Transalp-Freunde Deutschland e.V.

Technik: Loch in Zylinderwand - Reparaturvorschlag erbeten

• Defenseless am 27.4.2013 zuletzt bearbeitet 27.4.2013
  Hallo Foraner,
  
  bin ziemlich ratlos, habe leichte Kühlwassertropfen am vorderen Zylinder bemerkt, dachte zuerst es tropft halt was von oben runter. Dann konnte ich allerdings mit dem Fingernagel den Lack am Zylinder eindrücken
  Als ich dann mit einem kleinen Schraubendreher etwas gedrückt habe mußte ich feststellen dass es sich tatsächlich um ein Loch in der Zylinderwand handelt und das Kühlwasser kommt von dort!
  
  Ich denke es handelt sich um einen Gussfehler da von außen überhaupt nichts erkennbar war, kein Riss kein Sprung einfach gar nichts, der Lack von außen hat alles gut verdeckt.
  
  Ich hab jetzt das gesamte "weiche" Material entfernt und so ein ca. 1mm großes unregelmäßiges Loch freigelegt, sieht jetzt so aus:
  
  
  
  Es handelt sich um den vordern Zylinder, Kupplungsseitig.
  
  Ich bin ziemlich down ehrlich gesagt, da ich ungern den Motor ausbauen und den Zylinder tauschen will
  
  Hätte jemand einen Reparaturvorschlag der auch dauerhaft haltbar und sinnvoll ist?
  
  Ich selbst hab schon mehrere Ideen, angefangen von "Dichtmasse" reinschmieren bis aufbohren und etwas einpressen, aber so wirklich überzeugt bin ich von all dem noch nicht.
  
  Daher meine Bitte an Euch:
  
  Wie würdet ihr sowas reparieren? Soetwas schon mal gesehen? Ursache?
  
  Ich hätte gern wieder ein zuverlässiges Bike.
  Danke schon mal!
  
  p.s: RD10 , BJ 2000 mit 26.000km
• Michael1972 am 27.4.2013
  ziemlich mies, normal sollte solche Gussteile zu 100% geröngt sein um Lunker auszuschliessen, ist das wohl nicht gemacht worden.
  Wenns mein bike wäre, würde ich mit nem Dremel erstmal das Loch ausschleifen um rauszubekommen wie gross das wird bis man eine gescheite Wandstärke hat um eventuell ein Gewinde reinzuschneiden oder mit Kaltmetall das ganz zu kitten.
  Was natürlich gegen eine Reparatur spricht ist ob da noch weitere Gussfehler dran sind.
  Würd mir aber erstmal kein grossen Kopf machen, ist kein Riss der durchs halbe Teil geht nur ein kleines Loch, das kriegt man irgendwie dicht.
• elektromann am 27.4.2013
  Ich meine das könnte man sogar schweißen lassen, muss aber ein guter Schweißer sein.
  Gruß Jan
• Michael1972 am 27.4.2013
  Flüssigmetall was für die Anwendung passt wäre Loctite Hysol 3475 A&B
  
  im Moment würde ich aufbohren und Gewinde schneiden bevorzugen und dann ein Gewindestopfen rein
• FrankRD11 am 27.4.2013 zuletzt bearbeitet 27.4.2013
  Da hast du ja richtig Pech, von so etwas habe ich bei der TA noch nie gehört.
  Ich denke dass kann man zuschweissen. (Wenn da nicht noch mehr im Busch ist)
  Ein Freund von mir ist ein excellenter Profi-Aluschweisser, wo ist denn dein Standort ?
  
  Gruß: Frank
• Defenseless am 27.4.2013
  Danke für die Antworten!
  
  Aufbohren und Gewindeschneiden wär wohl das beste und einfachste, hab ich aber wieder verworfen da man mit dem Werkzeug im rechten Winkel nicht hinkommt (zu wenig platz)
  
  

  "Michael1972" schrieb:Flüssigmetall was für die Anwendung passt wäre Loctite Hysol 3475 A&B

  
  
  Ich glaub damit werde ich es versuchen: Kühlwasser ablassen, mit dem Dremel mal vorsichtig ranfräsen und kraterförmig freilegen (dann seh ich auch gleich ob es wirklich nur ein kleiner Einschluss war) und dann mit einem guten Flüssigmetall auffüllen und planschleifen.
  
  Wo bekommt man gutes Flüssigmetall wie oben genanntes? (sollte ja auch Temperaturbeständig sein und ob da 120°C reichen ?)
  
  @Frank: Großraum Wien, östliches NÖ also ich fürchte nicht wirklich Nahe
  
  Ja schön langsam frag ich mich auch warum ich das Teil mit den Gussfehler erwischen muss, aber gut ist jetzt nun mal so.
• Michael1972 am 27.4.2013
  wennst nicht das 3475 kaufen willst weil teuer und zu grosses Gebinde probiers mal damit
  
  http://www.louis.de/index.php?topic=artnr_gr&artnr_gr=10004041
• varakurt am 27.4.2013
  Ich kenn mich in dem Fall ja nicht so gut aus ...
  
  1) Ist es möglich Aluguss zu schweißen?
  
  2) Bei der Variante mit Flüssigmetall bitte aufpassen, dass nix in den Wasserkreislauf reinfällt und irgendwas verstopfen kann ... schlimmstenfalls kommts dann noch zu einem Hitzeschaden
• Michael1972 am 27.4.2013
  Guss kann man immer schweissen sonst könnte man es nicht giessen, nur ob man an der Stelle schweissen kann und sollte, wär ich skeptisch bin aber kein Fachmann fürs schweissen
• FrankRD11 am 27.4.2013
  Ich denke das sichertste ist zuschweißen.
  (Wenn, wie gesagt sich nicht nochandere Krater um die Stelle auftun)
  
  Gruß: Frank
• Defenseless am 27.4.2013

  "Michael1972" schrieb:wennst nicht das 3475 kaufen willst weil teuer und zu grosses Gebinde probiers mal damit
  
  http://www.louis.de/index.php?topic=artnr_gr&artnr_gr=10004041

  
  
  Doch würd ich mir schon besorgen, vielleicht sogar das 3479 weil das bis 190°C angegeben ist, nur hab ich keine Ahnung wer so etwas verkauft (nicht online)
  
  Schweissen kenn ich leider niemanden der da ausreichend Erfahrung hat, aber es soll ja Leute geben die ganze Ölwannen und Motorblöcke mit Flüssigmetall zusammenkleben, da wirds so ein 2mm Löchlein wohl auch abdichten. Hoff ich jedenfalls
  
  Ich geh mal morgen mit dem Dremel ran, hoffentlich keine weiteren Überraschungen.
• tian1979 am 28.4.2013
  Von diesem Produkt habe ich schon viel postives gehört/gelesen:
  
  http://www.amazon.de/JB-Adhesive-Weld-2-Komponeneten-Bindemittel/dp/B003OIHTRM/ref=cm_cr_pr_product_top
• horst.w am 28.4.2013
  Schau Dir mal diesen Thread im Boote-forum.de an:
  
  http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=178321&highlight=Motorblock+gerissen
  
  Letzter Teil des Links ist auch die Suche für massenweise einschlägige Themen. Die Jungs habe öffters mit solchen Problemen zu kämpfen.
  
  Im Beitrag 67 ist noch ein interessanter Tipp, der eine Lösung für Dein Problem sein könnte.
  
  Gruß und viel Erfolg
  horst.w
• horst.w am 28.4.2013
  ... ach so, vielleicht sollte ich noch sagen, was ICH in dem Fall an MEINER Maschine machen würde.
  
  Gar nicht lange rum zicken, kleinen "Deckel" aus Alublech anpassen und den mit Bausilikon resp. Aquariensilikon drüber kleben; vorher Rep.-Stelle passgenau aufschleifen. Abbindezeiten genau beachten!
  
  Du hast es mit max. 130 °C (wasserseitig) und mit max 1,5 bar Druck zu tun. Selbst bei nur minimaler Überlappung der Ränder hält Silikon das ganz locker aus. Datenblätter halt studieren.
  Von Sikaflex gibt es auch geeignetes Zeugs (sikaflex.de), ließe sich sogar überlackieren. Ist halt nur ein Stück teurer, aber ich denke, dass es bei der Reparatur auf nen 10er nicht ankommt. Aquariensilikon in der 135 gr Tube habe ich neulich für 4,95 bei eBucht gekauft.
  
  Vorteil von so einer Aktion: wenns denn gar nicht dicht hält, kann mans rückstandslos entfernen.
  
  H.
• ta-rider am 28.4.2013
  Sachen gibts Kopf schüttel* die Maschine ist jetzt locker 20 Jahre alt und wenn der Lack es bisher geschafft hat das Loch dicht zu halten würde ich nicht schweissen oder bohren sondern einfach was drüber kleben. Wenn Kaltmetall nicht hitzebeständig genug sein sollte versuchs mit diesem Auspuff Spachtelzeug. Sollte dann wieder die nächsten 20 Jahre halten :)
• Michael1972 am 28.4.2013

  "ta-rider" schrieb:Sachen gibts Kopf schüttel* die Maschine ist jetzt locker 20 Jahre alt

  
  
  Ich weiss nicht in welchem Land Du gerade bist, aber bei uns ist es erst 2013 und die Maschine ist Baujahr 2000
• ta-rider am 28.4.2013
  Ui war dass kein schwarzer Motor von vor 1989?
• Michael1972 am 28.4.2013
  hast Du Dir das Bild auf der ersten Seite erster Beitrag nicht angeschaut? Schaut das schwarz aus für Dich
• ta-rider am 28.4.2013
  auf meinem smartphone sieht es ziemlich schwarz aus...naja denke das Auspuff Zeug hällt auch auf dem neuen...auch wenns für Honda wirklich ne Schande ist...
• Michael1972 am 28.4.2013
  dann musste mal die Birne wechseln an Deinem Knochen, das ist eindeutig silber und drunter im Text steht dass es sich um ne RD10 handelt
• roland am 28.4.2013
  hallo defenseless!
  
  für spezialprobleme versuchs mal bei www.deusmoto.at. kenne die "schmiede" persönlich und guntramsdorf bei wien ist nicht aus der welt (...meine morini 3 1/2 wird dort gerade wiederbelebt).
  
  gruß aus wien
  roland
  - 2 zylinder sind besser als keiner -
• Defenseless am 28.4.2013
  ...so ich hab den Einschluss jetzt mal mit dem Dremel freigelegt um zu sehen wie groß er wirklich ist.
  
  Wie man sieht ist die Wandstärke des Aluminiums rundherum gegeben und nur ein kleiner Teil ging bis an die Oberfläche:
  
  
  
  Morgen kommt da Flüssigmetall rein, und eventuell noch ein kleines Aluplättchen drauf das ich entsprechend der Rundung biege und mit Dichtmasse verklebe.
  
  ....und dann schau ma mal ob es dicht bleibt
  
  Danke für die zahlreichen Vorschläge, wenn so nix wird kommt sowieso Plan B dran!
• Defenseless am 3.5.2013
  Also wollt mal berichten:
  
  1) Die beiden Versuche Loctite Hysol und Knetmetall sind leider erfolglos geblieben. Es dichtet zwar beides für einige 100km ab, aber dann kommt schön langsam immer wieder Kühlflüssigkeit durch. Die beiden Dichtstoffe werden zu hart und die Kombination aus Wärmedehnung und Abkühlung gemeinsam mit den Vibrationen lösen irgendwann den "Stoppel" ab und dann tritt dort wieder ganz leicht Kühlflüssigkeit aus.
  
  Für eine Schnellreparatur irgendwo am Felde mag das Zeug zwar etwas taugen, aber eine dauerhaft haltbare Abdichtung ist das nicht. (Und ja das Metall wurde vor dem verkleben gereinigt, aufgerauht und gut entfettet)
  
  2) Derzeit habe ich einen 3ten Versuch am Laufen und zwar habe ich in das Loch eine Schraube eingedreht und das ganze mit Dirko HT(rot) großzügig abgedichtet. Von der Schraube erwarte ich mir dass sie zumindest mechanisch den Innendruck abhält und die Dichtmasse nur dichten muß.
  
  Leider ist das Dirko HT auch nur bedingt Kühlflüssigkeitsfest, lt. Serviceabteilung von Elring haben die Dichtstoffe alle ein Problem mit den Glycol und Ethanolhaltigen Frostschutzmitteln und es gibt von denen Vorbehalte mit der Beständigkeit.
  
  Momentan möchte ich eiegntlich nur mehr über diese Saison kommen um dann im Winter eine wirklich ordentliche Reparatur durchzuführen (Schweissen oder den Zylinder tauschen bzw. Stopfen einpressen)
  
  Fazit: Das von Außen aufgebrachte Zeuchs taugt alles nicht wirklich!
• carsten-bo am 3.5.2013
  Moin
  
  hast Du da eine Gewindeschraube reingedreht ? Könnte dann ein O-Ring als Dichtung nicht auch eventuell taugen ? Ein Viton-O-Ring müsste auch ausreichend Temperaturstabil und resistent gegen viele Chemikalien sein.
  
  Carsten
• Defenseless am 3.5.2013

  "carsten-bo" schrieb:Moin
  
  hast Du da eine Gewindeschraube reingedreht ? Könnte dann ein O-Ring als Dichtung nicht auch eventuell taugen ? Ein Viton-O-Ring müsste auch ausreichend Temperaturstabil und resistent gegen viele Chemikalien sein.
  
  Carsten

  
  
  Im Unzerlegten Zustand geht das alles leider nicht, da 1) nicht genügend Platz ist um mit einem Bohrer oder Gewindeschneider im rechten Winkel zum Zylinder zu kommen und 2) ist der Zylinder dort nicht plan sondern eine sanfte Rundung. (um mit einem O-ring oder Kupferscheibe abzudichten bräuchte ich eine plane Oberfläche)
  
  Wie gesagt wenn der Zylinder ausgebaut auf der Werkbank liegen wäre das alles kein Problem, dann wär die Sache in 10min erledigt (aufbohren und rundherum planschleifen, gewindeschneiden schraube mit Dichtung ran festschrauben)
  
  So komm ich leider nur in einem äußerst ungünstigen schrägen Winkel mit Werkzeug ran (der hintere Zylinder ist im Weg)