Hallo Leute.
07.03.2015
Bin vom Anakee2 auf den Heidenau K60 (und eine 19" Vorderradfelge) umgestiegen, weil ich einen Schotter/Gatsch/Waldwegtauglicheren Reifen wollte, als mir der Anakee 3 zu sein schien. Hier mein Bericht nach 200km. Um dem Ganzen einen Beurteilungsrahmen zu geben: Fahr seit 2012 Motorrad. Ca.30000km, 1 Stadtunfall, 2 Serpentinenstürze. Meine Reifenerfahrung beinhaltet den Anakee2 und den Pilot Power 3 (den ich auf meiner SMT fahre). Also nicht wirklich viel.
Die Kurzfassung
1996er PD06 62tkm, VR: Wilbers/Stahlflex/19"/320er Scheibe mit Sinter
100/90-19 57 H HEIDENAU - K 60 front(TL)
130/80-17 65 T HEIDENAU - K 60 SCOUT
+ Wendigkeit
+ Schräglage
+ Kurvengrip <80km/h (mit Vorbehalt auf Grund der Temperatur)
+ Grip auf losem Untergrund/Schlamm
+ Komfort
- kippt wie Sau
- rutscht früh bei starkem Bremseinsatz
- Laufgeräusch (wenig überraschend)
- Spurstabilität
Der Roman
Am ersten Tag dachte ich nur "Auweia, was habe ich getan?"
Der Lenker bewegte sich am Stand und während der Fahrt so leichtgängig
wie ein BMX und das Bike kippte bei den Kreuzungen bei leichter
Gewichtsverlagerung arg in die Kurven, sodaß man es mit einer Lenkerbewegung
rausholen musste. Von Spurtreue keine Rede, dauernd war ein leichter Lenkeinsatz
notwendig. Das war im Herbst.
Heute kam ich endlich dazu, mit frisch serviciertem Bike eine 100km+ Runde zu drehen. Die Reifen hatten zu diesem Zeitpunkt bereits ca.100km oben und es hatte heut um die 5 Grad. Aber wuascht, es ist März und hab's nimma ausgehalten!!!!!
Die oben beschriebenen Grundcharakteristiken blieben in reduzierter Form erhalten.
Die Lenkung ist in der Stadt DER HAMMER, das Bike fühlt sich leichter an und auf
Grund des gewaltigen Lenkeinschlages der TA bewegt man das Ding wie ein Fahrrad zwischen den Autos. Das mächtige Profil scheint einen etwas von der Fahrbahn zu "isolieren". Zu Beginn fühlt man sich mehr über dem Asphalt, als mit dem Asphalt verbunden, was Misstrauen erweckt. Sobald man in der 3en unterwegs ist, fängt das tiefe Profil an, sich akustisch bemerkbar zu machen. Ist nicht schlimm, aber merklich lauter als der Anakee2. (Anm.Noch keine Autobahnerfahrung) Ob es am Reifen und/oder an der Montage liegt: Der VR hat eine beim Fahren sichtbare seitliche Profilbewegung.
Auf der Landstrasse hatt's ein bischen gedauert, Vertrauen aufzubauen. Bei langgezogenen Kurven fiel es mir Anfangs schwer, eine ruhige, schöne Linie zu ziehen. Der Spaß begann in den Serpentinen. Wie erwähnt, kippt er ordentlich rein. Aber er tut dies linear. Wenn du auf eine Serpentine zufährst, lässt er sich unglaublich gut umlegen. Diese Leichtgängigkeit, vermittelt einem in den Kurven das Gefühl - wenn notwendig - problemlos eine schnelle Richtungsänderung durchführen zu können. Man hat den Eindruck, den Angriffswinkel frei wählen zu können, was leider dazu geführt hat, dass nach der Fussraste erstmals auch der Schalthebel Asphalt-kontakt hatte und sich zu einem formlosen Etwas verbog (siehe vorletztes Foto). Bis ganz runter bin ich trotzdem nicht gekommen. Vorne und Hinten blieben ca.2mm Gummi unangetastet. Diese Balance gefällt mir, da beim Anakee2 Vorne bereits das volle Profil im Einsatz ist, wenn Hinten noch 2-3 Millimeter Platz sind.
Zum Grip (mehr als handwarm wurde der VR heute nicht) kann ich bei den Temperaturen nicht viel sagen. Enge Serpentinen und 50km/h Kurven gingen in sämtlichen Schräglagen gut. Der Vorderreifen tendiert dazu, beim starken Bremsen früher zu quietschen und rutschen als der Anakee, ich habe wenig Lust, mit den Dingern eine Notbremsung einleiten zu müssen.
War kurz auf Erde/Schlamm unterwegs. Grip beim Bremsen, Beschleunigen eindeutig besser als beim Anakee2. Wär ja auch schlimm wenn's nicht so wär.
Unterm Strich trauere ich meinem Anakee 2 schon nach (eine Rumänientour mit allen erdenklichen Fahrbahnoberflächen hat mich den Reifen echt schätzen gelehrt), aber schaun wir mal, wie's nach ein paar Monaten und einer Albanientour aussieht, ich freu mich schon auf die ersten Wald und Schotterpassagen!
PS. Wenn einer von euch eine Empfehlung für einen längeren, klappbaren Fussschalthebel hätte nur her damit! Danke. s
VR, Nagelneu
HR, Nagelneu
VR 200km
HR 200km
Schalthebelmassaker
Schalthebelmassaker, hoffentlich hat die Welle nix
So schaut's aus, Foto is noch vom Herbst 2014
Technik: 19"VR + Heidenau K60 auf PD06 - Erfahrungsbericht nach ca.200km
- Der Schalthebel einer Africa Twin ist das was Du suchst !!!
Der Schalthebel einer Africa Twin ist das was Du suchst !!!
Leiwand, danke Klausi!- Der von der AT passt auf welchen Modellen der TA genau?
Ich habe selber schon bei Ausrutschern Schalthebel verbogen, ein Zubehörteil hat sich dann als nicht passend heraugestellt. - PD06 und PD10 auf jeden Fall, vermutlich auch auf die Anderen
- OK, danke.
Werde mal schauen was es da gibt. - Ich hänge noch gleich eine Frage an.
Ich habe ja jetzt den K60 Scout hinten und den K60 vorne drauf.
Welche Luftdrücke haben die Fahrer die den länger verwendet haben als brauchbar erfahren vor allem vorne wo ich ja die Originaldimension draufhabe? - Laut Heidenau muß der Scout vorne mit mindestens 2,4 und hinten mit mindestens 2,7 gefahren werden.
Weniger führt zu walken des Reifens und dann Profilausbrüchen. - Ok, danke.
- Ich fahre vorne 2,6 hinten 3,0
Udo - Auch wenn das hier etwas außer der Reihe schlägt, ich bin immer mit etwas weniger Luftdruck gefahren. Vorne meistens 2,3 und hinten meistens 2,6. Auch das nicht unbedingt immer....
Mein Vorderreifen hat jetzt schon über 20.000 km drauf und kommt jetzt runter.
Der hintere hat locker über 10.000 gehalten. Eine schlechte Fahreigenschaft oder rutschen o.ä. ist mir nie aufgefallen. - Shays Erfahrungen mit dem Heidenau-Scout u. dessen Kilometerleistung kann ich bestätigen. Teilweise sogar noch etwas weniger Luftdruck, ohne Profilausbrüche etc., Fahreigenschaften u.A. Asphaltnässe hervorragend. Für mich gibts außer den anfänglichen Abrollgeräuschen erstmal keinen Grund, einen anderen Reifen auf der PD10 zu fahren.
- Das mit den 20.000km schaffe ich niemals.
Ich hab schon eher längere km Leistungen als Andere, aber 10.000km vorne und Hinten ist bei mir real.
Allerdings bremse ich auch gerne schneller in die Kurven hinein ( Kurve hin anbremsen ), wer das nicht tut hat den Reifen sicher länger.
Und was den Luftdruck angeht, da hatte ich 2 Reifen mit Profilausbrüchen ( wobei ich bei Einem sicher bin nie zu wenig Druck im Reifen gehabt zu haben )
Und ich kenne Andere Fahrer die das auch hatten.
Von daher würde ich mit weniger Luftdruck vorsichtig sein am Heidenau!!!! - Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass Hedenau mit den ersten ausgelieferten Scouts unterschiedliche Gummimischungen ausprobiert hat. Mein Vorderreifen ist noch einer der allerersten Scouts. Der zweite Hinterreifen kommt jetzt an die 8000 km Grenze und das Profil sieht aus, als wenn es noch weitere 5000km aushalten würde. Und ich lass die Alp auch gern mal fliegen mit harten Kurvenanbremsungen. Lange Autobahnstrecken lassen imho das Profil aber viel schneller zusammenschmelzen. Vllt. liegts an meiner eher Nah- und Mittelstreckenverwendung ohne Autobahn.
- Ich hab in den letzten 3 Jahren sicher 6 Heidenaus verbraten, das war bei allen so, auch da wo ich nicht Autobahn gefahren bin.
Nur auf einer Fernreise hielt der mal 12.000km
Ich fahre vorne 2,6 hinten 3,0
Udo
Ich habe es heute mit 2,7 vorne und 3,0 hinten probiert.
Läuft schon viel ruhiger auch bei 80 km/h über die Nordbrücke und mit 130 auf der AB.
Da straßenorientierte Enduroreifen eher im Bereich 2-2,5 Bar laufen, ist der hohe Druck eine Besonderheit des K60 (Scout) oder sind nur die Straßenreifen mit ihren hohen Positivanteil solche Niederdruckreifen?
EDIT: Dass der Reifen schon etwas unruhig war wundert mich nicht, waren gerade noch 1 Bar drinnen
Mein Vorderreifen hat jetzt schon über 20.000 km drauf und kommt jetzt runter.
Der hintere hat locker über 10.000 gehalten. Eine schlechte Fahreigenschaft oder rutschen o.ä. ist mir nie aufgefallen.
Habe keinerlei Erfahrung mit Heidenau, aber 20.000 sind ja Wahnsinn! Ich schaff nie mehr als so 10.000 -12.000 mit Anakee 2 und 3...Da straßenorientierte Enduroreifen eher im Bereich 2-2,5 Bar laufen, ist der hohe Druck eine Besonderheit des K60 (Scout) oder sind nur die Straßenreifen mit ihren hohen Positivanteil solche Niederdruckreifen?
Beim Luftdruck kommt es darauf an ob es sich um Radial oder Diagonalreifen handelt.
Durch die unterschiedliche Karkasse kommt es eben zu unterschiedlich erforderlichen Drücken- Auch der Tourance (ohne EXP oder so) war damals ein Diagnonalreifen, genau wie der K60 derzeit.
Auch für den Tourance wird 2-2,3 Bar angegeben, egal ob Diagonal oder Radial.
Wenn man wie üblich das als unteren Mindestwert annimmt wirds immer noch niedriger wie die 2,7-3 Bar.
Aber der innere Aufbau dürfte sich bei reinen Straßenreifen wie Tourance, Anakee III oder so stark von Reisestollenreifen wie dem Scout unterscheiden, auch wenn beide Diagonalreifen sein sollten.
Ich glaube den Tourance EXP gibts auch noch als Diagonalreifen, dann wirds schon eng mit reinen Straßenreifen und Diagonal.
Radial macht halt von der Leistung auf festen Fahrbahnen viel mehr Sinn, im Gelände weniger je grobstolliger der Reifen ist.
Wenn ich nur auf festen Straßen fahren wollte hätte ich eh wieder sowas wie Tourance Next oder Anakee II aufgezogen.
Da ich aber erste Gehversuche auf losem Grund (um den Namen "Offroad" zu vermeiden :) ) machen will habe ich jetzt den K60 drauf, hinen sogar den Scout.
Ich werde beim K60 (Scout) mal nach einer längeren Fahrt mal checken wie warm der Reifen wird.