dem letzten Bild sieht es so aus, als wäre die Gabel verspannt oder sie hat doch etwas ab bekommen. Das Schutzblech steht zum Rad leicht verdreht.
Versuche es erstmal mit Gabel entspannen und schaue Dir dieses olle Blech unter dem Fender mal an, ob es verdreht ist.
Lenker und Verkleidung sieht nicht weiter wild aus.
Was aber auf den Bilder etwas seltsam aussieht sind die "Kofferträger". Die sind doch sehr massiv gebaut und geben die "Sturz"-Kräfte eventuell direkt an den Rahmen weiter. Du könntest Dir dadurch den Heckrahmen verzogen haben. Eigentlich sollte der Träger weicher sein als der Rahmen, damit im Falle eines Falles der Rahmen ganz bleibt und der Träger sich verbiegt. Die Mun-Boxen aus Stahl verstärken ja den Rahmen nochmal um ein weiteres...
Vorschlag: Lege den Heckrahmen so frei wie es ohne großen Aufwand geht (Kofferträger, Seitenverkleidung, Auspuff und Sitzbank) und dann schau ihn Dir mal genau an. Schau dir auch die Schweißnähte und Fußrastenaufnahmen an. Sind da Aufplatzungen im Lack zu erkennen oder sowas wie Haarrisse im Lack?
Gute Genesung! - stimmt, Einschlag war ja rechts, Schutzblech scheint ein wenig nach rechts zu stehen
- Wichtig ist, du hast es glimpflich überstanden.
Und eine Menge dazugelernt hast du jetzt vermutlich auch.
Bring das Fahrwerk, die Reifen und Lenker/Bremse in Ordnung. Der Rest kann warten.
Ist vielleicht nicht das letzte Mal, dass man sich legt.
So wie ich mir vorgenommen habe, bald ein Fahrtraining zu absolvieren, solltest du das auch einplanen.
Gute Besserung (für euch beide) und gute Fahrt! - Hi,
Bei den Preisen mit denen Transalps derzeit gehandelt werden lohnt sich die Reparatur in einer Werkstatt kaum. Falls du sie verkaufen möchtest, mach mir bitte ein Angebot.
Grüssle, Tobi - Ok, danke für eure Tipps, ich werde mich bei Zeit erstmal selber dranmachen. Dann werde ich ja schnell genug merken, ob was an den wichtigen Teilen dran ist...
Lenker ersetzen sollte ja kein Problem sein, aber welchen nehmen? gibts den originalen noch neu zu bezahlbarem Preis oder nur noch gebraucht? oder einen aus dem Zubehör (z.B. Link)?
Bremshebel, denke ich, sollte ohne Probleme einer von Louis oder Konsorten gehen, oder?
Zur Absicherung: Gabel entspannen heißt oben die Klemmschrauben lösen, oder?
Und danke für die Einschätzung der Reifen, die sehen echt schon nicht mehr so gut aus. Da werde ich aber um die Werkstatt nicht herumkommen das traue ich mir ebenso wie den Bremsflüssigkeitswechsel der ansteht nicht zu.
@ta-rider: Danke für das Angebot, aber erstmal will ich es eigentlich behalten. Habe mich ziemlich in die TA verliebt...
Gruß Simon - Hi Simon,
zu erst Mal gute Besserung für dich. Sei froh, dass nicht mehr passiert ist.
Ich bin letztes Jahr ebenfalls mit dem Hinterrad in einer langgezogenen Linkskurve weggerutscht, konnte die TA aber wieder abfangen und bin ein paar Meter durch den Straßengraben gefahren. Zum Glück konnte ich den Rest der Geschwindigkeit ausbremsen, indem ich nach rechts oben auf einen Radweg fuhr, wo ich zum stehen kam. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch die Michelin Anakee drauf, die waren prädestiniert dafür. Da ist glücklicherweise nichts passiert, da es zu keinem Sturz kam.
Da ich vor zwei Jahren einen anderen Lenker an meine PD10 baute habe ich den originalen noch vorliegen. Er ist zwar schon etwas ausgeblichen und hat ein paar Farbabplatzungen, aber sonst ist er voll intakt. Er hat natürlich die Körnpunkte zum ausrichten der Anbauten.
Wenn du Interesse daran hast melde dich einfach.
Viele Grüße, gute Besserung und dennoch ein schönes Wochenende, Michael - Hallo,
Zum Thema "Reifenwechsel trau ich mir nicht zu", such mal bei Youtube nach "f800gs tire change", da gibts von einem Greg Hilchey zwei gute Videos, dann kannst du dir ein Bild machen, wie aufwendig das ist. Meines Erachtens kann man das sehr gut selber machen. Passende Reifen und Schläuche gibts z.B. bei mopedreifen.de.
Gabel entspannen heißt, alle Klemmschrauben lösen und Achse bzw. das Blech unterm Schutzblech rausmachen / lockern. Dann alles fluchtend ausrichten und die Klemmschrauben bzw. Achse wieder festziehen. Da du für nen Reifenwechsel auch die Achse rausmachen musst, könnte man beides gut verbinden...
Lenker würde ich ausm Zubehör nehmen, weil original Honda dürfte recht teuer sein, es sei denn, du kaufst einen gebrauchten von bikeparts.de oder so. Hebellage ist dasselbe, da sollte es bei Tante L. oder P. passendes geben.
Bremsflüssigkeitswechsel ist m.E. auch selber gut machbar, erfordert aber ein wenig Spezialgerät wie z.B. das hier http://www.louis.de/index.php?topic=artnr_gr&artnr_gr=10003470
Ansonsten gute Besserung und lass dir das Fahren nicht verleiden...
Gruß,
Frank - So Ich melde mich nochmal, nachdem ich inzwischen wieder Schraubern kann.
- Den Lenker und Hebel hab ich ersetzt (danke nochmal an kuechenfuchs) und die Gabel habe ich entspannt, jetzt sieht alles grade aus.
- Batterie ist nachgefüllt und Rahmen von Säure gereinigt.
- Ich habe mehrfach gründlich den Rahmen nach Beschädigungen oder Lackrissen abgesucht und konnte nichts finden.
Jetzt suche ich nach neuen Reifen und bin auf die Mitas E07 gestoßen, nach gelesenen Testberichten gefällt der mir und ich würde ihn gerne testen. Allerdings ist der in den Größen die im Schein stehen(130/80-17, 90/90-21) bei keiner mir bekannten Reifenseite zu bestellen, hat da vllt jemand einen Tip? (Eben habe ich das passende Paar von einem Reifenhandel auf ebay für 125euro gefunden, ist der Preis ok?). Das Video bei Youtube hat mir den Schrecken genommen und ich werde mit Hilfe versuchen die Reifen selbst zu wechseln.
So langsam sollte in den nächsten Wochen für mich dann auch die erste Fahrt wieder anstehen, freue mich schon sehr darauf...
Gruß Simon - bau die Felgen aus und lass die Reifen von nem Profi wechseln, einige Reifenbuden montieren auch mitgebrachte Reifen, am besten vorher anrufen und fragen ob die das machen und was es kostet, mehr als 10-12Euro pro Felge würd ich nicht zahlen.
Mitas E07 naja willste wirklich son Treckerreifen? Ich glaub der Tobi ta-rider ist der einzigste der den Reifen fährt - Hab grad den dritten Vorderreifen in der Garage liegen. Find den Reifen exakt für mich zugeschnitten. Länge haltbar. Keine so Geräusche wie der heidenau und im Regen noch keine Schwächen gemerkt.
Aber was Reifen angeht bin ich so feinfühlig wie andere hier. Darum halt ich mich lieber zurück. Reifen sind aber auch was sehr eigenes. jeder muss seinen selber finden. - Von Restposten abgesehen ist der E07 für diese Saison praktisch ausverkauft.
Den E08 will keiner haben,ist als Hinterreifen schon für unter 60€ zu bekommen - Hab ihn vor 2 Wochen bei ibä geordert. Nach 3Tagen war er da. Aber stimmt schon. Hab's bei mehreren Reifen online Portalen versucht und überall zur Zeit nicht lieferbar.
Wollt schon fast wieder auf heidenau zurück, kann mich aber noch genau an das lästige Gehäule erinnern! Ist beim Mitas nicht so ausgeprägt.
Oh Les grad ich hab oben Blödsinn geschrieben: Bin NICHT so feinfühlig wie andere hier... - Das Video ist gut und damit schaut ein Reifenwechsel auch recht einfach aus.
Aber mal eine Frage an euch Schrauber: wuchtet ihr euer Rad nach einem Reifenwechsel nicht aus? Oder ist das dann nicht (immer) notwendig? Ich habe die Reifen bisher beim Händler wechseln lassen, eben aus jenem Grund.
Gerade nach einem Sturz mit verspannter Gabel kann ich mir vorstellen, dass die Felge vielleicht auch leichten (Seiten- oder Höhen-)Schlag bekommen hat, was dadurch umso eher ausgewuchtet werden sollte. Oder liege ich da völlig falsch?
Viel Erfolg beim weiteren Schrauben, Simon! Ich bin auch noch dabei meine wieder herzurichten. Hätte mir beinahe (damit ich endlich wieder auf die Straße kann) spontan eine DR Big gekauft, aber die war dann doch schon weg. - Hallo,
Also ich wuchte die Räder aus, hab mir dazu mal bei Tante L. in einer 20%-Aktion ein Wuchtgerät geholt. Kostet ca. 40-50.- Euro, es gibt zwischenzeitlich aber auch nur Wucht-Achsen, die sind billiger und fürs mal-eben-zwischendurch-nutzen kann man die mit zwei Stühlen oder Tischen, etc. schnell zu einem vollwertigen Wuchtgerät ergänzen. Sicher, für die Reifen einer Hyabusa würd ichs nicht so machen, aber bei unseren Transen reicht das IMHO aus.
Allerdings: Ich bin zuerst ohne explizites Wuchten gefahren, und hab dann später die Reifen gewuchtet, dabei an beiden Reifen jeweils Gewichte mit ca. 20g gebraucht bis Gleichgewicht herrschte. Ob mit oder ohne Wuchten war aber feeling-technisch für mich kein Unterschied. Ich kann daher verstehen, wenn es Leute gibt, die ihre Reifen selber wechseln, aber nie auswuchten.
Wichtiger ist IMHO, das man beim selber-Reifen-Wechsel mal einen genauen Blick auf die Felge wirft und ggf. dort auf "Schläge" prüft. Der Reifenonkel machts vermutlich nur, wenn man gut bekannt ist oder er ein sonstiges Interesse an einem hat (Freundin in HighHeels hinschicken ??) - so zumindest meine Erfahrungen mit Reifenonkels.
Gruß,
Frank - Vielen Dank für alle, die mir durch ihre Posts sehr geholfen haben! Die Instandsetzungen und Kontrollen sind jetzt nach und nach alle abgeschlossen...Dachte ich!
Vor Kurzen wollte ich meine neuen Reifen einfahren (hab sie für günstig Geld einfach wechseln lassen). Das war durch Zeitmangel die erste etwas "länger" geplante Fahrt seid Monaten. Nach ca 20km habe ich bei einer kurzen Pause gemerkt, dass die Kühler vorne sehr heiß geworden sind! So heiß hatte ich sie selbst im Stau noch nie erlebt. Die Temperaturanzeige war die ganze Zeit noch im unteren Viertel was ich bei dem warmen Spätsommerwetter auf Landstraßen als normal bewerten würde. Hab erstmal abkühlen lassen und bin vorsichtig wieder nach Hause...
Kühlwasserstand im Ausgleichsbehälter ist kurz vor max (kalter Zustand) und habe im rechten Kühler kontrolliert, das Kühlwasser steht bis oben hin voll.
Wenn man im Stand aus kaltem Zustand startet sind die Kühler nach ca. 2Min heiß, obwohl man die Zylinder noch problemlos mit der Hand anfassen kann
Was könnte da los sein? Schläuche hab ich mal grob angeguckt, konnte aber auf die Schnelle keine Knicke feststellen. Kühlwasserverlust ist nicht vorhanden, ich musste nicht mal nach dem Sturz auffüllen, da es immer noch im oberen Messbereich war/ist.
Ich hoffe ich gehe euch nicht auf die Nerven, aber ich will die Alp nicht unnutzbar hier rumstehen lassen sondern lieber noch ein paar Ausfahrten genießen, bevor die Saison für mich zu Ende geht...
Gruß Simon
Edit: vielleicht Entwarnung, ich konnte grade nochmal testen und bin dabei durch Stadtverkehr aufgehalten worden. Heißt Temperaturanzeige ging bis über die Mitte, der Ventilator sprang wie gewohnt an. Anzeige und Ventilatorsteuerung scheinen also normal zu funktionieren. Außerdem konnte ich jetzt auch an der Pumpe und im Ausgleichsbehälter die warme Kühlflüssigkeit spüren.
Sind eure Kühler im normalen Landstraßenbetrieb auch so heiß, dass man sie nicht mehr anfassen kann? Und wie sieht es mit dem Motorschutz aus? ich habe vorher noch nie drauf geachtet aber der wird auch relativ warm...