Sorry, dass ich schon wieder ein neues Thema erstelle, aber bei mir steckt gerade der Fehlerteufel drin.
Ich hatte etwas Benzin im Öl und wollte verschlissene/undichte Kolbenringe ausschließen. Deswegen hatte ich angefangen die Kompression zu messen (hinterer Zylinder, links Seite in Fahrtrichtung). Nachdem ich den Adapter wieder ausgeschaubt hatte fiel mir auf, dass es an einer Seite silbern glänzte. Nach der Position der Zündkerze im Motorblock und den Schleifspuren an dem Adapter (also anstatt der Zündkerze um die Kompression zu messen) würde ich vermuten, dass der Kolben an dem Adapter gerieben hat (Material ist etwas gequetscht, eventuell ist ein Span abgegangen).
Nachdem ich jetzt mit 2 Fachleuten geredet habe denke ich, dass ich den Motor aufmachen muss um Schäden am Kolben auszuschließen. Würdet ihr da mitgehen oder gibts vielleicht noch andere Möglichkeiten? Mitte Oktober muss die Maschine wieder laufen, da es dann auf große Tour geht. Ich will den Motor auch nur ungern auseinander reißen um nicht noch mehr Baustellen zu eröffnen.
Wenn jemand einen Ratschlag hat, wie ich am besten weiter vorgehe wäre ich dankbar. Das es dumm war den Adapter zu weit reinzu drehen weiß ich inzwischen selbst, das muss mir also niemand nochmal vorhalten . ich versuche jetzt einfach mit möglichst wenig Aufwand möglichst schnell wieder aus der Nummer heraus zu kommen und ein funktionierendes Motorrad zu bekommen, bei dem ich keine Angst haben muss, dass bald ein Motorschaden kommt...
Viele Grüße
Stefan
Technik: Kompressionsmessadapter zu weit eingeschraubt - Schleifspuren...
- Es gibt sehr kleine USB Endoskopkameras zu kaufen, vielleicht bekommst Du eine, die durch das Kerzenloch passt? Meine passt leider nicht, aber ich kann trotzdem die Kolbenoberfläche damit sehen, allerdings ist die Auflösung mau.
Ich würde mal mit einer Werkstatt reden, vielleicht haben die eine.
pj - ... ich habe so ne kleine 4 mm Kamera, aber sehen tuste damit auch nicht viel. Bräuchte man mindestens einen 90°-Spiegel, aber der ist bei meinem Gucker teurer als das Gerät selbst.
Wenn es "nur" eine Schramme ist, hättest Du Glück gehabt! Ist halt die Frage, was härter ist, der Adapter oder der Kolbenboden. Der ist aus Alu (?) und sollte nachgeben. Wenn es härter wäre, bestünde die Gefahr, dass das Material gerissen ist.
Was ich machen würde: den Adapter wieder so einschrauben wie er war und den Motor von Hand (!!!) über die Kurbelwelle drehen; wenn die Kerzen raus sind, ist das kein Problem. Dabei müsste man spüren, ob eine Berührung stattfindet, ggf. auch tatsächlich mit einem Endoskop durchs andere Kerzenloch den Spaß anschauen.
Viel Glück
H.
Nachtrag
Gleiche mal die Gewinde gegeneinander ab, ob der Adapter tatsächlich ein längeres Gewinde als eine Kerze hat.
Die Tiefe des Kolbenbodens ab Zündkerzensitz kannst Du ganz einfach mit 2 Holzstäbchen messen: eines ganz nach unten, wenn Kolben auf OT, das andere am Zündkerzensitz aufsitzen lassen. Beide gut festhalten und rausziehen, dann siehst Du, wieviel Platz vorhanden ist. Dass der Transemotor kein Freiläufer ist, ist klar. Für die Ventile in offenem Zustand reicht es nicht. Aber der Hub eines Ventils ist ja auch schon recht groß. - Habe jetzt einfach nochmal mit einer Lampe über das Kerzenloch reingeschaut und über die Kurbelwelle gedreht. Am Kolben und Auslassventil war nix zu sehen. Dafür an dem hinteren linken Einlassventil. Hier sind ein paar kleine Schrammen im Ventildeckel zu sehen.
Habe eben nochmal mit einer Motorradwerkstatt geredet. Er meinte wenn der Motor das Standgas hält und nicht komisch klingt, dann wäre es ok und ich muss nix weiter machen, da die Ventildeckel eh im Vergleich sehr robust wären. Das Problem wäre eher, wenn der Schaft verbogen wäre sodass das Ventil nicht mehr richtig schließt. Also alles wieder zu gemacht und gehofft, dass es gut klingt. Für mein Empfinden ist nix auffälliges zu hören und der Motor läuft (zumindest im Stand) wie normal.
Hier noch ein Bild davon (leider nicht die beste Qualität):
Ganz unten am Teller ist m.M. etwas von der Beschichtung ebgeplatzt, dann in dem weißen Bereich ein paar kleine Schönheitsfehler und im abgerundeten oberen Bereich ein kleiner Kratzer (oder Anriss?! -> schlecht zu erkennen). - alles Spekulation:
Kolbenboden aus Alu? Halt ich für ein Gerücht, Laufbuchsen und Kolben sind mit ziemlicher Sicherheit Stahl, der Kopf ist aus Alu (mit eingesetzten, wiederum gehärteten Ventilsitzen).
Die Ventile sind an den Dichtflächen gehärtet, denen sollte da eigentlich nichts passiert sein, der Kratzer ist weiter oben an einer nicht gehärteten Stelle zu erkennen. Ich denke, wenn im Verbrennungstakt nichts in den Vergaser zurückbläst, dann ist erstmal alles soweit ok.
Was wohl bei undichten Ventilen passieren kann ist, dass die heißen Verbrennungsgase irgendwo durchpfeifen und den Schaden über die Zeit größer werden lassen, aber ich würde mich doch sehr wundern, wenn das hier der Fall wäre. Aus welchem Material ist denn der Adapter, den Du eingeschraubt hattest? Die Vernunft würde ja hoffen, dass es auch Alu ist, dass die Spur auf dem Ventil deshalb vielleicht eher Abrieb davon ist.
pj
alles Spekulation:
Kolbenboden aus Alu? Halt ich für ein Gerücht, Laufbuchsen und Kolben sind mit ziemlicher Sicherheit Stahl,
Nee, der Kolben ist 100%ig aus Alu und die Laufbuchsen bei der TA aus Grauguss. Gaaanz früher gabs auch mal Graugusskolben. Meist bei Dieselomotoren. Kolben aus Stahl sind mir nicht bekannt!
der Kopf ist aus Alu (mit eingesetzten, wiederum gehärteten Ventilsitzen).
Die Ventile sind an den Dichtflächen gehärtet, denen sollte da eigentlich nichts passiert sein, der Kratzer ist weiter oben an einer nicht gehärteten Stelle zu erkennen. Ich denke, wenn im Verbrennungstakt nichts in den Vergaser zurückbläst, dann ist erstmal alles soweit ok.
Aber nicht, wenn der ev. Schaden am Auslassventil ist.
Was wohl bei undichten Ventilen passieren kann ist, dass die heißen Verbrennungsgase irgendwo durchpfeifen und den Schaden über die Zeit größer werden lassen, aber ich würde mich doch sehr wundern, wenn das hier der Fall wäre.
Wenn die Ventile, durch einen krummen Schaft, nicht richtig schließen können sie nicht genügend Wärme Abführen und es überhitzen die Ventilteller und brennen ggf weg.
Aus welchem Material ist denn der Adapter, den Du eingeschraubt hattest? Die Vernunft würde ja hoffen, dass es auch Alu ist, dass die Spur auf dem Ventil deshalb vielleicht eher Abrieb davon ist.
pj- Kolben sind 100% aus ALU !!!!!!
Was ist das für ein Kompressionstestadapter?
kannst von dem bitte mal ein Bild einstellen????
Das wäre interessant damit man sich vorstellen kann, ob der überhaupt solche Schäden verursachen kann, was mir komisch vorkommt. - Das war so einer hier (Stahl):
(mit M12 beschriftet)
Ich hatte mir das Testgeröt ausgeborgt und inzwischen schon wieder zurück gebracht. Habe leider kein Foto von den Spuren gemacht. Ich würde aber sagen, dass die Spuren und deren Richtung auch mit dem Einlassventil zusammen passen würden. Ich würde sagen vor dem Kolben kommt zuerst der Ventildeckel in den Weg, wenn man mal ein paar Umdrehungen per Hand dreht... - Ich würde einfach nochmal die Kompression messen. Aber vorher testen, daßes keine "Feindberührung" gibt. Wenn der Ventilteller verzogen ist sollte sie deutlich zu gering sein. Wenn nicht ist sicher alles o.k.
Klaus - Merkt man das nicht auch irgendwie beim fahren, wenn der Teller wirklich verzogen sein sollte? Wie groß ist denn der Kompressionsdruck normal bei der Transalp?
- Naja, der Kratzer auf der Dichtfläche des Ventiles (Foto) sieht für mich schon so aus, als müsste das Ventil auf jeden Fall nachgeschliffen und neu eingeschliffen werden.
Nee, der Kolben ist 100%ig aus Alu und die Laufbuchsen bei der TA aus Grauguss. Gaaanz früher gabs auch mal Graugusskolben. Meist bei Dieselomotoren. Kolben aus Stahl sind mir nicht bekannt!
Ok, ich lern dazu.
Aber nicht, wenn der ev. Schaden am Auslassventil ist.
das ist korrekt, aber er sage ja: Einlassventil, richtig?
Wenn die Ventile, durch einen krummen Schaft, nicht richtig schließen können sie nicht genügend Wärme Abführen und es überhitzen die Ventilteller und brennen ggf weg.
stimmt.
pj- Ich wage mal eine Hypothese:
Für mich sieht es so aus, als hätte der TO den Messadapter bei geöffnetem Ventil eingeschraubt. Dieser hätte dann den Ventilteller im Offenzustand blockiert.
Im Offenzustand sollte dann aber der Kolben bereits vor OT "Feidkontakt" bekommen und den Ventilschaft verbiegen. Weitere Schäden sind dann nicht auszuschließen!!!
Aber, wie gesagt, nur eine Hypothese.
Mein Vorschlag, mit Hausmitteln, wäre:
Aus jedem Zylinder eine Kerze raunehmen und Kurbelwelle von Hand durchdrehen um zu testen, ob alles frei läuft.
Wenn o.k., dann beim betreffenden Zylinder mit Daumen oder so das Kerzenloch zuhalten und die Kurbelwelle per Hand über den Arbeits-OT drehen. Wenn das Ventil verzogen ist sollte kaum oder gar keine Kompression zu fühlen sein.
Zum Vergleich das Ganze beim "gesunden" Zylinder durchführen.
Verhalten sich beide Zylinder identisch würde ich einen Motorstart wagen.
Klaus
das ist korrekt, aber er sage ja: Einlassventil, richtig?
Genau, da habe ich wohl geschlafen ;-(.Also alles wieder zu gemacht und gehofft, dass es gut klingt. Für mein Empfinden ist nix auffälliges zu hören und der Motor läuft (zumindest im Stand) wie normal.
Motor dürfte schon gelaufen sein- Ja, ich hatte den Motor gestern schonmal im Stand laufen. Heute vormittag habe ich nochmal den Test mit dem Finger gemacht. Kompression ist auf jeden Fall da. Ob es wirklich mehr oder weniger als beim vorderen Zylinder ist lässt sich schwer sagen. Ich warte noch, dass ich mir das Gerät nochmal ausleihen kann und dann nochmal messen kann.
Ich bin vorhin auch nochmal eine Runde gefahren. Der Motor läuft eigentlich rund und man hört/merkt nix auffälliges. Nach den bisherigen Antworten denke ich, dass es u.U. möglich wäre dass die Abgase zurück in den Vergaser strömen und dort durch die Wärme Schaden anrichten können oder dass der Ventilsitz/das Ventil verbrennen. Richtig? Das werde ich dann nochmal mit dem Kompressionsmessgerät prüfen.
Ich hoffe einfach mal, dass da kein zu großer Unterschied zwischen beiden Zylindern existiert. Wenn die den Motor noch aufmachen müsste, würde das sicherlich noch andere Baustellen nach sich ziehen... - Ja, das wäre ärgerlich.
Auf der anderen Seite wären diese Baustellen dann schon beseitigt, irgendwann kämen die bestimmt. ... Habe eben nochmal mit einer Motorradwerkstatt geredet. Er meinte wenn der Motor das Standgas hält und nicht komisch klingt, dann wäre es ok und ich muss nix weiter machen, ...
Genau so sehe ich das auch.
Und halte Dir bitte vor Augen, dass diese Leute das beruflich machen, also über einen großen Erfahrungsschatz verfügen.
Einige Antworten auf Deine Frage hier im Thread finde ich nicht sehr überzeugend.- So, habe eben nochmal die Kompression gemessen. Da sie bei beiden Zylindern etwa gleich ist, gehe ich mal davon aus, dass der Adapter keinen Schaden angerichtet hat.
Allerdings zeigte mir der Kompressionstester nur 6 bar Kompression bei beiden Zylindern an. An anderen Stellen hatte ich 11-12 bar für die Transalp gelesen. Hat da jemand Erfahrung, was hier normal ist und ab wann es kritisch wird. Bzw. was heißt kritisch: was passiert denn, wenn die Kompression zu niedrig wird. Der Motor läuft ja normal...
Zur Messung: vorher etwa 10km warm gefahren, dann CDI`s abgesteckt, Gewindestück vom Messgerät rein und mit dem Starter ein paar Mal leiern lassen. - Kann auch gut sein, dass der Chinakramkasten nicht richtig anzeigt oder nicht abdichtet. Kann mir im Moment auch nicht wirklich vorstellen, dass man einen Adapter zuweit einschrauben kann, bzw. dass Du den jetzt weniger weit eingeschraubt hast zum Messen, wie dichtet der dann ab wenn man den nur so lose einschraubt?
- Der Messkasten den ich zuerst hatte war von einer Werkstatt ausgeborgt, dürfte also kein Chinakram gewesen sein. Den hatte ich aber definitiv zu weit hineingeschraubt. Dort wurden auch nur die 6 bar angezeigt. Heute hab ich mir vom Baumarkt noch einen Kasten geholt. Kann man zwar auch nur handfest reinschrauben, da kein Außensechskant vorhanden ist, wird aber mit einem O-Ring abgedichtet.
Da beide Messgeräte die 6 bar angezeigt haben denke ich, dass dieser Wert auch in etwa stimmt. Ich weiß nur nicht, inwieweit der Druck durch die Länge des Schlauches eventell abgemindert wird (je länger der Schlauch, desto mehr Volumen des komprimierten Raumes und daher umso weniger Druck, der aufgebaut werden kann...?!) - 6 Bar ist extrem wenig, da stimmt was nicht.
Wen ein Betriebswarmer Motor so wenig anzeigt, und das auf beiden Zylindern, dann muß man nachhaken.
Wenn Du nun das Messgerät ausschließen kannst, dann bleiben noch die Ventile über, die nicht ordentlich schließen ( bei beiden Zylindern ) und die Kolben(ringe) ... Allerdings zeigte mir der Kompressionstester nur 6 bar Kompression bei beiden Zylindern an. An anderen Stellen hatte ich 11-12 bar für die Transalp gelesen. Hat da jemand Erfahrung...
Kompression wird unter Vollgas gemessen.
Ich vermute, dass Du kein Gas gegeben hast.- Nein, habe ich nicht. Ich habe wie gesagt die CDI`s ganz abgestöpselt und dann nur über den Anlasser drehen lassen...
Nein, habe ich nicht. Ich habe wie gesagt die CDI`s ganz abgestöpselt und dann nur über den Anlasser drehen lassen...
Der Dilettant hat aber Recht: Wenn Du die Drosselklappen geschlossen hast, dann entsteht beim Ansaugen ja ein Unterdruck (sprich: die Luft kann nicht so schnell einströmen, wie der Kolben nach unten geht. Dann hast Du im Zylinder am UT halt vielleicht nur 0,5Bar. bei einer Kompression von, sagen wir mal, 12:1 werden daraus dann am OT 6Bar.
Die CDI abzustöpseln ist durchaus ne gute Idee, den den Verbrennungsdruck willst Du ja nicht messen :D
pj