Hallo,
habe eben mein LKL gewechselt und bin jetzt wieder bei der Montage. Bin mir gerade etwas unsicher, wie das LKL richtig einzustellen ist. Im handbuch stehen 1,1-1,6 kg, wobei die Technikecke hier sagt, dass man eher auf den oberen Wert einstellen sollte. Ich hatte das eben gemacht, als die zentrale Mutter der oberen Brücke noch nicht angezogen war. Nach dem Anziehen war ich bei ca. 5kg.
Wie muss man jetzt messen? mit angezogener mittlerer Mutter (100Nm) oder ohne? Ich denke zwar, dass es mit der Mutter zu messen ist, da das ja der entscheidende Wert während der Fahrt ist, aber dann ists blöd zum Einstellen (wahrscheinlich wäre die Einstellmutter dann ziemlich locker).
Danke schonmal.
Grüße
Stefan
Technik: Einstellung Lenkkopflager - mit oder ohne zentrale Mutter messen?
- Natürlich mit Kontermutter.
Wie du schon gemerkt hast klemmt das sonst beim anziehen. - Mit!!!
- Hast du ein originales Kugellager verbaut?
- ... die untere Mutter ist keine Kontermutter für das Lager !!!, damit wird die obere Mutter gekontert. Nach unten max 10 Nm, mehr nicht. Sie hält also eigentlich nur die Brücke.
Das Lager wird auch nicht mehr als ca 10 Nm angezogen; wenn man das anders macht, kann das neue LKL schon einen Knacks weg haben.
H.
Diesen Text hat mir im Pan-Forum ManfredK (Manfred Kämmerer, Ausbilder der Ausbilder) zum Thema mal geschrieben. Betrifft vornehmlich Kegelrollenlager, aber trotzdem sehr informativ!
...
Bei der Montage bitte aufpassen....
Das Originallager kannst du bzw. musst du genau nach WHB einstellen... aber bei einem Kegelrollenlager kannst du das WHB vergessen, bzw. musst es sogar vergessen!!
Neue Lager einziehen.... unterste Kronenmutter montieren und mit ca. 10Nm anziehen... untere Gabelbrücke mehrfach drehen..... Kronenmutter wieder lösen.... und jetzt das knifflige... untere Kronenmutter soweit beistellen, dass das Lager spielfrei ist, aber kaum vorgespannt.
Neue Sicherungsscheibe montieren und zwei Nasen nach unten umbiegen.
Obere Kronenmutter montieren und mit den Fingern anziehen bis sie anliegt... danach wieder eine 1/2 Umdrehung öffnen.... die beiden Kronenmuttern dürfen nicht gegeneinander gekontert werden... da muss Luft dazwischen sein, der neue Sicherungsring ist wie eine Tellerfeder geformt, darf keinesfalls vollständig komprimiert sein (die obere Kronenmutter dient nur zum Abstützen der oberen Gabelbrücke!!)
Danach die beiden anderen Nasen der Sicherungsscheibe nach oben biegen
Gabelbrücke montieren und Abschlussmutter mit Drehmoment anziehen.. Gabel und Rad montieren...
Federwaage an die Gabel und ein Weiterziehmoment (also nicht Losbrechmoment) der Gabel nach WHB einstellen (und da kann nun der Detailteufel zuschlagen... da das Drehmoment für das Axialschulterlager ausgelegt ist und nicht mehr so richtig zu einem Kegelrollenlager passt....)
Vorher natürlich Lager mit Gabel auf Spielfreiheit kontrollieren....
Wahrscheinlich wirst du dann alles wieder demontieren und die Einstellung korrigieren müssen.... (Gabel und Rad kannst du eigentlich drin lassen...)
Durch das wieder aufbiegen der Sicherungsscheibe kann dir evtl. eine Nase brechen... Ersatz ist nicht schlecht....
"handfest anziehen" (nach WHB) bedeutet "bis die obere Kronenmutter die Tellerfeder berührt...".... dann noch 1/4 Umdrehung.
Oder messbar ausgedrückt.... zwischen unterer Kronenmutter, Tellerfeder und oberer Kronenmutter muss mindestens noch eine 1/10mm dicke Fühlerlehre passen, nachdem die Nasen korrekt umgebogen wurden.
Mit dem "handwarm" Anziehen hat man schon seine liebe (Verständnis-)Not.
Handwarm ist noch lange nicht handwarm, das kommt halt ganz auf den Zweck an. Es gibt Ölfilter, die "handwarm" angezogen werden sollen und da wird es wohl kaum dahingehend zu interpretieren sein, dass ein "Luftspalt" bleibt, da ist das Maß aller Dinge die Dichtheit am Gummiring und das zudem noch unabhängig davon, wie welcher Schwergängigkeit das Teil sich aufdrehen lässt, vielleicht ist sogar ein Schraubenschlüssel von Nöten, denn "HAND-warm" heißt ja auch nicht automatisch, dass es ausschließlich von Hand angezogen werden soll/muss/darf und Werkzeug verboten ist.
Übrigens hüllen sich nahezu alle Quellen, sei es Motorradonline, Louise mit den Schraubertipps u.a.m., in Schweigen oder nebulösen Formulierungen, wenns um dieses Thema geht. Noch nicht mal in den gängigen BMW-Foren ist etwas Verwertbares zu finden. Emil Schwarz ist mit seinen Lagern eh ein besonderer Fall, das kann man nicht so direkt als Referenz heran ziehen. Da haben wir Pan- / Varaderofahrer es richtig gut, wir haben Manfred .
Einen netten Beitrag habe ich in einem Forum gefunden, da meinte der Schreiber, "handwarme" Schrauben seien so mit ca. 20 - 30 Nm angezogen ... na dann!
Ist ja auch ein Honda spezifisches Verfahren... bei allen anderen Herstellern ist das eine Kontermutter...
ich melde auch noch mit weil bei meiner ST auch das Lenkkopflager fällig ist.
Deine Erklärungen sind echt toll, mich würde interessieren, was der technische Hintergrund ist, warum beim Kegelrollenlager die Kronenmuttern nicht gekonntert werden. Kann ja wohl nur am Gewindespiel der unteren Mutter liegen, dass beim Kontern in die andere Richtung (sprich Mutter zum Lager) relevant wird und somit die beiden Kegelrollenlager mehr zusammenzieht. Oder lieg ich falsch?
Die obere Kronenmutter wird weder beim Original Axialschulterlager noch bei einem Zubehör Kegelrollenlager gekontert.
Honda hat beim Originallager ein deutliche Vorspannung im Lager. Würdest du jetzt die Kontermutter kontern, die Gabelbrücke montieren und dann die Abschlussmutter anziehen, würde das Lenkschaftrohr gegen die Gabelbrücke gezogen und die Lagervorspannung vergrößert sich deutlich (Motorrad unfahrbar).
Deswegen ist bei Honda die obere Kronenmutter nur eine Auflagefläche für die Gabelbrücke und hat keinen Einfluss mehr auf das Lager
... die untere Mutter ist keine Kontermutter für das Lager !!!, damit wird die obere Mutter gekontert. Nach unten max 10 Nm, mehr nicht. Sie hält also eigentlich nur die Brücke.
Das Lager wird auch nicht mehr als ca 10 Nm angezogen; wenn man das anders macht, kann das neue LKL schon einen Knacks weg haben.
H.
Diesen Text hat mir im Pan-Forum ManfredK (Manfred Kämmerer, Ausbilder der Ausbilder) zum Thema mal geschrieben. Betrifft vornehmlich Kegelrollenlager, aber trotzdem sehr informativ!
...
Bei der Montage bitte aufpassen....
Das Originallager kannst du bzw. musst du genau nach WHB einstellen... aber bei einem Kegelrollenlager kannst du das WHB vergessen, bzw. musst es sogar vergessen!!
Neue Lager einziehen.... unterste Kronenmutter montieren und mit ca. 10Nm anziehen... untere Gabelbrücke mehrfach drehen..... Kronenmutter wieder lösen.... und jetzt das knifflige... untere Kronenmutter soweit beistellen, dass das Lager spielfrei ist, aber kaum vorgespannt.
Neue Sicherungsscheibe montieren und zwei Nasen nach unten umbiegen.
Obere Kronenmutter montieren und mit den Fingern anziehen bis sie anliegt... danach wieder eine 1/2 Umdrehung öffnen.... die beiden Kronenmuttern dürfen nicht gegeneinander gekontert werden... da muss Luft dazwischen sein, der neue Sicherungsring ist wie eine Tellerfeder geformt, darf keinesfalls vollständig komprimiert sein (die obere Kronenmutter dient nur zum Abstützen der oberen Gabelbrücke!!)
Danach die beiden anderen Nasen der Sicherungsscheibe nach oben biegen
Gabelbrücke montieren und Abschlussmutter mit Drehmoment anziehen.. Gabel und Rad montieren...
Federwaage an die Gabel und ein Weiterziehmoment (also nicht Losbrechmoment) der Gabel nach WHB einstellen (und da kann nun der Detailteufel zuschlagen... da das Drehmoment für das Axialschulterlager ausgelegt ist und nicht mehr so richtig zu einem Kegelrollenlager passt....)
Vorher natürlich Lager mit Gabel auf Spielfreiheit kontrollieren....
Wahrscheinlich wirst du dann alles wieder demontieren und die Einstellung korrigieren müssen.... (Gabel und Rad kannst du eigentlich drin lassen...)
Durch das wieder aufbiegen der Sicherungsscheibe kann dir evtl. eine Nase brechen... Ersatz ist nicht schlecht....
"handfest anziehen" (nach WHB) bedeutet "bis die obere Kronenmutter die Tellerfeder berührt...".... dann noch 1/4 Umdrehung.
Oder messbar ausgedrückt.... zwischen unterer Kronenmutter, Tellerfeder und oberer Kronenmutter muss mindestens noch eine 1/10mm dicke Fühlerlehre passen, nachdem die Nasen korrekt umgebogen wurden.
Mit dem "handwarm" Anziehen hat man schon seine liebe (Verständnis-)Not.
Handwarm ist noch lange nicht handwarm, das kommt halt ganz auf den Zweck an. Es gibt Ölfilter, die "handwarm" angezogen werden sollen und da wird es wohl kaum dahingehend zu interpretieren sein, dass ein "Luftspalt" bleibt, da ist das Maß aller Dinge die Dichtheit am Gummiring und das zudem noch unabhängig davon, wie welcher Schwergängigkeit das Teil sich aufdrehen lässt, vielleicht ist sogar ein Schraubenschlüssel von Nöten, denn "HAND-warm" heißt ja auch nicht automatisch, dass es ausschließlich von Hand angezogen werden soll/muss/darf und Werkzeug verboten ist.
Übrigens hüllen sich nahezu alle Quellen, sei es Motorradonline, Louise mit den Schraubertipps u.a.m., in Schweigen oder nebulösen Formulierungen, wenns um dieses Thema geht. Noch nicht mal in den gängigen BMW-Foren ist etwas Verwertbares zu finden. Emil Schwarz ist mit seinen Lagern eh ein besonderer Fall, das kann man nicht so direkt als Referenz heran ziehen. Da haben wir Pan- / Varaderofahrer es richtig gut, wir haben Manfred .
Einen netten Beitrag habe ich in einem Forum gefunden, da meinte der Schreiber, "handwarme" Schrauben seien so mit ca. 20 - 30 Nm angezogen ... na dann!
Ist ja auch ein Honda spezifisches Verfahren... bei allen anderen Herstellern ist das eine Kontermutter...
ich melde auch noch mit weil bei meiner ST auch das Lenkkopflager fällig ist.
Deine Erklärungen sind echt toll, mich würde interessieren, was der technische Hintergrund ist, warum beim Kegelrollenlager die Kronenmuttern nicht gekonntert werden. Kann ja wohl nur am Gewindespiel der unteren Mutter liegen, dass beim Kontern in die andere Richtung (sprich Mutter zum Lager) relevant wird und somit die beiden Kegelrollenlager mehr zusammenzieht. Oder lieg ich falsch?
Die obere Kronenmutter wird weder beim Original Axialschulterlager noch bei einem Zubehör Kegelrollenlager gekontert.
Honda hat beim Originallager ein deutliche Vorspannung im Lager. Würdest du jetzt die Kontermutter kontern, die Gabelbrücke montieren und dann die Abschlussmutter anziehen, würde das Lenkschaftrohr gegen die Gabelbrücke gezogen und die Lagervorspannung vergrößert sich deutlich (Motorrad unfahrbar).
Deswegen ist bei Honda die obere Kronenmutter nur eine Auflagefläche für die Gabelbrücke und hat keinen Einfluss mehr auf das Lager
So kannst Du das bei der TA und AT nicht machen!!!
Hier gibts unter der oberen Gabelbrücke nur eine Nutmutter und diese wird mit der Hutmutter, über der Gabelbrücke gekontert.
Die Einstellung der LKL-Vorspannung kann bei einem Kegelrollenlager etwas kritisch sein und ev. zu Hochgeschwindigkeitspendeln führen.
Ich habe in letzter Zeit die LKLs der TA meiner Frau und das meiner AT gegen Kegelrollenlager getauscht.
Bei, der TA musste ich fünf mal nachjustieren, bei der AT hat`s gleich gepasst.
Klaus- Ich habe gerade in den Katalogen nachgeschaut, die Pan hat tatsächlich eine zusätzliche "Stellmutter", um die es in den zitierten Texten geht: das ist keine Kontermutter für das Lager.
Gleichwohl darf man die untere Kronmutter bei der TA nicht als "Kontermutter" fürs Lager verstehen, das ist die Einstllung des Lagers als solches und zugleich "Gegenmutter / Auflage" für die Brücke und die Lenkschaftmutter.
Wie leicht sich das beim Montieren verstellt, hast Du ja selbst gesehen
H.
- Ich habe von Louis das Kegelrollellager für die AT gekauft. Im Technik Bereich war das ja wegen der zwei vorhandenen Dichtscheiben empfohlen. Die Maße sind ja die selben.
Gute Info, dass man die Vorspannung mehrfach nachmessen sollte und nicht nur einmal.
Ich habe gerade in den Katalogen nachgeschaut, die Pan hat tatsächlich eine zusätzliche "Stellmutter", um die es in den zitierten Texten geht: das ist keine Kontermutter für das Lager.
Gleichwohl darf man die untere Kronmutter bei der TA nicht als "Kontermutter" fürs Lager verstehen, das ist die Einstllung des Lagers als solches und zugleich "Gegenmutter / Auflage" für die Brücke und die Lenkschaftmutter.
Wie leicht sich das beim Montieren verstellt, hast Du ja selbst gesehen
H.
Und was bitte ist der Unterschied zwischer einer Gegenmutter und einer Kontermutter (Konter=Gegen)???
Ich bin der Meinung, wenn man nicht weiß, worüber man schreibt sollte man es lassen. Das verwirrt nur. Gerade bei einer sicherheitsrelevanten Baugruppe ist das fahrlässig.
Ich habe von Louis das Kegelrollellager für die AT gekauft. Im Technik Bereich war das ja wegen der zwei vorhandenen Dichtscheiben empfohlen. Die Maße sind ja die selben.
Gute Info, dass man die Vorspannung mehrfach nachmessen sollte und nicht nur einmal.
Hier http://www.africatwin.de/phpbb_x/kb.php?mode=cat&cat=21
findest Du alles, was man wissen sollte. Der Aufbau der LKL ist bei der TA und AT identisch.
Grüße
Klaus- Ich habe gerade meine Brücke demontiert, jedoch an der Transalp 700 , welche wieder die 2 Muttern hat. Kann mir jemand dazu ebenfalls die Einstelldaten liefern ?
- Habe leider von der 700er keine Ahnung. Was hat die original für ein Lager drin?
Wenn Du von Kugellager auf Kegelrollen umrüsten willst nützen die Vorspannmaße aus dem WHB eh nix. Da kannste nur probieren.
Grüße Klaus - Lager kann man nicht auf Drehmoment einstellen einzige Ausnahme sind gepaarte Schrägkugellager die herstellerspezifisch auf ein vorgegebenes Drehmoment vorgespannt werden können, einzigst was man sozusagen an den Haaren herbeiziehen kann, wäre mit einer Federwaage die Beweglichkeit des Lenkers zu prüfen, wobei das eigentlich auch nicht geht, denn Kabel und Züge verfälschen das Ergebnis erheblich.
Bau die Lager ein und stell es spielfrei mit leichter Vorspannung ein. - Ich verbaue gerade eine neue Gabelbrücke da die untere nach Hinten neigt
somit verbaue ich auch die original Lager wieder , welche, bei dem alten Lager, nicht beschädigt sondern verrostet sind ..