Hallo,
ich habe festgestellt, dass bei mir der Ölstand seit dem Kauf im April noch nicht gesunken ist. Gestern fiel mir auf, dass er sogar etwas gestiegen ist (ich kann nicht sagen wie viel, aber man merkt es schon). Ich finde, das Öl ist etwas dünnflüssiger geworden und ich würde sagen es riecht etwas nach Sprit. Beim direkten Vergleich von dem Öl im Motor zu neuem Öl beim reiben zwischen den Fingern fand ich, dass das neue Öl deutlich besser schmiert (das alte Öl ist schon etwa 6000km gelaufen). Oft hatte ich das Motorrad auch für den Weg zur Arbeit (ich habe gelesen, dass Benzin im Öl oft bei Kurzstreckenfahrzeugen auftritt (bei mir tägl. 2x20km)).
Da ich demnächst eine Tour in den Iran plane, würde ich gern vor der Abreise noch Fehler ausschließen/beheben. Zuerst stünde ein Ölwechsel an. Bei der Reise sind die Tagesrouten mit 200-300km ja auch länger, dass der Sprit dann eventuell auch selbst verdampft, wenn der Motor warm wird. Außerdem wollte ich mal noch die Kompression messen, um zu schauen ob diese bei beiden Zylindern ähnlich ist. Sonst könnte man ja eventell auf verschlissene Kolbenringe schließen (was ich nicht hoffe , da hier ja ein Motorschaden resultieren könnte). Der Motor hat jetzt etwa 73000km runter (silberner, BJ94).
Kann das vielleicht jemand von euch mal einschätzen? Mache ich mir da zu viel Sorgen und ich kann nach dem Ölwechsel auch größere Strecken einfach normal weiter fahren oder sollte ich da noch was checken?
Für alle Tipps und Anmerkungen wäre ich sehr dankbar
Stefan
Technik: Benzin im Öl, was tun?
- Hallo Stefan,
Dieses Phänomen hatte meine Transalp auch mal.
Da lag es am Benzinhahn. hier ist das Benzin im Stand über den Unterdruckschlauch in den Zylinder gelaufen und dann nach unten durchgesickert (Membran defekt). Gemerkt hatte ich dass allerdings erst, als der Anlasser es nicht mehr schaffte den Motor zu drehen, weil der Zylinder voll Benzin war.
Es gibt sicher noch viele andere Möglichkeiten an denen das bei Deiner Maschine liegen kann. Aber das ist erst einmal die am einfachsten zu überprüfende. Einfach den Schlauch vom Zylinder abziehen und dann mit einer Spritze daran saugen.
Gruß
Holger - Eigentlich müßen es ja 2 Fehler sein, der Benzinhahn läßt durch und die Schwimmernadel schließt auch nicht mehr richtig.
Denn sonst könnte trotz defektem Benzinhahn kein Benzin in die Vergaser laufen. - Das hört sich bei dem (verhältnismäßig) niedrigen km-Stand nach einem Kurzstreckenproblem an.
So, wie Du es schon vermutet hast.
Ich würde lediglich Öl und Filter wechseln vor der Tour.
Der Benzinhahn ist eine Fehlkonstruktion!
Ich habe diesen ganzen Membranmist ausgebaut und habe jetzt die Optionen auf-zu-Reserve.
Unterdruck hin, Membrane her. - Wenn ich die Spritze am Unterdruckschlauch anschließe kommt kein Benzin. Der Schlauch riecht auch nicht nach Benzin oder so..das würde ich ausschließen.
- Benzinschlauch riecht nicht nach Benzin ???
Haste den kleinen Dünnen abgezogen?
H. - Ich habe den Unterdruckschlauch getestet, der vom Benzinhahn zum Motor geht. Holger meinte ja, dass bei ihm der Benzin darüber direkt in den Zylinder lief. Das im Benzinschlauch Benzin ist, ist ja normal. Da brauche ich nix zu
Ich habe den Unterdruckschlauch getestet, der vom Benzinhahn zum Motor geht. Holger meinte ja, dass bei ihm der Benzin darüber direkt in den Zylinder lief. Das im Benzinschlauch Benzin ist, ist ja normal. Da brauche ich nix zu
Mir wäre auch überhaupt nicht klar, wie Benzin vom Ansaugtrakt in's Öl kommen sollte.
Ein bisschen Benzin schlüpft wohl im Kompressionstakt immer an den Ringen vorbei in's Öl, aber sobald das Öl Betriebstemperatur erreicht (was bei der kleinen TA bei 10km sicher der Fall sein sollte), würde das verdampfen und über die Kurbelwellengehäuse-Entlüftung (was für ein Wort!) nach draußen gelangen, oder? Dafür ist die schließlich da.
Ich würde mal noch dazu sagen, dass die Ölstandskontrolle bei der Transe keine exakte Wissenschaft ist.
pjIch habe den Unterdruckschlauch getestet, der vom Benzinhahn zum Motor geht. Holger meinte ja, dass bei ihm der Benzin darüber direkt in den Zylinder lief. Das im Benzinschlauch Benzin ist, ist ja normal. Da brauche ich nix zu
Ja, sorry, hatte ich mist-verstanden, ist mir hinterher auch aufgefallen, dass das anders gemeint ist.
Aber deswegen verstehe ich trotzdem nicht, wie durch den Unterdruckschlauch Benzin in den Zylinder gelangen sollte. Unter "Zylinder" verstehe ich in dem Zusammenhang den Brennraum und da hat der U-Druckanschluß mit Sicherheit keine Verbindung hin. Also sagen wir einfach Kurbelgehäuse und da könnte etwas dran sein. Ob da wirklich Sprit laufen könnte, weiss ich nicht, aber denkbar.
Die andere Geschichte hat Klausi33 ja schon angesprochen: Benzinhahn schließt nicht richtig UND ein Schwimmerventil am Vergaser sperrt nicht richtig ab, dann könnte der Zylinder (Brennraum) geflutet werden und Benzin an den Kolbenringen vorbei nach unten ins Öl gelangen.
Bei der Kurzstreckenfahrerei, zu der ich 20-Km-Trips nicht unbedingt zähle, könnte Benzin-Luftgemisch an den (noch) kalten Wandungen kondensieren und dann ebenfalls an den Kolbenringen vorbei gedrückt werden. Halte ich aber für unwahrscheinlich, das ist eher ein Problem bei Dieselmotoren und ich habe letzten Winter Öl absaugen lassen müssen, weil mit Diesel verdünnt. Der DB hat dafür sogar eine Kontrolllampe und wenn das Leuchten ggf übersehen oder nicht beachtet wird, besteht akute Gefahr eines massiven Motorschadens (lt.Handbuch).
Bleibt noch ein großer Posten Fragezeichen übrig: wie misst Du denn den Ölstand ???
Auf dem Hauptständer, Maschine nach vorn geneigt aufs Vorderrad, fehlen Dir scheinbar 200 - 300 ml Öl, die dann allzu gerne (schadlos) nachgefüllt werden, bis es stimmt. Messen tut man aber auf den Räder stehend und den Messschraubendeckel lose aufgesetzt. Jetzt hättest Du natürlich zuviel Öl drin nach der Anzeige am Stab.
Jetzt kann man sich über die Messmethode streiten, aber egal wie, immer auf die gleiche Art messen und gut ist. Nur dann kann man über Zunahme oder Verlust aussagekräftige Angaben machen.
Wenn Du ernsthafte Zweifel an der Menge hast, lasse das Öl ab und messe die Menge exakt (Ölfiltermenge verrechnen) und über Google findest Du Labors, die Dir exakt bestimmen können, ob und ggf wieviel Benzin im Öl sich befindet. Soll so um 50 € kosten. Sicher ist sicher und für Deine große Tour eine durchaus empfehlenswerte Investition.
H.- Wie Holger weiter oben schon schrieb hatte ich das Pb mit dem Benzinhahn auch schon:
Beide Membranen waren undicht,da war allerdings ueber Nacht durch den Unterdruckschlauch und Ansaugstutzen der Motorblock komplett vollgelaufen, bis zum Gewinde des Oelmesstabes
Die Unterdrucksteuerung des Benzinhahns habe ich dann stillgelegt, die Membranen durch Dichtungspappe ersetzt Aber deswegen verstehe ich trotzdem nicht, wie durch den Unterdruckschlauch Benzin in den Zylinder gelangen sollte. Unter "Zylinder" verstehe ich in dem Zusammenhang den Brennraum und da hat der U-Druckanschluß mit Sicherheit keine Verbindung hin. .
Hallo Horst,
der Unterdruckschlauch endet am Zylinder zwischen Vergaser und Brennkammer.
Wenn die Membran defekt ist, kann das Benzin durch die Schwerkraft bei geöffneten Einlassventil ungehindert in den Brennraum laufen und diesen dann fluten. Durch die Kolbenringe kann dann auch etwas zur Ölwanne durchsickern. Schließlich entsteht der Unterdruck für die normale Funktion des Benzinhahns durch den Ansaugunterdruck.
Wenn Du Dir das mal ansiehst, wirst Du Dir das auch erklären können.
Gruß
Holger- Danke für die Aufklärung, aber Du hast mein Anliegen falsch verstanden.
Das gilt nur für die neueren Motoren (meine RD 11 z.B.).
Die alten PD06-Möhren haben den Unterdruckanschluß am Motorgehäuse, weitab von Ansaugtrakt. Und um einen solchen Motor geht es doch, oder nicht?
Hier wird davon geredet, dass Benzin in den "Zylinder" gelangen kann. Das ist unpräzise und kann zu Missverständnissen führen.
Was ist "der Zylinder"? Gemeinhin versteht man den Brennraum darunter, was so natürlich auch nicht stimmt. Meint man den Zwischenraum zwischen dem außen sichtbaren Zylinder und der Laufbüchse oder meint man das Kurbelwellengehäuse als solches?
Ich weiss, haarspalterisch. Aber hier lesen Anfänger mit und da sollte man sich etwas genauer ausdrücken, bei unerschiedlichen Konstruktionsbedingungen ohnehin, sonst haben die gleich etwas Falsches im Hinterkopf. Und Du beziehst Dich auch auf neuere Motoren, da ist das ein ganz anderes Spiel!
Ab hier reden wir von der alten Motoren-Bauart.
Ob nun bei defekter Membran das Benzin diesen Weg finden kann, weiss ich wirklich nicht, habe auch bei meiner 92er noch kein Problem damit gehabt.
Wenn es so ist, sollte bei laufendem Motor oder Startversuchen (= Unterdruck liegt an) der Hahn nicht aufgehen, der Motor also nicht starten oder weiter laufen und bei zumindest längerer Standzeit der komplette Tankinhalt ins Kurbelwellengehäuse laufen können.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Honda eine solch liderliche Konstruktion einsetzt, denn mit einer beschädigten Membran muss man immer rechnen und ab einem gewissen Mischungsverhältnis könnte einem auch der Motor um die Ohren fliegen.
Ich bin dafür, dass das so nicht sein kann.
Anders im Falle des externen Ansaugens per Spritze oder ähnlichen Hilfsmitteln, da imitiert man einen Betriebszustand, den es so einfach nicht gibt. Steht der Motor oder springt nicht an, gibts auch keinen Unterdruck. Und die wenigen Umdrehungen von Startversuchen kann man mengenmäßig wohl vergessen. Im Übrigen erzeugt eine Spritze einen erheblich stärkeren Unterdruck als der Motor; der liegt bei ca -0,4 bis -0,5 bar. Die Spritze bringt locker -0,8 bar und mehr.
Bliebe noch der theoretische Fall, dass die Membran nur so ein ganz kleines bisschen kaputt ist, es reicht noch für den Hahn zu öffnen, aber Sprit wird schon abgesaugt. Ob das so sein kann - k.A.
H. - Bei den PD06 Motoren sitzt der Unterdruckanschluss hinter den Ansaugstutzen vom Vergaser im Kopf.
Also würde da bei einem defekten Benzinhahn ( wenn es über den Unterdruckschlauch kommt ) der Sprit direkt in den Einlasskanal rinnen und von da am Ventil vorbei in den Zylinder. - moin, bei uns hat´s mal die XT600 "geflutet".
so wie es sich hier anhört, ist da ein Nadelventil im Vergaser undicht.
Dann läuft - bei nach dem abstellen geschlossenem Benzinhahn - ein Teil der Schwimmerkammer , bzw . auch der Benzinleitung durch den Vergaser in den Brennraum, am Kolben vorbei ins Öl.
Das ist nicht viel, aber summiert sich.
-Wenn der Benzinhahn undicht wäre, würde es trotzdem nur bis in die Schwimmerkammer, vor das Nadelventil laufen.
-Außer wenn da BEIDE Membrane im Hahn undicht sind (z.B. RD10/11), läuft´s durch den Unterdruckschlauch bis in den Zylinder, s.o.
dann steigt der Ölspiegel aber und nach einer Weile ist der Tank leer.
Bei unserer Xt war der Benzinhahn leicht undicht , das Nadelventil war zwar neu, aber dennoch nicht dicht. Dafür war der tank nach 3 Wochen leer und das Kurbelgehäuse randvoll. Ankicken ging auch nicht. Explodieren wird das aber dennoch nicht so schnell (;-) Dazu müßte das Benzin erst ein gasförmiges Gemisch bilden , Zündtemperatur erreichen (heißer Krümmer), aber vorher "duftet" es durch die Kurbelgehäuseentlüftung in den Luftfiltertrakt - und von da über den Vergaser zur regulären Verbrennung.
Allerdings ist die Schmierwirkung des Öles ggf hin.
just my 5ct,
Marcus