Transalp-Freunde Deutschland e.V.

Technik: Die "richtige" Werkstatt ...

• anmasol am 8.6.2012 zuletzt bearbeitet 8.6.2012
  Hey Leutz,
  
  wie viele von Euch wahrscheinlich auch, bin ich regelrecht "vernarrt" in meine Transe, weil sie für mich noch ein richtiges und echtes Mopped ist. Sie hat ein gewisses "Eigenleben" und ist daher für mich fast schon ein Liebhaberstück.
  
  Ich hege und pflege sie, schaue oft nach dem "Rechten" und mache einiges an Wartung und Reparaturen (wenn sie denn überhaupt anfallen) selbst.
  
  Nun gibt es aber einige Dinge, an die ich mich nicht so recht selbst herantraue. Auch gönne ich meiner Transe ab und zu mal eine "echte" Inspektion. Diese Inspektionen habe ich in der Vergangenheit in einer relativ grossen Werkstatt machen lassen, in der ich mir selber (und auch einige andere Kunden) relativ "anonymisiert" vorkomme.
  
  Ich war nun in den letzten Wochen auf der Suche nach einer Alternative zu dieser Werkstatt und habe mich dabei an eine kleine Meister-Werkstatt erinnert, zu der ich schon im jugendlichen Alter meine damalige 50er Kreidler Florett gebracht habe.
  
  Es ist eine wirklich kleine, "kuschelige" Werkstatt auf einem Dorf, die einen sehr familiären "Touch" hat und sich überwiegend mit kleineren "Geräten" beschäftigt (Roller, 125er, etc.). Ich habe nun dort mal angefragt, ob sie sich auch mit "Grösserem" beschäftigen würden. Man ist mir sehr offen gegenüber getreten, hat mir u. a. sehr gründlich deren Werkstatt, deren Leistungen und auch (man staune) deren Personal vorgestellt. Dort wird noch verstärkt Wert auf "echtes" Handwerk gelegt, Aufträge werden per Handschlag besiegelt und Preise werden nach dem Motto "Lass' mich mal überlegen ... Horst, wie lange warst Du an dem Mopped dran? ... ach komm' ... gib' mir einfach nen' Grünen!" gemacht.
  
  Nachdem ich meine konkreten Vorstellungen von deren Dienstleistung geäussert habe, hat sich der dortige Zweiradmechaniker-Meister meine Transe gründlich angeschaut und hat mir erklärt, dass es kein Problem wäre, sich um diese zu "kümmern". Wenn sich meine Transe allerdings noch innerhalb der Gewährleistung befunden hätte (bei 10 Jahren auf dem Buckel ist das jedoch recht unwahrscheinlich ), hätte er diesen Auftrag jedoch abgelehnt.
  
  Ich war relativ beeindruckt von diesem Besuch dort und bin mit einem guten Bauchgefühl wieder nach Hause gefahren.
  
  Was meint ihr ... kann man sein Mopped einer solchen, heutzutage eher selten gewordenen Werkstatt "anvertrauen"?
  
  Gruss @all, Andy.
• Sebastian99 am 8.6.2012
  Klar warum nicht, offensichtlich hat die Werkstatt ja einen guten Eindruck auf dich gemacht und wenn sie sagen sie machen es, dann spricht doch nichts dagegen
• Michael1972 am 8.6.2012
  sind alles nur Zweiradmechaniker obse Roller reppen oder Motorräder, was halt sein kann ist dass die Leute nicht die spezifischen Probleme der Transalp kennen und bei ner Fehlersuche evtl. länger brauchen oder unnötiges Zeug ausprobieren. Ob das allerdings eine grosse Werkstatt mit vielleicht vielen "billigen" Lehrlingen besser macht?
• AfricaTwin am 8.6.2012
  Große und kleine Werkstätten geben sich nix, wenn der interne "Qualitätsprozeß" und der Willen fehlen. Was der eine großspurig und chromprotzend mit pfuschenden Lehrlingen verdengelt (ach die alte Transe, da lassen wir mal den (S)(D)epp dran, der hat´s ja noch net kapiert wie´s geht mit dem Druckluftschrauber an der Bremssattelschraube, und nachher macht er noch die GS vom Herrn Anwalt kaputt, des wär´ ja nix), macht der andere mit "hammwer scho immer so gmacht, i klopp des Lager grad scho nei in des Alu-Naben-Geraffel, des passt scho´"-Vorgehen kaputt.
  
  Werkstätten, die mitdenken, sind selten geworden. Die spezifischen Probleme des eigenen Moppeds kennt der ambitionierte Selbstschrauber eh besser als jede Werkstatt, selbst bei Markenwerkstätten. Verschlissene GAW? Hat mein seit 25 Jahren ansässiger HH angeblich nie von gehört. Regler? Nee, wieso, da gibt´s keine Probleme. Ja tauscht man halt gegen Honda-Originalteil. Benzinpumpe? Ja die muß halt ab und zu mal getauscht werden. Reparatursatz? Nee, hat Honda nicht im Programm, kann ich nicht, kenne ich nicht. Was glaubst Du, wie viele Werkstätten einen klemmenden Fernlichtschalter oder nicht funktionierenden Blinkerschalter mit Schraubendreher und Kontaktspray in Gang setzen und wie viele eine neue Lenkerarmatur verbauen?
  
  Ich weiß gerne, wer an meinen Sachen schraubt, Auto wie Mopped; deshalb gehe ich lieber zu den kleinen, alteingesessenen; die sind dann auch noch persönlich schuld und können es nicht auf einen schieben, der jetzt gerade "aushäusig in nicht fußläufiger Entfernung zu Tisch" ist.
  
  Nimm den Kreidler-Kenner.
  
  Grüße
  Chris
• Jobitrice am 8.6.2012
  Ich denke auch selber machen ist am Besten. Eine freie kleine Werkstatt ist mit Sicherheit auch viel besser als einfach zum HH. Siehe mein Erlebnis im Forum: "K&N Lufi, Wartung und ich hab den Eindruck es läuft nicht so wie vorher..."
• Athrun am 9.6.2012
  Eine meiner wichtigsten Anforderungen allg. an eine Werkstatt ist, dass sie keine Fahrzeuge verkaufen. Nur wer vom reparieren lebt, hat ein Interesse an einer möglichst langen Lebensdauer. (2x wurde an meinen Fahrzeugen sabotiert, 1x Zahnriemen bei einem VW-Betrieb derart streng gespannt dass das Spannrollenlager gequietscht hat, was ich sofort bemerkt habe, -1x Öl bei einem Chrysler derart überfüllt, so dass die Kurbelwelle das Öl aufgequirlt hat; leider zu spät bemerkt).
  Trau keinem Händler mit angeschlossener Werkstätte, wenn dein Fahrzeug alt ist und viele Kilometer drauf hat - ist leider meine Erfahrung.
  
  Wenn diese Werkstatt nur so kleine Roller und Mopeds verkauft würde ich ihr das aber nicht negativ auslegen.
• Michael1972 am 9.6.2012
  und wennse nur reparieren und Dir den nächsten Defekt gleich einbauen dass Du bald wiederkommst, bringt Dir das auch nix. Entweder man kann der Werkstatt trauen ob die was verkaufen oder nicht, oder es sind Abzocker dann, ist es egal was die anbieten oder nicht.