Toto78 am 9.5.2018 zuletzt bearbeitet 9.5.2018 hallo zusammen

ich bin neu hier und seit kurzem besitzer einer schönen xlv 650
leider läuft sie im stand etwas unrund, im schubbetrieb sowie beim beschleunigen spürt man sehr deutlich das die beiden zylinder unterschiedlich leistung bringen.
sie hat 62.000 km gelaufen, große inspektion hat der vorbesitzer noch gemacht.
hat irgendjemand einen tip wo ich (gelernter kfz mechaniker) mit der suche beginnen sollte ?
danke und grüße aus der heide
Servus
ich würde die Verkleidung und Tank abbauen, dann alle Zündkerzen raus, Kerzen und Stecker anschauen und Funken prüfen. Dann Verdichtung messen und dann Vergaser verdächtigen wenn soweit alles io ist
danke für deine antwort !
zündkerzen sind neu, überprüft. funken tut es. wieviel kompression müsste sie haben?
grüße !
horst.w am 10.5.2018 zuletzt bearbeitet 10.5.2018 .. und was und wie hat der Vorbesitzer machen lassen / selbst gemacht? "Große Inspektion" kann alles und nichts sein. Wenn ich verkaufen will, kann ich sparen, aber ich kann auch rein klotzen, damit auch wirklich alles auf neuestem Stand ist.
Wieviel U/min hat sie denn im Leerlauf, warm und ohne Choke; sollte so um 1.100 +/- 100 sein, bis 750 geht sie runter, nimmt aber schlecht Gas an.
Naturgemäß kannst Du die Maschine und ihre Einstellungen nicht kennen, mach mal einen Abgastest, dann sieht man weiter.
Synchro ist bei sog. Gr. Inspektionen ein ungeliebtes Kind und Vergaserreinigung steht da gar nicht erst auf dem Programm, wenn es keinen offensichtlichen Grund für gibt.
Hier im Forum gibt es eine Unmenge gleichartiger Fragen / Antworten, lese Dich mal schlau!
H.
danke für deine antwort, sehr plausibel ! morgen messe ich die kompression. co wert wird nächste woche gemessen.
ist die rd 10 eigentlich so unverwüstbar bei guter pflege wie viele behaupten ?
horst.w am 11.5.2018 zuletzt bearbeitet 11.5.2018 ... habe zwar keine PD10, "nur" PD06 und RD11 und ...
"Gute Pflege" ist sehr dehnbar, wie Du weisst. Waschen und polieren wird sie wohl klaglos über sich ergehen lassen, ob es lebensverlängernd ist müsste mal jemand austesten.
Den Wartungsplan termin- / distanzgerecht abarbeiten hilft da schon weiter. Aber das ist eben auch nicht alles, ein paar Ecken gibt es schon, auf die man sein Augenmerk richten sollte.
Mal nur als Beispiel, Bremsen und hier insbesondere die Kolbengängigkeit und die Belaghalterstifte sowie die Gleitzapfen und zugehörigen Gummitüllen. Wer nun immer in die Werkstatt geht, um die Bremsbeläge wechseln zu lassen, hat ein exellent geführtes Serviceheft und wird von sich behaupten, dass die Mühle top "werkstattgepflegt" ist. Aber das ist sie mitnichten! Die Werkstatt wird den Teufel tun und die Bremskolben auch nur reinigen, ohne entsprechenden Auftrag, und im Wartungsplan ist das eben nicht explizit aufgeführt. Eine gute Werkstatt wird diese Arbeiten aber wenigstens anbieten oder auf der Rechnung auch den Zustand vermerken, damit man sich drum kümmern kann.
Und das gilt auch für uns private Schrauber, wobei Du als Mann vom Fach da sicherlich Wissensvorsprünge hast. Von einer Belagerneuerung zur Nächsten wird in dem Bereich kaum etwas anfallen, wenn man sich die Gelegenheit nicht entgehen lässt und die Sättel mindestens mal reinigt und den Zustand intensiv kontrolliert. Bei mir ist das Standard und Bremsflüssigkeitswechsel gleich dazu.
Ohne jetzt übermäßig pingelig zu sein (man will schließlich ja auch mal fahren ...), wenn irgend etwas anliegt, gleich machen, dann wird sie Dir "ewig" und 3 Tage halten.
Wenn du etwas mehr Erfahrung hast, schau Dir die nicht so offensichtlichen Dinge wie Kühler > Kühlerschläuche > Deckel und Thermostat, Kette > Ritzel > Kettenrad, Schwinge und Lagerung, Radlager und Staubmanschetten, Ruckdämpfer, Tank innen > Benzinhahn und dessen Anschlussschläuche, LuFi-/ Kasten und Ansaugstutzen; Gabelholme > Dämpfung, Federbein usw, usw genauer an.
H.
danke für deinen ausführlichen post !!!
ja du hast recht, in der werkstatt ist immer zeitdruck, wenn alles geht warum kontrollieren...
kompression wurde heute gemessen, beide zylinder im kalten zusatnd exakt 9,9 bar
sie läuft ja gut, nur im niedrigen drehzahlbereich fühlt es sich so an als wenn sie unrund läuft.
oder laufen die so generell ?
ich kenne nur vierzylinder motoren von luf her, auch bei motorädern...
... vom Klang her schon, aber nicht vom Rundlauf als solchem. Ein "unrunder" Lauf würde auch entsprechende Vibrationen einbringen - haste die?
Und mit wieviel Umdrehungen läuft sie denn nun? Der Drehzahlmesser ist ein Schätzeisen, besser wäre ein externen Drehzahlmesser, besser als +/- 50 U/min genau, den solltest Du auch zum Synchronisieren zur Verfügung haben.
ja, beim fahren im drehzahlbereich bis 3500 spürt man leichte vibrationen vom motor her.
laut tester macht sie knapp 1300 im stand bei betriebstemperatur.
ob ein besuch in der werkstatt sich lohnt? meine um mal nen profi mit fahren zu lassen....
ist echt ätzend daß so ein schönes ding wohl nicht rund läuft

horst.w am 13.5.2018 zuletzt bearbeitet 13.5.2018 Du solltest mal ne BMW Boxer fahren, damit Du weisst, was Vibs sind!
Bei 3.500 ist das wohl normal. Ich habe eine Motorradfreundin, die gelegentlich mit mir mit fährt. Die will immer mit der Transe, egal welcher ... die ST 1300 ist ihr zu ruhig - rate mal warum
1300 im Leerlauf ist etwas hoch, stell sie auf ca 1.100 ein *)
Unrunder Lauf kann verschiedene Ursachen haben, wobei "unrund" da sehr relativ ist.
In die Werkstatt ??? Wo ist Dein Ehrgeiz ???
Meine beiden Transen, die sehr verschieden auf Choke reagieren, haben eines gemeinsdam: wenn der Motor warm ist, vertragen beide noch nicht mal 1 mm Choke, ohne dass man es am Lauf sofort merkt.
Wo kommst Du her, sollte sich ein erfahrener Transfahrer mal anhören, was daran "unrund" ist. Oder dreh ein Video und stells in YT mit Link hier.
Aber das kann bei anderen Maschinen durchaus unterschiedlich sein.
H.
Nachtrag *) das könnte aber auch ein Choke-Problem sein, oder auch Leerlaufdüsen-Einstellung
"Toto78" schrieb:danke für deine antwort, sehr plausibel ! morgen messe ich die kompression. co wert wird nächste woche gemessen.
ist die rd 10 eigentlich so unverwüstbar bei guter pflege wie viele behaupten ?
Problemlose Maschine, das einzigste was mal zickt ist die HISS Wegfahrsperre (Antenne defekt oder Steckkontakte korrodiert), unbedingt prüfen ob sie mit dem Ersatzschlüssel den Du hoffentlich hast, auch läuft, wenn nicht, dringend um Ersatz kümmern, neuen Schlüssel anlernen geht nur mit einem funktionierenden Schlüssel, gibts keinen mehr, ist die Reparatur über 1000Euro teuer, denn gebrauchte Schlosssätze mit Zündbox (Hiss integriert) gibts so gut wie garnicht.
sooo, fehlersuche erfolgreich. das besprühen mit bremsenreiniger unterhalb des luftfilters auf der rechten seite ganz weit hinten hat die drehzahl stark abfallen lassen. ich habe alles abgebaut und werde mit nem guten kumpel alles mal checken und abdichten.
heute haben wir mal ne längere testfahrt gemacht, zwischen 3000 und 4000 touren, vor allem beim beschleunigen, war das rütteln extrem zu spüren. es klang so als ob ein zylinder beim einatmen richtig "schmatzte"
komischerweise knallt sie so gut wie garnicht im schubbetrieb...
horst deine freundin weiß was gut ist

michael meine hiss spinnt auch, ich habe aber zwei schlüssel. kann man die wegfahrsperre deaktivieren ?
komme aus der südheide, plz 27336
ich der nähe vom serengeti park hodenhagen
update: sämtliche schläuche die irgendwie luft transportieren sind mit schellen neu versehen, sie läuft auch schon besser. nur wenn ich von links über den hinteren zylinder leicht nach oben und hinten mit bremsenreiniger zu sprühen beginne fällt nach ein paar sekunden die dhrezahl ab.
irgend jemand noch eine idee ????
bin total verzweifelt....
horst.w am 21.5.2018 zuletzt bearbeitet 21.5.2018 ... merkwürdig!
Beim Bremsenreiniger genauso wie Startpilot bewirkt das Einsprühen eigentlich eine Drehzahlerhöhung.
Theorie! : wenn die Drehzahl abfällt, deutet das auf "totale" Überfettung hin (vergleichbar mit Ziehen vom Choke bei warmem Motor).
Mach mal die Gegenprobe, Lufi raus und einsprühen - was macht sie dann?
Kann es sein, dass Du zuviel sprühst?
H.
das abfallen der drehzahl liegt bestimmt daran daß ich sehr viel sprühe. ich kann mir nur nicht vorstellen wo sie das ansaugen sollte.
kann es sein daß sie über eine ventildeckeldichtung oder dem anschluß sekundärlüft was anzieht ?
- Stutzen sitzen nicht richtig,
- große Verbindermanschette runter gerutscht,
- Riss im Ansaugtrakt (nahe den Schnorchel-Klebestellen recht beliebt!)
- Lufi ohne Dichtung
Sekundärluft-Bereich, k.A. ob und wie da irgendwo Falschluft rein kommen kann, denkbar schon.
H.
Frage.
hat deine Transe den Luftfilter schon unterm Tank (viereckiger Kasten) oder noch wie die PD06 unterm Sitz?
Mit den Baujahren komme ich immer durcheinander ;-(
Im Prinzip spielt das keine Rolle, aber die denkbaren Schadstellen wäre ggf andere, ich bin mal noch von der "alten" Lösung ausgegangen, die lediglich die beiden Zusatzfilter zu der Anordning unterm Sitz haben.
H.
"horst.w" schrieb:Frage.
hat deine Transe den Luftfilter schon unterm Tank (viereckiger Kasten) oder noch wie die PD06 unterm Sitz?
Mit den Baujahren komme ich immer durcheinander ;-(
Die 650er RD10 hat den Luftfilter unter dem Tank.
moin, den großen unter dem tank hat sie, gruß,
horst ich muß da heute wohl noch mal ran ran, info folgt....
... Form und Lage des LuFi,
danke, dann ist das so wie bei der RD11.
Da existieren ja eine Menge Schläuche unten drunter, aber durch die unterschiedlichen Durchmesser kann man da eigentlich nichts verwechseln. Bei der Montage könnte aber der eine oder andere wieder von den Anschlußstutzen runter rutschen, so wie es mir letztens ergangen ist; das war der Verbindungsschlauch vorne rechts, der erhebliche Probleme gemacht hat. Die Ansaugstutzen waren weitgehend problemlos aufzuschieben und an die Schellen komm man auch einigermaßen gut dran.
Insgesamt sehe ich da wenig Fehlerquellen.
Wenn nun das Einsprühen mit einer Starthilfe zu einer (massiven) Überfettung führt, kann das auch durch die Konstruktion bedingt sein, die Luft wird unter dem Ende des Tanks zur Sitzbank hin angesaugt. Sprühe ich zur Kontrolle nun unter den Tank / Lufi-Kasten die Starthilfe ein, könnte diese "Gaswolke" auch recht konzentriert an den Ansaugschnorchel kommen und eingesaugt werden.
Im Gegensatz zu Startpilot u.dgl. vergast Bremsenreiniger weitaus langsamer. Was da brennbares Gas (Treibgas ?) ist und aus was die "Pfütze" besteht, weiss ich nicht. Aber aus diesem Grund verwende ich vorzugsweise echten "Startpilot".
Zur Erleichterung für den gezielten Einsatz - wenn es denn mal notwendig sein sollte - habe ich mir an der RD einen kleinen PVC-Schlauch in den Ansaugtrakt gelegt, der vorne weit genug rausschaut, dass ich eine Spraydose aufrecht gehalten einsetzen kann. Ungenutzt liegt das hintere Ende in einem Bogen auf der Rahmentraverse und ist stets zur Hand.
Noch'n Tipp: einen kleinen Kabelbinder knapp unterhalb der Schlauchanschlüsse gesetzt, verhindert das "Entschwinden" der Schellen im Nirvana.
H.
"Toto78" schrieb:hat irgendjemand einen tip wo ich (gelernter kfz mechaniker) mit der suche beginnen sollte ?
Beginnen würde ich auf jeden Fall am Vergaser. Gerade nach längeren Standzeiten treten bei verdreckten Düsen genau die von dir beschriebenen Symptome auf...
nochmals danke für die antworten!
ich werde die vergaser mal zerlegen.
könnte es auch am ventilspiel liegen obwohl beide zylinder im kalten zusatnd knapp neun bar haben ? sie läuft kalt wie betriebswarm gleichermaßen unrund...
Mit Kompression hat das nix zu tun es sei denn sie hat über 500.000 km auf der Uhr. Synchronisation hat was mit dem Ventilspiel aber vor allem mit verdreckten Düsen nach langer Standzeit zu tun...