Hi,
kann mir jemand erklären was eine Pulverbeschichtung ist,bzw wo der Unterschied zum
normalen lackieren ist?
Aktuell grübel ich ob es Sinn macht den Rahmen zu lackieren weil es schon einige Roststellen
gibt,besonders in der Gegend des Umlenkhebels.
Kann jemand den Aufwand und die Kosten abschätzen für eine Rahmenlackierung, wenn ich es zumindest teilweise in einer Werkstatt machen lassen möchte?
Die Frage ist auch wieviel ich mein Moped dazu zerlegen muss.Klar,Motor muss raus;aber was ist mit der Schwinge und der Gabel und der vorderen Einheit? Was muss ich nicht ausbauen?
Wer hat Erfahrung damit gemacht?
Und wenn jemand Tips für eine Farbe hat,her damit!
LG
Technik: Rahmen Pulverbeschichtung - was ist das?
- Hallo Carmen,
der Unterschied zu Naßlackverfahren ist, daß Pulverlack ein festes Pulver ist. Dieses wird mittels elektrostatischer Aufladung appliziert (aufgetragen), und dann so bei 140° -180° Grad je nach Pulverlack zum schmelzen gebracht, dadurch verläuft das Pulver zu einer festen Kunststoffschicht. Die Schichtdicken sind wesentlich höher als bei Naßlackverfahren (auch von high solid Lacken). Die meisten Pulverlacke basieren entweder auf Epoxid- (günstiger) oder Polyurethanrohstoffen (teuerer), aber auch bessere Widerstandsfähigkeit.
Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.
VG Jochem - Hi Jochem,
ja,vielen Dank für die Erklärung! :)
Wenn ich das denn richtig verstehe wäre Pulverbeschichten demnach nicht möglich,wenn am Rahmen noch Anbauteile verbleiben zb Kabelbaum etc?
LG - Das Motorrad muss für beides weitgehend zerlegt werden um den Rohrrahmen als Einzelteil bearbeiten zu können.
Bei der Pulverbeschichtung muss alle Farbe bis auf das blanke Metall restlos abgetragen werden.
Dann wird Plastikstaub elektostatisch angehaftet und im Backofen aufgeschmolzen so das eine geschlossene Plastikschicht entsteht.
Diese Plastikbeschichtung ist relativ weich und taugt nicht viel.
Ein Steinschlag oder Kratzer und es rostet darunter besonders schnell und stark.
Für das Lackieren wird der Rahmen entweder teilweise oder ganz von der alten Lackierung befreit und alle korodierten Stellen gründlich gereinigt.
Alte Lackschichten müssen an der Oberfläche aufgeraut werden.
Danach erfolgt eine mehrschichtige Lackierung mit verschiedenen Lacken und schnelltrocknen im Backofen.
Der Aufwand für sowas ist enorm und die Ergebnisse abhängig von der Qualität der Arbeiten nicht immer gut.
Wirtschaftlicher ist es schadhafte Stellen auszubessern.
Es gibt leistungsfähige und ansehliche Lacke zum Streichen.
Im unteren Bereich um den Mittelständer und Umlenkhebel herum tut es auch Sprühfett.
Es gibt Kettensprühfette und Kriechfette mit starken Korossioninhibitatoren welche auch von Spritzwasser und Streusalz nicht abgetragen werden.
Angerostette Stellen rosten damit nicht mehr weiter,sehen aber schmutzig aus.
Ich selber verwende das mit großem Erfolg auch bei PKW am Unterboden,an Radaufhängungsteilen und Bremsleitungen.
Diese Plastikbeschichtung ist relativ weich und taugt nicht viel.
Ein Steinschlag oder Kratzer und es rostet darunter besonders schnell und stark.
Da möchte ich wiedersprechen, Du meinst sicherlich mit weich einen Pulverlack auf PA Basis, es gibt mittlerweile sehr viele Pulverlacke auch sehr strapazierfähige und schlagzähe.- Hab auch bisher so gut wie ausnahmslos positives von Leuten gehört die Teile oder den ganzen Rahmen haben pulvern lassen.
Da möchte ich wiedersprechen, Du meinst sicherlich mit weich einen Pulverlack auf PA Basis, es gibt mittlerweile sehr viele Pulverlacke auch sehr strapazierfähige und schlagzähe.
Mag sein,ich bin da nicht auf dem laufenden.
Ob der Kunststoff den Sauerstoff der Luft wirklich dauerhaft vor dem darunterliegenden ungeschützten Metall fern hällt,da bin ich eher skeptisch.
Gase diffundieren durch Kunststoffe hindurch.
Grundierungslacke enthalten Sauerstoff fangende Bestandteile.
Ob es das auch bei den verpulverten Kunststoffen gibt weiß ich nicht.- hab mich da beruflich damit befasst, es gibt so gut wie nichts was es nicht gibt. Selbst für extremste Witterungsbedigungen gibt es geeignete Pulverlacke für Gebäudefassaden, Nutzfahrzeuge sogar seetaugliche. Die andere Frage ist, ob man einen Beschichter findet der das passende Zeugs gerade in der Anlage hat.
Nasslack wie Grundierung und Decklack und Klarlack sind auch alles nur Kunststoffe, nur eben in flüssiger Form anstatt in Pulverform...
Aber ich vermute mal eh, dass es hier im thread wohl eher aufs Ausbessern hinauslaufen wird, denn ob pulvern oder nasslackieren, der Aufwand ist enorm das am Moppedrahmen umzusetzen. - Hi,
da hast du recht.Ich würde mich für die günstigere variante entscheiden.Brauch kein High-Tech.
Mir gehts nur darum die unschönen Roststellen beizuarbeiten die bestimmt auch nicht weniger werden und den Rahmen etwas aufzuhübschen.
Ausbessern war auch mein erster Gedanke;bin dazu mal zu einer (Auto)Lackierwerkstatt gefahren.Der hat mir vom ausbessern abgeraten weil er an die Bereiche einfach nicht gut rankommt wenn Schwinge und Motor im weg sind.Daher wärs bestimmt besser gleich den ganzen Rahmen Sandzustrahlen und alles mitzuduschen.Der Lackierer hatte wohl allerdings auch keine grosse Lust auf son Auftrag.
Ich weiss nicht aber ich hoffe das der Aufwand überschaubar bleibt wenn die Frontpartie dranbleibt.
wie seht ihr das?
LG - Ich ahb schon 3 Motorradrahmen Pulverbeschichten lassen, weil das am Schönsten wird.
ABER:
Das Motorrad komplett zerlegen, alles vom Rahmen abbauen.
Lager raus, weil das abtropfende Fett durch die Hitze Probleme beim Pulvern macht.
Alle Gewinde mit Schrauben verschließen.( zumindest leicht ins Gewinde drehen )
Alle Öffnungen wie Lenkkopf und Schwingenlager usw abdichten ( mit grossen Eisenscheiben und Gewindestangen.)
Dann zu einem guten Pulverbeschichter bringen, dort wird es dann auch gerne Sandgestrahlt und dann gepulvert.
Wie gesagt, wird echt schön, aber richtig Arbeit.
Vorteil:
Wenn man alles wieder zusammenbaut, kann man alles begutachten und notfalls überholen. - Klaus wieviele Stunden Arbeit schätzt Du fürs Zerlegen und wieder zusammenbauen und was kostet das pulvern?
Wenn man das selber machen kann, ist es im bezahlbaren Rahmen denke ich. Lässt sowas in der Werkstatt machen, kommt das bestimmt an die 1000Euro.
Zum Lackierer ganz offiziell würde ich mit dem Ausbessern auch nicht gehen, erstens will ein guter Lackierer den Lack immer ganz perfekt machen und zweitens ist dem an so einem Rahmen zu wenig gerade Fläche.
Also wenn dann selber machen oder ne Schrauberhalle suchen wo man bisl mitmachen kann und sich was zeigen lässt. - Ich weiß es nicht mehr ganz genau, aber je nach Motorrad hab ich glaub ich ca 150 - 180 Euro bezahlt.
je nachdem, was ich für Teile dazugegeben habe zum Pulvern ( manchmal auch noch die diversen Halter )
Zerlegen und vorbereiten 2-3 Tage gemütlich, zusammenbauen, je nachdem wie man das macht.
wenn man es nur schnell wieder wie gehabt zusammenbaut, dann auch wieder 2-3 Tage, wenn man es aber so richtig schön putzt und überholt dann kann das dauern.
Kommt drauf an wieviel Zeit man hat.
Ist halt eine Winterarbeit.... - So einen knappen tausender hab ich auch gedacht,wäre mir die Sache auch wert.
180 € wäre ja supergünstig.Aber pulvern geht wohl schlecht wegen den hohen Tempearturen?
Auf keinen fall will ich die Lager und den Kabelbaum abnehmen müssen.Das bekomm ich nie nie wieder zusammen.
Problem ist eine Werkstatt zu finden wo man selber Hand anlegen kann und das Zeugs
für die Dauer auch lagern kann, und wo man auch Unterstützung bekommt. Motor ausbauen aleine
schaffe ich nicht.Der dürfte auch ganz schön was wiegen,schätz ich. - beim Nasslackieren muss der Kabelbaum auch weg.
Mach doch mal paar Fotos von den Stellen, damit man sich mal ein Bild machen kann. Vielleicht tuts das wenn Du zu jemanden kannst der ein handgeführtes Sandstrahlgerät hat um die Roststellen blank zu machen die etwas unzugänglich sind zum schleifen, dann grundieren und lackieren mit der Dose - Also wenn weder Kenntnisse noch Ort vorhanden sind, um das Motorrad zu zerlegen, vorzubereiten und wieder zusammenzubauen: Vergiß das mit der Komplett-Pulverbeschichtung oder -Lackierung des Rahmens.
Mach, wie Michael schrieb, Fotos von den rostigen Stellen und dann schauen wir weiter. Vielleicht geht schon mit einem Dremel samt Gelenkwelle und Schleifaufsatz für die sonst schlecht zugänglichen Stellen was. Wenn die dann zudem nicht im Sichtbereich liegen oder man für Optik nicht ganz so empfindlich ist, würde ich abschleifen und dann einfach Korrux drüber. Braucht keine Grundierung, ist schlagzäh und hält für Jahre. - Wenn der Rahmen komplett lackiert werden soll muß alles ab, egal ob Naß oder Pulver. Vorher Sandstrahlen ist bei beiden Verfahren gleich. Ein typischer Naßlackaufbau für Fahrzeuge ist:
- Grundierung
- Korrosionsschutz
- Füller
- Basislack oder Endlack
- Klarlack
Dazwischen müssen die Schichten immer wieder getrocknet und auch zwischengeschliffen werden. (Wo es naß in naß geht weiß ich nicht genau.)
Bei Pulver ist es nur eine Schicht - die aber viel dicker ist.
Auch bei Pulverlacken werden Additive und Pigmente wie im Naßlack zugegeben (beim Extrudieren). ZB. für UV-Schutz, Verlauf, etc. etc. Deshalb bekommt man auch einen guten beständigen und schlagfesten PU-Pulverlack hin. - Egal ob Pulvern oder Lackieren, es muß ALLES zerlegt und abgebaut werden.
Ich bin zum Pulvern gekommen nachdem ich einmal einen Rahmen lackiert habe.
Das war eine Schei... Arbeit
Ich mußte alles abbauen, dann händisch und mit Geräten schleifen, das war richtig Sisiphus.
Ewig gedauert und billiger war es auch nicht.
Bei meiner nächsten Restauration hab ich es dann gleich zerlegt und zum Pulvern und Sandstrahlen gebracht.
War schneller, weniger Arbeitsintensiv und viel schöner.
Wenn man nicht alles abbauen will, kann man Pulvern oder Komplett Lackieren gleich vergessen - Hallo Jungs,
bin jetzt leider nicht dazu gekommen ein paar Bilder zu machen.
Aber ich glaube es scheint sinnvoller zu sein das Moped völlig zu zerlegen und pulvern zu lassen.
Den Aufwand den ich weniger habe,beim zurückbauen habe,zahle ich beim Lackierer drauf durch die Mehrarbeit. Daher ist der beste Weg die Pulverbeschichtung.
Nun muss ich mir einen Mechaniker bzw eine Werkstatt suchen die mir alles ab- und wieder anbaut. Evtl eine Mietwerkstatt wo man mit Unterstützung Hand anlegen kann. Mir ist nur keine
Mietwerkstatt für Motorräder bekannt.Wichtig wäre mir das da ein Zweiradmech. dabei wär.
Oder ich kaufe mir bei Ebay gleich einen gebrauchten Rahmen und lass den lackieren und bau dann alles um.Obwohl ich das auch so nicht kann... :( Bei einem anderen Rahmen kann ich wohl kaum meine Fahrgestellnummer "mitnehmen" oder geht das irgendwie?
@ klausi33
in welcher Farbe hast du den Rahmen gelackt? Hast du zufällig Bilder die du mal herzeigen könntest?
Mir gefällt die Idee den Rahmen evtl in schwarz zu lackieren (PD06 `92) mit allen Fussrastenauslegern etc. Bin mir aber nicht sicher ob das gut aussieht oder nicht?
Gibts Vorschläge? - Ich hab auf die Schnelle nur ein Foto meiner alten Suzuki Katana, die ich Pulverbeschichten habe lassen, andere Fotos muß ich erst raussuchen.
TA hatte ich noch nicht gemacht, würde ich auch nciht.
Das ist ein Arbeitstier für mich.
Wenn da wo Roststellen sind, dann eventuell anschleifen und mit Rostschutzlack behandeln, oder einölen.
Sehe ich aber auch nicht ein wirkliches Problem darin.
Wenn Du das nicht wirklich selbst zerlegen und zusammenbauen kannst., sehe ich wirtschaftlich keinen Sinn dahinter.
Wenn Du das in einer Werkstatt machen läßt und die benötigt "nur" 30 Stunden für alles, da kannst Dir ein wunderbar neues gebrauchtes Motorrad drum kaufen.
- Hallo Carmen,
aus rein wirtschaftlichen Gründen wird sich das aber nicht lohnen. Das Übersteigt bestimmt den Zeitwert, vor allen wenn du es nicht alleine machen kannst wird es noch teuerer. Eine Reperatur der schadhaften Stellen (wie bereits hier empfohlen) würde sehr viel günstiger sein.
Wenn du nicht unbedingt diese Maschine behalten willst, solltest du mal darüber nachdenken, ob du dir nicht eine andere gut erhaltene TA aussuchst und die dann kaufst. Deine kannst du dann ja dem Zustand entsprechend verkaufen, oder behalten und als Ersatzteillager nutzen. Würde m. E. 2 Fliegen mit einer Klappe erschlagen und wird auch nicht teuerer.
VG Jochem - Ich stimme dem, was Jochen geschrieben hat, zu. Deine Transalp zerlegen und wieder zusammenbauen zu lassen, ist wirtschaftlich uninteressant. Für das Geld kaufst Du Dir wirklich besser eine sehr gut erhaltene Gebrauchte.
- Da habe ich mich schlecht ausgedrückt.
Nur die Gabel (wg. des LKL) und die Elektrikkabelei würde ich machen lassen,bzw brauch da Hilfe.
Den Rest halte ich für machbar in Eigenregie.
Fremdleistung demnach wäre die Pulverbeschichtung und der Zusammenbau des LKL und Elektrik.
LG - OK. Such dir zuerst einen Pulverbeschichter und handle einen Preis aus, bevor du das Zerlegen anfängst. Es sollte ein Beschichter sein, der den passenden Pulverlack öfter/viel verarbeitet. Wenn er das richtige Pulver nicht in seiner Anlage fährt, wird er nicht umstellen wollen für das bisschen Motorradrahmen. Also wirds entweder sehr teuer, oder er wird versuchen dir "seinen üblichen" Pulverlack schmackhaft zu machen. Fahrradrahmen werden inzwischen eigentlich alle gepulvert und das könnte auch passen. Du kannst dir dann ja selbst deine Rechnung aufmachen was es kostet und ob du das machen willst.
Noch ein anderer Gedanke. Hast du dir schon überlegt wann du das machen willst. Wäre doch was für den Winter? Du wirst auf jeden Fall für einige Zeit auf das Mopedfahren verzichten müssen.
VG Jochem - Und vor allem: Dokumentiere das Zerlegen sehr sehr gründlich! Mach Fotos soviel es nur geht, bevor Du etwas abschraubst. Nimm Dir die gelben PostIt-Zettel und markiere damit die Verlegung von Leitungen, Zügen, Elektrik etc - und mach dann ein Foto davon. Kauf Dir die kleinen Gefriertüten für Schrauben und Kleinteile - beschriftet mit Ursprungsbauteil.
Und trenne Dich von dem Gedanken, dass Du das mit dem Zusammenbau an ein paar Wochenenden hinkriegst. Plane zwei Wochen Urlaub ein, wo Du nix anderes machen wirst.
Und nein, ich übertreibe nicht - hab das frisch erst bei meinem Umbau gemerkt, was das alles an Zeit frisst.
Schau in diversen Foren nach Zerlegethreads, auch den englischsprachigen - Bilder gucken. So kriegst Du vorab einen Eindruck, was Dich erwartet. - Okay,
vielen Dank euch allen für euren guten Ratschläge.
Aber klar,die Lackieraktion starte ich erst im Winter da habe ich jede Menge Zeit.
Diesen Sommer wird erst noch gefahren.
Evtl habe ich dann noch die eine oder andere Frage und komme deswegen nochmals auf euch zurück. :)
LG