Hallo Forumsfreunde,
auf der Rücktour von unserer Frankreich- Spanien-Runde, insgesamt ca. 6000km, mussten wir in Perpignan unsere Reifen wechseln lassen. Bei dieser Gelegenheit hat mich der Techniker auf ein rastendes LKL bei der PD10 meiner Frau aufmerksam gemacht. Die Gabel ist im entlasteten Zustand deutlich in Geradeausstellung weich eingerastet. Beim Fahren, auch freihändig war noch nichts zu merken (bein Lagerwechsel dann zuhause, mit ausgebauten Gabelholmen, also nur noch die Gabekbrücken montiert war das Einrasten deutlich hörbar). Wir sind dann problemlos noch ca. 2000km, durch die Seealpen nach D gefahren.
Habe jetzt das LKL gegen ein Kegelrollenlager getauscht und dieses nach Anleitung eingebaut. (Ich hab das nicht zum ersten Mal gemacht). Das Lager läuft sehr sauber, ohne jegliche Rastpunkte und Spielfrei. Allerdings habe ich mit dem neuen Lager ab ca. 120km/h gelegentlich ein deutliches Hochgeschwindigkeitspendeln. Ich habe die Lagervorspannung bereis in beide Richtungen variiert aber leider keine deutliche Änderung.
Hat da bitte noch jemand von Euch eine Idee. Die Transe lief vor dem Lagerwechsel absolut sauber und es erfogte sonst keine Änderung am Fahrgestell. Auch ist das Pendeln unabhängig von der Zuladung. Wir haben letzte Woche, mit dem neuen Lager, nochmal eine Runder durch Tschechien/Polen gemacht. Bis 120km/h ist alles o.k. aber darüber tritt gelegentlich das Pendeln auf. Wir sind nicht so die AB-Fahrer, aber gelegentlich ist es nunmal nicht zu vermeiden. Und da möcht man schon mal riesikolos überholen können.
Technik: Hochgeschwindigkeitspendeln nach LKL Wechsel.
- Ich sag mal zu fest angezogen
- Hallo Klausi33,
das hatte ich auch schon vermutet. Ich hatte ursprünglich die Vorspannung sogar mit Federwage eingestellt, auf ca. 1,3kg nach beiden Seiten. Als damit das Pendeln auftrat habe ich die Vorspannung wieder verringert, allerdings ohne die Holme nochmals auszubauen. Gefühlt war das Ergebnis besser, aber das Pendeln trat gelegentlich trotzder auf. Nach nochmaligem lösen der Einstellmutter wurde das Pendeln wieder stärker. Habe dann vorhin die Vorspannung nochmals verändert. In etwa auf einen Wert zwischen der ersten Einstellung mit Federwage und der erste Korrektur. Bin dann eben nochmals meine Teststrecke abgefahren. Trotz relativ starkem Wind war bis 165km/h alles o.k. Ich hoffe, daß es das dann war.
Grüße Klaus aus Thüringen - Wenn Du das Lenkungslager nicht total falsch einstellst , kann das nicht die Ursache gewesen sein .
Da hätte es schon richtig schwer gehen müssen oder richtig Spiel haben müssen .
Eher war die Gabel verklemmt , so das die Federung geklemmt hat .
oder
Der Luftdruck ist jetzt hinten viel weniger , Beladung .
Was für Reifen sind denn drauf , die sind meistens schuld d.h. der hintere .
mfG - Naja, wenn es zu straff ist kommt das Pendeln eher schnell.
Und da muß es nicht mal extrem straff sein - Nach welcher Anleitung hast Du das eingestellt? Die nach WHB oder Rep-Buch oder vom Lager-Hersteller? Kegelrollenlager werden so mit ca 10 nm max angezogen. Das Original Kugellager hat dagegen um die 25 Nm (?). Aber das merkt man, bewegt sich wie ein Sack Nüsse, wenn es zu fest ist.
Ansonsten, Lagerschalen haben sich gut gesetzt?
H. - Drehmomentangaben um Lager vorzuspannen, geht technisch so gut wie garnicht und vom Lagerhersteller gibt es höchstens die Vorgabe das Lager mit max 10% von C dyn vorzuspannen.
- Richtig !
Erst muss es Spiel haben . Wenn man dann die Kontermutter anzieht , verringert sich nicht nur das Spiel um die Hundertstel die Mutter auf dem Lenkrohr Spiel hat sonder wird minus .
Dann Kontermutter wieder lösen und Einstellmutter etwas drehen .
sooft einstellen bis es passt .
mfG - Hallo Horst, ich bin nach dem Reparaturhandbuch gegangen, wo steht, daß ein Kraftaufwand von 1,1-1,6 kg (mit Federwage gemessen) zum Bewegen der Gabel eizustellen ist. Allerdings gilt diese Beschreibung für das Kugellager. Da aber die Verhältnisse beim Kegelrollenlager anders sind habe ich mich nicht an den Anzugsmomenten orirentiert, sondern lediglich am, letztendlich mit der Federwage gemessenen, Losbrechmoment des Lagers. Hatte hier die Vorspannung so eingestellt, daß sich die Gabel (beide Brücken + Holme montiert) in jede Richtung mit einem Kraftaufwand von ca. 1,3kg bewegen lässt.
Und ja, die Lagerschalen habe ich mit einer M14x1,25-Spindel, unter Zuhilfenahme der im Umfang leich abgeschliffenen, Lagerschalen des alten Lagers als Druckhülsen eingedrückt. Zusätzlich dann nochmal mit einem Aludorn nachgeschlagen. Wäre da noch was gekommen hätte ich das gehört (ich hatte mal eine Mechanikerausbildung).
Wie bereits geschrieben war das nicht mein erster LKL-Tausch, auch nicht der Zweite oder ...
Das letzte LKL, was ich getauscht hatte war bei meiner TA/RD07a. Allerding hatte ich da das originale Kugellager verbaut. War absolut problemlos.
Was ich sicher nicht beachtet habe ist, daß die Lastverteilung beim Kegelrollrnlager doch ganz anders ist, als beim Kugellager. Soll heißen, das Kegelrollenlager läuft bei zunehmenden axialen Druck deutlich schwerer als ein entsprechendes Kugellager.
Da aber die Einstellung ohne Last auf der Gabel erfogte bekommt das untere Lager mit Last deutlich meht Druck und könnte dann zu schwer gehen und damit das Pendeln verursacht haben.
So meine Theorie.
Wie weiter oben geschrieben scheint jetzt ja alles o.k. zu sein. Für längere Tests hatte ich leider keine Zeit mehr. Werde aber noch berichten.
Mein bisheriges Fazit: Es handelte sich um einen Montagefehler meinerseits.
1. Offensichtlich hatte ich die Unterschiede der Eigenschaften Kugellage/Kegelrollenlager nicht beachtet und das Lager zuerst unter zuviel Vorspannung eingestellt. Folge - Pendeln.
2. Dann Vorspannung verringert, wahrscheinlich zu stark. Folge - weniger Pendeln.
3. Dann Vorspannung weiter verringert. Noch kein Radialspiel feststellbar. Folge - stärkeres Pendeln.
4. Vorspannung auf einen Wert etwa zwischen 1. und 2. eingestellt. Folge - offensichtlich o.k.
Offensichtlich ist die genaue Einstellung des Kegelrollenlagers kritischer als beim Kugellager. Ich denke aber, daß das Kegelrollenlager auf Dauer die bessere Lösung ist.
Interessant wäre es jetzt nochmal das Losbrechmoment zu messen. Aber dann müsste ich nochmals Lenker, Schutzblech, Vorderrad, Bremssättel u.s.w. abbauen. Dazu bin ich zu faul.
Dank für Eure Antworten. Das hat mich weiter gebracht.
Klaus
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Interessant wäre es jetzt nochmal das Losbrechmoment zu messen. Aber dann müsste ich nochmals Lenker, Schutzblech, Vorderrad, Bremssättel u.s.w. abbauen. Dazu bin ich zu faul.
Wieso das? Davon steht aber nix im WHB (Abschn 13-21).
Bei der RD11 1,04 - 1,46 Kgf, angegriffen am Holm und man soll darauf achten, dass nichts "hindert". Vorderrad angehoben. Darunter verstehe ich: alles komplett. So kenne ich es, so mache ich es, wobei ich inzwischen schon gar nicht mehr messe. Rein nach Gefühl und gut ist. Wenn die Bewegung in Gang gekommen ist, sollte sich das Lenksystem zwar leicht drehen lassen, aber nicht so leicht, dass es durch das Gewicht des angehobenen Vorderrades von selbst zur Seite läuft. Anstoßen und ohne Ruck stehen bleiben, sozusagen sanft auslaufen.
H.- Das ist alles richtig, was Du da schreibst. Ich habe das auch nur gemacht um eventuelle Störquellen, zusätzliche massen, Züge, Kabel u.s.w. auszuschließen. Außerdem gibts im Netz so einige Anleitungen, die das empfehlen. O.k. man kanns auch übertreiben.
Ich melde mich nach der nächsten größeren Testfahrt wieder. Erstmal vielen dank für Eure Hilfe. - Wir haben soeben einige AB-km abgespult. Das Problem schent gelöst zu sein.
Klaus