"Burkhard-RD13" schrieb:Ross und Reiten heissen ?
Das verstehe ich jetzt nicht.
Ziel war: Mehr Federweg mit gleichzeitig höherem Komfort, aber möglichst gleichbleibende Stabilität (kein Wackelpudding). Ein in der Höhe verstellbares Federbein aus dem Zubehör gibt es nicht, da die 700er Transe nicht dazu vorgesehen ist, höher gelegt zu werden: wie bei der 650er kommt der Schwinge der Vorschalldämpfer in den Weg. Den hatte ich ja aber bereits mit einem anderen Krümmer eliminiert
Also habe ich mich auf die Suche gemacht nach einem günstigen Teil mit wenig KM, das passen könnte. Bedingung: unten eine Gabel und eine um ca. 6-12mm grössere Lochdistanz als das originale Federbein, die Federrate gleich oder kleiner. Rein von diesen Vorgaben her wurde ich fündig. Aber ob ein Einbau möglich war, wusste ich natürlich nicht.. denn an den Aufnahmepunkten am Töff wird keinesfalls rumgemacht! Das Bild ist ein "Symbolbild", meins sieht aus wie neu:
Die Lochdistanz ist mit 328mm 11,5mm grösser als die der Transe (316,5mm), was für meine kurzen Beinchen am oberen Limit ist: damit kommt sie hinten ca. 40mm höher. Aber ich will ja damit fahren und nicht rumstehen. Die Federrate ist 20N/mm2 tiefer und der Federweg 5mm grösser. Die Transe kommt damit hinten nicht nur höher, der Federweg wird (dank Umlenkung) effektiv ca. 15-20mm grösser. Das einbauen war nicht ohne

Erst habe ich mal Mass genommen und mit einem provisorischen Einbau festgestellt, dass man das Federbein grundsätzlich "klemmfrei reinbringt". Über den externen Federversteller habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Dank Kabelzügen ist das ganze ja ziemlich flexibel.
- oben habe ich den kompletten Zapfen ausgepresst und eine neue, in Durchmessern und Breite genau passende Messingbüchse mit zwei Schmiernuten gedreht. Die Büchse wird mit der Befestigungschraube geklemmt und die Dreh-Druckkraft geht auf die 26mm grosse Gleitlagerbüchse. Das Ding hält ewig.
- unten habe ich einen passenden Zapfen mit Ansatz gedreht, da die Bohrung auf der einen Seite ca. 22mm gross ist. Die originale Umlenkung wird weiterverwendet. Die um 2mm weitere (glücklicherweise nicht schmälere) Gabeldistanz wird mit passenden Distanzscheiben ausgeglichen.
- die Federvorspannung (für Koffer und Soziabetrieb) wird ganz easy durch Umlegen des Hebels betätigt.
- die Zugstufendämpfung erfolgt mit Klicks (in ca. 30 Schritten) wie bei den teuren Zubehörbeinchen
Unter dem Gummiabdeckung befindet sich eine zweite Feder mit dem Verstellmechanismus. Der Einbau geht grad so, die Feder hat einen ca. 15mm grösseren Aussendurchmesser als die der Transe. Das verlegen der Kabelzüge mit dem Klappmechanismus war eine Herausforderung.
Jaja, ich weiss: der Kauf einer gebrauchten 990er ADV wäre wohl der einfachere Weg gewesen. Aber ganz sicher der viel teurere und dann hätte ich nichts zu konstruieren

Und ja: Mit einem 30mm dicken Brett kann ich den Hauptständer verwenden..
Das hintere höherlegen passt ausgezeichnet zum 21" Rad. Dazu kommt noch eine Gabelverlängerung von 15-25mm. Diese hat gerade die Konstruktionsphase abgeschlossen und geht morgen in die private Fertigung
Ihr könnt sagen "was für ein Bastler!", aber das ganze funktioniert 1a und die Federrate ist für mich optimal. Das Ansprechverhalten auf Strassen 3. Klasse und leicher bis mittlerer Schotter, wo die Transalp vorwiegend eingesetzt wird, ist traumhaft und die Reserven für mich nicht ausreizbar (mein 1050er Tiger mit Öhlins fährt sich in Sachen Ansprechverhalten und Rückmeldung nicht besser). Ein Rückbau auf Original ist jederzeit problemlos möglich.