Hallo Forumsgemeinde.
Mir ist es jetzt schon zweimal passiert, dass bei sehr schwerer Beladung, hoher Außentemperatur und gleichzeitiger, sehr zügiger Fahrweise auf längeren Pässen die Hinterradbremse weich geworden ist. Letzte Woche den Vrsic runter, ungefähr in der Hälfte hat sich die Bremse, ohne Vorankündigung von einem Moment auf den nächsten komplett verabschiedet - Null Bremswirkung. Nach 20 Minuten Wartezeit war alles wieder gut. Bevor jetzt so Sprüche kommen wie "Wer bremst ist Feige etc....", glaubt mir, ich habe nicht ständig auf der Bremse gestanden - im Gegenteil - nur da wo es sein musste, vor den gepflasterten Kehren herzhaft zugelangt. Die Bremsscheibe war zwar blau, hat aber nicht geglüht.
Bremsflüssigkeit, Klötze und Scheibe (Ferodo) sind ein Jahr alt. (Es schleift nix, Bremse funktioniert sonst einwandfrei)
Das gleiche ist mir schon mal (2009) mit einer schon etwas abgenutzten Originalscheibe und Sinterbelägen auf dem Wurzenpass passiert.
Frage: Gibt es Bremsflüssigkeit mit höherem Siedepunkt - bringt das was ? Oder sollte ich lieber wieder zurück auf organische Beläge wechseln, könnte mir vorstellen das dann die Scheibe nicht ganz so heiß wird ? Hat das Problem überhaupt schon mal jemand gehabt ?
Gruß: Frank
Technik: Bremse hinten wird weich
- blaue Bremsscheibe ist nicht wirklich gut, Ferodo ist zwar nen Markenhersteller für Bremsenteile aber scheinbar taugt die Kombi die Du drauf hast doch nicht so gut.
- Jo gleiches Problem habe ich auch in den Bergen.Habe den Sinterbelag gewechselt auf organische Beläge,es ist auf jeden Fall besser geworden doch nicht weg.Habe auch schonmal direkt nachdem der Bremsdruck nachlies die Bremse entlüftet,es war luft drin.Da scheint die Bremse doch überfordert und die Bremsflüssigkeit kocht und bildet Blasen.Meine Bremsscheibe hinten wird auch blau,werde im Winter mal auf Stahlflex wechseln(Bessere Wärmeableitung) und hoffe das es hilft.
Bremsflüssigkeit mit einem höheren Siedepunkt die gibt es aus dem Motorsport,aber ob das die Manschetten der Bremszylinder vertragen weiss ich nicht.Grüsse Ralle - Das war bei mir auch so. Ein Wechsel der Bremsflüssigkeit hatte das auch nicht verändert. Da noch die ersten Originalbremsleitungen dran und inzwischen über 10 Jahre alt waren, habe ich vor 2 Jahren Stahlflex Leitungen montiert. Danach ist es nie wieder aufgetreten (Beläge und Scheibe hinten sind immer noch die gleichen, mit denen das Problem auftrat).
Gruß
Peter - Hallo Heizer
Ihr solltet vieleicht mal euren Fahrstil b.z.w. die Bremsphilisophie überdenken.
Beim harten Anbremsen sollte das Hinterrad eigentlich in der Luft sein und so kann die Hinterradbremse eigentlich nie überhitzen
Aber mal im Ernst: Die Hinterradbremse benutze ich eigentlich nur auf Sand, Schotter oder kurz zum Einlenken in Kurven. Die haupsächliche Bremsleistung setzten die große Doppelscheiben am Vorderrad um. Beim scharfen Anbremsen neigt die hintere Bremse eher zum Blockieren und macht die ganze Fuhre unruhig.....
Gruß Ralf
Hallo Heizer
Ihr solltet vieleicht mal euren Fahrstil b.z.w. die Bremsphilisophie überdenken.
Beim harten Anbremsen sollte das Hinterrad eigentlich in der Luft sein und so kann die Hinterradbremse eigentlich nie überhitzen
Aber mal im Ernst: Die Hinterradbremse benutze ich eigentlich nur auf Sand, Schotter oder kurz zum Einlenken in Kurven. Die haupsächliche Bremsleistung setzten die große Doppelscheiben am Vorderrad um. Beim scharfen Anbremsen neigt die hintere Bremse eher zum Blockieren und macht die ganze Fuhre unruhig.....
Gruß Ralf
Stimmt. wenn die bremse überhitzt und die flüssigkeit in ordnung ist, deutet da meist auf falsches bremsverhalten hin. besonders beim bergabfahren ist es relativ sinnlos (auf asphalt) hinten zu bremsen, da die hintere bremse ja nur einen bruchteil der bremswirkung der vorderen aufweist, weil das heck leichter wird, und dadurch bei einer harten bremsung das hinterrad zum blockieren neigt. grundsätzllich sollten bergab die motorbremse, die beim V-motor eh nicht schlecht ist, und die vorderbremse zum einsatz kommen. wer die hintere bremse dazu nutzen will, aus der serpentine besser rauszukommen, muss kombinieren.
rom- Ihr Alttransenreiter wisst schon dass es auch Transen mit Kombibremse gibt, mit dem Fussbremspedal bremsts hinten und an einem Bremskolben vorne. Sehr bequem wenn man in den Alpen unterwegs ist, da der Fuss mehr Kraft hat als die Hand, kann man sich schön bisl die Hand entlasten und bremsen tuts damit ganz ok.
- tja, nur anscheinend nicht gut genug, und soviel ich weiß, auch nicht bei der rd11. und selbst wenn, ist das auch mit vorsicht zu genießen, da diese funktion nicht davor schützt, bei längeren bergabfahrten die hinterbremse zu überhitzen.
ich kenne übrigens einige biker, die mit dieser bremseigenschaft gar nicht mal sooo zufrieden sind.
aber das ist eine andere geschichte.
es ist einfach so, daß durch die gewichtsverteilung beim bremsen die vorderbremse wegen der besseren bremswirkung bei geringerer temperaturentwicklung zu bevorzugen ist.
und, ich bin stolz, ein "alttransenreiter" zu sein
rom - die RD11 hat keine, wollts ja nur erwähnen da ja das hintere Bremsen allgemein ausgeschlossen wurde, gilt aber halt nicht für die RD13/15 und bremsen tuts gut genug wenn man nicht gerade schnell unterwegs ist.
- Hallo zusammen
Ihr seid ja lustig.Wenn du vorne nur eine Bremsscheibe hast mußt du in den Alpen alles nutzen was dir an Bremse zu verfügung steht.Da wird auch mal die hintere Scheibe blau.
OK.ich gebe ja zu das ich die hintere Bremse nutze um aus den engen Kehren besser raus zu kommen. OK.ich gebe ja zu das ich die hintere Bremse nutze um aus den engen Kehren besser raus zu kommen.
mach ich ja auch zeitweise, aber zum anbremsen nehm ich nur die vordere, die bei mir wirklich sehr gut geht, seit ich dran gefummelt hab. die originale ist ja nicht gerade der bringe. ich hab grad ne woche bergfahren in montenegro hinter mir, wo es keine kehre gibt, die nicht völlig zumacht.
natürlich ist das alles ja nicht komplett zu verallgemeinern, es wird halt so sein, daß der eine oder andere es einfach übertrieben hat, sonst würden die hinterbremsen nicht überhitzen. da ich eine trommelbremse hab, muß ich an sowas nicht denken.
rom
Hallo Heizer
Ihr solltet vieleicht mal euren Fahrstil b.z.w. die Bremsphilisophie überdenken.
Beim harten Anbremsen sollte das Hinterrad eigentlich in der Luft sein und so kann die Hinterradbremse eigentlich nie überhitzen
Aber mal im Ernst: Die Hinterradbremse benutze ich eigentlich nur auf Sand, Schotter oder kurz zum Einlenken in Kurven. Die haupsächliche Bremsleistung setzten die große Doppelscheiben am Vorderrad um. Beim scharfen Anbremsen neigt die hintere Bremse eher zum Blockieren und macht die ganze Fuhre unruhig.....
Gruß Ralf
Stimmt. wenn die bremse überhitzt und die flüssigkeit in ordnung ist, deutet da meist auf falsches bremsverhalten hin. besonders beim bergabfahren ist es relativ sinnlos (auf asphalt) hinten zu bremsen, da die hintere bremse ja nur einen bruchteil der bremswirkung der vorderen aufweist, weil das heck leichter wird, und dadurch bei einer harten bremsung das hinterrad zum blockieren neigt. grundsätzllich sollten bergab die motorbremse, die beim V-motor eh nicht schlecht ist, und die vorderbremse zum einsatz kommen. wer die hintere bremse dazu nutzen will, aus der serpentine besser rauszukommen, muss kombinieren.
rom
HI an alle die geantwortet haben.
Ich bilde mir ein zu wissen, wie ich die hintere Bremse zu benutzen habe. Ich habe ja auch in meinem ursprünglichen Post geschrieben dass die Bremse nur unter extremen Bedingungen weich wird. Also auf Reisen, knallvoll beladen und sehr zügiger Fahrweise. Wenn du beispielsweise auf der Nordrampe des Vrsic-Passes, wo die Kehren gepflastert sind, und wo der Sand aus den Fugen des Pflasters auf der Straße liegt, vorne so bremst wie von Ralf-KI beschrieben, liegst du sofort auf der Fresse. Die Motorbremse macht übrigens bei schwerer Karre und 18% Gefälle nicht mehr viel.
Wenn viel Verkehr ist, wie vor 2 Wochen in Slowenien (Harley-Treffen Faaker See) dann brauchst du die hintere Bremse auch in jeder Kehre bergauf, um auf deiner Seite zu bleiben. (Wenn du flott vorwärts kommen möchtest)
Auch ich komme gerade von einem mehrwöchigen Balkantrip zurück, BIH, MNE, AL, HR und SLO. In der Vergangenheit war ich auch schon mal mit der Transe in der Türkei, Syrien, Jordanien und Israel und Letztes Jahr in den Karpaten. Ich will hier nicht den Helden raushängen lassen, ganz im Gegenteil - ABER ICH BRAUCHE MEINE HINTERRADBREMSE SCHON. (Zumindest wenn ich zügig fahren möchte)
Ich denke das mittelfristig ein anderer Hobel fällig wird, weil das Potential der Transe mit diesem Gewicht wohl am Limit ist.
Aber vielen Dank an Ralle und 3RD, es scheint etwas zu bringen auf Stahlflex zu wechseln, das werde ich als nächstes mal in Angriff nehmen. Lieber Sinter oder organisch ? Originalscheibe oder dünnere Zubehörscheibe ? Was denkt ihr ?
Nix für ungut, Gruß: Frank
http://www.hifivestudios.de/Alp/16180.jpg- Hallo Frank,
ich habe organische Beläge und die Originalscheibe, allerdings ist meine auch eine PD06, Bj. 95. Ich war eine Woche vor Dir (und vor den ganzen Harleys) in Slowenien. Vollbepackt und mit Sozia, vorne nur eine Scheibe (allerdings seit diesem Jahr eine 320er) ... ich brauche meine Hinterradbremse. Und das schon immer. Als die Transe noch jünger war, wurde die Bremse auch nicht weich. Da sich durch den Wechsel auf Stahlflex das Ganze erledigt hatte, vermute ich, dass es an der Zeit war, die Leitungen zu erneuern.
Gruß, Peter - Man sollte daran denken, dass die hygroskopische Eigenschaft der Bremsflüssigkeit sich in alten Gummileitungen noch mehr bemerkbar macht, als in neuen. Die Porosität des nicht mehr so elatischen Gummis reicht zwar vielleicht noch nicht aus, Bremsflüssigkeit rauszulassen, aber eventuell schon dazu, Wasserdampf reinzulassen. Dann kann u. U. schon nach einem Jahr Fading auftreten.
Mein Tipp deshalb: Neue Stahlflexleitungen. Und vielleicht doch auf eine optimale Kombi von Bremsscheibe und Belägen achten. Die Sinterbeläge beißen zwar auf der Originalscheibe richtig zu, dafür ist aber logischerweise der Verschleiß und selbstverständlich auch die Wärmeentwicklung entsprechend höher (Energieerhaltungssatz... ).
Grüße
Carsten Die Sinterbeläge beißen zwar auf der Originalscheibe richtig zu, dafür ist aber logischerweise der Verschleiß und selbstverständlich auch die Wärmeentwicklung entsprechend höher (Energieerhaltungssatz... ).
Ist da dann auch eingerechnet dass bei gleicher Hangabtriebskraft bei grösserer Bremswirkung durch bessere Bremsbeläge und Scheibe der Bremsweg und somit auch die Zeit in der die Bremse betätigt wird, kürzer ist?Hmm. Nee. Gerechnet habe ich nichts. Aber wir können ja mal drüber nachdenken. Es wird allerdings nur klappen, wenn wir außer der Energie noch den Faktor Zeit mit hineinziehen. Wir überführen einen sich bewegenden Körper mit der kinetischen Energie E1=1/2*m*v1^2 in einen Zustand mit der kinetischen Energie E2=1/2*m*v2^2. Nun ist das mit den zwei Geschwindigkeiten genauso, wie beim Beschleunigen. Wenn ich weniger Zeit dafür aufbringen will, brauche ich dafür mehr Leistung. Energie pro Zeit ist Leistung. P=dE/dt. Wenn also die halbe Zeit für das Beschleunigen aufbringe (z. B. von 50 auf 100 km/h), brauche ich dafür die doppelte Leistung (mal idealistisch gedacht und Reibung, Luftwiderstand und den ganzen anderen Firlefanz außen vor gelassen). Also z. B. 40 kW statt 20 kW. Genauso ist das dann mit der Bremsleistung. Da muss mehr Leistung aufgebracht werden, wenn ich die kinetische Energie in einer kürzeren Zeit vernichte. Und mit dieser Mehrleistung wird meine Bremsscheibe aufgeheizt. Sie wird also heißer, wenn ich kürzerer Zeit dieselbe Verzögerung erreichen will. Nicht weniger heiß. Das ist derselbe Effekt, den ich habe, wenn ich meine Masse erhöhe und die Zeit dabei unverändert lasse. Auch dann wird die Bremse mit entsprechend mehr Leistung aufgeheizt. Und natürlich entsprechend heißer. Entspricht der Beobachtung, die FrankRD11 gemacht hat. Bei "schwerer Beladung" wird die Bremse heißer. Genauso, wie sie bei "kürzerer Zeit" heißer wird. Und: Je heißer, desto Fading. Ist da dann auch eingerechnet dass bei gleicher Hangabtriebskraft bei grösserer Bremswirkung durch bessere Bremsbeläge und Scheibe der Bremsweg und somit auch die Zeit in der die Bremse betätigt wird, kürzer ist?
Grüße
Carsten
PS: Ich lasse mich gerne belehren, wenn da ein grober Fehler in den obigen Ausführungen steckt. Aber das ist natürlich alles nur noch in gerigem Maße on-topic.- Hallo Carsten und Peter,
danke für die Antworten - sehr hilfreich. Dann werde ich hinten jetzt mal auf Stahlflex umbauen und zunächst mal mit organischen Belägen anfangen. (Auf Sinter wechseln kann ich ja immer noch)
Etwas Bauchschmerzen bereitet mir noch die Ferodo-Scheibe, dass die beim nächsten TÜV noch mal durch geht glaube ich nicht, wegen der Riefen. Dann hätte diese Scheibe gerade mal 1,5 Jahre gehalten - bischen dünne. Die war aber auch im Neuzustand schon 1mm dünner als die Originale.
Originalscheibe ist halt sauteuer.
Gruß: Frank
http://www.hifivestudios.de/Alp/15572.jpg - Ist zwar ein uralter Thread,
aber ich bin halt nicht so oft in Slowenien,
Es ging darum dass meine hintere Bremse bei sehr zügiger Fahrweise auf Pässen und schwerer Beladung ab und zu schon mal gekocht hat. Es wurden unterschiedliche Theorien zur Abhilfe aufgestellt. Da ich die selben Pässe (und noch viel mehr) in den letzten Wochen wieder gefahren bin, mit noch mehr Gepäck, kann ich jetzt zweifelsfrei bestätigen:
Der Wechsel auf Stahlflex und organ. Belägen hat das Problem komplett beseitigt.
Gruß: Frank