Ich entschuldige mich gleich vorab, dass das hier wieder ein Kettenthema wird, habe aber in der Forensuche und vielen Themen mit Abschweifungen nicht meine Antwort gefunden.
Zur Frage:
Fahre eine PD06 mit DID 525 VX mit altem Scottoiler, Einsatz recht exakt 50:50 grober Asphalt: Schotter in stets bergiger Landschaft, und nach erstaunlichen 35 tkm mit nur einem Mal justieren hüpft nun das Kettchen beim Bergauffahren übers Ritzel und muss alle 300 km nachgezogen werden. Zeit für eine neue!
Mein AT fahrender Nachbar und Superschrauber der Stadt schwört auf die teurere DID 525 ZVM-X.
Hat hier irgendjemand Erfahrungen mit diesem Mercedes unter den Ketten, und bedeutet höhere Zugfestigkeit automatisch höhere Lebensdauer?
Bin bisher mit dieser "Normalkette" gut gefahren.
Danke für alle Kommentare… :)
LG aus dem Norden!
moonie :)
Technik: Kette für Norwegen :)
- Quelle: http://www.motorradreisefuehrer.de/Ketten-ratgeber.html
DID-Ketten
Im Gespräch mit Jürgen Langenscheidt, Großhändler uns Seniorchef (2011 ausgeschieden) und Importeuer von DID Ketten (und anderen Motorradteilen & Zubehör)
Jürgen Langenscheidt schätzt die Marktanteile der großen japanischen Kettenhersteller auf um die 70% bei DID, Über 25 % bei RK und auf nur 3-5% bei EK/Enuma, AFAM und Regina. Weitere namenhafte Hersteller sind Tsubaki (Japan), Iris (Spanien) und etliche in Asien, die aber in Europa (bisher?) keine Rolle spielen. Jürgen Langenscheidt hat sich bewusst für den Marktführer DID entschieden, weil dort am wenigsten Qualitätsschwankungen (EK/Regina) auftauchen.
Zum Reisen empfiehlt Langenscheidt ganz eindeutig die ZVM Ketten mit entsprechend hochwertigen Kettenblättern von Sunstar. Die ZVM2 gibt es auch schon, die hat allerdings nur kleine Korrekturen an den O-Ringen über sich ergehen lassen. ERV Ketten von DID sind hingegen reine Racingketten, die ihre ganzen Qualitäten erst entfalten, wenn sie warm gefahren sind. Nichts für die Straße und Reise.
Als Auslaufmodell war (günstig) lange Zeit noch die DID 520VM zu bekommen, die keine schlechte Kette ist. (Gleiches gilt für die RK-kette 520 XSO, für die es auch einen Nachfolger gibt).
Jürgen Langenscheidt berichtet über Erstausrüsterketten, die für Deutschland einfach nicht zu bekommen sind: Neumaschinen haben oft OEM-Ketten (Original Equipment Manufacturer) die von den Zubehör (auch Originalzubehör) abweichen, so das für sie nicht einmal ein passendes Kettenschloss zu bekommen ist. „Der Markt ist für den Laien etwas undurchsichtige, denn wenn Sie von einem Hersteller einfach mal 2 Kilometer einer bestimmten Kette ordern, dann können sie auf die Kette labeln lassen, was sie wollen.“
Zu Kettenblätter und Ritzel: JT hat eine ordentliche Qualität für normale Ansprüche, Sunstar ist aber besser und deutlich teurer. Für ungeeignet für Motorräder hält Langenscheidt das Experiment mit einer ATV Ketten: die haben ein anderes, spezielles Laschendesign und kommen nicht unbedingt an die Laufleistungen von Motorradketten heran. Wäre ein schlechtes Experiment..
Die Haltbarkeit einer Kette ist klar von der Motorradleistung und der Dimension abhängig. 30 000 Km sind bei guter Pflege mit hochwertigen Ketten möglich. „Für Reiseenduros halte ich zumindest eine 525er Kette angebracht.“
Oft werden Ketten wegen Anwendungs- und Auswahlfehlern von Kunden vorzeitig ruiniert: „Mit den 90 bar eines Dampfstrahlers holt man jedes Fett aus der Kette.“ Welche Ketten sich am besten verkaufen? Derzeit gehen zu 90% nur goldene Ketten. Farbige wenig. Die Empfehlung lautet DID ZVM2. Sie hat ein Gewicht von 1,66 kg pro 100 Glieder. Der Laufleistungsindex liegt bei 4000 und die Zugfestigkeit bei 3880 kg. 2013 sieht es danach aus, als das die DID ZVM-X die ZVM2 sukzessive ablöst. Der Laufleistungsindex ist der selbe, die Kette hat eine Zugfestigkeit von 46,3 kn und ein Gewicht pro 100 Glieder von 2,11 kg, weil die Laschenstärke innen 2,4 und außen 2,6 mm beträgt. DID empfiehlt die Kette für Motorräder bis 1300 ccm, dann auch in der 530er Version.
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Die ZVM2 hat ein Laufleistungsindex von 4000 die VX von 3600, der Laufleistungsindex ist ein Vergleichswert zu einer bestimmten Standartkette, genaueres hab ich nicht herausgefunden, aber wenn sich der Wert linear verhält, sollte die ZVM2 10% mehr Laufleistung erbringen, genaueres musste aber wohl beim Hersteller erfragen.
Wenn Du die Kette selbst wechseln kannst, lohnt sich ein Aufpreis von 33Euro wohl nicht, wenns in der Werkstatt gemacht wird, dann schon eher. - Siehste, ich schwöre auf die noch teuerere Enuma Kette
z.b. aus folgendem Grund:
http://www.motorradonline.de/motorradzubehoer/kettensatz-test/75716
Did musste bei dem Test 2 mal nachgespannt werden, Enuma nur einmal.
Bei mir war bereits ne Enuma drauf, gewechselt nach Eintrag bei 25000km, bei dem Kettenwechsel jetzt hatte das Bike 78130km, ok, das Ding war auf, aber ich denke das ist ne satte Laufleistung, ich fuhr sie ja selbst bereits 1 1/2 Jahre, allerdings musste ich sie jetzt zum Ende hin alle 300km nachspannen.
http://www.motorradreisefuehrer.de/Ketten-ratgeber.html
hier gibts Infos zu nahmhaften Ketten und auch ne Rubrik für passende Kettenfette, wobei ich auf HKS Czech schwöre, das im Normalbetrieb nur alle 2500km nachgefettet werden muss und das eindringen von Wasser und Fremdkörper 100% verhindert.
Letzteres dürfte nem Scottoiler schwer fallen. - Danke für eure Ratschläge!
Kurzer Praxischeck bei den Haus- und Hoflieferanten ergab folgendes:
Bei Onkel L*uis habe ich in der Bikedatenbank "nur" den VX-Standardkettensatz gefunden, bei P*lo das DC AFAM Kettenkit A525XRR mit XS- Dichtungsringen.
Der Kettenkitkonfigurator auf mykettenkit verwirrt mich, und die Auswahl überfordert den Laien!
Wo genau bestellt ihr eure Superketten?
:) - als Laie bringt man sein Mopped in die Werkstatt
ich bestell auch bei kettenmax.de - Aha, danke. Das Laie bezog sich auf die Beurteilung des Kettendschungels. Aufgezogen kriege ich die wohl noch… ;)
Die nächste Werkstatt ist sooo weit weg, und die Preise mal 4 zu deutschem Preis, dass hier verständlicherweise die meisten selber schrauben, oder es recht schnell lernen. (wir ham ja auch kein TÜV für Motorräder!) ;)
Weiss jemand, ob ein gummiertes Silentritzel dem normalen vorzuziehen ist? Ich entdecke ständig neue Vokabeln… - Ihr Norweger habt ja auch viermal soviel Geld wie wir in Deutschland
Silentritzel rasselt halt bisl weniger, muss man selber wissen ob es einemm 10Euro wert ist Weiss jemand, ob ein gummiertes Silentritzel dem normalen vorzuziehen ist? Ich entdecke ständig neue Vokabeln…
Das hatte ich auch überlegt, konnte aber für ne BJ88 PD06 keins finden.
Hab jetzt ein normales Ritzel von JT und höre von der Kette nix mehr!!
Ob der O-Ring der bei den Silentritzeln eingelegt ist wirklich dämpft, wage ich zu bezweifeln. Aber vermutlich könnte man genau so gut nen hitzebeständigen 2mm Nikasil O-Ring unter die Sicherungsplatte schrauben (zwischen Ritzel und Sicherungsblech) und sich die Mehrkosten sparen.
Natürlich wieder mal nur meine einsame Meinung..
Nach dem endlich das weisse Kettenfett (Erstfettung vom Hersteller) runter ist und ich mein geschätztes HKS Czech aufsprühen konnte, hat sich auch das Dampfstrahlen der Schwinge gelohnt, das Kettenfett haftet derart gut, da ist kein Spritzerchen zu sehen und nun hab ich erst mal 2500km Ruhe.
Der Ruhiglauf der Kette kommt u.a. auch von diesem Kettenfett, dessen Schicht bis zu 5 mal dicker ist als von herkömmlichen Kettenfetten.