Hallo zusammen.
Nachdem ich meine PD06, Bj.96, 45.000 km, die ich kürzlich kaufte etwas "saniert" habe, stellt sich gleich ein neues Problem.....aber der Reihe nach:
Das Fahrzeug wurde jahrelang nur sehr sehr wenig gefahren (mal im Dorf). Dementsprechend alt waren die Reifen (13 Jahre), die Beläge und vermtl. auch Öl, Kühlwasser, Bremsflüssigkeit usw.
Die ganzen Arbeiten sind zwischenzeitlich erledigt, ebenso eine neuer Kettensatz. Heute sollte es dann zu einer kurzen Testfahrt gehen.
Fzg. springt problemlos an, läuft ruhig und gleichmäßig im Stand, aufgebockt nimmt sie auch beim Gasgeben sofort Gas an, keine Auffälligkeiten.
Zunächst fuhr ich eine kleine Runde im Ort um die Bremsen zu testen und zu überprüfen, ob Undichtigkeiten auftreten (Kühlwasser, Öl) alles war ok. Auch beim beim Fahren (Gasgeben) selbst, keine Auffälligkeiten, soweit ich das als Neuling dieses Mopeds beurteilen kann.
Zunächst gings 10 km weiter zu einer Tankstelle, dabei fiel mir anfänglich eine deutliche blaue Rauchfahne auf, die sich aber nach wenigen km legte. Anzumerken ist, dass mir nicht bekannt ist, wie alt der Sprit im Tank ist. Auf der Fahrt zur Tankstelle befindet sich eine längere Baustelle mit Tempobegrenzung. Bei ca. 50 km/h wollte ich ein Wohnmobil überholen -- ich war so bei ca. 3000 U/min (keine Ahnung in welchem Gang) jedenfalls beim Gasgeben quälte sich die Maschine langsam am Wohnmobil vorbei. Beschleunigung mehr oder weniger gen Null.
Bin dann zunächst weiter bei gleichbleibender Drehzahl ca. 3000 - 4000 U/min. Dabei viel mir dann mehrfach ein kurzes Rucken auf, als wenn das Moped gleich lossprinten würde.
Ich hatte zunächst die Hoffnung, dass frischer Sprit den Spuk beenden würde, was leider nicht der Fall war.
Das Anfahren im ersten Gang geht zügig, so als ob nichts wäre. Die Probleme tauchen überwiegend beim Beschleunigen in den oberen Gängen auf, da kommt einfach nix. Beispiel: auf einer längeren Graden bin ich mit ca. 80 km/h gefahren und habe im 5 Gang Gas gegeben.....keine Reaktion. Konnte soviel am Gas drehen wie ich wollte.
Was mich dabei wundert: Im Stand läuft der Motor absolut rund, nimmt sofort das Gas an, keine Auffälligkeiten.
Ich weiß, Ferndiagnosen sind immer so eine Sache. Mich würde einfach mal interessieren, ob mein Problem jemandem bekannt vorkommt. Ich würde jetzt als nächstes mal die Zündkerzen auswechseln. Irgendwo habe ich als Tipp auch gelesen, den Motor mal ein paar Minuten im Stand laufen zu lassen ob beide Zylinder warm werden. Wenn es an einem ausgefallenen Zylinder liegen würde, müsste sie dann nicht im Standgas "unrund" laufen?? Oder ist doch alter Sprit daran Schuld und die Vergaser sind "dicht"??
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich zwar alles auseinander bauen kann und (meistens) auch wieder zusammen bekomme -- immer öfter sogar ohne Teile über zu haben -- aber Fehlersuche beim Motor, Zündung, Vergaser etc...... da hört es dann leider auf.
Danke für Eure Geduld beim durchlesen, Grüsse, Karsten (Onkelchen).
Technik: Leistungsverlust bzw. keine Leistung
- Das klingt sehr nach Vergaser Reinigen.
Der dürfte nach der langen Standzeit vom alten Sprit zugelegt sein.
Düsen verstopft usw. - Danke für den Tipp.
Einfach mal interessehalber: wie würden sich denn die beiden Fehlerquellen
a) Vergaser (verschmutzt, verstellt, nicht synchron etc.) und
b) Zündung (Kerze(n), Stecker, Kabel etc.)
beim Motorlauf bemerkbar machen? Quasi: gibt es unterschiedliche Symptome beim
Motorlauf?.
Danke Euch, Grüsse, Karsten (Onkelchen).
P.S. An den Vergaser gehe ich mal lieber nicht dran, das würde ich dann einer Werkstatt überlassen. Hat jemand einen groben Anhalt was Ein- und Ausbau sowie Reinigen und Einstellen des Vergasers in etwa kosten darf? - Zündkerzen Und Stecker könnten theoretisch für sowas in Frage kommen, würde ich aber vonder Beschreibung nicht so sehen.
Vor Allem, weil das ein seltenes Phänomen ist.
Kerzenstecker wohl angeblich eher bei der 700er.
Deine könnte theoretisch noch die alten CDI haben ( ab 96 wurde auf TCI umgerüstet )
Die können auch ein Problem machen.
Aber dann würde man nur auf einem Zylinder fahren, und das merkt man wenn nur einer geht.
Aber kannst ja mal nachsehen, ob unter dem Sitz 2 Zündeinheiten verbaut sind, oder nur eine größere
Kosten in der Werkstatt?
Naja, da können schnell mal 3 Stunden zusammenkommen mit Aus und Einbau,
dazu reinigen und dann reden wir je nach Werkstatt von 3-600 Euro - Als einfachste Sofortmaßnahme würde ich den Unterdruckschlauch vom Motor zum Benzinhahn kontrollieren. Der ist dafür zuständig den Unterdruck vom Motor an den unterdruckgesteuerten Benzinhahn weiterzu leiten und ihn damit zu öffnen.
Wenn der porös ist, dann kann es sein, dass die Membran im Benzinhahn nicht ordentlich öffnet und zuwenig Sprit in die Schwimmerkammern der Vergaser gelangt. Das wirkt sich im Leerlauf nicht aus, aber bei höheren Drehzahlen u./od. beim Beschleunigen, wo schlagartig mehr Sprit benötigt wird aber schon.
Die Kontrolle und der Ersatz ist weder zeitaufwendig noch kostenintensiv, und man hat einfach eine mögliche Feherquelle kontrolliert bzw. eliminiert. - OK, erstmal danke für die Auskünfte.
Dann werde ich nacher mal die Sitzbank abnehmen und nachschauen ob es PCI oder TCI ist. Einfach interessehalber. Allerdings ist es definitiv eine 96er, hat auch schon die silbernen Felgen und Lackierung passt auch ins Baujahr.
Bei der Gelegenheit werde ich mir auch den Tipp mit dem Luftschlauch am Benzinhan ansehen und die Zündkerzen auswechseln....bietet sich ja an.
Bevor ich dann an den Vergaser gehen würde....bzw. gehen lasse.....habe ich vor, erstmal einen Spritzusatz für die Reinigung des Kraftstoffsystem auszuprobieren. Was man so liest, soll es fast Wunder wirken.
Danke, Grüsse, Karsten (Onkelchen). - Spar dir das Geld für den Zusatz! Wenn da wirklich verharzte Spritrückstände von 13 JAhren stehen im Vergaser sind, dann hilft das nix ... sondern nur ein US-Bad mit entsprechendem Reinigungsmittel.
Wegen Vergaser ... das Aus- u. einbauen ist jetzt wirklich nicht schwierig. Wenn schon mal Tank und Sitzbank runter sind, brauchst du eigentlich nur noch die Schlauchklemmen lösen, und du kannst den Vergaser abnehmen.
Beim Wiedereinbau brauchsdt du eigentlich nur darauf achten, dass die Ansaugstutzen ordentlich auf den Vergaser raufrutschen bevor du sie wieder mit den Schlauchklemmen fixiesrt.
Das ist keine Raketentechnik, und auch kein Hexenwerk. - Hallo zusammen!
Das Wichtigste zuerst......sie läuft
Danke für Eure Unterstützung und Tipps. So konnte das Problem ein wenig eingegrenzt werden.
Tatsächlich war es offenbar der alte Sprit und leichte Verunreinigung im Vergaser durch die mangelnde Bewegung.
@varakurt: Zweifellos hast du Recht, das nach 13 Jahren Standzeit auch das beste Mittel keine Verharzung lösen könnte.....außer mit Ultraschall. Ganz so war es bei mir nicht. Das Fzg wurde durch den Vorbesitzer schon gefahren aber halt sehr sehr wenig und immer nur ein paar Kilometer. Und, soweit er mir sagte, diesen Sommer noch gar nicht, außer mal im Stand ein wenig laufen gelassen.
Daher habe ich den Kraftstoffzusatz doch mal getestet. Einfach aus der Überlegung, dass es für einen Laien einfacher ist und jetzt nicht die Welt kostet. Ich hatte Glück, bei mir hat es funktioniert, bin aber davon überzeugt, dass bei richtigem "Gammel" eine professionelle Reinigung unumgänglich wäre.
Zum Ergebnis: Zusatzmittel in den Tank, kräftig vermischt und gestartet. Starten kein Problem, war es aber vorher auch nicht. Draufsetzen und losfahren und nach wenigen km bei konstanter Drehzahl von ca. 3000 U/min ein paar "Bocksprünge" gemacht (Choke war da schon drin). Danach sanft beschleunigt.....alles bestens. Fährt jetzt in allen Gängen sauber und problemlos und nimmt das Gas einwandfrei an. Ein ganz anderes Fahren als vorher. Werde die nächsten Tage noch mal den Tank leer fahren und Motor und Vergaser "durchpusten".
Grüsse, Karsten (Onkelchen) - Das wichtigste ist, dass sie ordentlich läuft!