Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, macht mein Nachwuchs (na ja, mein Beutekind) gerade den Motorradführerschein. Für sie steht auch schon eine Transe unten vor dem Haus und mit der fährt sie, wenn ich Zeit hab, auch schon recht sicher über den Verkehrsübungsplatz (ich will immer Truppenübungsplatz schreiben, aber das kommt ja erst noch).
Als ich neulich mit ihr ein paar Übungen zum Zielbremsen machen wollte hat sie mir gesagt, dass ihr Fahrlehrer ihr momentan noch verboten hätte, die Vorderradbremse zu verwenden, weil das noch zu gefährlich sei. Ich denk mir: wtf?
Sie fährt relativ sicher, hat vier oder fünf Doppelstunden in der Fahrschule hinter sich und fährt im Verkehr auf der Landstraße.
Ansonsten erzählt sie mir Dinge, die den Fahrlehrer durchaus vernünftig und systematisch erscheinen lassen (z.B. lässt er sie die gleiche, übersichtliche Kurve mehrfach mit verschiedenen Geschwindigkeiten fahren)
Aber: Nicht vorne bremsen? "noch zu gefährlich"?
Ich hab ja nix dagegen, dass man die Lerninhalte nacheinander vermittelt, modular aufeinander aufbaut, aber
1. überland fahren mit der Anweisung die Vorderradbremse nicht zu verwenden ist imho höchst riskant
2. "noch zu gefährlich" schafft doch von vornherein eine falsche Assoziation zur Bremse, gegen die sie später anarbeiten müssen wird.
Ich überlege jetzt, ob ich mit ihr auf einem Parkplatz oder dem Verkehrsübungsplatz ein paar der Übungen aus "die obere Hälfte" mache, namentlich vorne anbremsen bis die Gabel eintaucht bzw. sogar kurz bis zum Blockieren. Wie ich sie kenne, wird der Fahrlehrer eine größere Autorität haben als ich und es wird schwer, sie von etwas anderem zu überzeugen, aber mir gefällt das hier gerade garnicht.
Was denkt ihr?
pj
Off-Topic: Fahrlehrer rät dem Nachwuchs am Anfang von der Vorderradbremse ab
- Dafür das die Vorderbremse ja für 80% der Bremswirkung zuständig ist eine eigenartige Aussage.
- wenn man schreckhaft überbremst, liegt man auf der Gosch, egal ob man vorne oder hinten gebremst hat. Ich halte die Vorgehensweise des Fahrlehrers für falsch. Das erste was man gut beherrschen sollte bevor man in den öffentlichen Strassenverkehr gelassen wird, sind Bremsmanöver und zwar die die man später auch braucht, vorne hauptsächlich und hinten zusätzlich.
wenn man schreckhaft überbremst, liegt man auf der Gosch, egal ob man vorne oder hinten gebremst hat. Ich halte die Vorgehensweise des Fahrlehrers für falsch. Das erste was man gut beherrschen sollte bevor man in den öffentlichen Strassenverkehr gelassen wird, sind Bremsmanöver und zwar die die man später auch braucht, vorne hauptsächlich und hinten zusätzlich.
Da kann ich mich nur anschließen. Die Methode von dem Fahrlehrer halte ich auch für falsch. So macht man seinem "Schützling" ja nur Angst vor der Bremse.
Das erste was mein Fahrlehrer wissen wollte war ob ich schon Zweiraderfahrung habe. Und dann ging es gleich in die Nebenstraße und ich sollte mal Bremsen. Dann kräftiger bremsen und dann ...
Erst als er gesehen hat, dass es mit dem Bremsen gut klappt ging es auf die "belebte" Straße.
Gruss aus R,
Tom- Das find ich fahrlässig, was passiert denn wenn ihr mal in der Fahrstunde jemand die Vorfahrt nimmt oder bei der Nachtfahrt ein Reh vor die Karre läuft?
Anständiges Bremsen lernen gehört in die erste Fahrstunde!
Und dann in jede weitere!
Das find ich fahrlässig, was passiert denn wenn ihr mal in der Fahrstunde jemand die Vorfahrt nimmt oder bei der Nachtfahrt ein Reh vor die Karre läuft?
Anständiges Bremsen lernen gehört in die erste Fahrstunde!
Und dann in jede weitere!
genau das sind meine Gedanken.
Ich werd' mich mit dem Knaben mal unterhalten.
pj- Die Aussage hört sich fast etwas unglaubwürdig an. Vielleicht ist sie aus dem Zusammenhang genommen worden. Natürlich geht es gar nicht, die vordere Bremse zu ignorieren. Sollte es heißen, das für eine kräftige, oder Vollbremsung erst mal nur die hintere verwendet werden soll?
So, oder so ist das etwas seltsam.
Einmal nachfragen klärt bestimmt einiges auf. - Finde ich auch sehr merkwürdig. Ich benutze eigentlich nur die Vorderradbremse. Höchstens im Gelände oder beim schärferen Bremsen nehme ich die Hinterradbremse mit dazu.
Im Gegensatz zu dem Fahrlehrer finde ich es gefährlich die Vorderradbremse NICHT zu benutzen. - Ich würde mal davon ausgehen, dass der Fortpflanz etwas falsch verstanden hat. Red mal mit dem Fahrlehrer!
Ich würde mal davon ausgehen, dass der Fortpflanz etwas falsch verstanden hat. Red mal mit dem Fahrlehrer!
"der Fortpflanz" - in diesem Falle handelt es sich um eine "Fortpflanze" :D
sehr schöner Begriff!
pj- ,,FORTPFLANZ,,......Doppeldaumenhoch......Aber ohne vorne zu bremsen??? Sehr merkwürdig. Würde auch den Fahrlehrer befragen. Gruss Gerhard
Ich würde mal davon ausgehen, dass der Fortpflanz etwas falsch verstanden hat. Red mal mit dem Fahrlehrer!
"der Fortpflanz" - in diesem Falle handelt es sich um eine "Fortpflanze" :D
sehr schöner Begriff!
pj
Als Mutter von 3 erwachsenen Beutekindern (auch sehr schöner Begriff!) darf ich das.- Mir wurde in der Fahrschule noch beigebracht, möglichst mit beiden Bremsen zu arbeiten.
Damit bin ich bisher ganz gut gefahren, auch wenn's schon ein paar Jährchen her ist. - Stell erst mal sicher, dass dein Beutekind den Fahrlehrer richtig wiedergegeben hat...
- Also ich bin ja vom Fach.
Und bevor der Fahrschüler auf die Straße darf gehört das "Zielbremsen" auf jeden Fall abgehakt, neben weiteren Teilen der Ausbildung.
Wir haben dafür aber auch einen tollen Platz der nicht von jedem befahren werden darf.
Bei der Zielbremsung wird aber schon erklärt dass je stärker man bremst desto weniger haftung hat der Hinterreifen.
Das heißt schon hier wird die Benutzung der Vorderbremse unumgänglich will man realistische Verzögerungen erreichen.
Ein Quietschen der Reifens oder rattern des ABS will ich dabei aber nicht hören und der Prüfer am Ende der Ausbildung (Zielbremsung aus 30 km/h gehört zu den Prüfungsübungen) eher auch nicht. - Klingt merkwürdig und macht methodisch keinen Sinn - Missverständnis?
Bei mir ist der Motorradführerschein noch nicht allzulange her (Juni 2014). Es wurde Wert darauf gelegt, immer beide Bremsen zu nutzen (siehe Vorgaben Pflichtübungen praktische Prüfung), ohne mit dem Hinterrad zu blockieren (auch Vorderrad, passiert den Fahrschülern aber selten). Einzige Ausnahme ist die Not-/Korrekturbremsung in Schräglage. Hierbei wurde in Theorie und Praxis erklärt, dass die Vorderradbremse das Motorrad weiter in die Schräglage zieht und deshalb gefühlvoll nur die Hinterradbremse genutzt werden soll - ich denke hier liegt irgendwo das Missverständnis. Hierbei wurde in Theorie und Praxis erklärt, dass die Vorderradbremse das Motorrad weiter in die Schräglage zieht
Hab ich auch noch nie gehört und beim fahren auch nicht erlebt, dass beim Bremsen das Motorrad weiter in Schräglage geht... Denke auch hier liegt ein Missverständnis vor, weil einfach nicht stimmt, sondern eher das Gegenteil der Fall ist, nennt sich dann Aufstellkräfte beim Bremsen in Schräglage stellt sich das Motorrad eher auf.Hierbei wurde in Theorie und Praxis erklärt, dass die Vorderradbremse das Motorrad weiter in die Schräglage zieht
Hab ich auch noch nie gehört und beim fahren auch nicht erlebt, dass beim Bremsen das Motorrad weiter in Schräglage geht... Denke auch hier liegt ein Missverständnis vor, weil einfach nicht stimmt, sondern eher das Gegenteil der Fall ist, nennt sich dann Aufstellkräfte beim Bremsen in Schräglage stellt sich das Motorrad eher auf.
na ja, es gleichen sich, im Idealfall, ja zwei Dinge aus: durch die Verzögerung wird die Zentrifugalkraft kleiner, bei gleicher Schräglage wirkt also eine kleiner werdende, aufrichtende Kraft einer gleichblenden Kraft nach unten (Schwerkraft) entgegen. Das Aufstellmoment kompensiert diese Diferenz idealerweise und gleichzeitig nimmt der Fahrer aktiv das Motorrad aus der Schräglage.
Ganz ohne die Aufstellmoment und aktives Aufrichten würde tatsächlich eine Kraft das Motorrad in die Schräglage ziehen, die Schwerkraft nämlich. Und was passiert, wenn die gewinnt, dass wissen wir ja
pjHierbei wurde in Theorie und Praxis erklärt, dass die Vorderradbremse das Motorrad weiter in die Schräglage zieht
Hab ich auch noch nie gehört und beim fahren auch nicht erlebt, dass beim Bremsen das Motorrad weiter in Schräglage geht... Denke auch hier liegt ein Missverständnis vor, weil einfach nicht stimmt, sondern eher das Gegenteil der Fall ist, nennt sich dann Aufstellkräfte beim Bremsen in Schräglage stellt sich das Motorrad eher auf.
Richtig!- Bin gespannt was der Fahrlehrer sagt.
na ja, es gleichen sich, im Idealfall, ja zwei Dinge aus: durch die Verzögerung wird die Zentrifugalkraft kleiner, bei gleicher Schräglage wirkt also eine kleiner werdende, aufrichtende Kraft einer gleichblenden Kraft nach unten (Schwerkraft) entgegen. Das Aufstellmoment kompensiert diese Diferenz idealerweise und gleichzeitig nimmt der Fahrer aktiv das Motorrad aus der Schräglage.
Ganz ohne die Aufstellmoment und aktives Aufrichten würde tatsächlich eine Kraft das Motorrad in die Schräglage ziehen, die Schwerkraft nämlich. Und was passiert, wenn die gewinnt, dass wissen wir ja
pj
Was grad so dazu einfällt, den Theoretiker hauts aufs Maul und wundert sich, warum das passiert ist, denn nach seiner Berechnung hätte das nicht passieren dürfenI know it works in practice
but does it work in theory, too?
:D
pj- Da die Realität viel zu komplex ist, um es in der Theorie darzustellen, kann man eigentlich nur eins machen, nämlich ausprobieren
Hierbei wurde in Theorie und Praxis erklärt, dass die Vorderradbremse das Motorrad weiter in die Schräglage zieht
Hab ich auch noch nie gehört und beim fahren auch nicht erlebt, dass beim Bremsen das Motorrad weiter in Schräglage geht... Denke auch hier liegt ein Missverständnis vor, weil einfach nicht stimmt, sondern eher das Gegenteil der Fall ist, nennt sich dann Aufstellkräfte beim Bremsen in Schräglage stellt sich das Motorrad eher auf.
Richtig, aber ganz leichtes Bremsen mit eintauchen der Gabel veringert den Nachlauf und ermöglicht engere Radien.
Sollte man aber üben und können.Hierbei wurde in Theorie und Praxis erklärt, dass die Vorderradbremse das Motorrad weiter in die Schräglage zieht
Hab ich auch noch nie gehört und beim fahren auch nicht erlebt, dass beim Bremsen das Motorrad weiter in Schräglage geht... Denke auch hier liegt ein Missverständnis vor, weil einfach nicht stimmt, sondern eher das Gegenteil der Fall ist, nennt sich dann Aufstellkräfte beim Bremsen in Schräglage stellt sich das Motorrad eher auf.
Richtig, aber ganz leichtes Bremsen mit eintauchen der Gabel veringert den Nachlauf und ermöglicht engere Radien.
Sollte man aber üben und können.
Jaaa, da braucht man ein feines Händchen und schon einiges an Erfahrung.