Werte TA-Gemeinde,
ich stehe vor einem faszinierenden Problem bei meiner gerade erstandenen PD 06, Bj. 93. Nämlich ist der Lenker schief und steht bei geradem Vorderrad ca. 4-5° nach links.
Ich dachte "Wird wohl nach einem Umfaller in der Gabel verspannt sein" und habe im Rahmen des Lenkkopflagerwechsels die Holme komplett aus den Gabelbrücken genommen, die Faltenbälge gewechselt und alles wieder zusammengebaut. Allerdings steht der Lenker nach wie vor nach links. Ich habe also den Gabelstabilisator nochmal entfernt, die Klemmschrauben an den Holmen nochmal geöffnet und versucht Lenker und Vorderrad in einen rechten Winkel zu bringen. Ohne Erfolg.
Der Lenker scheint parallel zur oberen Gabelbrücke zu stehen (was für mich die Ursache in der Lenkerdämpfung ausscheiden lässt), ob allerdings die beiden Gabelbrücken parallel sind kann ich nicht beurteilen. Das einzige was mir noch in den Sinn kommt, wäre ein verbogenes Standrohr, wobei mir das (zumindest "grob optisch") nicht aufgefallen wäre.
Damit zu meiner Frage: Fällt euch dazu noch etwas ein?
Besten Dank & lieben Gruß
Christoph
Technik: Lenker schief
- Nun, da wird wohl das selbe passiert sein wie an meiner PD10, als ich heuer im Sommer bei der Abfahrt vom Col du Parpaillon aus schierem Übermut das Geländer einer Holzbrücke "geküsst" habe.
Der Lenkschaft (das ist das mittlere Rohr) der unteren Gabelbrücke wird sich ein wenig verboagen haben.
Ist nicht weiter tragisch, sofern man sich an den etwas schief stehenden Lenker gewohnen kann. Ich werde das jetzt im Winter reparieren. - Mir auch schon passiert.
Die verbiegen sich leider schnell.
kann auch sein, das es nur die Lenkhalterungen in den Gummilagern sind, die verzogen sind.
Tippe aber auch eher auf Gabelbrücke. - Danke für eure Antworten! Wobei mir noch nicht ganz klar ist, wie es dadurch zum schief stehenden Lenker kommt - aber darüber kann ich ja noch nachdenken
Kann man das Teil ausrichten oder muss es eurer Meinung nach getauscht werden? - Das kommt rundsätzlich darauf an, wie stark das Teil verbogen ist. So wie's bei dir aussieht, wird es wohl nicht stark verbogen sein.
Und, ja es gibt Firmen, die Gabelbrücken ausrichten. In Österreich macht das z.B. der Lolo in Wien. Aber es gibt sicher auch in DEU ausreichend Firmen, die sowas machen.
Ich persönlich tausche die Gabelbrücke lieber aus ... vor allem, wenn man ein passendes Teil rel. preiwert bekommen hat. - Ich würde sogar sagen, eine gebrauchte Gabelbrücke bekommt man billiger als wenn man die richtet.
- Der Lolo ist eine gute Adresse - für mich als Wiener
Auch weil ich grad das Lenkkopflager getauscht habe. Wobei, die gibt's vermutlich auch einzeln und ich muss nicht wieder das Set für 40,- kaufen.
Ich werde mal vergleichen was günstiger ist. Danke jedenfalls für eure Beiträge! - Moin Christoph,
könnte es auch sein, dass der Lenker selbst ein wenig verbogen ist? Wenn du dies ausschließen kannst, bleiben tatsächlich nur insich verzogene Gabelbrücken übrig. Allerdings bedarf es enorme Kräfte, bevor sich Gabelbrücken nachhaltig verformen. In jedem Fall bedeudet dies, dass die Brücken über einen Anschlag hinaus gedreht wurden. Kontrolliere (falls noch nicht geschehen) bitte einmal die Anschlagbegrenzungen an der unteren Brücke und dem Rahmen auf Auffälligkeiten (ungewöhnliche Lackabplatzer, Verformungen, Risse im Material). Zusätzlich würde ich die gesamte Maschine ausgiebig nach Sturzspuren absuchen. Auch wenn sturzgefährdete Teile natürlich ausgestauscht worden sein können, finden sich oft noch Anzeichen dafür. In jedem Fall musst du aber in Erwägung ziehen, dass dir eine Unfallmaschine verkauft wurde. Du solltest den Verkäufer kontaktieren und ihn auf die Gabelbrücken und ggf. weitere Indizien ansprechen. Von allein verzieht sich schließlich nichts. Sollte der Verkäufer sich herausreden oder behaupten, dass dir das passiert sein müsse, solltest du ein Gutachten erstellen lassen. Hört sich vielleicht übertrieben an, aber mit solchen Mängeln ist nicht zu spassen. Evt. wurde hier ein schwerer Unfall vertuscht.
Gruß
Broiler - Das mit den gewaltigen Kräften ... da muss ich widersprechen.
Bei dem von mir o.a. Kuss mit dem Brückengeländer, ging meine TA net einmal zu Boden. Sie schrammte nur bei geringer Geschwindigkeit (10-20 km/h) ein- bis zwei Meter einem hölzernen Brückengeländer entlang. Und bei mir handelt es sich um eine Gabelbrücke eine AT. Also kann man auch net von einer generellen Schwäche der TA-Brücken reden.
Ich würde das bei einem Motorrad Bj. '93 - also 21 Jahre alt - nicht hochspielen und überbewerten. - Hallo Broiler,
danke für deine Nachricht! Ich hab das Moped von einem Kumpel mit dem ich seit bald 25 Jahren befreundet, und regelmäßig in Kontakt bin gekauft. Einen groben Sturz kann ich also ausschließen. Ich weiß allerdings von dem einen oder anderen "Umfaller" (auch aus der Fahrt ) UND der Lenkeranschlag (nach rechts) war tatsächlich deformiert. Auf Lackplatzer o.ä. habe ich beim Lenkkopflagerwechsel geachtet und nichts entdeckt.
Das der Lenker verbogen ist kann ich (ohne ihn vermessen zu haben, also "grob optisch") nicht feststellen.
Ich werd mir also nochmal die Lenkeraufnahmen ansehen, den Lenker vermessen und schließlich die untere Gabelbrücke genauer unter die Lupe nehmen.
Besten Dank euch allen für eure Hilfe! Das mit den gewaltigen Kräften ... da muss ich widersprechen.
Du bist dir selbst noch gar nicht im Klaren darüber, woran es bei deiner eigenen Maschine liegt. Da der Verfasser inzwischen bestätigt hat, dass ein Lenkanschlag deformiert ist, lässt das schon auf erhebliche Kräfte schließen. Eine verbogene Lenkspindel, so wie du es erwähnst, kann man ausschließen (auch in deinem Fall). Sollte die Spindel axial verbogen oder radial verdreht sein? Beides fast unmöglich und wenn nur in Verbindung mit einem verformten Rahmen.- Da unterstellst du mir jetzt aber was. Ich bin mir sicher, dass der Lenkschaft verbogen ist - und zwar axial.
Warum ich das weiß ... weil ich am Tag nach dem Zwischenfall mit dem Brückengeländer die Gabelbrücke ausgebaut habe und nachgemessen habe - ist ja keine große Sache.
Und nein, bei mir ist kein Lenkanschlag deformiert, und nein, bei mir ist auch der Rahmen nicht verzogen.
Wenn der Rahmen verzogen ist, müsste doch das gesamte Motorrad nicht mehr gerade laufen, was es in meinem Fall aber noch tut.
Also bitte keine Unterstellungen und Mutmaßungen, ja.
P.S.
Hier noch 2 Fotos zur "feldmäßigen" Instandsetzung bzw. Schadensbegutachtung, damit's glaubwürdiger wird.
Ich bin mir sicher, dass der Lenkschaft verbogen ist - und zwar axial.
Würde eine axiale Verbiegung nicht eher zu einem Schiefstand (vorne/hinten, links/rechts) des Vorderrads führen? Ich weiß nicht, wie du das gemessen hast, aber ich gehe weiterhin davon aus, dass dies nicht die Ursache des verdrehten Lenkers ist. Da ja die Kräfte von dem unteren und oberen Lager aufgenommen werden, ist eine axiale Verbiegung der Spindel, ohne gleichzeitige Verformung des Lenkkopfes, m.E. so gut wie unmöglich.Das mit den gewaltigen Kräften ... da muss ich widersprechen.
Du bist dir selbst noch gar nicht im Klaren darüber, woran es bei deiner eigenen Maschine liegt. Da der Verfasser inzwischen bestätigt hat, dass ein Lenkanschlag deformiert ist, lässt das schon auf erhebliche Kräfte schließen. Eine verbogene Lenkspindel, so wie du es erwähnst, kann man ausschließen (auch in deinem Fall). Sollte die Spindel axial verbogen oder radial verdreht sein? Beides fast unmöglich und wenn nur in Verbindung mit einem verformten Rahmen.
Ich muß auch widersprechen
Meine erste Gabelbrücke wurde verbogen als in der Mongolei 2 x im Sand hingefallen bin.
Mit ca 10-15 kmH. So gerade im Stehenbleiben.
Da war der Lenker dann verzogen.
Dann bin ich in Ulan Ude mit ca 25 über Eisenbahnschienen hingefallen, da hat es auch noch etwas nachverzogen.
Ich hab inzwischen die untere Gabelbrücke getauscht und alles war wieder gerade.
Und vor 2 Wochen hat mich ein Auto umgefahren als ich an der Kreuzung stand.
Das Motorrad ist mit mir im Stand umgefallen, Ergebnis : Lenker verzogen.
Und nein, nicht der Lenker sondern weder die Gabelbrücke.
Dazu braucht es leider keine "Immensen Kräfte"
Das geht ganz schnell, nicht nur bei der TA- Also ich muss ehrlich sagen, dass mich das schockiert. Ich frage mich, wie ein scheinbar harmloser Sturz, welcher ja fast immer zunächst auf den Lenker erfolgt, zu einer Verziehung der unteren Gabelbrücke führen kann? Vermutlich durch ein Verdrehen der Standrohre in Verbindung mit deren Hebelwirkung. Das hätte ich so nicht erwartet.
- Hab ich auch schon bei ANderen Motorrädern erlebt, nicht nur bei der TA.
Ist nicht so ungewöhnlich. - Ich hatte auch mehrere leichtere Stürze mit bisherigen Maschinen, aber keiner davon führte zu einer verzogenen Gabelbrücke. Da hatte ich wohl einfach nur Glück.
- Ich hab jetzt beim Lolo nachgeschaut - für das Ausrichten der Gabelbrücken (Paar) nimmt er 130,-
Puh, da werd ich wohl doch eher a) mit dem schiefen Lenker oder b) einer gebrauchten Brücke durch die Gegend reiten... - Beim Preis für gebrauchte Gabelbrücken hängt es sehr stark von Angebot und Nachfrage ab.
Manchmal findet man gebrauchte Gabelbrücken Top in Ordnung um 80-90 Euro, und dann gibt es Zeiten, wo man 180,- Euronen hinlegen müsste.
Aber jetzt übern Winter hast ja eigentlich eh Zeit den Markt zu beobachten und auf ein günstiges Teil zu warten.
Die üblichen (österr.) Verdächtigen (außer ebay) bei denen du nachfragen/nachschauen kannst kennst du hoffentlich eh schon.
Wenn nicht hier noch mal:
http://www.hamart.at und
http://motorrad-center-kofler.stadtausstellung.at/ - Besten Dank - den Kofler kannte ich bereits, den Hamart (Super Website!) bis jetzt noch nicht!