Moin,
nach zu vielen Jahren des Stehens (2015 HU abgelaufen - die gelbe Plakette fällt jetzt gar nicht mehr auf :)) möchte ich meine Transalp jetzt endlich wieder ans laufen bekommen.
Die Bremskolben scheinen festzuhängen, zumindest haben sie sich keinen mm mehr zurück bewegt und der Bremssattel musste mit sanfter Gewalt von der Scheibe geschoben werden. Nun liegt der Patient auf meiner Werkbank, aber ich bekomme die Schraube 16 (MM93-F0901A) nicht ab, rostig und gut fest.
Der erste Schraubendreher hat die Ecken leicht rundgenudelt, dann habe ich noch einen passgenauen Bit (was die länge angeht, minimal überbreit) in den Schlitz gefördert bekommen, aber da dreht sich auch nichts, trotz mehrern Stunden Caramba rostlöser.
Meine nächste Idee wäre das Ausbohren auf der Standbohrmaschine, was meint ihr?
Danke
Moritz
Technik: Bremssattelbelagstifthalteschraube fest
- Leg das vorher mal in Coca Cola ( kein Witz ) und warte einen Tag.
Dann versuche es nochmal. - Ein paar hammerschläge auf mdie Schraube bewirken manchmal Wunder.
Ausbohren nur, wenn Du einen M10x1 Gewindebohrer hast!!!
Klaus - ... geht, ABER ...!
Sattel sehr gut fixieren ist oberstes Gebot. am besten in Frischhaltefolie wickeln und in einer kleinen Kiste in Gips gießen. Absolut senkrecht ausrichten! Ein gutes Sandkissen geht auch.
Probleme: Bohrer wandert aus. Bohrer geht zu tief und beschädigt den Sitz des Gewindestifts.
Hilft: Führung anfertigen. Gewinde 10 x 1 . Ich habe dafür Einschraubkappen, die ich auf der Drehe zentriert passend durchbohre.
Was Du vorher versuchen solltest:
der 6er Inbus des Bolzens nudelt leicht aus - aus die Maus, aber vielleicht hilt es, einen Torx (mittel-sanft) einzuschlagen.
Wenn NEIN, dann den Inbus leicht ausbohren. Dann mit einem abgenutzten (!!!) Steinbohrer mit max 7 mm Durchmesser LINKS drehend und mit Schlagfunktion (Vibrationen) versuchen, den Bolzen zu lösen. Reibungshitze und kalt mit Kältespray schocken.
Variation: Schlagschrauber links gehend.
Wenn ausbohren notwendig, dann dünnen Randstehen lassen und Schlitz händisch mit Dremel einfräsen; kann man den Rest mit einer Stahlnadel aushebeln.
Alles sehr vorsichtig machen, der Sattel ist aus Alu und der Bolzen aus Stahl, das sagt alles.
Die Kolben NIE mit Pressluft auspressen! Und wenn, dann die Pfoten in Sicherheit bringen! Und mit Holz hinterlegen, Stück um Stück, denn wenn ein Kolben raus geht, hat der andere verloren. Aber normalerweise reicht haushaltsübliche Pressluft nicht. Ich habe dafür eine alte Bremspumpe, mit der drücke ich alles raus. Und Auszieher schaden auch nicht.
Viel Vergnügen! Der letzte Sattel, den ich gemacht habe, hat mich glatte 2 Tage Lebenszeit und einen Sack voll Nerven gekostet. Geduld und Spucke sind gefragt.
Und wenn Du einen Bohrer abbrichst, hast Du gleich 2 Probleme.
H. - Hammerschläge gab es schon, Cola noch nicht, die müsste ich auch erst kaufen fahren.
Was Du vorher versuchen solltest:
der 6er Inbus des Bolzens nudelt leicht aus - aus die Maus, aber vielleicht hilt es, einen Torx (mittel-sanft) einzuschlagen.
Ich bin noch gar nicht beim Bolzen, sondern noch bei der Madenschraube mit Schlitz, die davor sitzt.
Grüße
Moritz
Hammerschläge gab es schon, Cola noch nicht, die müsste ich auch erst kaufen fahren.
Was Du vorher versuchen solltest:
der 6er Inbus des Bolzens nudelt leicht aus - aus die Maus, aber vielleicht hilt es, einen Torx (mittel-sanft) einzuschlagen.
Ich bin noch gar nicht beim Bolzen, sondern noch bei der Madenschraube mit Schlitz, die davor sitzt.Grüße
Moritz
Ach da helfen Hammerschläge, aber dazu sollte der Bremssattel ausgebaut und auf sicherem Untergrund gearbeitet werden.Die Kolben NIE mit Pressluft auspressen!
Wie dann? Rauslocken mit Futter klappt nie- ... schreib ich doch, mit Pumpe und Bremsflüssigkeit.
Pressluft hat den grandiosen Nachteil, endlos nachzudrücken, halbiertes Volumen, doppelter Druck. Da werden die Kolben zu Geschossen, wenn man nicht aufpasst. Mit einer Bremspumpe oder sonstigen Hydraulik, hört der Druck im mm-Bereich schlagartig auf.
In Waffenwerkstätten werden stecken gebliebene Projektile mit Fettpressen ausgedrückt. Mehrere Hundert bar.
Zudem, da stehen vielleicht 10 bar gegen 150 bar.
H. - mit der Bremspumpe gehts raus, wenn nicht allzu fest sitzend, manchmal kommt aber auch nur ein Kolben raus, deswegen muss eh was dazwischen zum Blockieren. Druckluft kommt immer dann zum Einsatz wenn die Kolben zu schwergängig sind, klar muss man die Kolben gegen rausschiessen sichern. Wenn auch Druckluft nicht mehr reicht, dann kommt die Fettpresse zum Einsatz, damit hab ich bisher noch alles rausbekommen, ist aber viel mehr Putzarbeit als bei Druckluft.
Deswegen würde ich niemals auf eines der Verfahren verzichten, man nimmt immer das nächstliegende - Am einfachsten ist natürlich die Methode, die Kolben peu á peu mit dem Bremsdruck rauszudrücken, zum Schluss unter Beilage immer dünnerer Brettchen oder Blechstreifen. Und immer aufpassen, dass bis zum Schluss kein Kolben rausflutscht.
Manchmal blieb dann doch ein Kolben hängen; ich habe mir dann von BGS eine Bremskolbenzange geholt (< € 20,-). Die ist zwar ergonomisch für'n A... (man muss fest zupacken und dann schneiden die Griffe in die Hand), half aber bislang selbst dann, wenn ich mal Kolben ohne Bremsdruck rausbekommen musste.
Luftdruck habe ich einmal gemacht - geht, aber nur dick eingepackt, denn das mit dem "Geschoss" stimmt.
Ich habe übrigens immer einen Satz Bremssättel überholt da liegen - wenn's Zeit wird, sind die schnell gewechselt und die Flüssigkeit auch (vielleicht zuu oft, aber die paar Euro ...)
Überholen tu ich den überzähligen Satz dann in der fahrerischen "Sauregurkenzeit".
Detlev - Man braucht ja nur ein Holz zwischenzulegen, das es die Kolben fast rausdrückt, aber eben nicht ganz.
Dann ist das kein Problem mit Druckluft.
Mach ich immer so, und wenn sie fast heraussen sind, dann geht der letzte Rest auch einfach. - Reden wir über fest sitzende Kolben?
H. - Ja
Wobei ich auch nicht festsitzende so rausdrücke, weil es schnell geht, und einfach ist.
Wie gesagt, ich lege halt ein Holz dazwischen und hab kein Problem. - Ich nehme als Zwischenlage einige Zollstocklagen und entferne diese nacheinander. Da schießt`s die Kolben auch mit Pressluft nicht so schnell raus.
Ging bisher immer problemlos. Das letzte Mal letzte Woche.
Klaus
...
Nun liegt der Patient auf meiner Werkbank, aber ich bekomme die Schraube 16 (MM93-F0901A) nicht ab, rostig und gut fest.
Der erste Schraubendreher hat die Ecken leicht rundgenudelt, dann habe ich noch einen passgenauen Bit (was die länge angeht, minimal überbreit) in den Schlitz gefördert bekommen, aber da dreht sich auch nichts, trotz mehrern Stunden Caramba rostlöser.
Meine nächste Idee wäre das Ausbohren auf der Standbohrmaschine, was meint ihr?
... um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen, wie weit bist Du?
"Rosten" kann da eigentlich nichts, aber Stahl (vor allem VA) und Alu können eine sehr innige Verbindung eingehen und da ist diese Kappe nur der Anfang.
Ehedem war geschrieben, dass diese Kappe mit 16 Nm (???) angezogen werden soll, sozusagen als Kontermutter zum eigentlichen Haltebolzen. Bei späteren Modellen ist das auf max 10 Nm reduziert worden und um 2000 ist Honda dazu übergegangen, die Stahlkappe gegen einen Gummipfropf zu tauschen, aber der ist inzwischen auch weggefallen - weil es nichts bringt, außer (Salz-)Wasser rein und nicht mehr raus. Den Bolzen wie vorgeschrieben anziehen und den entstehenden Hohlraum mit etwas Fett (z.B. Castrol LMX Li-Komplexfett) versehen und 2x im Jahr auffrischen, wenn nicht ohnehin Belagwechsel angesagt ist.
Der Bolzen frisst sich gern mit seinem Schaft in dem Durchgang des Sattels zu den Belägen hin fest, habe ich auch schon mal ausbohren müssen; heikle Angelegenheit! Seither fette ich die Stiftansätze und den konischen Sitz im Gewinde bei der Montage leicht ein, damit es beim Eindrehen von innen nach außen gepresst wird und somit die Bohrung verschließt. Sicherlich kein Allheilmittel, aber fürs Erste hilfts.
Und dann war da noch einer mit einem Problem, der hatte vor lauter Angst, dass der Haltebolzen verloren gehen könnte, nicht nur grobmotorisch angeknallt, sondern zusätzlich auch noch Loctite verwendet. Da kommt Freude auf! Aber ist ja egal, warum man ausbohren muss ....
H.- Ich habe auch schon öfter die Konterschraube durch einen abgesägten und planierten Haltebolzen (also nur das Gewindestück mit dem Imbus) ersetzt. Lässt sich auf jeden Fall besser lösen als die originale Schlitzschraube und kost nix.
Klaus - ich hab bei meiner damaligen RD10 als die Inbusköpfe ausgenudelt waren die Belagstifte der RD13 ABS verwendet, haben aussensechskant der aus dem Sattel herausragt. Wenn man eh Stifte kaufen muss, dann diese. Ob die bei allen Sätteln der Transe passen, kann ich nicht sagen
http://zsf-motorrad.de/product/7219 - ... gute Idee, danke für den Tipp.
Das Gewinde wird überall gleich sein, M10 x 1.
H. - Achso, apropos ausbohren.
Sehr zu empfehlen, mit Links-Bohrern zu arbeiten. Hat den unschätzbaren Vorteil, dass wenn sich das Fragment der Bolzens lösen sollte, er sich dabei rausdreht. Bohrt man mit den normalen Rechts-Bohrern, bleibt er wo er ist und zieht sich schlimmstenfalls noch weiter fest; in jedem Fall ist dann komplettes Ausbohren angesagt.
H. - Mein Tipp für alle Schrauben am Motorrad
Weicon anti-seize ... um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen, wie weit bist Du?
Noch hat sich rein gar nichts getan; ich habe mittlerweile den Tipp gelesen den Stahl auf >200° zu erhitzen, womit Wasser aus dem Aluminiumhydroxid getrieben wird (https://www.trans-ocean.org/Bericht-lesen/ArticleId/1948/Was-tun-bei-festsitzenden-Schrauben-im-Aluminium).
Aber weder zum Erhitzen noch zum Links-Ausbohren habe ich passendes Equipment hier, da ist also erstmal warten auf den Paketboten angesagt.
ich hab bei meiner damaligen RD10 als die Inbusköpfe ausgenudelt waren die Belagstifte der RD13 ABS verwendet, haben aussensechskant der aus dem Sattel herausragt. Wenn man eh Stifte kaufen muss, dann diese. Ob die bei allen Sätteln der Transe passen, kann ich nicht sagen
http://zsf-motorrad.de/product/7219
Blöde Frage dazu: Dann brauche ich keine Abdeckkappe mehr (die ja hier das Problem darstellt), bzw. es ist gar kein Platz mehr dafür da, weil der Stift so weit herausragt, richtig?
Bei meiner PD06 ist der Stift der hinteren Bremse etwas ausgenudelt (aber lässt sich hoffentlich noch einfach herausschrauben!), dann würde ich den gleich durch den "besseren" ersetzen.
Viele Grüße
Thomas- genau das Käppchen kriegt man nicht mehr rein, weil der Sechskant so 6-7mm raussteht.
beim hinteren Sattel gibts den hier, ob das dann passt musste halt kucken
http://zsf-motorrad.de/product/6689 - Hallo,
das selbe hatte ich voriges Jahr im Winter als die Beläge runter waren und ich sie schnell mal wechseln wollte.....dachte ich... ich fühle also mit Dir.
Es waren Käppchen und auch die Stifte fest.
Käppchen habe ich ausgebohrt soweit so gut dachte ich, aber die Stifte waren dann auch fest gefressen und die Imbus Löcher beim ersten Versuch sofort überdreht, also ausgenudelt.
Also gegoogelt, wie was wo.... und Links Ausdreher bestellt, und auf den Postboten gewartet.
Als der dann da war, war die Sache in 30 Minuten erledigt, die Stifte gingen damit sauber raus.
Seit dem schraube ich Stift und Käppchen (Gewinde eingefettet) nur mehr handfest ein, und hatte nie wieder diese Probleme.
Vorher hatte ich sie immer schön fest angezogen - linksausdreher sind teufelszeug, wenns die dann drine abbrichst wirds echt doof weil sackhart die dinger....
dann geht fast nur noch bohrwerk, aber selbst da versagen die meisten bohrer einfach, letzte möglichkeit, einen guten teuren steinbohrer umzuschleifen, sprich die widia platten zu schneiden zu schleifen, sind härter als jeder käufliche metallbohrer
ist aber mit normalen hausmitteln kaum bis gar nicht machbar....