Hallo Transalp-Gemeinde,
ich bin Niklas aus Köln und seit etwa 10 Monaten fahre ich eine Transalp Baujahr 89, US-Import.
Bisher war mir das Forum immer sehr hilfreich, da ich alle Antworten bekommen habe, ohne eine Frage zu stellen, wo gibts denn sowas?? ;)
Zu meinem Problem, bzw meiner Fragestellung:
Zuletzt habe ich den Vergaser gereinigt und neue Chokezüge verbaut. Jetzt wollte
ich mich an Synchronisieren begeben und habe nach Haynes´ Service Manual zuerst die
Gemischeinstellung vorgenommen. Dabei ist aufgefallen, dass die Gemischregulierschraube am
vorderen Zylinder keinen Effekt zeigt. Also weder stirbt der Motor bei voll eingedrehter Schraube ab,
noch ändert sich die Drehzahl. Der hintere Zylinder lässt sich ganz einfach regulieren.
Wenn ich das alles richtig verstanden habe, beeinflusst die Gemischregulierschraube ja nur die Abstimmung im unteren Drehzahlbereich, meine Vermutung daher, der neue Chokezug schließt den Choke nicht wieder richtig.
Woran könnte es noch liegen?
Im Leerlauf ist der Motor etwas unruhig, fährt sich aber insgesamt ganz gut weswegen mir
das nie vorher aufgefallen ist.
Hat jemand noch Ideen?
Ich hoffe Ihr könnt ein paar Tipps und Anregungen geben. Schrauben macht zwar Spaß, aber
mit einem runden Motorrad zu fahren noch mehr :D
Liebe Grüße
Niklas
Technik: Gemischregulierschraube zeigt keinen Effekt
- .. Du bist sicher, an den richtigen Schrauben zu drehen? M.W. ist die GemSchraube bei den US-Geräten versiegelt - wenn noch im Originalzustand.
Vielleicht ist die andere Schraube so weit aufgedreht, dass es gar keinen Einfluss mehr haben kann und der Zylinder wird immer mitgeschleppt.
GemSchraube leicht (!) aufsitzen lassen und dann 2 Umdrehungen raus, das ist der Standard, von dem Du ausgehen solltest.
Hast Du die Grundeinstellung der Drosselklappen gemacht?
H. - Hallo Horst,
ja die Versiegelung war offen, habe beim Vergaserzusammenbau die Drosselklappen "Grundeingestellt" und die Gemischschrauben nach Reparaturanleitung eingestellt. Deswegen ist mir das Anfangs auch garnicht aufgefallen. Hinterer Zylinder ist jetzt bei etwa 2 1/4 Umdrehungen gelandet nachdem ich die Höchste Drehzahl gesucht hab. Der Vordere ließ sich dann leider nicht ermitteln.
Da an dem Vergaser ja anscheinend mal gebastelt wurde, ist mir noch in dem Sinn gekommen, dass
Unterschiedliche Düsen drin sein könnten oder? Kann mir nur schwer vorstellen, dass jemand so etwas macht. - nein, nein, das wäre normal. 128 / 130 (v/h) für Europa; 2 1/4 ist ok lt WHB.
Was die Amis ehedem drin hatten, geht aus dem WHB nicht hervor. Wenn die Maschine offiziell von Honda her geholt wurde, ist sie mit Sicherheit an Europa angepasst. Bei Grauimport wohl eher nicht.
G-Type (Deutschland) hat VDFOA-Vergaser
Ist denn das Gewinde i.O. ? Kannst Du rein und rausdrehen? Vielleicht hat schon jemand den Ventilsitz massakriert, sodass ohnehin keine Regulierung mehr möglich ist.
Sychronisiert die Vergaser und wenn sie ruhig läuft und der Verbrauch und die Abgase stimmen - ignorieren, alles andere ist teuer.
H.
Nachtrag:
Versuche doch mal den anderen Vergaser ganz zuzudrehen, was sie dann macht. Wenn sie da reagiert, kann der lädierte Vergaser zumindest nicht offen sein wie ein Scheunentor.
Ist die Nadel i.O.? - Interessant, liegt das an der unterschiedlichen Lage der Zylinder? Rein interessehalber.
Das Gewinde scheint in Ordnung zu sein. Jedenfalls zwischen voll eingeschraubt und etwa 3,5 Umdrehungen raus, weiter war ich nicht. Der andere Vergaser bringt den Motor zum Sterben wenn ich ihn voll rein oder raus drehe.
Werde mal, wie du sagst die Synchronisieren und dann schauen was passiert.
Vielen Dank schonmal :) - ... könnte auf Verstopfung hindeuten. Wenn Du die andere Seite zudrehst und der Motor stirbt ab, dann arbeitet der erste Zylinder nicht so recht mit. Aber das betrifft wohl eher nur den Leerlauf. Also sozusagen die "Grundausstattung" an Sprit. Beim Öffnen der Drosselklappen - Gas geben genannt - liefert ja die Hauptdüse den weitaus größeren Anteil fürs Gasgemisch.
Wenn Du das wg Abgas nicht in den Griff bekommen solltest, kannst Du immer noch Düsen und Nadeln tauschen, sind nicht unerschwinglich teuer.
Düsengrößen:
der hintere Zylinder bekommt weniger Fahrtwind ab und wird deswegen heißer. Folglich soll er eine Spur fetter laufen als der Vordere und deshalb von innen raus kühler bleiben. Wobei "kühler" sehr relativ ist, fürs Fingerverbrennen reicht es allemal.
H.
... ich bin dann mal weg