Hallo liebe Forumleser,
ich habe 2011 eine PD06 aus 1991 gekauft (jetzt 56000 km) und mein Sohn, der sie fährt meckert über hohe Motorvibrationen zwischen 3500 u. 5000 Touren. Sie äußern sich über Einschlafgefühl der Hände und extremen Vibrationen über die Fußrasten. Die Maschine springt gut an, läuft gut ohne Leistungsverlust. Ich habe selber früher einige Motorräder gefahren und weiß daher, das jeder Motor in einem bestimmten Drehzahlbereich Vibrationen erzeugt. Da er nicht viel fährt, vermute ich, daß die Transe wohl mal mehrere Langstrecken braucht, um mal richtig sauber zu werden. Gleiches Thema hatte ich in letzter Zeit mit einem Kleinwagen, der wohl nur im Stadtverkehr gelaufen ist und bei meinem 400 er Burgman Roller, den ich in den letzten zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen nur selten fahren konnte. Seit diese beiden Fahrzeuge wieder häufiger im Langstreckeneinsatz sind, hat sich das mit den Motorvibrationen wesentlich verbessert. Neue Kerzen, neue Kerzenstecker und frisches Öl (Procycle von Louis) hat die Transe bekommen. Was mir noch einfällt und mit Sicherheit gemacht wird, ist die Ventileinstellung und die Synchronisation der Vergaser. Ist es vielleicht möglich und notwendig an der Zündungseinstellung was zu ändern? Ich bin im Voraus schon dankbar für Eure Praxistips.
Allseits 10 cm Asphalt unter den Reifen
rucksackwilli
Technik: Motorvibrationen zwischen 3500 u. 5000 Umdrehungen/Minute
- Der Zündzeitpunkt braucht nicht eingestellt zu werden und das ist auch nicht vorgesehen.
Die Prüfung erfolgt mit einem Stroboscop und speziellen Marken auf dem Schwungrad der Lichtmaschine getrennt für beide Zylinder.
Bei Abweichungen muß die betreffende CDI getauscht werden.
Bei ungewöhnlich starken Vibrationen prüfen:
* Lehrlaufgemisch beider Vergaser deutlich ungleichmäßig,-Vergaser verharzt,Korossion an Messingdüsen,verstopfte Luftkanäle,falsche Einstellung der Regulierschrauben oder deren Dichtungsringe Defekt,Nadel+Düse verschlissen,eine Kolbenschiebermembrane undicht
* Vergasersynchronisation sehr schlecht,-max. erlaubte Abweichung 2,6mBar
*Ventilspiele stark abweichend von den Sollwerten
*großer Unterschied bei der Kompression beider Zylinder durch Ventilspiele,Defekte oder Verschleiß
* Zündkerzen oder Kerzenstecker mit aussetzern durch Isolationsfehler bzw. eine der vier Kerzen arbeitet überhaupt nicht so das ein Zylinder nur mit einer Kerze läuft.
Zu erst mit Stroboskop prüfen ob alle vier Kerzen arbeiten.
Danach Ventilspiele nachmessen und die Vergaser synchronisieren.
Wenn beides in Nähe der Sollwerte war Vergaser prüfen und wen notwendig instant setzen.
Bei Verharzungen ohne Grünspan an den Düsen kann auch ein Benzinzusatz-Additiv schon Wirkung zeigen.
Ansonnsten, Fußrastengummis noch drauf? Lenkerklemmung original in Silentgummis mit der Gabelbrücke verschraubt?
Möglicherweise findet sich auch jemand in der Nähe der die PD06 kennt und mal eine Probefahrt macht.
Der V2 ist auch ohne Ausgleichswelle durch seinen Hubzapfenversatz relativ vibrationsarm aber in diesem Drehzahlbereich und um 7000U/min gibt er schon deutliche Vibrationen auf den Rahmen.
Das einem dabei Füße und Hände Taub werden ist aber nicht normal. - Hallo Sledge,
vielen Dank für Deine sinnvollen Tipps. Das mit dem Kerzentest ist eine Möglichkeit, an die ich gar nicht gedacht habe. Ich hatte bisher nur Moppeds mit einer Kerze/Zylinder. Was mir noch vorschwebt ist die probeweise Umstellung auf E 10. Ich habe bei verschiedenen Fahrzeugen (Autos und Roller) festgestellt, daß die Motoren mit E 10 vibrationsfreier und leiser laufen als bei normalem Super. Ich habe jetzt bei meiner 125 er Piaggio Sfera aus 1997 auch E 10 getankt und auch hier stellte sich der selbe Effekt ein. Ich bleibe am Ball und melde mich, wenn ich neue Erkenntnisse habe.
Viele Grüße
rucksackwilli - Ziehe auch noch mal die Schrauben der Motorbefestigung und die Schwingenachse mit einem Drehmomentschlüssel nach.
Steht alle 12000km im Wartungsplan aber kaum einer macht das.
Sind diese zu locker nehmen die Vibrationen auch zu.